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Seite 3 — „Sächsische Dorszeitung." — 28 September 1905. Keuilleton einfach aus dem Staube gemacht. Die Ehefrau hoffte von Stunde zu Stunde, ihr Herr und Gebieter werde reumütig zurückkehren; als sie aber vergeblich gewartet hatte, nahm sie ihre Kinder an die Hand und ging auf die Suche. Ihre Befürchtungen, daß ihr Mann sich ein Leid zugefügt haben konnte, testätigtrn sich nicht, denn sie entdeckte ihn gegen Mittag in einer Weinstube, wo er auf der Ofenbank seinen während des Vormittags angetrunkenen Rausch auSschlief. Die „glückliche" Frau nahm ihren „Schatz" unter die Arme und führte ihn wieder dm heimatlichen Penaten zu. — Das Urteil im Dresdner Buchmacher- Prozeß. Im Buchmacherprozefse wurde ganz unvorher gesehen bereits gestern abend in der 7. Stunde das Urteil, daS erst nächsten Sonnabend erwartet wurde, gesprochen, da der Sachverständige, Kriminalkommissar von Manteuffel- Berlin, aussagte, daß ein gewerbsmäßiges Glücksspiel in diesem Prozeße nicht vorliege. Der Staatsanwalt hielt deshalb auch die Anklage bezüglich des gewerbsmäßigen Glücksspiel nicht aufrecht. Der Hauptangeklagte Bruno Haspe, Inhaber eines hiesigen SportbureauS, wurde nur wegen Steuerhinterziehung mit 3000 M. Geldstrafe belegt. Im übrigen wurde er aber, wie alle anderen Angeklagten, von der Beschuldigung des gewerbsmäßigen Glücksspieles freigesprochen. Es handelte sich, wie wir berichteten, um Rennwetten. — Vom Landgerichte Dresden ist am 30. No vember v. I. die Freifrau Helene von Biedermann wegen Betrugs zu Strafe verurteilt worden. Sie hat sich von dem Vater der ihr bekannten Baronin A. 4000 Kronen geliehen unter der Vorspiegelung, ihr Schwager brauche das Geld und sie sei in günstiger Vermögenslage und könne das Darlehn zurückzahlen. Tatsächlich ist sie wie ! ihr Mann vermögenslos, sie hat das Geld für dringende ! Bedürfnisse verbraucht und kann es nicht zurückzahlen. — Die Revision der Angeklagten, welche durch ihren Ber- leidiger ihre geistige Minderwertigkeit geltend machen ließ, wurde gestern vom Reichsgerichte verworfen. — Aus dem Polizeibericht. In einem Metall- ! Fräs- und Stanzenwerke zog sich am Montag ein Gewerb- > treibender beim Herabgehen einer Treppe infolge Aus- gleitens einen Unterschenkelbruch zu. — Gestern nachmittag erhängte sich in seiner in Pieschen gelegenen Wohnung ein Fabrikarbeiter in einem Anfalle von Schwermut. — Beim i Abspringen von einem im Gange befindlichen Straßenbahn wagen kam am Sonnabend auf dem Stephanien-Platze ein Zimmermann zu Falle und blieb besinnungslos liegen. Er hatte sich eine blutende Hinterkopfverletzung zugezogen und wurde mittels Droschke in feine Wohnung gebracht. — Am Sonnabend nachmittag rannte auf dem Altmarkte ein fünfjähriger Knabe beim Uebcrschreiten der Fahrbahn an ein Droschkenpferd an, wurde von diesem um- ! gerissen und von der nachfolgenden Droschke über- l fahren. Ter Kleine hat Schlüffelbeinbrüche und Haut- I abschürfungen davongetragen und wurde in die Kinderheilanstalt gebracht. Der Droschkenkutscher soll I an diesem Unfälle schuldlos fein. — Gestern nach- mittag wurde in einem Gebüsche des Großen Gartens ein ungefähr 20 Jahre alter Unbekannter erschoßen vor gefunden und polizeilich aufgehoben. Es liegt zweifellos ein Selbstmord vor. Nach dem Inhalte vorgefundener Briefe hat der Unbekannte gemeinsam mit einem Freunde ! in den Tod gehen wollen. Der Umstand, daß am Tatorte eine zweite größere Blutlache, ein mit Blut beflecktes Rasiermesser und ein zweiter Revolver mit drei abge- I schossencn Patronen sowie von zwei Männern herrührende I Kleidungsstücke vorgefunden wurden, spricht dafür, daß I des Toten Freund zwar ebenfalls zum Selbstmorde vor- I geschritten ist, sich nur schwer verletzt und hierauf in I Sicherheit gebracht hat. Die zur Feststellung der Perfön. I keit der beiden vorgenommenen Erörterungen sind bis jetzt »ergebnislos geblieben. --- Dresden-Trachau, 27. September. Das im I Grundbuche für Trachau Blatt 579 auf den Namen des I Baugewerken Franz Anton Baumann in Dresden ein- I getragene Grundstück soll Mittwoch den 11. Oktober 1905, vormittags 9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer I Straße 1, I., Zimmer 69, zu Dresden im Wege der »Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück Francesco. Eine heitere Reifeerinnerung an Oenova la superda. Von Marie Rickmeyer. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Franscesco macht eine Handbewegung, die Ruhe und Aufmerksamkeit gebietet und gewissermaßen feierlich stimmt. „Es ist allein in tzuul« magarino, da Sie rnchfangen Ihre Wünsche; in 54 Minuten", er deutet auf die Uhr, „werden Signora haben Ihre Effetti in Händchen — mich bürge für das!" gelobt Francesco ml wahrhaft ergreifendem Ernst. Wir treten ein und sehen uns plötzlich versetzt in em lebenbedrohendes Gewirr von scheinbar leiden schaftlich entflammten, schreienden, scheltenden, lachenden Menschen, von rollenden Tonnen, von Kisten, die un- vermutet in Bewegung gesetzt, auf die Schulter ge schwungen, oder über meinen Kopf hinweg wie Bälle durch die Luft fliegen. ,.Fr°ncesco geht voll Ruhe mit dem Schritt eine höchsten Würdenträgers seinen Weg, er scheint gefeit argen die Gefahren, die uns zahllos umschwirren. Ich folge ihm auf dem Fuße, al- yielte er mich an kurzer Leme, wie ein furchtsames Hündchen. Endlich fetzt ein hohes, aus Gepäckstücken auf- ^ckMües Gebirge unserer gefahrvollen Wanderung ist nach dem Flurbuche 7,5 Ar groß und auf 57 450 M. geschätzt, besteht aus einem freistehenden Eckwohngebäude und liegt in Dresden-Trachau, Burgsdorffstraße 2. X Dresden-Trachau, 27. September. Das im Grundbuche für Trachau Blatt 819 auf den Namen de- Ziegeleibesitzers Johann Gottfried Ulbricht in Mockritz ein- getragene Grundstück soll am 10. Oktober 1905, vormittag- 9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, l., Zimmer 131, zu Dresden im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück — Flurstück Nr. 209 k — ist nach dem Flurbuche 1 Hektar 69,9 Ar groß und auf 175 000 M. geschätzt. Es besteht aus Bauland und liegt in Dresden-Trachau an der Böttgerstraße. 4- Dresden-Trachau, 27. September. Das im Grundbuche für Trachaß Blatt 587 auf den Namen deS Rentners Heinrich Lüdenbach eingetragene Grundstück soll am 18. November 1905, vormittags 9 Uhr, an der Ge richtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 118, zu Dresden im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. DaS Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,6 Ar groß und auf 11 400 M. geschätzt. Es besteht aus einer Baustelle, führt die Nummer 464 des Flurbuchs für Dresden- Trachau und liegt daselbst an der Wahnsdorfer Straße. — Ans der Lößnitz, 27. September. Das Pfarr töchterheim Neufriedstein in Niederlößnitz beging am Montag sein 18. Jahresfest mit einer Feier, die, um rahmt von genieinsamem Choralgesang, in einer Ansprache des ?. 6mer. Prölß und Gebet des ?. emsr. Große, des Hausvaters des Heims, bestand. Zahlreiche Freunde des Heims waren mit ihren Angehörigen gekommen, um im Kreise der 17 Heimschwestern, diö meist in höherem Lebensalter stehen, einige Stunden zu verleben und sich aufs neue zu überzeugen, in wie ausgiebiger Weise gesorgt ist, den Heimfchwestern ihre Lage angenehm zu gestalten. Die reizende Lage des HeimS mit weiter Aussicht über das Elbtal, die behagliche Einrichtung der Räume, die gute Verpflegung, die gegen überaus mäßiges Kostgeld, ja Unbemittelten sogar völlig umsonst aus Stiftungen oder aus Mitteln des Landesvereins zur Fürsorge für verwaiste Predigertöchter gewährt wird, machen das Heim zu einer willkommenen Zufluchtsstätte für solche, die sonst einsam und in Sorgen ihren Lebensabend zubringen würden. Im letzten Jahre sind die beiden früheren Vorsteherinnen, Fräulein Tubesing und Fräulein Haase, durch den Tod ab gerufen worden. Der wohltätige Zweck des Heims sichert ihm die treue Hilfsbereitschaft weiterer Freundeskreise. < Braunsdorf, 27. September. Der Anfang zu der hiesigen Wasserleitung, welche von Herrn Geheimen Oekonomierat Andrä gebaut und von den sogenannten Erlichtwiesen in Oberhermsdorf abgeleitet werden wird, ist gemacht worden. In den nächsten Tagen wird mit dem Rohrlegen begonnen worden. Das Waßer wird mittels Pumpwerke zu der betreffenden Stelle gebracht werden o Cossebaude, 27. September. Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit den für das Handelsgcwerbe zur Zeit bestehenden Ausnahmetagcn und beschloß, den Wegfall eines Drittels dieser Ausnahmetage von dem 9-Uhr-Ladenschluße und der Mindestruhezeit bei der Königlichen Amtshauptmannschaft zu befürworten. ft- Dobritz, 27. September. Die Arbeitsburfchen Gustav Paul Walpert und Bruno Willy Simon stahlen in Zitzschewig ein Fahrrad im Werte von 80 M., begaben sich damit nach Groß-Dobritz und ließen das Rad schließlich in einem Getreidefelde liegen, da ihnen der Verkauf zu gefährlich erschien. Wenige Tage darauf stiegen die Burschen in Zitzschewig in die Knechtekammer eines Bauerngutes ein, erbrachen einen Schrank und heimsten 3 M. ein. Walpert hat mit 3 Monaten, Simon mit 2 Monaten 1 Woche Gefängnis zu büßen. — Eisenberg-Moritzburg, 27. September. Gestern früh in der achten Stunde verunglückte der hiesige Maurer und Hausbesitzer Weber auf einem Neubau in Buchholz, indem er vom Gerüst stürzte und sich erheblich am Rück grat verletzte. — Dienstag den 3. Oktober wird hier Roß- und Biehmarkt abgehalten. — Gittkrsre, 27. September. Am 29. Oktober findet in unserem Otte eine Warenverlofung statt, deren Reingewinn wird je zur Hälfte dem Verein zur Erhaltung „I- ist sole hier, wo wir werden graben Ihren Schatz." „Haben Sie exakte Liebschaft mit Ihre Koffer, wenn er kommt in Ihre Augen?" Durchdringend sieht Francesco mich an, meine Zuverlässigkeit zu taxieren. „Ich kenne ihn genau", versichere ich, den Sinn seiner Frage erratend. Der nächste Augenblick sieht Francesco und mich in den kühnsten Kletterleistungen, die an meine Turner kunst ungeheure Ansprüche machen. An besonders ge fährlichen Punkten reicht mir Francesco ritterlich die Hand. Von einem Gepäckstück zum andern steigend, haben wir endlich unter stetem, aber vergeblichen Suchen die Höhe erklommen. Hier herrscht vollkommene Dunkel heit. Tastend berühre ich einen Gegenstand nach dem andern. Da endlich grüßt nsich ein bekanntes, weiches See hundsfell. Er ist'«! „Ecco!" bestätigt Francesco, nachdem er — un erhörtes, streng verbotenes Wagnis an diesem Ott — die Signatur mit einem Zündhölzchen beleuchtet hat. Wie eine Eidechse an dem Gebirge d'effetti hinab gleiten, dort unten im Gewühl mit Schelten, Fluchen und den bedrohenden Gesten eines Brigantenführers einen Arbeiter zwingen, alles stehen und liegen zu laßen und seinen Weisungen zu folgen — das sind die Leistungen Francescos in einer halben Minute. Mein Koffer wird herunterbefördert, danach werde ich selbst behutsam in die Ebene geleitet. Aber noch darf ich mich meines gehobenes Schatzes nicht freuen. einer Kinderbewahranstalt in Gittersee und dem Verein Sächs. Fechtschule, Verband Gittersee und Umgegend über wiesen. Zur Ausgabe gelangen 2000 Lose ä 30 Pf. Hierauf entfallen 500 Gewinne. — LoschWitz, 27. September. Der hiesige Gewerbe verein beschloß, den 10-Uhr-Ladenschluß künftig an den Vorabenden der sechs hohen Feiertage im Jahre (Himmel- fahrt, Karfreitag, Ostern, Pfingsten, Reformationsfest, Neujahr) und an den drei letzten Sonntagen im Jahre sowie an den elf Wetttagen vor Weihnachten eintreten zu lasten. Damit ist dann Gleichheit mit den Gemeinden der Umgegend geschaffen. Die Anregung eines Mitgliedes, am Sonntag vormittag die Läden um '/,9 Uhr zu schließen (statt wie bisher um 8 Uhr) soll demnächst berate« werden — Moritzburg, 27. September. Das Ausfischen der hiesigen großen Teiche findet wie folgt statt: Am 5. und 6. Oktober wird der Frauenteich, seitwärts der Moritzburg-Radeburger Straße, am 18. und 19. Oktober der Dippelsdorfer Teich und am 2. und 3. November der Schloßteich gefischt. < Obkrhermödors, 27. September. Die Herbst fetten, die bei uns 14 Tage dauern, beginnen Montag den 2. Oktober. Mit dem Unterricht wird am 16. Oktober wieder begonnen. Am 17. Oktober beginnt auch der Unter- richt der Fortbildungsschule. — Ockerwitz, 27. September. Ein eigenartiger Unfall ereignete sich vorvorige Nacht in dem Gute des Herrn Zscheile. Man fand früh den dort bediensteten Pferdejungen blutend unter den Pferden liegend vor, die ihm durch Tritte das Nasenbein zerschmettert hatten. AuS welchem Grunde der Junge seine Kammer nicht benutzt und im Pferdestalle genächtigt hatte, ist schwer zu erklären. L Poffkndorf, 27. September. Der Verband Postendorf des Wohltätigkeitsvereins „Sächs. Fechtschule" hielt am Sonntag im hiesigen Gasthofe seine 4. große Warenverlosung ab. Zur Verlosung kamen 4 Haupt gewinne und 396 Gegenstände. — An hiesiger Volksschule beginnen die 14 tägigen Michaelisfetten, auch Kartoffel- fetten genannt, kommenden Sonnabend den 30. September. Rtichenberg, 27. September. Eine Rad fahrerin stürzte am Sonntag morgen auf der nach Moritz burg führenden Straße, in der Nähe des hiesigen Gal- berges, so unglücklich, daß sie ein Bein brach. Mittels Geschirr wurde die Verunglückte nach Dresden überführt. — Das am Sonntag stattgefundene Stiftungsfest des hiesigen Turnvereins hatte sich eines zahlreichen Besuches zu erfteuen, so daß der turnerisch geschmückte geräumige Saal gut besetzt war. Die Festesfreude wurde durch mehrere turnerische Aufführungen wesentlich erhöht. O Rippien, 27. September. Gemeinderatssitzung am 25. September. Anwesend 10 Mitglieder. Entschul digt fehlen die Herren Bäger und Buchheim Nach üblicher Begrüßung eröffnete der Vorsitzende, Herr Gemeindevorstand Pretzsch, die Sitzung mit der Mitteilung, daß auf Grund des Ottsgesetzes an Stelle des Herrn Lindner der Ersatz mann Herr Pohle in den Gemeinderat einzutreten habe. Er begrüßte das neue Mitglied und verpflichtete es mit- telst Handschlag. Zu Punkt 1, Eingänge und Mitteilungen, nimmt man Kenntnis s) von einer oberbehördlichen Ver fügung betreffend Desinfektion von Viehtranspottwagen, d) von der stattgefundenen Begehung des NickernbacheS, c) von einer Eingabe des Gemeindetages bei den Dresdner Amtshauptmannschaften an das Königl. Ministerium deS Innern betreffend Abminderung der Fleischteuerung und Fleischnot, welcher man zustimmt, 6) von der baupolizei- lichen Anordnung betreffs eines Grundstückes, e) von der Genehmigung der Baurevisionsverträge und Verpflichtung der Baurevifionsbeamten. Punkt 2, Sommerschuh-Stiftung, nimmt man einen Bericht des Herrn Vorsitzenden entgegen und beschließt den Ankauf zweier Grundstücke aus dem Nachlaße des Stifters für Rechnung der Gemeinde be- dingungsweise. Punkt 3, Wasserwerk betreffend, u) wird von der Genehmigung der Darlehnsaufnahme bei der Landesversicherungsanstalt Kenntnis genommen, d) ge- nehmigte man die Wasterrechts- und Durchlegungsvetträge in der vorliegenden Fassung, e) faßt man in einer Ent schädigungssache und in einer Quellenangelegenheit Beschluß, ct) überläßt man die gewonnenen alten 50 er Eisenrohre „Zollrevision, Signora!" deklamiert Francesco mit einem Ernste, der mir offenbar eine gewisse Sammlung anempfehlen soll; aber ich sehe es unabwendbar kommen — in einer halben Stunde wird der Blitzzug/nach Rom abgehen ohne mich! Aber schon höre ich Francescos tröstende Stimme. „Sei nicht furchtbar, Signora, sei von Herzen vertrau lich mit mir!" Eine gleichsam segnende Handbewegung erhöht den Eindruck seiner Tröstung. - Und Francesco verrichtet Wunder. Ich sehe, wie er einen Beamten mitten im eifrigsten Tun am Arm ergreift, mit überströmender Beredsamkeit auf ihn eindringt, mit wahrhaft glühender Lebendigkeit ihm eine scheinbar ans Wunderbare grenzende Geschichte erzählt — von mir! Gott sei Dank, ich habe sie nicht zv verantworten! Eine geheimnisvolle, sensationelle Be gebenheit, die ihn zu packen, zu begeistern scheint, und er ist Feuer und Flamme mir zu dienen. „Sie sehen meine Erfolgen, Sie sehen, 8ole mich — mich ist der Mann!" flüstert FranceSco mir zu, während der Beamte, der ihm auf dem Fuße gefolgt ist, mit durchbohrendem Douanenblick die übliche Frage nach zollpflichtigen Sachen stellt. Was weiß ich! Seufzend schließe ich auf, und sehe dann nach der Uhr; es sind noch zwanzia Minuten bis vier. Verzweifelnd schüttele ich den Kopf, aber Francesco nickt siegesgewiß. Das Douanenauge hat inzwischen verdächtige Dinge erspäht: eine Anzahl rundlicher in Papier gewickelter Gegenstände. Ich selbst ahne nicht mehr, was ich da vor sechs Wochen so behutsam eingepackt haben mag. Aber ein Ruf des Schockens und Unwillens, der dem