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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188812131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18881213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18881213
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-13
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.12.1888
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Nr. 29V. — 8. Jahrgang. ' --- Der jeden Wochentag Abend (mit Datum tcS folgenden TageS) zur Versendung gelangende „Sächsische Landes-Anzciger" mit täglich einem Extra-Beiblatt: 1. Kleine Botschaft s. Sächsischer Erzähler v. Sächsische GerichtSzcitnng 4. Sächsisches Allerlei b. Illustrirtcs Unterhaltnngsblatt 6. SünntngSblntt 7. Lustiges Bilderbuch tostet bei den Ausgabestellen monatlich 70 Psa., bei den Post-Anstalten ?ö Psg. (Post-Zeitungs-Prcisliste Nr. "035.) Sächsischer Wi>ks-Ai>;eMr. Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Verlags-Expedition: Alexander Wiede, Bnchdruckerei, Chemnitz, Theaterstratze Nr. 8. Fernsprech-Anschluß Nr- 136. — Telegramm-Adresse: Landes-Anzeiger, Chemnitz Donnerstag, 13. December 1888. Von den Haiiptblättcrn des „Sächsischen Landes-AnzeigerS" erscheint (ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter) eine billiger« Sondcr-Ansgabe unter dem Titel: Chemnitzer General-Anzeiger für monatlich »nr 50 Psg. mit Anträgen; außerhalb Chemnitz monall. 57 Ps.,». Ztr. (Zeitungs-Preisliste 0. Nachtr. Nr. 1250cr.) Für Abonnenten erscheintjeeinmal imJahr tz. nimer-Lisc»b»ht,s,>Iirt>l»n!,esl für LaÄ tttkr-Eisc»bah»sahrpla»l,cst für Sach rommer Winter Illustr. Kalender dcS Sächsischcu Landbö eil; en. en, Illustrirtcs Zahreslnich seS ttandrS-Aiizeiger-. AuzcigcupreiS: Raum einer schmalen Corpuszeile 15 Psg. — Bevorzugte Stelle (lspaltige Petitzeile) 30 Psg. — Bei Wiederholung großer Anzeigen Preisermäßigung. — Bei Bestellungen von Auswärts wolle man den Einrucknngsbctrag (in Briefmarken) besinge» tje 8 Silben Corpusschrist bilde» ca. 1 Zeile.) — Anzeigen könne» nur bis Vormittag angenommen werden, da Druck und Verbreitung der großen Auslage längere Zeit erfordern. — Tie Anzeigen finden ohne Preisansschlag gleichzeitig Verbreitung durch de» „Chemnitzer General-Anzeiger" (billigere Sonder-Ausgabe der Hauvtblättcr des „Sächsischen Landes-Anzeigers" ohne dessen tägliche Extra-Beiblätter.) Slmlsnericlstliche Bekaiuttmachnnükn. lieber das Vermögen des FlcischcrmeisterS Carl Theodor Dietrich in Chemnitz wird heute am 10. Decembcr 1888, Vormittags -/«10 Uhr, das Konti,rsversahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jnstizrath von Stern in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurs- fordernngc» sind bis znm 7. Januar 1889 bei dem Gerichte anzu- melde». Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Ver walters, sowie über die Bestellung eines Glänbigerausschnsses und cintretcnden Falles über die in 8 120 der Konknrsordnung bezeichnet«, Gegenstände ans de» 27. Dcceniber >888, Nachmittags 4 Uhr, und zur Prüfung der angemeldctcn Forderungen auf den 25. Januar 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem Unter zeichnete» Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur Konknrs- inassc gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird anfgegeben, nichts an den Gemeinschnldncr zu verabfolgen oder zu leiste», auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Besricdigung in An spruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zu», 10. Januar 1889 Anzeige zn machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. lieber das Vermögen des Strmnpswaarenhändlers Ennl Hugo Sepdel, Inhabers der Firma E. Seydel in Kappel, wird heute am 8. Dcceniber 1888, Vormittags '/«II Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Jrmscher in Chemnitz wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforder- Nngcn sind bis zum 8. Januar 18^9 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Wahl eines andere» Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubiger-Ausschusses und eintretcnden Falles über die in 8 120 der Konknrsordnung bezcicbneten Gegenstände auf den 27. Dezember 1888, Vormittags 10 Uhr, und zur Prüfung der an- gemcldeten Forderungen aus den 29. Januar 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Alle» Personen, welche eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz habe» oder zur Konkurs masse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nichts an des Gemeinschuldncrs Erben z» verabfolgen oder zu leiste», auch die Verpflichtung anscrlegt, von dem Besitze der Sache und von de» Forderungen, sür welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 9. Januar 1889 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. Im Handelsregister für den Stadtbezirk des »nterzeichncten Amtsgerichts wurde heute ans Folinm 3198 die Firma F. M. Steger in Chemnitz (Annabergcrstraßc Nr. 21) und als deren Inhaber der Knnfmann Herr Franz Moritz Sieger daselbst, Besitzer einer Leder-Teppich-Fabrik, sowie eines Schuhmacher-Artikel-Handels-Geschäfts, eingetragen. Chemnitz, am 7. December 1888. Königliches Amtsgericht. Im Handelsregister sür de» Stadtbezirk des Unterzeichnete» Amtsgerichts wurde heute ans Folinm 3199 die Firma Oswald Metzer in Chemnitz (Zwingergasse Nr. 9) und als deren Inhaber Herr Johann Oswald Melzcr daselbst, Besitzer eines Darm- und Fleischgewürz-, sowie eines Fleischerei Werkzeug-Handelsgeschäfts, eingetragen. Chemnitz, am 7. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Vermögen 1. des Töpfers und Ofensetzers Paul Gerhard Möbus in Chemnitz und 2. des Bauunternehmers Carl Heinrich Wettermann in Altendors ist zur Prüfung der nachträglich an- gemeldeten Forderungen Termin ans den 14. Dezember >888 Vormittags II Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hicrselbst anberanint. Chemnitz, den 6. Dezember 1888. Königliches Amtsgericht. Neueste Nachrichten. Wien, 11. Dcceniber- Klerikale Blätter melden, der öster reichische Episcopat iverde noch im December eine gemeinsame Adresse an den Papst richte», und darin sür die souveräne Stellung und den rechtmäßigen weltlichen Besitz des Papstes mit aller Energie ein treten. Bern, 11. December. Morgen tritt der Nativnalrath in die Verhandlung über die Handelsverträge ei». Allgemein hält man di Annahme des Vertrages mit Deutschland für gesichert, dagegen wird der österreichische Vertrag bekämpft werden. London, 11 December. Aus Zanzibar wird gemeldet, daß die Lage der indischen Kaufleute an der Küste eine hossnnngslose ist. Die Araber sind erbittert über die Zerstörung ihres Eigenthnms durch die Deutschen und nehmen Repressalie» an den Britisch-Indiern Paris, 12. Dccbr. (Drahtnachricht unseres Anzeigers). Wie verlautet, werde die Regierung, im Falle eines Mißlingens der heule erfolgenden Emission der Panama-Creditloose, den Kammern eine die Vergütung des Fallissements der Panama-Gesellschaft bezweckende Vor lage machen. Voraussichtlich werde behufs Vollendung der Kanal arbeiten eine neue Gesellschaft gebildet. Politische Rundschau. Chemnitz» den 12. December. Deutsches Reich. Parlamentarisches. Inder Bndgetkvmmis- pv» des Reichstages fand am Dienstag beim Etat des auswärtigen Amtes, anläßlich der Mehrforderung für einen Vizekonsul in Zanzi bar, eine Verhandlung über die vstafrikauische Angelegenheit statt. Staatssekretär Graf Herbert Bismarck machte Namens der Reichsre- gicrung Miltheilungen, über welche Amtsverschwiegenheit beschlossen wurde. Eine Vorlage der Regierung dürste nach den parlamenta rischen Weihnachtsscricn erfolgen. Die Zanzibarsordcrung wurde mit allen gegen 4 Stimmen genehmigt. Wie die „Krzztg." erfährt, sind in der Sitzung über die beabsichtigte weitere Kvlvnialpolitik des Reiches keine Mitlhcilungen gemacht. Der Etat des auswärtige» Amtes wurde unverändert genehmigt. — Die Geschäftsordnungs- kommission beschloß, das Mandat des Abg. v. Landsbcrg-Stcinsurt durch seine neuerliche Ernennung zum Landrath für erloschen zu erklären. In Betreff des Mandats des Abg. v. Wedell-Piesdorf wurde aber einstimmig beschlossen, dasselbe sei durch seine Ernennung zum Haus minister nicht erloschen, da dieses Amt kein Staatsamt ist — Das zweite Verzeichnis; der dem Reichstage zugcgaugcnen Petitionen ist soeben zur Vcrthcilung gelaugt. Eine größere Anzahl derselben bitten um Abänderung des Kraickenlasscngesetzes. — Die i»> Reichstage gebildete freie Vereinigung zur Reform der Tabaksteuer gedenkt, wie miigetheilt wird, Anträge auf Erhöhung oes Tabakzolles nicht zu stellen. Sie will durch Herabsetzung der Steuern für inländischen Tabak vdcr ähnliche Maßnahmen den deut schen Tabaksbau zu heben fuchen. — Jni Reichstage verlautete am Dienstag zum Schluffe der Sitzung» Graf Herbert habe in der Budgctkommissivn ganz bestimmt erklärt, das Reich werde keiner Koloiiialgcsellschaft, auch der ostafri kanischen nicht, finanzielle Hilfe zu Thcil werden lasse». Es würde das über den vom Fürsten Bismarck gezogenen Rahmen der Kolonial politik biuausgehen. — Die „Post" bringt folgende sehr beachtenSwerthe Nachricht, welche auf die Möglichkeit der Herstellung eines neuen deutschen Jnfanteriegewehres hinweist: „In Fachkreisen werden die Ordens auszeichnungen sehr bemerkt, welche den Mitgliedern der Gewehr- Prüsungs-Kommission zu Theil geworden sind. Jener Kommission liegen die Versuche und Prüfungen auf dem Gebiete der Gewehre ob, insbesondere auch die Umänderung bestehender und die Feststellung neuer Gewehrmodelle. Vielleicht sind jene Ordensverleihungen ein Beweis, daß das „beste Gewehr", welches der Reichskanzler in der Reichstagsrede vom 6. Februar in Aussicht stellte, der Verwirklichung nahe gerückt ist. Jedenfalls möchten wir ein Symptom kvnstatiren, welches das Vertrauen zu unserer umsichtigen Heeresleitung von Neuem kräftigt." — Der „Hamb. Korr."» ein streng regierungsfreundliches Blatt» theilt mit, cs sei doch recht fraglich» ob aus Grund der Vorunter suchung gegen Professor Geffckeu eine Anklage wegen Landesverrathes erhoben werden könne. — Im deutschen Reiche haben im vorigen Jahre 62 Bernfs- genossenschaften mit 319,453 Betrieben und 3,861,560 versicherten Personen bestanden. Unfälle sind im Ganzen 17,102 vorgckommen. — Herr Premierlientenant Wißmann, der bekannte Afrika reisende, welcher sich einige Tage als Gast bei dem Fürsten Bismarck in Friedrichsruhe aufgehalteu hatte, ist nach der „Post" vom Reichs kanzler besonders über die mit dem Sklavenhandel zusammen hängenden Fragen befragt worden und über die Emin-Expeditivn, deren erste Kolonne Wißmann kommandiren soll. Wißmann halte auf feiner letzten Expedition Gelegenheit, die Verwüstungen der sklavenjagendcn Araber in nächster Nähe zu beobachten. Ec wird noch im Laufe dieses Monats sich nach Afrika begeben. Begleiten wird ihn ein junger bayrischer Gelehrter L. Wolf, welcher schon viel in tropischen Ländern gereist ist. Da Herr Wißmann nicht selbst nach London reisen konnte, ist Herr Wolf dorthin gereist, um die nöthigcn Einkäufe für die Expedition zu mache». Ein Militär soll noch engagirt werden, um die Schwarze» im Gebrauch der Hinterlader einzuüben. Es dürften dies die einzigen Weißen sein, welche Wiß- mann begleiten. — Eine große Anti-Sklavecei-Vcrsau»ulung soll nächsten Sonntag in München stattfinden. — Aus Ostasrika wird weiter gemeldet: Die Araber unter Buschiri haben bei Bagamvyo so empfindliche Verluste erlitten, daß eine schnelle Wiederaufnahme der Feindseligkeiten wohl kaum zu erwarten ist. — Die indischen Kaufleute in dem niedcrgebranntcn Bagamayo behaupten, sie feien auch von in deutschen Diensten stehenden Eingeborenen beraubt. Das erscheint in der Hauptsache aber unzutreffend, denn die Araber haben so gehaust, daß nicht viel übrig blieb. Italien. Der italienische Kricgsministcr hat sich nach Berlin gewendet mit dem Gesuch um Miltheilungen über die Einrichtung des Eisenbahureglements und anderer auf die Mobilmachung bezüg licher Einrichtungen. Ein sonstiger Verkehr fand nicht statt. Frankreich. Die Kammer hat das ordentliche Budget im Ganzen gegen die monarchistische» Stimmen genehmigt. Die außer ordentliche Mitttärforderung von 500 Millionen Franken ist darin noch nicht enthalten, wird also besonders beraihcn werden. — Der französische Kriegsminister scheint auch in der Verjüngung des Osfi- zierkorps das deutsche System zum Muster genommen zu haben: er gab die strengsten Befehle, alle Hauptlcutc und Stabsoffiziere, die nicht mehr längere Zeit reiten und die Manöver oder Kricgscr müdnngen ertragen könne», von Amlswegcu in den Ruhestand zu versetzen. Diese Befehle werden aber nur auf eine geringe Zahl von Offizieren Anwendung finden, da in Frankreich für die Militärs die Altersgrenze besteht und fast Alle den Kriegsdienst als noch ganz rüstige Leute verlassen müssen. — General Bonlangcr soll Wege» des Verlaufes seines Ehcscheidungsprozcsscs in großer Verlegenheit sein. Er hatte nämlich die Scheidung unter dem Vorwände bean tragt, daß seine Frau sich weigere, zu ihm i» seine Wohnung znrück- zukehren. Frau Boulanger hat aber zum Schrecken ihres Gatten bekanntlich erklärt, daß sie bereit sei, das gemeinschaftliche Leben wieder anszunehmen, und nun behauptete der General, seine Stellung und seine vielen Geschäfte gestatteten ihm nicht, weiter mit seiner Fra., zn leben. Frau Boulanger, die sehr religiös ist, weigert sich aber, auf die Ehescheidung einzngehen, so daß dieselbe vom Gericht kaum ausgesprochen werden wird. Die Geschichte hat dem General viel geschadet. — Wie aus Paris gemeldet wird, soll die französische Regierung die Absicht habe», das ins Wanken gekommene Pauama- Kaual-Unternehmen zu stützen, vor Allem aber darauf zu hatte», daß dasselbe in französischen Händen und unter der Leitung des Herrn von Lesscps bleibt. Daß sie das wünscht, läßt sich verstehen. Wie sie es aber anfangeu wird, diese» Wunsch zu verwirklichen, darauf darf man gespannt sei». Die entsetzliche Mißverwaltung, welche durch die gegenwärtige Leitung eingcrissen ist, bildet de» Hauptgrund dafür, daß cs mit dem Pattama-Kanal-Unlernchmen so übel steht. Herr von Lesscps ist nicht mehr der Manu, der er war, als er den Suez-Kanal baute. Damals konnte er alles persönlich überwachen; jetzt ist er „fern vom Schüsse" in Paris, nur mit der finanziellen Seite der Sache beschäftigt, während die ungeheuer schwierigen und kostspieligen Arbeiten von Personen geleitet werde», die sich die weite Entfernung von Europa zu Nutzen mache», ui» mit den ihnen ertheilte» Vollmachten Mißbrauch zu treiben. Daß in der Schilderung dieser Zustände namentlich von Seiten der Amerikaner, welche das Erbe der Franzosen anzutrctcn hoffen, manches übertrieben wird, mag sein. Auch andere Beobachter jedoch, die kein unmittelbares Interesse an der Sache haben, sind darüber einig, daß, im besten Falle, die Koste» des Baues viel zn niedrig angeschlagen worden sind, und daß schon aus diesem Grunde mit der Wahrscheinlichkeit des Zusammenbruches der Lcsseps-Gcscllschaft gerechnet werden müsse. Daraus folgt noch nicht, daß der ganze Kanalban anfgegeben werde» muß; allein das Unternehmen muß in Hände kommen, für die eine Million keine Nolle spielt. Belgien. Die Zahl der Streikenden im Kohleurcvicr ist bis aus 9000 gewachsen. Dieselben beschlossen nach Brüssel zu ziehen und vor dem Kammerpalast zu demoustrircu. Natürlich werde» die Behörden einschreitcn und den Zug verbieten. Holland. Im Haag, der Hauptstadt von Holland, haben am Montag Abend ernstc sozialistische Tumulte stattgefundcn. 600 Ar beiter überfielen das katholische Vercinshaus, in welchem gerade ei» Vortrag gehalten wurde, zertrümmerten Geräthe und Bilder und ver höhnte» die Versammelten. Schließlich trieb die Polizei die Menge auseinander. Viele Verhaftungen sind vorgenommen. England. Die Londoner Regierung bat die bisherigen britischen Niederlassungen in Sierra Leone und Gambia in Kolonie» nmgcwandelt. — Die Streitmacht der englisch ägyptischen Truppen in Suakin beträgt jetzt 4500 Mann; viel stärker sind die Sudan- Araber, welche sich der besten Brunnen in der Umgegend der Stadt bemächtigt haben, auch nicht. Um diese Brunnen ist in früheren Jahren schon zweimal mit großer Erbitterung gestritten worden, nun wird zum dritte» Male Blut fließen. Dieser neue Fcldzug ist ledig lich eine neue Folge der unverständigen englischen Sudanpolitik, die Geld sparen wollte und nun Geld und Mensches opfern muß. Wer weiß, welcher Tanz folgt, wenn bei Suakin die Ruhe wieder hergcstcllt ist. — Die Besatzung von Suakin hat ein heftiges Bom bardement gegen die arabischen Befestigungen eröffnet. Die wichtigste derselben wurde demolirt. Die Negerbataillone schlugen sich wu englischer Führung recht gut. Rnsjland hat einen neuen Marineminister erhalten: Der Zar hat dem Vizeadmiral Tschichatschew diesen Posten übertragen. — Die neue Fünfhnndcrt-Millioncn-Anleihe ist ganz erheblich überzeich net worden. Am größten war der Andrang in Frankreich, wo für 1163000000 Francs gezeichnet wurde. Wohl bekomm's! Orient. Der deutsche Botschafter von Radowitz hat der Türkei amtliche Mittheilung von dem Beginn der ostafrikanischcn Sklavenblokade gemacht. Die Türkei nimmt practisch an derselben acht Theil. »ein sört shr- gnd 4 sirte slav hre Ks, tzte lser Iht lnse bat .» 4 Her »n- ßen äh« kgen, Chemnitzer Stadt-Anzeiger. Die Freunde unseres Blattes werden ersticht, uns wichtige Begebenheiten gütigst mitzutheile,t. Chemnitz, den 12. December. — Die Weihnachts-Extrabeigabe »uscrcs Blattes: „Des Sächsischen La ndes-AnzeigersillustrirtesJahresbuchfür 1889" gelangte im Laufe der vergangenen Woche zur Ausgabe. Dieses 64 große 8" Seiten starke Weihnachtsbnch ist ebenso geschmackvoll ausgestaNct wie das vorjährige und enthält »eben einem Almanach sür 1889 mit Raum zn Notizen eine Reihe interessanter Weihuachts- und Neujahrs-Erzählungen, sowie hübsche Winter- und Weihnachtsbilder mit Gedichten. Die i» den Text ciiigestreuten Inserate des Weihnnchtsbuchcs diene» beim Einkauf von Weihnachtsgeschenke» als praktsichcr Rathgeber. — Die Abonnenten »»seres Anzeigers erhalten dies Weihnachtsbnch vollständig gratis geliefert. Sollten vielleicht einzelne Abonnenten noch nicht in Besitz desselben gelangt sein, so ersuchen wir, das selbe durch die belr- Ausgabestelle bez. Postanstalt reclamire» zu lassen. — Bei der Kirchenvvrstands-Ergänzungswahl zu St. Jacob!, welche am Montag stattsand, wurde» die Herren Kaufmann Edm. Inst, Schnhinacherineister Joh. Hcinr. Ang. Lößncr, Friedensrichter und Kaufmann Joh. Friedr. Na,ick, Postdircktor C. Bruno Schaarschinidt» Maurermeister Ad. Glob. Uhlman» und Oberturnlehrer Reinh. Mor. Zctilcr wieder-, die Herren Kaufmann Ed. Wolv. Hitler und Kaufmann Ernst Hugo Lippe nengcwählt- — Die 21. össcntliche Sitzung der Stadtverordneten findet morgen, Donnerstag, de» 13.December, Abends 6 Uhr statt mit folgender Tagcsorvnnng: I. Geschäftliche Miltheilungen. 2. Berichte des Vcrfassungs- AnsschnsscS über n. den Nathsbcschluß, eine Markthalle zn errichten; b. den Ralhsbcschlnß, die Miethzinse» der städtische» Schulgebäude bctr.; e. die Rathsvoclage, die Kaufverträge mit Herrn Lindncr und Herrn Brüx beir.; cl. -den Raihsbcschlnß, das Gesuch des Herrn Wilde um Erlaß der Entschädig ung sür Wassermehrverbranch; o. die Rathsvoclage, das Enilassungsgesuch des znm Stadtverordneten gewählten Herrn Kaufmann Bcrndt. 3. Berichte des Kontroll-Ansschnssss über n. de» Rathsbeschluß, den Kaufpreis sür das öffentliche Flußbad dem Stammvcrmögen z» entnehmen, das nngckaufle Grundstück aber dem Stammvcrmögen zuzuschrcibcn; b. die Hauptrcchunng der Stadtkasse ans das Jahr I8>7; e. die Rechnung der Schulkasse auf das Jahr 1 87; cl. die Rechnung der Banvcrwaltung ans das Jahr 1887; o. die Rechnung des Armenversorgnngsamtcs ans das Jahr 1887; t. die Rechnung der zum Armcnvcriorgnngsamlc geleisteten Zuschüsse ans das Jahr 1887; pc. die Rechnung der Wasserleitung ans das Jahr 18--8; die Budgets der städtischen Kirchcngcmcinden ans das Jahr t889: >. de» Nathsbcschluß betrcffs Aujnahncc einer weiteren Anleihe von 100,000 Mk. Seiten der St. Petri- Kirchgemeinde. 4. Berichte des Finanzaüsichuffcs über -. die Rathsvorlage, Vorschriften über die Bebauung eines ThcilcS des Kaßberg-Gebietes betr.; >>. den Nathsbcschluß, den Verkauf einer Baustelle au tcr Eliienstraße an Herrn Webermeister Carl August Schüppcl hier bctr.; c:. den Rathsbeschluß, das Gesuch der Abcndnähschntc um Erhöhung der bisher ihr gewährten Unter stützung. Hieraus geheime Sitzung. — Die Jubiläumsfeier des Militärvcrcins „Albertbuud" hat auch am Sonntag einen allerseits befriedigenden Verlauf genommen »nd der „Albcrtbuud" kau» mit Stolz und berechtigter Geungthiuing auf diese herrliche Feier znrnckblickcn. — Am gestrigen Tage traf als Antwort ans das an Se. Majestät abgcscndete Begrüßnugs-Tclcgrauun folgende Depesche ein: „Se. Majestät dankt herzlich für de» Gruß und wünscht de», Verein »och viele solcher Jubiläums. Gencrallicntcnant v. Carlowitz." Zufolge Mittheilung des Künigl. Kämmerer-Anites habe» ferner Seine Majestät der König die übersendete Schrist: „Geschichte des Militär-Vereins Albertbuud" j» Gnaden ettlgegengenomtne» »nd für dieselbe zu danken anbefohlc». Diese Vereins- geschichte war durch das VercinsiiiitgliedBuchbindclineisterOswald Richter, Bcrnsbachstraiie 34, mit einem kostbaren Leder-Einband versehen worden, ans welchem sich i» Golddruck die Königs-Krone »nd das verschlungene H befanden. An Geschenke» sind de», Jnbcl-Becci» ferner zngcfloffc»: 2 elegant ansgestattete Marschall-Stäbc sür die Fahnen-Vegleilnng bei Begräbnissen der Mitglieder von Kam. Louis Oericl, ei» Fahnciniagel von Kam. Stein; ferner eine prächtige Fahncn-Schlcife in den Landessarbcn n»d ein massiv- ilberner Kranz an die Fahne, sowie eine Schärpe mit Silbcrstickcrci sür den Vereins-Vorsteher, von de» Franc» der Mitglieder. — Der Chemnitzer G astwirthsverei» begeht heiite, Mittwoch, Abend sein 14. Sustungsfest, verbmide» mit Prämiirung trcndiencnder Ge- chäslsgchitfcn. Das Fest wird in den ausgedchntcu Räumen des Elysiums nbgehallcn werde». — Die Münchener, welche, kan», eingczogc», »ns bald wieder ver lasse» werde», bringe» Donnerstag ei» Stück zur Darstellung, das, erst in dieser Tournee wieder dem Repertoire einveclcnbt. zn de» besten Werke», namentlich den heileren, zählt und überall die besten Erfolge halte. „Der Protzcnbaner von Tegernsee" ist itl den Hauptrollen von den ersten Darsteller» des Münchner Ensembles besetzt »nd wird — wie wir be merken möchten — keilte Wiederholung finde», da dies die Repertoire Dispo- ilionen nicht gestalten. —S>. Der Plcißbachkanal, welcher imHerst vorigen Jahres fertig- gestellt winde, hat sich, soweit dies bis jetzt zn bcnrthcilen ist, in allen seinen Theilcn bewährt. Zwar zeigen sich in dem Beton des Gewölbes an vor- chicdcncn Stellen Haarrisse, doch war deren Auftreten vorherzusche». Für den Bestand dcS Kanals sind die Haarrisse, welche thcilS parallel znrKanal- nxe, theils quer zn derselben verlaufe», ohne irgendwelche Bedculiiug. TaS Entstehe» derselbe» ist eine Folge dcijrnigc» Vorgänge, welche man mit Arbeiten des Betons" bezeichnet. Ter Ccuient und der Ccmentbcton dehnen ich nämlich in Fcnchtiqlcit und Wärme aus und ziehen sich in Trockenheit und Wärme zusammen, wie jedes Material, und dabei entstehen die Riffe. Die Hauptsache »u», daß der Kanal seine» Zweck, Ucbcrschwemninngen zu rrhüicn, richtig crjüllt, liegt darin, daß das Wehr im S-tstossteich richtig ge- ogen wird, damit ein möglichst großer Tseil des Kanalprofitcs zur Ab- iührnng des Wassers srei wird. Es ist zwar im S.bloßteich ei» elektrischer Alarinapparat — worüber wir bei Legung desselben schon berichteten — mit einer Leitung »ach dem städtischen Bauhof vorhanden, welcher bei steigendem Wasserstandc an letzterem Orte eine Klingel i» Bewegung jetzt. Allein dieser tn- >.er ine so» ielt, )ich !62 Aüh T. Fr. )em LW der hrer Be- die Ä >ert. ^ ist ers, anse rden -K der )sah, Hene eben und Artige dein -lstcs- Hot. leiten stcr» Ge- Ver- sein. inrde hrige itzen- ver- keine lugen lohn sich DaS >ll in csicht. r es >>f di- sschem einem >>virk- sf, de, ent- dwoh- )ck zu durch daß cmsclben war in r. Stern- zwar leser- ne Franen- ,t ver lüde» : kleine i. Ob leben» ffrheit, Brief, TageS klichen nach
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