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Sette 2. — „Sächsische Dorszetkung." — 17. September 1905. für die Zufuhr von Schlachtvieh geöffnet werden." — Mit der Absendung der Petition an die drei KrieaS- minifter wurden die Lieferanten deS GardekorpS be auftragt Welche gewaltige Schädigung das Fleischer aewerbe durch die nun schon seit längerer Zeit anhaltende Viehteuerung erfahren hat, er gibt sich au- einer in der „Allgemeinen Fleischer- Zeitung" veröffentlichten, vom Deutschen Fleischer- Verband aufgenommenen Statistik über Fleischerei- Betrieds-Einstellungen in den ersten acht Monaten diese- Jahres. Diese Statistik ergibt folgende- Bild: Berlin (1900 1 884 000 Einwohner) hatte 189 Be triebseinstellungen, Hamburg (7O5 000) 55, München (498 000) 26, Leipzig (455 000) 25—30, BreSlau (422 000) 21, DreSdrn (395 000) 20, Köln (370000) 24, Frankfurt a. M. (287 000) 39, Hannover (235 000) 14, Düffeldorf (212000) 19, Stettin (210 000) 28, Magdeburg (210000) 25, Charlottenburg (189 000) 30, Stuttgart (176 000) 12, Bremen (161000) 13, Halle (156 000) 12, Dortmund (142 000) 6, Barmen (141 000) 8, Mannheim (140 000) 23, Danzig (138 000) 5, 35 Fleischverkaufsstände stehen leer: Aachen (135 000) 3, Braunschweig (136 000) 7, Posen (116 000) 9, Kiel (107 000) 13. Krefeld (107 000) 6, Kassel (105 000) 8, Duisburg 9, Mainz 17 BetriebseinsteUunaen Aus Deutsch-Südwestafrika. Major Meister ist auS der Linie ZariS—Nam 45 Kilometer in west licher Richtung vorgerückt. Am 11. September erreichte er die Wasserstelle Harischaq (auf der Kriegskarte nicht verzeichnet), die aber vom Feinde bereits verlosten war. Nachdem durch Offizierspatrouillen der neue, anscheinend weiter westlich gelegene Zufluchtsort des Feindes fest gestellt worden, setzte Major Meister den Vormarsch fort. Im Hakosgebirge, 5 Kilometer nordwestlich von Rehoboth, verübten die Hereros in der letzten Zeit zahl reiche Viehdiebstähle. Am 1. und 3. September gelang es deutschen Patrouillen, sie dort überraschend anzu greifen. 60 HereroS fielen, 13 wurden gefangen ge nommen. Ferner yelang es am 2. September einer Unterosfizierspatromlle aus Rehoboth, eine Hererobande bei Amabib, am Schaaprevier, 70 Kilometer nordöstlich von Rehoboth, zu schlagen. 7 Hereros fielen, 22 wurden gefangen genommen. — Die Hereros haben also 102 Mann im ganzen verloren. Von deutschen Verlusten enthält die Depesche nichts. Hoffentlich kommt der hinkende Bote nicht noch nach. Oesterreich-Ungarn. Das ungarische Ab geordnetenhaus ist gestern unter stürmischen Szenen eröffnet worden. Es wird darüber aus Budapest ge meldet: Im Abgeordnetenhause herrscht große Spannung. Ministerpräsident Baron Fejervary verliest bei Beginn der Sitzung folgende Erklärung: „Da es der Regierung unter dem zwingenden Drucke der Verhältnisse nicht gelang, die ihr von Sr. Majestät gestellte Aufgabe zu lösen, überreichte sie ihre Demission, die der König an genommen hat. Die Minister sind mit der provisorischen Fortführung der Geschäfte betraut worden. Se. Majestät hat mich", fährt Fejervary fort, „zu erklären ermächtigt, daß er den Wunsch hegt, auS den Reihen der Majorität auf der Grundlage eines annehmbaren Programms eine Regierung zu bilden, damit die koalierten Parteien eventuelle Vorschläge Sr. Majestät unterbreiten können. Das Abgeordnetenhaus wird mittels eines Königlichen Handschreibens bis zum 10. Oktober vertagt." (Zurufe links: Altes Spiel!) — Franz Kosfuth wiederholt hierauf den Protest gegen die Vertagung in ähnlicher Weise, wie dies Minister Banffy bei der letzten Ver tagung getan hatte. Graf Tisza erklärt, er würde ge wisse auf seine Demission bezügliche Umstände besprechen, wenn er nickt der Ansicht wäre, daß nach der Ver lesung eines Handschreibens des Königs betreffs Ver tagung keine Verhandlung mehr zulässig fei. Minister präsident Fejervary verwahrt sich gegen den Protest, den Kossuth gegen die Vertagung erhoben hat, und sagt, dies sei mit der Ehrfurcht, die man dem König schuldig sei, nicht vereinbar. Graf Apponyi be ruft sich darauf, daß bei einer früheren Gelegenheit nach Verlesung eine- Königlichen Handschreiben- eine Dis kussion über besten Inhalt stattgefundeu habe, und führt au-, er biete alle- auf, damit in dieser schweren Zeit der Prüfungen die Loyalität gegen die Krone uner schütterlich bewahrt werde. Er protestiere jedoch da gegen, daß sich eine Art Loyalität entwickele, die ver bietet, daß gegen den Mißbrauch Königlicher Rechte, für die die Minister verantwortlich seien. Protest erhoben werde. UebrigenS beweise die Anwesenheit deS Minister präsidenten, daß er eine Diskussion für zulässig halte. Fejervary sagt, er müsse dem entschieden widersprechen, daß seine Anwesenheit dafür gedeutet werde, er sei im Sitzungssaale geblieben, um den Protest KossuthS zurück- zuweisen. Die Minister verlassen hierauf den Saal. Rach längerer Debatte, an der Redner verschiedener Parteien teilnehmen, wird ein Beschlußantrag KossuthS, in dem dieser gegen die Vertagung Einspruch erhebt, angenommen und hierauf die Sitzung unter großer Be wegung geschloffen. NkuHland. Eine Tatarenbande wollte vor gestern das Haus der Naphtha-Industriellen Agief in Baku anzünden. Der Besitzer des Hauses feuerte aus einem Revolver mehrere Schüsse auf die Brandstifter ab. Die Bande verschwand, doch kehrte sie bald mit einer Kosaken-Pattouille zurück und erklärte dem Anführer der Patrouille, daß man auS dem Hause auf friedliche Bürger geschossen habe. Oberst Walter befahl nun den Kosaken, das Haus zu demolieren und zu plündern. Mit seiner Erlaubnis zündeten die Tataren nun da- Haus an. In den Flammen sind viele Per- sonen umgekommen. — Das armenische revolutionäre Komitee in Moskau hat eine Proklamation erlassen, worin die Studenten der Universität zu einer bewaffneten Erhebung aufgefordert werden. — Einer Statistik zu folge sind im Laufe des April und Mai d. I. in Ruß land 115 Attentate gegen Beamte au-geführt worden. In 42 Fällen sind die Opfer, darunter ein Gouverneur, auf der Stelle getötet worden. In 68 Fällen wurden die Opfer verwundet und nur 5 kamen unversehrt davon. Schweden. Von durchaus zuverlässiger Seite wird mitgeteilt, daß Norwegen eine allmählich steigende Mobilisierung vornehme, die damit begonnen habe, daß das Jägerkorps Anfang dieses Monats auf volle Kriegsstärke gebracht worden fei. In den letzten Tagen seien die letzten noch fehlenden Mann schaften und Äusrüstungsteile der Flotte und Festungs artillerie sowie Feldartillerie in Südnorwegen und für den Landsturm eines Teiles der Grenzbezirke eingetroffen. Bei verschiedenen Infanterie-Regimentern scheine die Mobilmachung entweder noch im Gange oder bereits beendigt zu sein. Diesen ergriffenen Maßregeln könne jedoch der Charakter einer allgemeinen Mobilisierung noch nicht zugesprochen werden. Aus Dresden und Unrgeqend. Dresden, 16. September Wetterbericht deS Königl. meteorotoq. Instituts Dresden. Prognose für den 17. September. Wetter: Trocken, wenn auch mehr oder weniger stark bewölkt. Temperatur: Normal. Wtndurfprung: Südwest. Barometer: Hoch. — Se. Majestät der König übernachtete von gestern zu heute im Refidenzfchlosse und begab sich in den zeitigen Morgenstunden nach Alttanneberg zum Manöver der 3. Mvision Nr. 32. Nach den Truppen übungen traf Se. Majestät der König gegen '/.9 Uhr vor mittags in Wilsdruff ein und nahm hier eine Huldigung der Stadt und einiger Vereine entgegen. Gegen Mittag Muust uud Wissenschaft. Literatur. -f Refidenztheater. Als erste Vorstellung des Operetten-Abonnements wurde am gestrigen Freitag „Das verwunschene Schloß" von Alois Berla, Musik von Karl Millöcker, gegeben. Das Stück mit all seiner kunter bunten Herrlichkeit, den zahlreichen drolligen Szenen und der liebenswürdigen, prickelnden Musik wurde vom Publi kum freudig begrüßt. Das Spiel war während des 1. Bildes reichlich schleppend, doch das änderte sich sehr bald und es trat der frische Zug ein, den wir vom Refi denztheater gewöhnt find. Bet den zahlreichen Rollen hatten die Abonnenten Gelegenheit, fast alle ihre Lieblinge aus der letzten Spielzeit zu begrüßen. Besonders hervor zuheben sind der Herr Aigner, der sich als Sennerbub mit seinem köstlichen Humor rauschenden Beifall erwarb, Herr Werk, der besonders gesanglich recht gut war, und vor allem Frl. Martini, die darstellerisch Vorzügliches bot und auch sehr gut bei Stimme war. Sie hatte denn auch die Freude, ihre Mühe durch zwei schöne Blumenspenden be lohnt zu sehen. Als neue Erscheinungen für die Abon nenten sind zu nennen Frl. Balder, die sich als guter Ersatz für das geschiedene Frl Schwedler erwie-, und Frl. BarianSka, die wohl eine ganz hübsche Stimme hat, aber viel zu geziert und unnatürlich spielt. Im ganzen kann man den Eindruck dieses ersten Abonnements-Abends als einen sehr günstigen bezeichnen. tt. -f Wochenspielplan des Residenztheaters. Sonntag nachmittag „Der Familientag", abends „Die Juxhcirat"; Montag Schauspiel - Abonnement, II. Serie, ^Jm weißen Rößl"; Dienstag *Dft Juxheirat"; Mittwoch „Die Juxhetrat"; Donner-tag „Die Juxheirat"; Freitag Opcrettcn-Abonnement, II. Serie, „Das verwunschene Schloß" und Sonnabend „Da- Tal de- Leben-". f Wie der Dresdner Architektenverein mitteilt, hat das Preisgericht bei dem Wettbewerb zu einem Erb- begräbnis für die Familie des Or. Lahmann folgende Preise zuerkannt: Architekt R. Kolbe (1. Preis), Architekt O. Menzel (2. Preis); Architekt Max Hans Kühne erhielt die drei folgenden Preise. Das Preisgericht bestand auS den Herren: Geheimer Hoftat Prof. vr. Gurlitt, Prof. Schumacher, Fr. Lahmann und Architekt Kraft. f Goethe über die Ansichtspostkarten. Treffen der kann man wohl kaum die Ansichtspostkarten zeichnen, als wie Goethe über die seinerzeit gebrauchten „Brief bogen mit Ansichten" schrieb. In einem im Jahre 1830 an Fritz Schlosser gerichteten Briefe schreibt Goethe: „Es war wirklich, teuerster Herr und Freund, ein sehr glück licher Gedanke, durch einen geschickten Künstler Ihre ernste heitere Wohnung und die unschätzbare Gegend abbilden und vervielfältigen zu lasten; es kann un- nichts Freu digeres und mehr Ermunterndes begegnen, als wenn wir zugleich mit guten, herzlichen Worten auch ein vorzügliches Lokal erblicken, wo Sie behaglich verweilen, wo Sie an uns denken, von woher Sie Ihre Schreiben an uns richten. Es entsteht daraus eine gewisse Unmittelbarkeit des Zu sammenseins, welche höchst reizend ist. ..." f Deutsche Forscher in Westaustralien, vr. W. Michaelsen vom Naturhistorischen Museum in Hamburg und l)r. Hartmeyer vom Zoologischen Museum in Berlin haben sich im April dieses Jahres zwecks biologischer Forschungen nach Westaustralien begeben und find dort mit einer außerordentlichen Liebenswürdigkeit von den Behörden dcs Landes, der Städte und Ortschaften ausgenommen und in ihren Forschungen aufs tatkräftigste gefördert worden. Unter anderem wurde ihnen auf allen australischen Bahnen freie Fahrt gewährt. Nach biologischer Durchforschung des Hafens in Freemantle und de- Swan River wurde die Gegend zwischen Perth und Guildford, Darling Range-, kehrte Se. Majestät wieder ins Hoflager Pillnitz zurück Zur heutigen Königl. Mittagstafel ist Host« Professor 0r. Jacob mit Einladung beehrt wordw. — Se. Majestät der König wird vom 18. bis 20. September den KorpSmanövern deS XIX. Armeekorps (Leipzig) beiwohnen. Am 18. September manövriere» die 24. und 40. Division gegeneinander und zwar unter den Kommandos der Generalleutnant- d'Elsa (24. Divi sion) und Baste (40. Division). Der König kommt mit Sonderzug von Niedersedlitz nach Zschopau, wo er am dortigen Bahnhof zu Pferde steigt. Nach Beendigung der Uebung reitet der König nach ErdmannSdorf und nimmt dort Quartier. Am 19. September manövrieren dieselbe» Parteien wie am 18. gegeneinander. Der König kommt zu Pferde von ErdmannSdorf nach dem Manövergelande und reitet nach beendigtem Gefecht nach ErdmannSdorf zurück. Tags darauf ftihrt der kommandierende GenerÄ des XIX. Armeekorps, Graf Vitzthum von Eckstädt, das ganz, Korps gegen einen markierten Feind, der von General- major Franke geführt wird. Der König nimmt auch daran teil und fährt um 12 Uhr mittags vom BahnU Zschopau mit Königl. Extrazug nach Niedersedlitz bezr». Pillnitz zurück. — Zur Landtagswahl. Die Wahlmännerwahle» der zweiten Wählerabteilung, die am gestrigen Freitag stattfanden, zeigen ein wesentlich and::e- Bild, als das der dritten Wählerklaste. Ueberwogen am Donnerstag die sozialdemokratischen Stimmen besonders in den städtische» Wahlkreisen und in den Jndustriebezirken, so entspann sich der Kampf am Freitag zwischen den bürgerlichen Parteien. Nach den bis jetzt vorliegenden Ergebnissen läßt sich kei» einigermaßen abschließendes Bild des Wahlausfalls ge, Winnen, und nur in wenigen Wahlkreisen läßt sich sagen, daß diese oder jene Wahl bereits gesichert sei. Vereinzelt haben auch die Sozialdemokraten ihre Wahlmänner durch gebracht. Wo die bürgerlichen Parteien ihre Kräfte an einander maßen, und wo sie über eine annähernd gleich starke Gefolgschaft verfügten, haben zahlreiche Nachwahlen stattzufinden, deren Ausfall schließlich das endgültige Resultat bestimmen wird. — Im Wahlkreise Dresden V (Neu- und Antonstadt) wurden 28 konservative und 4 nationalliberale Wahlmänner gewählt. 10 Nachwahlen haben stattzufinden. — Silberne Lebensrettungsmedaillen mit der Befugnis, sie am weißen Bande zu tragen, wurden verliehen dem prakt. Arzte vc. mecl. Moritz Maximilian. Weidauer in Berthelsdorf, dem Stadtgendarmen Johann Carl Heinrich Robert Weck in Dresden und dem Stallschweizer Josef Thom men in Zadel. — Herr Schmiedemeister Focke feierte sein fünf undzwanzigjähriges Amtsjubiläum als ältester Armenpfleger deS 7. Dresdner Pflegervereins. — Ein Vermächtnis für die Stadt Dresden. Der am vergangenen Sonnabend zur letzten Ruhe gebettete vormalige Buch- und Kunsthändler Karl Friedrich Leubner hat der Stadt Dresden sein ganzes Vermögen im Wette von einer Million Hinterlasten. — Die diesjährigen Gerichtsferien haben am gestrigen Tage ihr Ende erreicht. Es trat nunmehr der Geschäftsgang in vollem Umfange wieder ein, so daß auch die weniger dringlichen Sachen zur Erledigung kommen. — Gegen die Fleischteuerung. Die Vorstände und Vertrauensmänner der Evangelischen Arbeitervereine im Osten der Stadt hielten unter Vorsitz des Herrn Pfarrer Reichel eine gemeinschaftliche Sitzung ab und beschloßen eine von den Bereinsvorständen Pastor l)n. Lucchesi und Sekretär Hölzel mitunterzeichnete Eingabe an das Mini sterium des Innern. — Der Winterfahrplan der Königl. sächsischen Staatseisenbahnen tritt am 1. Oktober in Kraft — Der Sächsische Militär-Lebensversiche rungsverein zu Dresden hat seinen 29. Rechenschaft-- bericht auf das Geschäftsjahr 1. Februar 1904 bis 31. Januar 1905 bekannt gegeben. Die Geschäfts- rechnung schließt mit je 782 874 M., die Vermögens rechnung mit je 3 176 147 M. Soll und Haben. An Cannington und Gooseberry Hill durchsucht, anfangs Juni die Starks Bay durchforscht und dann den Goldfeldern ein Besuch zu biologischen Zwecken gewidmet. Der Leiter des „Morning Herald" in Perth hat die Forscher aus- gefragt und veröffentlicht darüber in seiner uns vorliegen den Nummer vom 21. Juli einen sehr anziehenden Bericht. Danach waren die Forschungen von einem außerordentlich reichhaltigen Ergebnis begleitet, und die Forscher werden, um Australien ihren Dank für die gewährte Gastfreund schaft zu betätigen, eine Zusammenstellung des von ihnen Gefundenen dem Museum in Perth zum Geschenk mache», so daß also auch der Bevölkerung von Westaustralien die Ergebnisse der Forschungsreise zu gute kommen. l)r. Michaels« und vr. Hartmeyer werden im Dezember zurückkehren. -f Der durch Lawinensturz mißglückte Ersteigungs versuch des 8581 Meter (28 153 engl. Fuß) hohen Kanschcndschunga im Sikkim-Himalaya durch englische und französische Alpinisten ruft die ausgezeichneten Schilde rungen ins Gedächtnis, die uns der wohlbekannte Mit reisende Or. Kurt Boeck in einem prächtigen Illustrations werke „Indische Gletscherfahrten im Himalaya' (Deutsche Berlagsanstalt Stuttgart) beschert hat. Recht bedauerlich ist e-, daß auch von dieser Expedition der i» jenem Buche gegebene Rat nicht beachtet wurde, Besteigung» der Höchstgipfel im Himalaya nur nach Ablauf dcs aller dings dort oft länger als 6 Monate währmden Monsun regens zu versuchen, d. h. nachdem der Schnee fest und der Himmel wolkenlos geworden ist. Anfang September fällt in Sikkim unterhalb 15 000 Fuß noch unerhört viel Regen und im höheren Gebirge massenhaft viel Neuschnee, der die Lawinengefahr außerordentlich erhöht. Im Jahre 1890 mußte sich 0r. Boeck von Anfang Mai bis in da Oktober gedulden, bevor er zu den Schneefeldern aa Kanschcndschunga aufbrechen konnte, doch leitete er dau» seinen Kulitroß ohne Lawinenunfälle nach Dardschilling zurüL