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Sette 3. — „Sämmche Dorszettung." — 13. September 1905. selbst; 11. IV. Nachtrag zum Statut für die Sparkasse zu Radebeul vom 16. März 1889; 12. OrtSgesetz über die Erhebung einer OrtSabgab? in der Gemeinde Ullers dorf; 13. Anderweite Beratung über das OrtSgesetz, das Wasserwerk der Gemeinde Hostrrwitz betreffend; 14. Er höhung des SinlagenzinSfußeS bei der Sparkasse zu Klotzsche von 3'/. auf 3'/, Prozent. In Schank- usw. Konzessions angelegenheiten liegen Gesuche vor von: 1. Franz Otto Heger in Boxdorf (Begerburg); 2. Gastwirt Heiland in Lo schwitz (Hotel Demnitz); 3. Henriette verehel. Hentschel in Leuben; 4. Schankwirt Naumann in Äiederpoyritz (Staffelstein); 5 GasthofSbefitzer Hohlfeld und des Schank wirt-Rose in Lobritz; 6. Heinrich Geißler in Klotzsche. In die nichtöffentliche Sitzung find verwiesen worden: 1. Ortsstatutarischer Beschluß de- Gemeinderats zu Krie- schendorf wegen Festsetzung de- Gehalt- des Gemeinde vorstandes; 2. Die Frage wegen Herbeiführung einer Aenderung hinsichtlich der Erhebung der BezirkSsteuer, 3. Mitteilung eines Schreibens des Vorstandes der Innung der Baumeister zu Dresden; 4. Verordnung des Sönigl. i Ministeriums des Innern hinsichtlich der sog. alkoholfreien Lokale; 5. Rekurs der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff- l fahttS-Gesellschaft gegen die Höhe ihrer Heranziehung zur j Krmeindeeinkommenstruer in Blasewitz; 6. Rekurs der I Dresdner Straßenbahn gegen ihre Heranziehung zur Ge- I mrwdeeinkommensteuer in Blasewitz, sowie ein Gesuch I m Schank- usw. Konzessionssachen von Ernst Wehle in I Lötzschenbroda (Deutsches Haus). — Die Handelskammer Dresden w.rd morgen I Mittwoch hier eine Sitzung abhalten. Die Kammer wird I u. a. über ein vom Königlichen Ministerium des Innern ge- I wimschtes Gutachten über die vom Münchner Kaufinanns- I gericht beim Bundesrat beantragte Einführung von Handels- I uspektoren zur Ueberwachung der für die Handelsangestellten I erlassenen Schutzbestimmungen beschließen. — Der Sächsische Militärvereinsbund hat I soeben seinen Jahresbericht erscheinen lasten. Der 106 I Vereine mit 17 781 Mitgliedern umfastende Bundesbezirk I Dresden hat im verflossenen Jahre 1320 M. für Unter- I stützungszwecke aus der Bundeskaste erhalten. In dem HmShaltplane für 1906 find die hauptsächlichsten Ein nahmeposten 18 500 M. Bundessteuer, 3600 M. Ueber- schuß aus dem Verkauf des Kalenders und 2400 M. als Beitrag des Königs. Die Einnahmen des Bundes be tragen 33 316 M., die Ausgaben schätzungsweise 33 300 M. — Der Landesverein für Wohlfahrtsein richtungen zum Besten Sächsischer Staatsbeamten, deren Angehörigen und Hinterbliebenen, der unter dem Protek- > torate Sr. Majestät des Königs steht, hielt am Sonn abend abend im Kaiser-Joseph-Saale des Hauptbahnhofs eine außerordentliche Hauptversammlung ab. — Der Bezirks - Obstbauverein Dresden ladet seine Mitglieder zu einem Ausfluge für Mittwoch den 13. September und Besuch der Obstanlagen (Wein treiberei) des Herrn Otto Schumann in Brockwitz ein. Abfahrt Drcsden-Hauptbahnhof 2,13 nachmittags, Neustädter Bahnhof 2,31 nachmittags nach Coswig. — Die gemeinnützige und unentgeltliche Ar- l beitsvermittelung für männliches Personal (Pro- fessionifien jeder Branche, Kaufleute, Schreiber, Markt- I Helfer, Kutscher, Lauf- und Arbeitsburschen, Fabrikarbeiter I md ungelernte Arbeiter) und weibliches Personal (Ver- I Küferinnen, Lehrmädchen jeder Branche, Kontoristinnen, l Dienst- und Küchenmädchen, Kellnerinnen, Wasch-, Scheuer-, I Aufwarte- und Aufwaschfrauen, sowie Fabrikarbeiterinnen) I Elbgäßchen 8, Zimmer 2, Telephon 3016, erledigte im I August d. I. 3197 Aufträge, durch die 187 männliche I Personen (mit 861 Einstellungen in Arbeit) und 316 weib- I liche Personen (mit 2336 Anstellungen in Arbeit) teils I wiederholt vorübergehende, teils dauernde Beschäftigung I erhielten. Die Zeit vom Januar bis August d. I. zeigt I folgende Zahlen: 24 010 Arbeitsuchende, 21981 erteilte I Aufträge, 21630 erledigte Aufträge, das sind 4071 er- I ledigte Aufträge mehr als im gleichen Zeitraum des Vor- I jahres. Auf 100 offene Stellen kamen 109,1 Arbeit- I suchende. Ein sehr reger Verkehr machte sich auch im I Monat August bemerkbar und zwar war das Angebot der Arbeitnehmer ganz bedeutend höher als die Nachfrage der I Arbeitgeber, so daß 423 arbeitslosen Männern (gegen Keuilleton. Zwei Krauen. Roman von E. Borchart. (Nachdruck verboten.) (37. Fortsetzung.) „Klaus Roden? Ja, ich entsinne mich, er war einer der gottbegnadetsten Künstler, die ich je gehört habe. Aber was veranlaßte ihn, seinen Berus auf- -»geben „Ein trauriaes Geschick. Eine Duellgeschichte soll dahinter stecken, sagt man. Er selbst spricht nie darüber, er schweigt hartnäckig und verschlossen über diesen Punkt aus seiner Vergangenheit." „Und er wurde darin verwundet?" ,La, und zwar so unglücklich, daß das linke Bein steif geblieben ist. Er schleppt e- beim Gehen nach, ohne gerade zu hinken, aber für eine Bühnengestalt ist er unmöglich geworden." „Trägt er schwer an seinem Geschick?" fragt Graf Laudegg weiter. Er war merkwürdig blaß geworden und seine Stimme bebte. „Er ist düster und melancholisch, und wie er meinem Mann erzählt hat, hat er in der ersten Zeit, als man ihm mitgeteilt hatte, daß eine gänzliche Heilung aus geschlossen sei, gerast vor wahnsinnigem Schmerz und sich das Leben nehmen wollen. Nachher ist er ruhiger «eworden, aber er hatte noch bei uns häufig Augen blicke, iu denen er in eine tiefe Schwermut verfiel." 69 Arbeitslosen im gleichen Monat de» Vorjahres) Be- schäftigung nicht nachgewiesen werden konnte. — Feuerlöschwesen. Im Mona: August fanden statt: 2 Großfcuer, 4 Mittelfeuer und 84 Kleinfeuer, zu sammen 90 Brände und 1 kalter Blitzschlag. Dampf spritzen kamen in 1 Fall in Tätigkeit. Es wurde Wasser gegeben: in 1 Falle mit 3 Rohren, in 1 Falle mit 2 Rohren, in 4 Fällen mit 1 Rohr, durch 2470 Meter Schläuche bei einem Wasserverbrauch von 192 Kubikmeter. Die Unfallwagen rückten 115 mal euS. Anderweitig« Hilfe wurde in 8 Fällen gewährt. Für Behörden und Private usw. wurden im Interesse de- FeuerlöschwesenS 44 983 Arbeitsstunden geleistet. — Aus dem Polizeibericht. Infolge eines Herzschlages verstarb am Sonnabend auf der Zöllnerstraße eine Auswärterin von hier. — Am Sonntag zog sich auf dem oberhalb der Marienbrücke befindlichen Sportplätze ein Schlossergehilfe beim Fußballspielen einen Unter schenkelbruch zu. — Auf der LennLstraße wurde am Frei tag eine Radfahrerin durch ein ihr folgendes Automobil vom Rade gestoßen und dabei mehrfach leicht verletzt. Die Schuld an dem Unfälle trägt der Krastwagenführer. — Auf der Magdeburger Straße fuhr am Sonntag ein Rad fahrer einen Schulknaben um. Der Kleine, der mit dem Kopfe auf die Bordkante fiel, erlitt eine bis auf die Knochen gehende klaffende Stirnwunde. Anscheinend fällt dem Radfahrer unvorsichtiges Fahren zur Last. — Am Freitag starb im Friedrichstädter Krankenhause die Linder- Wärterin, die sich am 23. vorigen Monats in der inneren Altstadt beim Nachgießen von Spiritus auf einen Kocher schwere Brandwunden zugezogen hatte. — Auf dem Neu städter Güterfreiladebahnhofe verunglückte gestern abend gegen 8 Uhr ein Arbeiter dadurch tödlich, daß er beim Überschreiten eine- Geleise- von einer Lori gegen den Prellbock gedrückt wurde. Ein Verschulden anderer liegt nicht vor. — Infolge unvorsichtigen Gebarens beim An brennen eines Spirituskochers zog sich vor einigen Tagen in Vorstadt Plauen die Gattin eines kaufmännischen Beamten im Gesicht und auf der Brust Brandwunden zu. X Dresden-Kaditz, 12. September. Beim Guts besitzer Pappritz steht ein Apfelbaum in Blüte, nachdem er bereits vor einiger Zeit reichen Ertrag an reifen Früchten ergeben hat. — Aus der Lötzuitz, 12. September. Der Ge werbeverein für kötzschenbroda und Umgegend läßt auch dieses Jahr wieder einen Meisterkursus, oder nach Bedarf auch zwei solcher Kurse, erteilen. Es dürfte im Interesse der Teilnehmer ratsam sein, wenn den einzelnen Kursen nur gleiche oder verwandte Gewerbe zugeteilt werden. Meister oder solche Gesellen, welche die Meisterkurse ab zulegen beabsichtigen, werden ersucht, sich rechtzeitig zu melden, damit sie dem einen oder dem anderen Kursus zu geteilt werden können. Es wird nicht nur eine höchst praktische Buchführung gelehrt, sondern es wird auch An leitung zu rationeller Kalkulation, zur richtigen Deklaration des Einkommens und zur Reklamation gegen ungerecht fertigte Einschätzung gegeben. Das Kastenwesen, die Jn- nungs- und Gewerbegesetzgebung werden erörtert, kurz alles, was der Kleingewerbetreibende wissen muß. (-) Radebeul, 12. September. Der hiesige Ge meinderat hält am heutigen Dienstag abend eine öffentliche Sitzung ab. — Kötzschenbroda, 12. September. Der Wohl- tätigkeitsverein „Sächsische Fechtschule", Verband Kötzschen broda, wird auch in diesem Jahre am 31. Oktober eine große Warenverlosung veranstalten. Es sollen 2000 Lose, » 50 Pf., ausgegeben werden. — Blasewik, 12. September. Nachdem der Rat- hauSanbau bis auf Kleinigkeiten fertiggestellt ist, wird man heute damit beginnen, diese neuen Räume ohne offizielle Feierlichkeiten ihrer Bestimmung zuzuführen, in dem die betreffenden Dienst- und Arbeitszimmer bezogen werden. (:) Blascwitz, 12. September. Von morgen ab befinden sich die Gemeindeamtsexpeditionen im Neubau. Bühlau, 12. September. Gestern abend kurz nach 7 Uhr wurde hinter dem Restaurant „Kaisergatten" auf dem Nacht-Flügelwege eine 52 Jahre alte Frau (Kindergärtnerin) in total betrunkenem Zustande und einige Meter davon em 1»/, jähriges Sind eine- hiesigen Einwohner-, welche- die Frau verloren hatte, aufgefunden. Die Frau wurde von einer angesammelten Menschenmenge beschimpft und in Polizei-Gewahrsam gebracht. — Bühlau, 12. September. Am Sonntag nach mittag in der 5. Stunde ist in der Dresdner Heide eine große Feldscheune, die zwischen dem FischhauS und der Heidemühle stand, niedergebrannt. Sie enthielt viel Heu und.Jagdutensilien. ES wird Brandstiftung vermutet. — Dorfhaiu, 12. September. Beim Abladen von großen schweren Steinen auf Bahnhof Slingenberg wider fuhr dem 24 jährigen Maurer Bruno Geißler von hier am letzten Sonnabend vormittag da- Unglück, daß ihm ein Platte auf den Unterleib schlug, die ihn so schwer verletzte, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Der junge Mann mußte mittelst Wagen nach Tharandt und und von da durch den Sanitätswagen dem Krankenhaus in Dresden zugeführt werden. — Eifenberg-Moritzburg, 12. September Der hiesige Frauen- und Jungfrauenverein unternahm, wie all jährlich, am vergangenen Freitag einen Sommerausflug und zwar nach der TobiaSmühle bei Radeberg. Bon de»> 130 Mitglieder zählenden Verein nahmen einige 50 der selben an der schönen interessanten Partie teil. — HerzogSwaldk, 12. September. Am Freitag kam eS hier zu einem bedauerlichen Unglücksfall. Der Kanonier Heinrich der 3. Batterie de- 2. Feld-Artillerie- Regiments Nr. 28 fiel, al- das Geschütz einen etwa- steilen Abhang hinabfuhr, so unglücklich, daß sich seine Ueberführung in das Garnisonlazarett notwendig machte. D Loschwltz, 12. September. Nächsten Mittwoch, abends 8 Uhr, findet öffentliche GemeinderatSfitzung im Rathaussaale statt. — Heute früh in der sechsten Stunde überfuhr ein Radfahrer in hiesiger Grundstraße eine» Schmiedegehilfen. Letzterer stürzte zu Boden und trug, ganz erhebliche Verletzungen davon, so daß er sich in ärztliche Behandlung begeben mußte. Der Radfahrer, welcher nicht geklingelt hatte, war gleichfalls gestürzt, jedoch aber ohne Schaden genommen zu haben. Er schwang sich wieder auf fein Rad und fuhr davon, ist aber ermittelt worden. — Gestern nachmittag wurde der jenige Unbekannte hier festgenommen, der sich in letzter Zett mehrfach kleinen Mädchen im Walde, in der Nähe des Heideschlößchens, in unsittlicher Weise genähert hctt. Etwa noch nicht zur Kenntnis der Behörde gelangte Fälle bittet man unverzüglich zur Anzeige zu bringen. Mockritz, 12. September. Die Refidenzftraße zwischen der Pestalozzistraße und der Dorfstraße in der Flur Mockritz wird wegen bauplanmäßigen Ausbaues auf die Zeit vom 15. September bis mit 15. November für allen Reit- und Fährverkehr gesperrt und dieser inzwische» über Kleinpestitz und Kaitz verwiesen. -ft Obergorbitz, 12. September. Der Turnverein von Ober- und Niedergorbitz beginn am Sonntag in feier licher Weise die Einweihung seiner schönen, aus eigener Kraft erbauten Turnhalle. X Schönfeld, 12. September. Nachdem einige Proto kolle verlesen waren, erledigte der Vorsitzende in der am Sonntag stattgehabten Monatsversammlung des Militär- Vereins mehrere Eingänge. Kamerad Heimberger-Bühlan führte dann in herzlichen Worten aus, man möge an de« Wahlspruche des Vereins: Mit vereinter Liebe, mit ver- einter Kraft, mit vereinter Treue festhalten. Ferner wurde dem Kassierer dahin Ermächtigung erteilt, bez. der Ent richtung der Vereinssteuern bei etwaigen säumigen Same- raden die nötigen Schritte zu tun. Zum stellvertretende» Schriftführer wählte man Kamerad Eisold-Schönfeld. Die Einnahme betrug 90 M., die Ausgabe 114 M. 35 Pf. Als freiwillige Beiträge für die würdige Begehung des 40. Stiftungsfestes des Vereins spendeten die versammelte« Kameraden 12 M. 90 Pf. Die nächste Versammlung findet am 8. Oktober im Gasthofe zu Schullwitz statt. — Tharandt, 12. September. Der langjährige Leiter der Stadtkapelle, Herr Musikdirektor Koch, hat die Leitung der genannten Kapelle an Herrn Fritz Hoppe au» Berlin käuflich abgetreten. — Wahnsdorf. 12. September. Hier fand am vergangenen Sonnabend, abends 6 Uhr, die Alarm-Uebung der „Freiwilligen Feuerwehr" statt. Die Grundidee zu Gräfin Boyneburg war in ihren Schilderungen sehr ausführlich geworden; doch wenn sie auf das Thema Klaus Roden kam, für den sie eine lebhafte, wenn auch ganz harmlose Schwärmerei hatte, so lief ihr der Mund über. Graf Landegg verfiel in tiefes Sinnen und blickte düster vor sich hin. Die beiden Frauen bemerkten es nicht. Elisabeth plauderte mit Werner, aber ihre Ge danken waren bei dem Gespräch der beiden anderen. Wie gern hätte sie dem Gatten von ihrer Begegnung mit Klaus Roden erzählt, von seiner Geschichte, die sie so tief ergriffen hatte. Nicht jeüt in Ediths Gegenwart die ja nichts davon wußte, sondern nachher allein. Gatten sollen keine Geheimnisse vor einander haben. Aber hatte er nicht auch das Geheimnis seiner ersten Ehe vor ihr gewahrt und mit sieben Siegeln ver schlossen? Hatte er nicht heute erst gesagt, daß jeder seme eigenen Wege gehen soll? Sie seufzte leise, aber schmerzlich auf. „Was ist dir, Tante Elisabeth?" fragte Werner, kletterte auf ihren Schoß und streichelte ihr die Wangen. „Nun sehen Sie nur diesen kleinen Schwerenöter", rief Edith dem Grafen zu. Dieser fuhr aus tiefem Sinnen auf und wußte augenscheinlich nicht, um was es sich handle, aber er lächelte zerstreut. Die Unterhaltung spann sich harmlos weiter, bis Gräfin Boyneburg endlich wieder heimkehren wollte. „Darf ich Frau Gräfin meinen Wagen zur Ver fügung stellen?" fragte Graf Landegg. „Danke, nein, ich gehe lieber zu Fuß." „Aber wenigstens meine Begleitung?" „Die schon eher," erwiderte Edith launig, „aber nicht weiter, als bis zum Landegger See, das ist Be dingung." „Gut, ich füge mich ihr." „Elisabeth, gibst Du mir auch ein Stückchen da» Geleit?" fragte Edith die Freundin. „Gewiß, gern" beeilte sich Elisabeth zu versichern, nahm Werner bei der Hand und ging mit ihm voraus. Graf Landegg und Edith folgten nach. Werner war etn sehr lebhaftes Kind, das be ständig lachte und plauderte und durch seine drollißen Bemerkungen Elisabeths ganze Aufmerk samkeit in Anspruch nahm. Sie verstand es vor züglich, sich in die Kindesseele hineinzuversetzen, und Kinder fühlen es nur zu leicht, ob jemand sie gern hat und wer sie liebt. Sie waren schon eine Weile gewandert, als Werners Sümmchen matter als bisher zu Elisabeth scholl: „Werner ist so müde, Tante Elisabeth." „Soll Tante den Jungen tragen?" fragte sie, sich zärtlich zu ihm hinabbeugend. Statt aller Antwort streckte ihr daS Bübchen beide Arme entgegen. „Elisabeth", rief Edith jetzt, „Du wirst doch den schweren Jungen nicht tragen!" „Laß mich doch", wehrte Elisabeth, „es macht mir Vergnügen und der Kleine ist müde." „Em kleiner Faulpelz ist er, weiter nicht». Setze ihn nur wieder herunter." „Gib mir das Kind, Elisabeth", sagte jetzt Graf LandM, der ebenfalls an ihre Seite getreten war. Werner schlang die Arme fest um Elisabeths Hals,