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Sette v. — „Sächsische Dorfzeitung." — 12. September 1905. Anschlag zu vereiteln. Die ganze Stadt ist über den seltenen Vorfall in großer Aufregung. — Neuhaldensleben. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen den Revierverwalter der Boden- dorfer Forsten, Freiherrn Speck von Sternbura, eingestellt, nachdem die Verhandlungen ergeben haben, daß eine Fahr lässigkeit desselben bet dem kürzlich gemeldeten Jagdunfall nicht vorliegt. — Essen. Sonnabend vormittag 11 Uhr stürzte der Neubau des Justizrals Niemeyer in der Surmannsgafse in sich zusammen. Sechs Personen wurde» verschüttet; bis jetzt wurden der Bauunternehmer Fritz und zwei Maurer, schwer verletzt, durch die Kruppsche Feuerwehr unter den Trümmern hervorgeholt. Die Rettungsarbeiten werden noch fortgesetzt Der Letztvermißte ist am Nachmittag als Leiche geborgen worden. Insgesamt find mithin drei Personen getötet, zwei schwer und zwei leicht verletzt worden. — Trier. In Nudo-Wiltz (Luxemburg) hat ein etwa 1^/, Minuten währender Wirbelwind furchtbare Ver wüstungen angerichtet. Die Obsternte ist vernichtet, die Kirche und der größte Teil der Gebäude beschädigt, zwei Gebäude stürzten ein, zwei Personen erlitten lebensgefähr liche Verletzungen. — Kassel. Ja einem Dorfe in Oberhessen wurde der Korbmacher Klein verhaftet, gegen den der Verdacht des Mordes vorliegt Klein wird beschuldigt, seinen Schwager während des letzten Pferdemarktes in Fritzlar erschossen zu haben. Er war damals flüchtig geworden und wurde steckbrieflich verfolgt. — Frankfurt. Sonntag nachmittag sank auf dem Main das Ruderboot des Bankiers Keßler, das mit 4 Personen besetzt war. Bankier Keßler und ein Be gleiter konnten sich retten. Zwei junge Anverwandte Keßlers ertranken. — Frankfurt a. M. Ueber Nacht Millionäre ge worden sind durch den Tod eines mehrfachen Millionärs Arbeiterfamilien in Duisdorf und Umgegend. Die Erb schaftsgeschichte reicht bis zum Jahre 1890 zurück. Da- mals starb ein Millionär, besten Erbe ein Neste war, der jetzt nachkommenlos gestorben ist. Das Vermögen fällt daher an Verwandte der Ehefrau des 1890 gestorbenen Millionärs, eine geborene Feudel, zurück. — Pfaffenhofen. Bei einem heftigen Streit der Hopfenzupfer erschoß ein Gastwirt in der Notwehr einen Exzedenten mit dem Jagdgewehr. — Rorschach (Schweiz). Der Streik der Gießarbeiter hat zu groben Gewalttätigkeiten gegen zugereiste Arbeiter ge führt. Infolgedessen ist über die Stadt der Belagerungs zustand verhängt worden; sie wurde durch Truppen besetzt. Die Zahl der Aufrührer beträgt über 1000. An dem Arbeiterkrawall haben Anarchisten den Hauptanteil. Der Genfer Anarchistenführer Bertoni hält überall in der Schweiz, wo es italienische Arbeiter gibt, Propaganda. Vorträge. Man verlangt die Ausweisung aller ausländi schen Anarchisten und Wühler. — Paris. Weiber können zu Hyänen werden, auch die besten Köchinnen. Und Frau Chalumeau fand sogar, daß ihre Köchin schlecht koche, weshalb fit ihr kündigte. Das brachte diese so außer sich, daß sie ihre Herrin halb totschlug und sämtliche Küchengeräte zertrümmerte. Sie war wie wahnsinnig, als endlich Nachbarinnen herzukamen und sie mit Mühe überwältigten. — Marseille. Hier sind ein Rumäne namens Grim- der, ein Oesterreicher namens Lazar, ein Rüste namens Hachwaß und ein als Franzose naturalisierter Rüste namens Cohen unter der Anklage des Mädchenhandels in dem Augenblick verhaftet worden, als sie sich nach Südamerika einschtffen wollten. — ConnelSville. Eine große Explosion fand in den Pulverwerken in der Nähe von Unionstown statt. Bon de« aus zehn Gebäuden bestehenden Werken blieb keine Spur mehr übrig. Fünfzehn Menschen kamen ums Leben. Im Umkreise einer Meile stürzten die Häuser em. — Kopenhagen. Der norwegische Dampfer „Ve nezia" aus Bergen ist auf Bjälken, drei Seemeilen westlich von Skalingens Leuchtturm, Westjütland, gestrandet. Die Bemannung versuchte sich in die Boote zu retten, die aber von der See zertrümmert wurden. ES spielten sich schreck- liche Szenen ab. Kapitän Feylberg auS Sandefjord, seine Frau und zehn Männer ertranken. Der Steuermann hielt sich 20 Minuten. Nur der erste Maschinenmeister und ein Matrose wurden, nachdem sie seit zwei Stunden im Master gewesen, in völlig erschöpftem Zustande vom Lotsen kutter aus Esbjärg gerettet. Die „Venezia" war 1893 erbaut. — Chicago. Der Getreidespeicher der Atchison-, Topeka- and Santa F6 - Eisenbahn, in dem 1 500 000 Bushels Getreide lagerten, ist durch Feuer zerstört worden. Der Schaden wird auf 1 Million Dollar geschätzt. Land- und DolkswirtsLbafttiek«'« — Zu Pferdefutter eignen sich auch geringe, nicht als Brauware zu verwertende Gerste und Buchweizen, wenn man von ihnen im geschrotenen Zustande etwas stärkere Rationen verabreicht als von Roggen. Will man Hinterkorn an Pferde verfüttern, so ist es (wegen Unkraut samen und Mutterkorn) nötig, dasselbe ebenfalls vorher zu schroten bczw. zu dämpfen. — Den Pferden gutes Trinkwasser! Trübes Wasser und solches mit üblem Geruch enthält Stoffe, welche dem Pferde den Genuß verekeln und unter Umständen ge sundheitsschädlich sind. Besonders Wasser aus stehenden Gewässern kleinerem Umfanges pflegt der sich zersetzenden organischen Stoffe wegen Krankheiten zu veranlasten. Viele Pferde nehmen hartes Wasser lieber als weiches. Es ist ihnen jedoch nicht dienlich und soll nach Möglichkeit nicht gereicht werden. — Auf dem Berliner Schlachtviehhofe standen am 9. September zum Verkauf: 4205 Rinder, 1148 Kälber, 12183 Schafe, 11001 Schweine. Man zahlte für Rinder: Ochsen: 1. Ware 76—79, 2. Ware 72-75, 3. Ware 63-66, 4. Ware 58-62 M., Bullen: 1. Ware 73—77, 2. Ware 68—72, 3. Ware 58—62, Färsen und Kühe: 1. Ware , 2. Ware 63—64, 3. Ware 61—62, 4. Ware 56—60, 5. Ware 51—54; für Kälber: 1. Ware 84—88, 2. Ware 73—82, 3. Ware 64—70, 4. Ware (Fresser) 55—60 M.; für Schafe: 1. Ware 81—84, 2. Ware 77—80, 3. Ware (Merzschafe) 68—72, Holsteiner Niederungsschafe (Lebendgew.) 33 -43 M.; für Schweine: 1. Ware 70, 2. Ware 67—68, 3. Ware 64—66, 4. Sauen 68. — Das Rindergeschäft wickelte sich ruhig ab und hinterließ Ueberstand. Der Kälberhandel gestaltete sich in guter, schwerer Ware langsam, sonst ruhig; es wurde nicht ganz geräumt. Bei den Schafen war der Geschäftsgang in guter Schlachtware glatt, sonst ruhig; geringe Ware hinterließ etwas Ueberstand. Der Schweine markt verlief ruhig und wurde nicht ganz geräumt; gute und schwere Ware brachte Preise über Notiz. — Auf dem Meißner Ferkelmarkte standen am Sonnabend 71 Stück Ferkel zum Verkauf. Preis 12 bis 26 M. — Schlachtvieh-Preise auf dem Biehhofe z« DrrSde» am 11. September 1905 nach amtlicher Feststellung. Tier- gatrung Auf- trieb . Bezeichnung Rarkr»rrt« für so »«wtchk s Ochsen. . Kalben und Kühe Pullen. . Kälber . . Schafe . . Schweine 212 209 246 230 1220 1751 1. ») Vollfleischiae.auSgemästete höchste« SastachlweneS dtS zu 6 Jahren k) Oesterreicher desgleichen . 2. Junge fleischige, nicht auS- gemästete, — ältere auS- aenMete 3. Mäßig genährte junge, — gut genährte ältere . . . 4. Gering genährte jeden Alter- 1. Vollfletschige, auSgemSstrt« Kalbert höchsten Schlacht- werteS 2. Bollfleischtge, auSgemästete Kühe höchsten Schlachtwertes bis zu 7 Jahren .... 3. Aeltere auSgemästete Kühe und wenig gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben . 4. Mäßig genährte Kühe und Kalben. ....... 5. Gering genährte Kühe und Kalben 1. Vollfleischige höchst. Schlacht wertes 2. Mäßig genährte jüngere und aut genährte ältere . . . 3. Gering genährte .... 1. Feinste Mast-(Bollmilchmast) und beste Saugkälber . . 2. Mittlere Mast- und gute Saugkälber 3. Geringe Saugkälber . . . 4. Aeltere gering genährte (Fresseri 1. Mastlämmer 2. Jüngere Masthammel . . 3. Aeltere Masthammel . . . 4. Mäßig genährte Hammel und Schafe iMcrzschasc) . . . 1. a) Vollfleischige der feineren Rassen und deren Kreu zungen im Alter bis zu 1'/. Jahren k) Fettschweine 2. Fleischige 3. Gering entwickelte, sowie Sauen. 4. Ausländische 41- 43 38-40 34-37 42 44 40-42 36-39 32-35 29-31 45-47 42- 44 38-41 58-60 55 57 50-54 40-43 38-40 35 37 59 60 60-62 54-59 54-56 78-81 80-84 74-77 71- 78 66-70 74-78 70-73 66-64 6264 57-60 77-80 74- 77 69- 7» 84-88 80 84 75- 80 80^2 77-7S 73-75 75- 77 76- 8) 72- 75 70- 72 zusammen >3868 ! Geschäftsgang: Langsam. — Soeben ist der Bericht über das Veterinär wesen im Königreich Sachsen für das Jahr 1904, erstattet von der Königl. Kommision für da- Veterinär wesen, erschienen. Aus demselben ist ersichtlich, daß die Viehzählung vom 1. Dezember 1904 nach der Ver öffentlichung des Königl. Statistischen Bureaus folgende Ergebnisse gehabt hat. Es wurden gezählt an Pferden (einschließlich der Militärpferde) in den Kreishauptmann schaften Bautzen 18 603, Chemnitz 23 350, Dresden 52 606, Leipzig 54 151, Zwickau 19 263 — zusammen 167 973; an Rindvieh Bautzen 106 619, Chemnitz 106 162, Tret- den 196 356, Leipzig 176 949, Zwickau 98 685 — zu- sammen 683 771; an Schafen Bautzen 4910, Chemnitz 1228, Dresden 14 432, Leipzig 34 701, Zwickau 6592 — zusammen 61 863; an Schweinen Bautzen 74 668, Chem nitz 59 748, Dresden 208 033, Leipzig 250 404, Zwickau 46 965 — zusammen 639 818; au Ziegen Bautzen Urivat -Bekanntmachungen. Gin Waffe-Johlen, 5/« Jahre alt, wegen Mangel an Platz, sicht zum Berkaus in Mal scheu darf bei ^Ssrrssr»^ Gutsbesitzer. Grdöeerpftanzen s —. - Nenbeit! — HLamraavMraek», großfrüö herrlichem Geschmack, 10 Stück 1.50 M, 1 Stück 20 Pf. empfiehlt Arthur Nerrchar-, Samen-Handlung DreSdenNeustadt. Am Markt S. l Non t 100 Stück 1.50 M. U noH»1v, Kabiu vvu VSKettltL MeibiM MWtk. Am September sind wir in DreSdensN. im Milch- viehhof (Scheunenhöfe) anwesend, um Aufträge zu Lieferungen von hoch tragenden Kühen und Kalbe«, sowie Bullen und "/«jähr. Kälbern entgegenzunehmen. Nodenkirchen (Oldenburg). ltosiüme ütusep- -1.12.1». 24. ro Wer vresclen Vamen- nerssüpne «Lu Lperiat //aus >' ! - I t Kllt68 UitzStzlltlkll verkauft im ganzen dors Nr. «O. und einzeln Wilsch- * Lnxtonn Noble, s kräftige Pflanzen, verkauft pro "/«o 8. N BrieSnitz. bMävvirte!!! Wir suchen für frische Brennerei treber zu ermäßigtem Preise regelmäßige Abnehmer. klickt»- Ul!<I komviMtklM (»umnt Vrnmveb), Dresden, Friedrichstraße 56. E Familie»»Nakbriekte» «sar Knuck. ei Herr« Georg Dörner bas. Gehöre«: Ein Sohn: Her Dresden — Herrn Alfred Par Herrn Karl Irauerschmtdt, ! Herrn Otto Rieding, Dresden leMnant Adolf Leonhardt das Eicke Tochter. Herrn Alfred Koh«, Dresden — Her« «VSld. «L ' - mann, Straf Dresden — Döbeln — L Neatodt: s :rrn R egt eru _ ^rl.^LÄcth^ohle^Äd« »ü