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"" ' " Seite v. — „Sächsische Dorfzeitung." — 7. September 1905. tisch verschaffen, die bis in den Dezember hinein sich erhalten. Fuchsien, welche zum Blühen im Winter be stimmt sind, werden jetzt zurückgeschnitten und versetzt. Topfpflanzen werden jetzt weniger begossen, es läßt ja auch die Vegetation nach; ist ein Gießen im Freien nötig, so hat dies jetzt nur noch morgen- zu geschehen. Topfpflanzen sind jetzt einzuräumen. Viehzucht und Haltung. Zuchtsluten und Füllen besuchen noch die Weide, solange sw nicht zu naß und bereift ist. Da- Rindvieh erhalt noch Grünfutter im Stalle oder besucht Stoppelweiden. Mit den Schafen wird das Pferchen fortgesetzt. Die Schafe können den Rindern auf der Stoppelweide folgen. Auch können trockene, abgeerntete Wiesen beweibet werden. Wo Herbstlammung ist, lammen die Schafe gewöhnlich im September. Schweine können ebenfalls die Weide besuchen. Bei der Stallhaltung der Tiere ist, wie immer, auf zweckmäßige Fütterung, Wartung und Pflege zu achten. Geflügelzucht. Das meiste Großgeflügel be findet sich jetzt in der Mauser. Der Geflügelzüchter darf hierbei nicht übersehen, den durch diesen Feder wechsel sehr angestrengten Tieren mit kräftigerem, nähr- stoffre.cherem Futter, so in erster Linie mit Fleisch abfällen, Fleischmehl, auch Oelkuchen. Mais, Gerste und Milch zu Hilfe zu eilen. Feineres Raffe- und Sport geflügel lasse man von jetzt ab morgens nicht zu früh Hernus, wenn es nebelt oder regnerisch ist. Bei reg nerischem Wetter und kaltem Wind lasse man sie über haupt gar nicht ins Freie, denn diese Tiere sind gegen die Witterung weit empfindlicher als das derbere Nutz geflügel. Die Tauben sind bei der letzten Brut und treten auch bald in die Mauserung ein. Junge der letzten Bruten sollen nicht zur Zucht benutzt werden. Bienenzucht. Für den Bienenzüchter rückt die Zeit der Einwinterung näher und näher heran. Selbst in Gegenden mit Heidetracht geht nunmehr die Bienen weide zu Ende und die Heimkehr der Bienen vom Wanderstande kann erfolgen. Der Rücktransport der honigschweren Stöcke, bei dem es an der nötigen Vor sicht nicht fehlen darf, erfolgt am besten in einer kühlen Nacht. Bei der Nachhausekunft bringe man die Stöcke an den bestimmten Standort und lasse sie daselbst einige Tage einfliegen, denn würde man sofort nach der An kunft die Stöcke öffnen, so würden sich viele Bienen verfliegen. Bei einer allgemeinen Herbstrevision wiegt oder schätzt man die Stöcke ab, entfernt den über flüssigen Honig und bestimmt je nach Befund der Standstöcke. Von einem guten Standstock verlangen wir: l. 20—25 Kilo Jnnengut, d. h. Honig und Pollen, 2. eine gesunde, kräftige und junge Königin, 3. einen möglichst schönen, drohnenfreien Bau und 4. Volks reichtum. Jungen Völkern, welche wenig Pollenvorrat haben, gibt man solchen von anderen, gewöhnlich von solchen, die längere Zeit weisellos waren. Weisellose Stöcke werden kassiert, mit anderen vereinigt oder mit Reserveköniginnen wieder beweisest. Honigarme Stöcke mit guten Königinnen, schwache Nachschwärmer usw., welche man nickt durch bedecktste Honigwaben unter stützen kann, müssen mit Kandis bis zu ihrem Winter bedarf aufgefüttert werden. Die Auffütterung muß je doch nacheinander und noch im September erfolgen. Ein Auseinanderreißen des Baues und Ordnen des selben, wie es vielerseits empfohlen wird, raten wir keinem Imker, da es in der Natur der Biene liegt, sich ihren Wintersitz so einzurichten, wie sie ihn benötigt. Zu kassierende Korbstöcke werden abgetrommelt und die Bienen nach Ausfangen der Königin den anderen Stöcken zugeteilt. Schwache und weisellose Mobil völker werden gleichfalls kassiert. Man reserviere sich eine Anzahl verdeckelter Honigwaben für die Frühjahrs fütterung. In rauhen Gegenden kann schon in diesem Monat mit der Einwinterung begonnen werden, für die meisten Gegenden genügt aber die Einwinterung im Oktober. Forstwirtschaft. Für die Herbstsaat auf Schlä gen und im Forstgarten ist jetzt der Boden vorzubereiten, ebenso auch schon für die FrühjahrSkulturen in bindigem Boden. Entwässerungsarbeiten können gleichfalls in diesem Monat vorgenommen werden. Bestandspflege und Forstbcnutzung beschränken sich auf Durchforstungen, Trockenästungen und Aufbereitung von Dürrhölzern. Dagegen ist dem Forstschutz erhöhte Aufmerksamkeit zu zuwenden. Vertilgung-Maßregeln gegen den Borken käfer sind wie bisher zu treffen; eine Vertilgung der Puppen der Kieferneule und der Afterraupen der großen Kiefernblattwespe im Winterlager ist durch Eintrieb von Schweinen in die betreffenden Schläge anzuftreben. Dje Eier der Nonnen in den Rindenritzen, sowie die mit Wollhaaren bedeckten Eierklumpen des Schwammspinuers sind abzukratzen, ein Einsammeln der klumpenweise fres senden Larven der kleinen Kiefernblattwespe zu betätigen. Der Verhütung von Waldfreveln ist energisch entgegen zutreten; ebenso ist eine Verhinderung etwaiger Wald brände anzustreben, bezw. ein Betteten der Waldungen mit brennenden Zigarren oder Pfeifen zu verhindern. Jagd. Der Rothirsch tritt m die Brunst. Starke Hirsche und Schaufler sind abzuschießen. Das Damwild wird feist. Rehböcke sind, weil zu gering, zu schonen. Die Jagd auf Hasen, Rebhühner und Wachteln beginnt. Häsinnen sind aber meist noch trächtig, deshalb soll man sie schonen. Fischzucht. Für den Teichwirt naht mit dem Herbst die Zeit der Ernte. Die neu zu besetzenden Streckteiche sind abzufischen, die Geräte zum Herbstfischcn herzurichten, Behälter in stand zu setzen. Fütterung wird in den Hauptteichen jetzt oft nötig. Die Paar zeit der Krebse beginnt; der Lachsfang nimmt seinen Anfang. Angelfischerei. Der September ist noch einer der besten für die Grundangelei. Barsch, Plötze, Blei und - Karpfen gehen gerne an die Grundangel. An füttern ist sehr anzuraten und zwar mit Stücken von Würmern, Kartoffeln und gekochten Erbsen. Die frühesten Morgenstunden oder die nach einem Gewitter regen sind die besten zum Fang. In der ersten Hälfte des Monats ist das Angeln mit der künstlichen Fliege noch ergiebig, später aber nicht mehr. Der Hechtfang mit lebendem und totem Köder ist in bestem Gange. Der Aalfang geht zu Ende. Tages * (Kreigniffe — Erfurt. Im Solbad Kösen lebt der frühere langjährige allgemein beliebte Schularzt von Pforta, der Geh. Medizinalrat vr. Zimmermann, im Alter von 95 Jahren in erstaunlicher geistiger und verhältnismäßig großer körper- licher Frische. Er dürfte wohl der Senior der deutschen Aerzte sein. — Thorn. Eine vorgestern abend im polnischen Museum einberufene polnische Wahlversammlung wurde wegen Ueberfüllung des Saales zweimal aufgelöst; bei der zweiten Auflösung leistete das Militär Hilfe, welches die Menge auf der Straße mit aufgepflanztem Bajonett aus- einander trieb. — Graudenz. Der wegen Aufreizung zu Gewalt tätigkeiten steckbrieflich verfolgte Reichstagsabgeordnete Ku- lerski hat dem Landgericht seinen Aufenthaltsort angegeben und mitgeteilt, daß er im September in Graudenz eintreffen werde. Er fügt zwei ärztliche Atteste bei, in denen über einstimmend erklärt wird, daß er wegen Erkrankung mindestens zwei bis drei Monate der Ruhe bedürfe. — Schneidemühl. Der Spielerprozeß gegen den Grafen Bninski, dem man mit Spannung entgegensieht, ist auf den 6. Oktober vertagt worden. — Würzburg. Bei Fechenbach in Unterfranken kippte ein mit fünf Personen besetztes Boot im Main um; zwei Flößer ertranken. — Offenbach. Auf dem Güterbahnhof wurde der Steinmetz Müller von einer Rangiermaschine zermalmt. — Frankfurt a. M. Der 20 000 Mark-Uhren- diebstahl nimmt große Dimensionen an. Die Kriminal polizei hat bereits 7 Verhaftungen vorgenommen und weitere stehen bevor. — Bern. Im Tiroler Ort Laufen a. d. Salzach ist die Familie de- Bauführers Zeller durch den Genuß von selbstgesammelten Schwämmen, unter denen sich giftige befanden, erkrankt. Mutter und Vater konnten gerettet werden. Die 21jährige Tochter starb an der Vergiftung. — Toulouse. Gestern morgen ist da- ehemalige .Theater des NouveautüS" durch eine Feuersbrunst zerstört worden. — Amsterdam Ein Eisenbahnzug entgleiste bei Purmerend (Nord-Holland). Eine Person wurde getötet, etwa 1- Pe^onen verletzt, davon zwei schwer — Belgrad. Die Königin Natalie wird ihre Erb schaft von 6'/, Millionen Franks zur Gründung eine großen Krankenhauses in Belgrad verwenden. Handel, Industrie und Verkehr 8 Holzhandel- und Jndustriegesellschaft m. b. H. in Dresden. Unter dieser Firma wurde eine Gesell- schäft gegründet, die den Handel mit in- und ausländischen Hölzern und Fornieren aller Art für eigene und fremde Rechnung betreiben wird. Das Stammkapital beträgt 1080 000 M. Zu Geschäftsführern sind die Kauflelk Julius Jakob Hirsch und Albert Stern in Dresden bestellt worden. Der Gesellschafter Paul Rosenbacher in Hamburg überläßt der Gesellschaft das von ihm unter der Firma Paul Rosenbacher in Hamburg bettiebene Holzimport. Geschäft mit allen Aktiven, jedoch ohne Passiven, nach dem Stande vom 31. Dezember 1904 gegen eine Vergütung von 366 000 M.; außerdem die von ihm in Gemeinschaft mit dem Gesellschafter Albert Stern in Dresden betriebenen Holzgeschäfte gegen eine Vergütung von 194 000 M. Von dem Gesamtbeträge der genannten Vergütung von 560 000 M. werden dem Gesellschafter Rosenbacher auf seine Stammeinlage 520 000 M. angerechnct. Der Gesellschafter Hirsch überläßt der Gesellschaft fein bisher in Dresden be triebenes Holzgeschäft (Julius Hirsch) gegen eine Vergütung von 571 937 M, wovon 520 000 M. auf die Stamm einlage des Gesellschafters ungerechnet werden. Vermischtes. * Der Räuberhauptmann von Pommern. Aus Stettin schreibt man: Letztertage gelang es der Kriminalpolizei, einen gemeingefährlichen Menschen, den Räuberhauptman Fritz Birch aus Wangerin, festzunehmen. Bei der Festnahme in Stettin wurde ein Kriminalschutzmann durch einen Revolverschuß des gefährlichen Individuum- erheblich verletzt. ES währe wohl noch mehr Unheil an- gerichtet worden, hätte man Birch nicht von drei Seiten zu gleicher Zeit angegriffen. Virch hatte neben dem zwölf- schüfsig geladenen Revolver noch einen Dolch bei sich. Der Verbrecher Virch ist ein Typus. Oft zu langen Freiheit-- strafen verurteilt, hat der gefürchtete Einbrecher es stet verstanden, wieder in die Freiheit zu gelangen. Tann radelte er durch ganz Pommern, mit Ausnahme der mageren Gegenden, und machte nur dort Rast, wo Ein- brüchc ihm lohnend schienen. Die gestohlenen Gold- und anderen Wertsachen veräußerte er oder schenkte sie auch seinen „Freundinnen", deren er eine stattliche Zahl in den größeren Pommernstädten besitzt. Seit geraumer Zeit hat Birch eine „Gesellschaft" gegründet, die seinen Grundsätzen huldigt und ihn als „Direktor" anerkennt. Ein Mitglied dieser Gesellschaft wurde ebenfalls vor kurzem in Stettin verhaftet. Dieses Individuum nennt sich Gustav Köhler und gibt an, Tischler zu sein. Auch er war mit Revolver und Dolch bewaffnet, bei beiden fand man außerdem noch eine große Zahl von Schmucksachen von großem Werte. Ihr eigentliches „Warenlager", das man bestimmt vrr- mutet, vermochte man noch nicht ausfindig zu machen. Ebensowenig konnte man bislang die Genossen der beiden ermitteln. Bei seiner Vernehmung äußerte Birch u. a., daß es ihm leid tue, nicht einen Beamten 'runtergeschossen zu haben. Er sei stolz auf feine Taten als „Räuber- Hauptmann von Pommern" und glaube mit Bestimmtheit, wieder ausbrechen zu können, wenn er in ein Gcfängni- gebracht sei. Sobald er sich dann der Freiheit erfreue, Krdbeerpftanzen: I »xton» nokl«, I avlck» Lakm von VLdeltlt», — Neuheit! — 100 Stück 1.50 M. großfrüchtige, von herrlichem Geschmack, 10 Stück 1.50 M., 1 Stück 20 Pf. empfiehlt Arthur Wernharö, Samen-Handlung. Dresden-Regstavt, Am Markt S. s««« Str »kten xslden S » » trr in" großen und kleinen Posten offeriert billig ZI. 7.S0 dl» ». 7.70 krtss. SedadLN, VsttmsrstrLsss 34. -EM- ! . . - — > > . > . U__ > > —' - > . .... Urwat -Bekanntmachungen. 7 Kostüme: vV, Incken Sturen- f»»»on»: -4.12,1S.24. S0«te. 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Motette für zwei vierstimmige Chöre von Franetee Durante. »erde sein Blutrache hat man al- sicher < zurückgeschr * Sä ist noch he Würmer b Ohrwürmch heißt (Wä das Sinnt .so freund ! diecher nu schmeidigkei als ein seh wie man d nennt sWo der sich dl (um Leipzy Töne) dur, ! die Beete s auch noch > Wurf Nr. 3 dagegen, d Wesen, wir wenn dieser mag das (vergl. den wird auch berichtet: t gerinnende Restlich n Zeichnungen kllern finde Anderwärts Schmand - nur munda gibt es fü Falter, gcr hochd. vivo 4S. 176) heute im und Weißs und dann Leißfalle; laufenden s ' oberen Erz, werden erb, ! Dresden-Al * De: des Prof, s starken, de: — eine Rr nicht eine Faktotum i mit bildha Zimmermar man sich ! die Skulptl zugleich vo verhüten. Herunterlass Wilhelms I dem großen in einem ! mann". L Zeichen. D haben s. s die Hände hatte. Aue und der K Ferner hat Daneben >v< konstruierte patentiert. Herstellung hatte einen u. 7o, Kircl der Bt. vom (3 M.) Schmied H mtzsohn «. ! H. LH. W. S t-chter H. L. 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