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AmMche HLekcmntmc^chungen. Mktrischr Straßenbahn Nirdrrsrdlip-Loikwitz-Kreischa. Die mit Prüfung-Vermerk de- RegterungSkommifsarS für elektrische Bahnen ver sehenen Projektsunterlagen der die Fluren Niedersedlitz, Lockwitz, Sobrigau. Bortben. Gombsen und Kreischa berührenden Straßenbahn werden kV«» D vr» «T»r 18. G^pek«»Ebbk an Kanzleistelle der Königlichen Amt-Hauptmannschaft Dippoldiswalde zu Jedermann- Einficht au-liegen. Widersprüche gegen diefe Bahnanlage find zur Vermeidung ihre- Ausschlüsse- inner halb der obengedachten Auslegungsfrist bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Dippoldis walde anzubringen. DreSden-A., Pirna und Dippoldiswalde, am 28. August 1905. 844^. 1712LU Die Königlichen Amtshauptmannschaften. Die Geflügelcholera unter dem in Cossebaude eingestellten Gänsetransport de- händlers Bräuer in Satzungen ist erloschen. Königliche AmtShauptmannschaft Dresden »Altstadt, am 30. August 1905. Folgende im Grundbuche für DippelSdorf auf den Namen des Tischlermeister- Larl Ernst Harnapp in Dresden eingetragenen Grundstücke sollen »n» 2«. VIct«b«r IVVS, vormittags S Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 131, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden: 1. Blatt 109 nach dem Flurbuche 10,2 Ar groß, auf 2305 M. geschätzt, führt die Nr. 13 im Flurbuche für Buchholz, besteht aus einer Baustelle und liegt an der Reichestraße in Buchholz; 2. Blatt 207 nach dem Flurbuche 16,i Ar groß, auf 4027 M. geschätzt, führt die Nr. 13 a im Flurbuche für Buchholz, besteht aus einer Baustelle mit Kiefernhochwaldbestand und liegt an der Reicheftraße in Buchholz; 3. Blatt 249 nach dem Flurbuche 11^ Ar groß, auf 252V M. geschätzt, führt die Nr. 13 b im Flurbuche für Buchholz, besteht aus einer Baustelle und liegt an der Reichestraße in Buchholz; 4. Blatt 250 nach dem Flurbuche 21,o Ar groß, auf 1575 M. geschätzt, führt die Nr. 13 o im Flurbuche für Buchholz, besteht aus Kiefernhochwald, liegt in Buchholz und läßt sich später als Bauland verwerten. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 71.) Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung der am 21. Juli 1905 verlautbarten Versteigerungsvermerke aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung de- geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche de- Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehende- Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung de- Zuschlag- die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung de- Verfahren- herbeizuführen, widrigenfalls für da- Recht der Versteigerung-- erlö- an die Stelle des versteigerten Gegenstände- treten würde. Dresden, dm 29. August 1905. 3 La. 107/05. Nr. 2. Königliches Amtsgericht, Abt. HA Die im Grundbuche für Stetzsch Blatt 40 und 199 auf dm Namm de- Gärtners Otto Armin Grove in Stetzsch eingetragene Grundstücke sollen am 2. Sivvember LSVS, vormittags '/,1ü Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 118, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Die Grundstücke find nach dem Flurbuche 68,s Ar groß und zusammen auf 51310 M. geschätzt. Sie bildm ein Gärtnereigrundstück mit 1 Wohn- und 1 Seitengebäude, 1 Motorhaus, 1 Wagmschuppen und 4 Gewächshäusern und liegm in Stetzsch, an der Meissner Straße Nr. 29. Das als Zubehör in Frage kommende Inventar und die Pflanzenbestände find besonder- auf 4567,40 M. geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen de- Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 136.) Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken find, soweit sie zur Zeit der Ein tragung de- am 26. Juli 1905 verlautbarten Versteigerung-Vermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich warm, spätestens im Bersteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumeldm und, wmn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berück sichtigt und bei der Verteilung des Bersteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubiger- und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung mtgegmstehendes Recht haben, werden aus gefordert, vor der Erteilung des Zuschlag- die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung deS Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerung-- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dresden, den 28. August 1905. 3 La 111 05 Nr 2 Königliches Amtsgericht, Abt. All Stockholz-Bersteigerimg. Stöcke zum Selbstrodm in Abt. 39 u 62. Kgl. Forstrevierverwaltung UllerSdorf- 29. August 1905. Kgl. Forstrmtamt Dresden Aus der Provinz. Kamenz, 31. August. In dem Hause des Glas- machers Linke, Elstraer Straße 13, brach heute früh »j.5 Uhr ein Brand aus, der den Schuppen und den Dachstuhl teilweise vernichtete. Die in der Parterre kammer schlafenden sechs Personen, die 31jährige Frau Linke, die 65 jährige Schwiegermutter Zehme und die Kinder des Linke im Alter von 4—10 Jahren, wurden in ihren Betten mit zertrümmerten Schädeln aufgefunden. Es liegt zweifellos ein Mord vor. Der Ehemann Linke ist als der Tat verdächtig verhaftet worden. — Plauen i. B., 30. August Tödlich verunglückt ist am Sonnabend vormittag der Mühlenbesitzer Friedrich Liebold von der Gebhardtsmühle bei Theuma, als er mit seiner Ehefrau im Begriff war, nach Plauen zu fahren. Der noch sehr rüstige, 67 Jahre alte Mann lenste sein Gefährt selbst; er wollte unweit Theuma einem ihm ent gegenkommenden Geschirr ausweichen. Hierbei geriet der Wagen zuweit auf die Straßenseite und prallte so heftig gegen einen Baum, daß Herr Liebold das Gleichgewicht verlor und von seinem Sitze herabstürzte. Hierbei zog er sich den Bruch des Halsringes und mehrerer Rippen zu; außerdem fuhr der Wagen über ihn hinweg. Die Ver letzungen des Aermsten, der alsbald nach Hause geschafft wurde, waren so schwer, daß er am Dienstag abend nach furchtbaren Schmerzen verschieden ist. — Reichenau, 30. August. In der Wohnung des am Dienstag 100 Jahre alt gewordenen Herrn Gottfried Apelt fanden sich, nachdem dem Jubilar früh ein Ständchen gebracht worden war, die Spitzen der hiesigen Behörden, die Geistlichen, sowie Herr Amtshauptmann v. Beschwitz aus Zittau zur Gratulation ein. Das Haus deS Hundert- jihrigen war von Freunden festlich geschmückt worden. König Friedrich August und Staatsminister v. Metzsch sandten dem Jubelgreis herzliche Glückwunschdepeschen. Der ganze Ort nahm festlichen Anteil an der so seltenen Feier. vom russisch »japanischen Kriege. Der Friede ist geschlossen! Wie ein Auf atmen nach schwerem Druck geht es durch die ganze Welt. Wohl finden sich einzelne Unzufriedene in den Kreisen der russischen wie der japanischen Chauvinisten; die allgemeine Stimme aber lautet dahin, daß der Friedensschluß für beide Teile auf die ehrenvollste und befriedigendste Weise zustande gekommen ist, und daß insbesondere die Mäßigung der japanischen Regierung, indem sie von der Forderung einer KriegskÄtenent- schädigung zurücktrat, nicht etwa auf Schwäche, sondern aus weiseste Einsicht in die Erfordernisse der Gegenwart und noch mehr der Zukunft zurückzuführen ist. Sie hat alle- erreicht, was sie sich bei Beginn de- Kriege- Mm Ziel gesteckt hatte, und darüber hinaus, der art eigener Kraft erworbenen Großmachtstellung sicher, Ach, die Schonung der russischen Gefühle für künftige südliche Nachbarschaft in Ostasien gesorgt und ihre Autorität iu den politischen Weltbeziehungen um so fester begründet. Für Rußland eröffnet der Frieden die Bahn zur Entfaltung seiner Reformtätiakrit im Innern. Die Negierung kann jetzt an diese Aufgabe herantreten ohne dir Last der Demütigung. Wenn sie den Geist der Zeit versteht und ihre Aufgabe begreift, so wird sie fortan alle Kräfte an die Hebung der Landwirtschaft, an die Besserung dec sozialen Lage der breiten Masse, an die Ausbreitung der Industrie setzen müssen. Nur eine Gefahr bedroht solches Vorgehen: Die Soldaten, die aus Asien zurückkehren, sind verwildert, sie haben den Fluch der Korruption an ihren eigenen miß handelten Leibern erfahren, sie haben das letzte Ver trauen zu den herrschenden Ständen und den Glauben an Väterchens Allmacht verloren. Und wenn sie, ver nachlässigt von der Regierung und ohne Dank für ihre Wunden und Leiden entlassen, sich über das Land zerstreuen, dann werden sie das Proletariat vermehren und seine wildesten Führer werden. Eine siegreiche Armee hätte einen unbezwinglichen Felsen in den brandenden Wogen der Revolution bedeutet, ein ge schlagenes Heer hat weder den Willen noch die Kraft, ihr Widerstand zu leisten. Der Krüppel, der mit dem siegreichen Heere heimkehrt, ist der Gegenstand der Verehrung und Liebe, der Anblick des Krüppels im Gefolge der Besiegten steigert nur den Haß gegen die rühmlosen Führer. Dem einen werden Kränre ge wunden, dem anderen versagt sich selbst das Mitleid. Für Rußland wird Witte, der glückliche Vermittler von Portsmouth, der Mann der Zukunft sein. Man wird sein mühsames und erfolgreiches Werk, wie im Ausland, so auch im eigenen Vaterland zu würdigen wissen. Vielleicht wird der Zar ihm hinfort auch auf anderem Gebiete Vertrauen schenken und sich in den inneren Fragen seinem Urteil fügen. Warum hat Japan nachaegeoen? „Der Kluge gibt nach* — und klug sind die Japaner, das hat nicht nur ihre ganze Kriegführung zur See und zu Lande, sondern auch der Verlauf der Frieden-verhandlungen in Ports mouth gezeigt. Fordern und Bieten machen das Ge schäft, das weiß jeder Händler, und insbesondere der orientalische Geschäftsmann weiß es. Als gute Ge schäftsleute forderten die Japaner denn auch für den Frieden einen hohen Preis, einen weit höheren, als sie je zu erhalten hoffen konnten. Aber sie ließen mit sich handeln und begnügten sich schließlich mit einem ge ringeren Gewinne. Sie betonten ihren Standpunkt als Sieger mit Nachdruck, aber sie gaben doch klein bei und erkannten schließlich an, daß Rußland zwar ge schlagen, aber nicht endgültig besiegt worden sei. Man weiß noch nicht bestimmt, wie hoch die Javaner die Kriegsentschädigung, die Rußland ihnen zahlen sollte, bemessen hatten. Es verlautete, sie gälten ihre Kriegs kosten auf 900 Millionen Dollar- beziffert, also auf über 3^/, Milliarden Mark, und anfänglich einen partiellen Ersatz dieser Summe in der Höhe von 2400 Millionen Marr gefordert. Weiter begehrten sie die Auslieferung der in den fremden Häfen internierten russischen Kriegs schiffe, die eine ganz respektable Flotte rqrräsentieren; es liegen russische Kriegsschiffe in San Francisco, in einem Philippinenhafen, in der Bucht von Kiautschau und in mehreren chinesischen Häfen. Japan wollte auch die russischen Seestreitkräfte in Zukunft ioi gelben und im japanischen Meere aus eine bestimmte Anzahl von Kriegsschiffen beschränkt wissen und verlangte quasi al- Zugabe noch die ganze Insel Salachin Alle diese For derungen hat Japan fallen lassen müssen, da Rußland sich weigerte, sie zu bewilligen und sich entschlossen zeigte, eher den Krieg fortzusetzen. Und in der Tat konnte eS darauf Hinweisen, daß den Japanern eine kampfbereite Armee von einer halben Million Soldaten gegenüber stehe, die den japanischen Streitkräften völlig gewachsen, wenn nicht überlegen war, namentlich sobald ein Teil der letzteren zur Belagerung von Wladiwostok detachiert werden mußte. Die Chancen des Sieges beim Wieder beginn der Feindseligkeiten standen sich jedenfalls gleich. Selbst im Falle einer erneuten Niederlage der russischen Waffen sah sich Japan doch immer wieder genötigt, gegen neue russische Armeen anzukämpfen. Rußland hätte das noch ein bis zwei Jahre aushalten können — sein Menschenmaterial ist ja unerschöpflich — ohne daß Japan selbst bei dauernd siegreichem Verlaufe des Krieges mehr hätte gewinnen können, al- es bis jetzt errungen hatte. Wohl aber würde eine längere Fort setzung des Krieges wiederum zahllose Menschenopfer und noch ein paar Milliarden gekostet haben. Japan aber ist kein Riesenreich von 120 Millionen Ein wohnern, sondern seine Bevölkerung zählt nur 40 Mil lionen und es hatte schon jetzt beinahe den letzten Mann auf die Beine gebracht. Woher sollte es das Menschen material nehmen, wenn der Krieg noch einmal hundert tausend Mann verschlang? Auch Japan kann nicht Armeen aus der Erde stampfen. Und das Ende vom Liede wäre doch nur gewesen, daß Rußland wiederum beim endlichen Friedensschlüsse erklärt haben würde: Wir zahlen nichts! Von den Einzelheiten über den Friedensabschluß liegen noch folgende Telegramme vor: Witte telegraphierte von Portsmouth am 29. August an den Kaiser: „Ich habe die Ehre, Ew. kaiserlichen Majestät zu berichten, daß Japan Ew. Majestät Forderungen, betreffend die Friedensbedingungen, annahm. Und so wird der Friede dank Ew. Majestät weisen und festen Entscheidungen hergestellt werden, und dies in genauer Uebereinstimmung mit den Anweisungen Ew. Majestät. Rußland wird in seinem Osten die Großmacht bleiben, die es bisher gewesen und für immer sein wird. Wir haben auf die Ausführung der Befehle Ew. Majestät alle unsere Geisteskräfte gewandt. Wir bitten uns barmherzig zu verzeihen, daß wir nicht mehr tun konnten." Roosevelt erhielt gestern vom Deutschen Kaiser ein Glückwunschtelegramm, das in der Ueber- sctzung folgendermaßen lautet: „Neue- Palais. Hier eingetroffen, empfing ich soeben ein Telegramm aus Amerika, daß die Einigung der Friedenskonferenz über die Präliminarien de- Friedens meldet. Ich bin hoch erfreut und spreche Ihnen Meine aufrichtigsten Glück wünsche zu dem großen Erfolge aus, der ihren uner müdlichen Anstrengungen zu verdanken ist. Die ganze Menschheit muß sich vereinen, und wird dies auch tun, um Ihnen für die große Wohltat, die Sie ihr erwiesen, zu danken*. Dem Deutschen Kaiser ist folgende- Tele gramm de- Präsidenten Roosevelt zugegangen: „Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser Wilhelm II., Berlin. Ich danke Ew. Majestät herzlichst für Are Glückwünsche und möchte diese Gelegenheit ergreifen, um meine tiefgefühlte Würdigung der Art und Weise auszudrücken, in der Ew. Majestät in jedem Stadium bei der Bemühung, den Frieden in Ostasien zustande zu bringen, mitgewirkt haben. Es ist mir eine sehr große Freude gewesen, mit Ew. Majestät zu diesem Ziele zu arbeiten. Theodore Roosevelt *