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Serie 3 Aeuilleton. da« z dir rngen rden. rtsi» m K »Silo- Silo- ch ws iniem Sckrn > regt« wird« Kenn« >e ohne X) Per- ! ebenso etzt find, ekoleum hinunter e Rau« nit Gar Brenner Mt, so i ergießt bei dieser »ald aber rächtlch n Mao den «-rt m. Der ich «za war m m den da sie 'her ent- te färbt, gen ent- ;r Medi- er auf n Haar- hemischeu ndiama, el Sali- ei». Lr l wöchent- nach der um Rick- irfluß de« irnta a ! « ei»rr vor dar nken- s Juli weil»- n Mit- Wöch- 40 R. t wird e Brr- Land- saßt, s, uchende »eidliche 56,54 schrie ilin- Partei jetzt Er- er m dahm jv er- olgen, unge- kanu Frage Maß- > Ber- cmbrr wo kein rbrück*. Bretter, rlsnitz* »eburg* .Pirna aatzsch*. Mar- »roda-, ppoldir- e er von dieser M und ging bedeutend cht wurde, steigerte rlkrit da :Behcmd- sich über -leider, Möbel ufw., und da« Ende ist bekannt. Ohne Gefahr löscht man die Lampe au«, wenn man den Docht auf die Höhe de- Brenner« herunterdreht, aber nicht weiter, da e- sonst möglich ist, daß die Flamme in den Petroleumbehälter kommt und wieder eine Explosion ver- ursacht. Dann blase man sie von unten durch die Zug löcher aus. — Auf freien Fuß gesetzt wurde der in Striesen wohnhafte 56 Jahre alte Arbeiter Hermann Thoma-, der in Untersuchungshaft genommen worden war, weil er ver dächtig erschien, den plötzlichen Tod seiner Eheftau durch verübte Gewalttätigkeiten verschuldet zu haben. Die Oeffnung der Leiche der Frau Thoma- durch die Gerichts ärzte hat ergeben, daß der Verdacht, Thoma- habe sich einer Körperverletzung mit tödlichem AuSgange schuldig gemacht, nicht vorliegt. Thoma- ist deshalb sofort an der Haft entlasten und die Leiche zur Bestattung frei- s gegeben worden. — AuS dem Poltzeibericht. Beim Baue des l AbfangkanalS auf der Weißeritzstraße erlitt am Dien-tag I «mittag ein Arbeiter eine nicht unerhebliche Schulter- I Verletzung — Aus der Lößnitz, 31. August. Nach der am R Dim-tag vormittag in der Schule zu Kötzschenbroda ß abgehaltenen Lehrerprobe zur Besetzung einer ständigen I Lchmstelle an der dortigen mittleren Volksschule wurde I Herr Rudolf Nolze, ständiger Lehrer an der Schule in I Lichtenstein, vom Schulvorstand einstimmig gewählt. )Radebeul, 31. August. Der hiesige Gemeinderat I hielt nach der Sommerpause gestern Abend wieder eine I Gütliche Sitzung ab, die von Herrn Gemeindevorstand M Verner geleitet wurde und von 21 Mitgliedern besucht I mr. Zunächst gelangten verschiedene GrundstückS-Entwässe- D mzsprojekte und Dispensationsgesuche zur Erledigung. I Dm beschäftigte man sich mit einigen Einsprüchen gegen M bie Abforderung von Schleusenbaubeiträgen. Man faßte I hierbei den prinzipiell wichtigen Beschluß, entgegen der jetzt Dagewendeten Berechnungsari der Schleusenbaubeiträge zu- » Listig auf Vorschlag des Bauausschustes nur die wirkliche DÄgrenzlänge in Berechnung zu bringen und von Grund- D Mn mit verbrochenen Ecken nur die Hälfte der Beiträge D mzufordern. Bei denjenigen Grundstücksbesitzern, die eine D Zahlungsaufforderung auf Grund der alten Berechnungsart D tmits erhalten haben, soll der angesetzte Betrag entsprechend D reduziert werden. Bei dieser Gelegenheit wurde von einigen D Mitgliedern des Kollegiums zur Sprache gebracht, daß die D «folge des letzten sehr starken Regens beim Bahnhotel ern- D getretene Überschwemmung zu den abenteuerlichsten Ge- D rächten bezüglich der Unzulänglichkeit der neuen Schleusen D Veranlassung geboten hätte. Herr Gemeindevorstand Werner »begrüßte die Gelegenheit mit Freuden, an dieser Stelle Ismen unsinnigen Gerüchten energisch entgegentreten zu I können Bei dem Bahnhotel liege zur Zeit eine Schleuse » kleinsten Profils und es sei nicht zu verwundern, daß diese I die herniedergegangenen bedeutenden Wassermengen nicht I habe fassen können. Ganz falsch sei es jedoch, aus diesem I Vorkommnis auf die Unbrauchbarkeit bezw. Unzulänglich- Dkeit der neuen Schleusen exemplifizieren zu wollen. Diese »kleine Schleuse besitze noch keinerlei Verbindung mit der D Hauptschleuse, vielmehr werde die Vorflut erst in etwa »drei Wochen fertiggestellt sein. Nachdem sei mit Sicher- D hrit anzunehmen, daß derartige Kalamitäten keine Wieder- Whvlung finden werden. Wäre diesmal auch die kleine I Schleuse noch nicht vorhanden gewesen, dann hätte die Mtberschwemmung leicht weit verhängnisvollere Folgen an- D nehmen können. Eine Beunruhigung hinsichtlich der neuen I Schleusen sei ganz und garnicht am Platze. In der Tages- Dordnung fortfahrend, beschloß man sodann, einem Gesuche DbeS Herrn Buchdruckereibesitzers Brummer um Beschleusung Iber Gellertstraße zwischen der Bahnhof- und Moritzstraße Mwßerhalb des Arbeitsplanes nur bann zu entsprechen, U«mi letzterer und die Wittcrungsverhältnisse dies gestatten. D-ei dieser Gelegenheit wurde eine Abstellung der geradezu D«haltbaren Zustände an der Chaussee und speziell an der Dk ser Friedrich-Allee gefordert. Der Herr Vorsitzende Antwortete darauf, daß auch der Bauausschuß von dieser D Notwendigkeit überzeugt wäre, und man der Jnangriff- Inhme der bezüglichen Arbeiten für nächstes Frühjahr ent- MMmsehen könne. Hiernach fanden Genehmigung das Zwei Frauen. Roman von E. Borchart. (Nachdruck verbaten.) (27. Fortsetzung.) Als sie das Schloß erreicht hat, ist es bereits Mittagszeit. Am liebsten möchte sie sich in ihr Zimmer einschließen und niemand sehen und sprechen. Doch, soll sie ihr Elend anderen Augen preisqeben? Soll He durch ihr Verhalten Anlaß zu Mutmaßungen geben? — Nein, sie wird sich überwinden, sie werd versuchen, harmlos zu scheinen vor Beate und den Mmern. So geht sie innerlich zitternd und bangend, in dis Eßzimmer. k Beate kommt ihr entgegen. I »Wir werden heute allein essen, Elisabeth, Herbert kW mir eben durch einen Boten sagen, daß er eilig wch Halldorf reiten mußte und daß er nicht zu Tisch vn sein könnte." k. Wie Schreck und Erleichterung zu gleicher Zeit ES über Elisabeth. Sie ahnt, was ihn fern- IW, aber es gewährt ihr eine Art Beruhigung, daß ft chm jetzt mcht gegenüber zu sitzen braucht, daß sie ! sich jetzt keinen Zwang auferlegen muß. i».. . ist heute füll und einsilbig, und ElifabethS »-vchweigsamkeit scheint ihr nicht aufzufallen. Das Mahl wm> zienüich wortkarg eingenommen. Beide sind froh, als es beendet ist, und jeder sucht die Einsamkeit auf. „Sächsische Dorszettung." — 1. September 1905. Dachaufbauvorhaben des Herrn Lehmann am Weintrauben steg, da- Ladenumbauvorhaben de- Herrn Bäckermeister- Schindler, Lutherstraße 1, da- Anbauvorhaben de- Herrn Tischlermeister- Loo-, Alberistraße, die Aufstellung eines Elektromotor- im Grundstücke des Herrn Borack an der Sidonienstraße und die Aufstellung eine- Dieselmotor anstatt eine- Saugga-motors durch Herrn Fabrikbesitzer Frenzel, während man da- Di-pensation-gesuch des Herrn BvttchermeifierS Knötzsch zu seinem AuSstellungs- hallenbau an der Sidonienstraße zu befürworten be schloß und weiter von der Erklärung des Herrn Kunst maler- Schulz zu seiner Bausache an der Wilhelmstraße Kenntnis nahm und sich damit für befriedigt erklärte. Weiter sprach man die formelle Schluhabnahme der Dresdener Straße aus und nahm von der erfolgreichen Verhandlung der Königl AmtShauptmannschast über die Zwangsenteignung von Areal zum bauplanmäßigen Aus bau bezw. zur Verbretterung der Pestalozzi- und Dresdener Straße gern Kenntnis. Für das abzutretende Land sind zu zahlen an Noack 400 M., an Plänttz 650 M. und an Frau Böhme 700 M., während es wegen eines weiteren Stückes Areal der letzteren zu keiner Einigung kam und in diesem Falle nunmehr die zwangsweise Enteignung stattzufinden hat. lieber die Vorlage des Projektes und Kostenanschlages über den Ausbau der Pestalozzi- und Körnerstraße entspann sich ein angeregter Meinungs austausch, an besten Schluffe man zunächst einen früheren Beschluß in der gleichen Angelegenheit aufhob und sodann die Lieferung der benötigten Granitwaren der Firma Kunath in Dresden übertrug, auch bekannt gab, daß der Straßenbau, der nach dem Voranschläge 13 000 M. kosten solle, öffentlich auszuschreiben ist. Hiesige Bewerber finden auch dann Berücksichtigung, wenn sie um 3 Prozent die Mindestforderung eines auswärtigen Unternehmers über steigen. Hinzugefügt wurde hierbei noch, daß der Bau ausschuß infolge ergangener Nnladung am nächsten Frei tag den Brüchen der genannten Firma einen Besuch abstatten will. Das vorliegende Gesuch der Gemeinde- Straßenarbeiter um Lohnerhöhung setzte man von der Tagesordnung ab und ersuchte um Vorberatung desselben im Bau- und Finanzausschüsse. Um die Besitzverände rungsabgaben feststellen zu können, ist der Wert des Grundstücks Georgstraße 7 auf 30 000 M. und derjenige des Grundstücks Dresdener Straße 53 auf 12 000 M. festgestellt worden. Weiter beschloß man, die Nachprüfung des Orts-Bebauungsplanes durch den Diplom-Ingenieur Schmidt aus Dresden und genehmigte dann weiterhin die Bestimmungen über Herstellung und Unterhaltung der Hausleitungen im Bezirke des Gemeindeverbandes für das Wasserwerk „Neptun", ferner den 1. Nachttag zu dem Statut für die Verwaltung des Elektrizitätswerkes Nieder- lößnitz vom 9. Februar 1903 und das Regulativ über Erhebung von Befitzveränderungsabgaben in der Parochie Radebeul. Eine Anordnung des Königl. Ministeriums soll dahin beantwortet werden, daß die Ueberwachung des Freibankverkaufs in der Gemeinde Radebeul eine wohl geordnete wäre und keinerlei Abänderungen erheische. Zum Schluffe wurden die beiden Gesuche Kaufmann Hennicker und Firma F. W. Eisold in Schank- usw. Kon zessionsangelegenheiten, ersteres durch Stimmzettel mit 17 gegen 4 Stimmen und letzteres durch einfachen Zuruf mit allen Stimmen, zur Befürwortung empfohlen. Abgesetzt von der Tagesordnung wurden die Vergebung der Liefe rung der benötigten Kanalreinigungsgeräte und die An erkennung des nach der Gohliser Elbfähre führenden soge nannten Fährweges als öffentlichen Weg. An die öffent liche schloß sich eine geheime Sitzung an. Radebeul, 31. August. Während ein hiesiger Einwohner auf dem Postamte seine Geschäfte verrichtete, wurde ihm sein vor dem Gebäude aufgestelltes Fahrrad gestohlen. — Niederlößnitz, 31. August. Die hiesige mittlere Volksschule begeht den Sedantag am 2. September durch eine besondere Feier, die vormittags 9 Uhr beginnt und bei der Herr Lehrer Geißler die Festrede halten wird. o Cossebaude, 31. August. Bericht über die öffent liche Sitzung des Gemeinderates, Montag den 28. August. Anwesend: 14 Mitglieder. Vorsitzender: Der Gemeinde vorstand. Der Gemeinderat nahm davon Kenntnis, daß am 19. August eine unverhoffte Revision der Gemeinde' und Sparkaffe stattgefunden habe und daß alles in bester Ordnung befunden worden ist. Die von dem Eisenbahn- fi-ku- beantragte Uebernahme der Unterhaltung der Fahr- bahn der Dorffttaßenüberführuug lehnte der Gemeinderat ab. Ueber da» Einbauen von weiteren 4 Entnahmestellea für den Sprengwagen lag von der au-führenden Firma Rechnung vor; die Auszahlung derselben wurde genehmigt. Zustimmung gab der Gemeinderat zu einigen bauliche« Veränderungen im Keller des alten Kapellengebäudes. Von dem Eingänge zweier Angebote zur Eichachtung de- Frick>- hofslandes ward Kenntnis genommen und beschlossen, mtt den Bewerbern in Verhandlung zu treten. Für das Jahr 1906 wurden die vorzunehmenden Wegebesserungen fest gesetzt; es sollen die Bahnhof- und Eichbergstraße gebessert und ein weiterer Teil der Hinteren Talstraße ausgebant werden. Ueber den ausgeschriebenen Ausbau einer Teil strecke der Hinteren Talstraße ist nur ein Kostenanschlag eingegangen; bevor die Vergebung der Arbeiten erfolgt, soll erst das Ergebnis der Verhandlungen mtt den an liegenden Grundstücksbesitzern wegen des abzuttetende» Landes abgewartet werden. Zu 5 Wafferzinserlaßgesuchea wurden entsprechende Beschlüsse gefaßt. Das Gesuch um Ermäßigung der Verzinsung der Kosten des Wasserleitungs anschlusses nach Parzelle 293 lehnte der Gemeinderat ab. In der sich anschließenden nichtöffentlichen Sitzung kam« acht Reklamationen gegen die Gemeindeanlagen, Steuererlaß- und Gestundungsgesuche zur Erledigung. Zum Schluß wurde aus der Mitte des Kollegium- der Antrag auf Ab änderung der Armenordnung bezüglich der Zusammensetzung des Armenausschuffes gestellt. Zur Vorberatung wurde dieser Antrag an dm Verwaltungsausschuß verwiesen. o Cossebaude, 31. August. Am Mittwoch wurde ein aus dem Königreiche Sachsen ausgewiesener öster reichischer Arbeiter wegen Bettelns hier inhaftiert und an die Königl. AmtShauptmannschast Dresden-Altstadt ein geliefert. M Cossebaude, 31. August. Die Gefiügelcholera unter dem hier eingestellten GänsetranSport des Händler- Bräuer in Satzungen ist erloschen. — Deuben, 31. August. Das Erntefest der Parochie Deuben findet nächst« Sonntag statt. Der Festgottesdienst beginnt 2 Uhr. -4- Döhlen, 31. August. Unser Erntedankfest wird in hiesiger Kirche nächsten Sonntag, den 3. September, nachmittags 2 Uhr, gefeiert. ----- Eisenberg-Moritzburg, 31. August Wie all- jährlich, so wird auch dieses Jahr der Turnverein für seine Mitglieder eine einfache Sedanfeier veranstalt«. Der Vorsitzende des Vereins wird dabei ein« Borttag über „Das Meer" halt«. — Nächsten Sonntag wird hier das Erntedankfest gefeiert. O Klotzfche-Königswald, 31. August. Nachdem der Bau der neuen Kirche im Ortsteil Svnigswald vom hiesig« Kirchenvorstand Her« Baumeister Pettitz in Rade berg übertragen Word«, ist in dieser Woche auf dem Kaiser Wilhelmplatz hier, auf welch« die Kirche zu steh« komm« soll, mit dem Ausschachten deS Grundes des selb« begonn« worden. Man hofft, daß noch in diesem Herbst die Grundsteinlegung werde stattfind« können. Der Bau- plan, nach welchem der Bau ausgeführt werd« wird, ist von Herrn Kirchenbaumeister Woldemar Landler in Dres den entworfen Word«. D Loschwitz, 31. August. Oeffentliche Gemeinde ratssitzung. Anwesend 14 Mitglieder. Vorsitzender Herr Gemeindevorstand Näther. Zunächst wurde u. a. Kennt nis genommen von einer Zuschrift des Königl. Amts gerichts Abt. VIII Dresden über die vom verstorben« Prof. Eduard Leonhardi letztwillig gettoff«« Bestimmung« über sein mit „Rote Amsel" bmanntes Grundstück, m welchen sich sein großes Atelier befindet und das er wünscht, soviel als möglich für alle Zett« erhalten zu seh«, da es von ihm als Museum für seine eigenen Werke bestimmt ist und später wohltätigen Zwecken, speziell für die Ge meinde Loschwitz, dienen soll. Es ist sein Wunsch, dess« Erfüllung er nach Umständen dem einstig« Ermess« seine- Sohnes bei seiner testamentarischen Verfügung anheimstellt, daß das Atelier mit seinem Inhalt der Gemeinde Losch witz nach seinem Tode als Erbe zufällt, welche es dem Erst das Abendessen vereinigt alle im Eßzimmer. Graf Landegg ist bleicher als sonst, seine Züge sind ernst, aber er spricht ruhig und ohne Erregung von gleichgültigen Dingen. Plötzlich — Elisabeth horcht auf und ihre Hände krampfen sich im Schoß zusammen — sagt Graf Landegg mitten in ein gleichgültige- Gespräch hinein: „Ich habe heute eine wichtige Nachricht au- Hohen burg erhalten. Es handelt sich um einige Neuerungen, über die ich bestimmen und deren Notwendigkeit ich erst persönlich am Platze prüfen muß. Ich werde des halb morgen abreisen und wahrscheinlich vierzehn Tage bis drei Wochen fortbleiben." Durch Elisabeths Körper geht ein schmerzliche- Zucken. Sie weiß nur zu genau, warum er fort will und daß er nur die erste sich bietende Gelegenheit wahr nimmt, um ihr zu entfliehen. „Ls ist wohl am besten so, die Trennung wird alles wieder ins alte Geleise bringen," denkt sie. Aber laut erwidert sie kein Wort und verrät nicht einmal ein Staunen. Mit gesenkt« Lidern sitzt sie ihm gegenüber und merkt nicht, daß sein Blick blitzschnell und verstohlen ihr Antlitz streift. Nur Beate hat irgend etwas erwidert oder gefragt. Gleich darauf steht Graf Landegg auf und verläßt nach kurzem Gruß da- Zimmer. Auch Elisabeth erhebt sich und sucht ihr Schlaf zimmer auf. Lange, lange liegt sie grübelnd wach, bis auf die Ermüdung und Erregung die Rückwirkung folgt und sie in einen tiefen, traumlosen Schlaf fällt. Al- sie am nächsten Morgen da- Eßzimmer be trat, stand Herbert schon reisefertig vor ihr. Er küßte ihr kühl und kurz die Hand und sprach dann mit Beate- Elisabeth forschte in seinen Zügen, ob darin Verachtung für sie ausgedrückt liege. Sie merkte nichts, aber heiß und wild stieg ihr daS Blut zu Herzen, als sie sich dabei erinnerte, wie kurz er ihr gestern jede Recht fertigung abgeschnitten hatte. Er würde eS heute ebenso machen, wenn sie selbst nur versuchen wollte, wenigstens des Vaters Ehre zu retten. Stolz und Zorn wallten in ihr auf; sie wollte sich keiner Demütigung aussetzen, sie wollte ihn nicht mehr, wie sie es sich gestern vorgenommen hatte, um eine Aus sprache unter vier Augen bitten. In dieser Stimmung war sie, als Graf Landegg jeht auf sie zutrat und ihr rum Abschied die HaK reichte. Als er dabei ihre Hano küssen wollte, zog sie diese schnell mit verletzender Kühle zurück. Eine Sekunde sah der Graf sie mit einem eigen tümlich forschenden Blick an, dann stürmte er zur Tür hinaus. Kaum hatte sich diese Lnter ihm geschlossen, als eine heiße Reue über Elisabeth kam. Ohne sich zu besinnen, eilte sie ihm nach, die Treppe hinunter an den vor der Rampe haltenden Wagen. Sie hatte vergessen, war zwischen ihnen stand, und nur ein einziger Wunsch beseelte sie: ihre Härte wieder gut machen, ihn nicht ohne AbschiedSwort von sich lassen, ihm keine bittere Erinnerung mit auf den Weg geben. Er war eben im Begriff, einrusteigen, da stand sie auch schon an seiner Seite, erfaßte ferne Hand und drückte sie: „Lebe wohl, Herbert!"