Volltext Seite (XML)
Kn el W M dir ng- »tt ine leid »«m St. cofigtS, immet- teiitt. «ißu.-r Mr m b. rßler. >r «d „Sächsische Dorfzeitung." — 31. August 1905 (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Donnerstag den 31. August : Die Hugenotten. (Anfang 7 lltzr. Freitag den 1. September: Die RegimentStochter. — Auf Japan Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Geschlossen. Reftdeuzlhearec. Donnerstag den 31. August: DaS Lumpengesindel. Freirag den 1. September: Die 300 Tage. Eenlrattheater. Täglich Theater-Vorstellung. (Anfang Uhr.) drle M der M 3er- M W er- W W ist. I arte U des I rni- I illen I ieizr I ;mer I merz I Ge- > und z und I äme ! Auch I sind, eine ;ung. hlas. rzens ehen. hin kleine adern altem mheit atron t die und kutzen tonal, mit lGe- enste. chlas- Fach- von : ge- ihre ltesten lS der > den lischrn mrgen d die ilteren >hium, ineien. öchlas- keit zu : Aus. Nicht ,t ge- Sie hlagen immn, Wiesbaden, waren von jeher ihren Bürgermeistern nicht gewogen. Auch der neue hat in dieser Beziehung nicht mehr Glück wie seine Vorgänger. Er trat kürzlich de« wohlverdienten Erholungsurlaub an und flugs berief man eine Gemeindevertretersitzung hinter verschlossenen Türen ein. Das paßte aber dem Bürgermeister nicht, und er begab sich in die Sitzung. Dort wurde ihm aber in ebenso höflicher wie entschiedener Weise gesagt, daß er beurlaubt sei und in der Sitzung nichts zu tun habe, worauf der Bürgermeister betrübt von dannen ging. * Die Geheimnisse der Damenhutgeschäfte. Recht erbaulich für daS kaufende Publikum sind die Ein blicke in die Geschäftsverhältnisse von Damenhutgeschäften ohne feste Preise, die dieser Tage ein Termin vor dem Kaufmannsgericht in Berlin gewährte. Beklagt war der Inhaber eines großen Damenhutgeschäfts von einer Ver käuferin, die Gehaltsansprüche von 200 M. geltend machte. Der Ehef behauptete, die Klägerin habe ihm dadurch großen Schaden zugefügt, daß sie Hüte viel zu billig, oft unter dem Einkaufspreis abgegeben habe, um sich recht viele Kunden zu verschaffen. Tatsächlich wurde durch die Be weisaufnahme erwiesen, daß die Verkäuferin Damenhüte im Werte von 14 und 18 M für 5 M verkauft hatte. Die Klägerin machte dagegen geltend, daß sie selbst den Preis bestimmen konnte, da keine festen Preise vorgeschrieben waren. Wenn sie bei manchen Kunden wenig verdient habe, so habe sie in anderen Fällen auch für Hüte im Berkaufswerte von 5 M. sich 21 M. bezahlen lassen!! Der Vorsitzende des Gerichts konnte bei diesen Bekun dungen die Bemerkung nicht unterdrücken, daß da die Kunden doch gründlich hineingelegt worden wären. Der Chef behauptete dagegen, daß den Verkäuferinnen für die Preisbemessung eine Grenze zwischen 8 M. und 20 M. gezogen sei. Der Klägerin wurden von der ihr zuerkannten Summe 50 M. wegen der Schädigung des Beklagten in Abrechnung gebracht. Unsere Damen mögen aber, meint der „B. L.-A.", bei ihren Einkäufen bedenken, daß sie, wo nicht feste Preise sind, einer geschickten Verkäuferin unter Umständen 12 M. mehr bezahlen müssen als einer ungeschickten. ' Die Temperen; im Justizpalast. Frau Justitia ist jetzt in den Dienst der Temperenzler getreten: durch eine kürzlich erlassene Verfügung des Kammer- gerichtspräsidenten ist es den sämtlichen Beamten, Unter beamten und auch den Richtern der verschiedenen Gerichte im Bezirke des Kammergerichts untersagt worden, in den Gerichtsgebäudcn während der Dienststunden Bier zu trinken; sie sind auf alkoholfreie Erfrischungsgetränke hingewiesen wordm (!!). Mit welchen Gefühlen die von der Verfügung Betroffenen die Kenntnisnahme durch ihre Namensunterschrift attestiert haben mögen, wird sich jeder leicht ausmalen können. Wenn man bedenkt, daß die Unterbeamten, Gerichtsdienrr usw. alte, ausgediente Soldaten sind, deren Dienststunden oft von acht Uhr morgens bis zum späten Abend dauern, und sich nun vorstellt, daß diese plötzlich die Flasche Bier missen sollen, durch die sie sich nach alter Gewohnheit ihr kärgliches Frühstück verschönten und sich während des langen Tagesdienstes frisch erhielten, so wird man verstehen, daß diese Anordnung nicht gerade die jubelnde Zustimmung der davon Betroffenen gefunden hat. Daß das Bier durch die alkoholfreien Getränke ersetzt werden wird, die in dem im Gerichtsgebäude installierten Erfrischungsautomaten verzapft werden, ist schwerlich zu erwarten; viel näher liegt cs, daß das glück- lich überwundene „heimliche Fläschchen" wieder auflcbt, — und oas wäre kein sonderlicher Gewinn. * Die verdächtigen Waden. Unter diesem Schlagwort erzählt die „Bohemia": Als Friedrich Wil helm Hl. von Preußen sich in Rom befand, machte der berühmte Verfasser der „Römischen Geschichte", Niebuhr, damals Gesandter beim päpstlichen Stuhle, den Führer des Königs. Obgleich mehr Stubengelehrter als Höfling, ließ er cs sich doch nicht nehmen, bei solcher Gelegenheit in Hoftracht zu erscheinen, nämlich mit kurzen, engen Bein- klcidern und seidenen Strümpfen, die bis zu den Knien emporreichten. Der Gesandte mochte in dieser Tracht eine drollige Erscheinung sein und erregte durch die Spindel- dürrheit seiner unteren Extremitäten die Heiterkeit der Begleiter des Königs. Auch diesem lockte Niebuhrs Aus- sehen ein Lächeln ab; da er jedoch nicht wünschte, daß der verdiente Gelehrte sich ferner dem Gespülte aussetzte, sagte er zu besten Frau: „Aber veranlassen Sie doch Ihren Gemahl, ein anderes Kostüm anzulegen, mit diesen seidenen Strümpfen und kurzen Hosen kann er sich ja erkälten." Frau Niebuhr aber erwiderte hierauf: „Ach, wenn Majestät nur wüßten, was er noch alles darunter anhat!" „So?" lachte der König; „aber das ist ja beinahe unmöglich." * Vom schiefen Turm zu Pisa. Aus Rom wird geschrieben: Eine wichtige Frage ist in Italien schon seit mehreren Jahrhunderten auf der Tagesordnung: Warum ist der berühmte Turm zu Pisa schief? Ist diese Ab weichung von der senkrechten Richtung die Folge einer während oder nach der Erbauung des Turmes eingetretenen Bodensenkung? Oder handelt es sich um einen „Architekten scherz", eine Laune des Baumeisters oder der Baumeister, die den Turm gebaut haben ? Beide Meinungen haben zu allen Zeitungen Anhänger gehabt; scheint die erste ver- nünftiger, so kann doch auch die zweite verfochten werden, denn bis jetzt hat noch kein authentisches Dokument aus jener Zeit über diesen Abschnitt der italienischen Kuust- geschichte glaubhafte Aufklärung gebracht. Die Forschungen dürften aber jetzt sicher wieder ausgenommen werden, nach- dem Pio Pecchiai in den Archiven des Pisaer Domkapitels einen den Turm betreffenden interessanten Bericht entdeckt hat. Am 15. März 1298 wurden, wie sich aus dem Bericht ergibt, Giovanni Pisano, Guido, der Sohn des Meisters Giovanni, als ^muxisler lapickum ' und Orsello als „muZister li«n»mini3^ beauftragt, an dem Turm Lotungen vorzunehmen. Sie konstatierte«, daß ein an einer Schnur befestigtes Bleistück, das von der Turmspitze Herabgelaffen wurde, auf die Spitze eine- Nagels aufschlug, der in dem unter der Turmspitze gelegenen Stockwerk an der Außenwand in ein Glück Holz eingeschlagen worden war; die „seunäigtiLnto« 'kamen überein, an dieser Stelle ein Zeichen zu machen; dann bemerkten die drei Sachver ständigen im Innern de- Campanile, daß das Bleistück auf die , lenra' (eine Schnur, die zu damaliger Zeit bei verschiedenen Messungen verwandt wurde) fiel, die bei dem Zeichen an der Wand angebracht war. Diese Feststellungen wurden in Gegenwart zahlreicher Zeugen urkundlich fest gelegt, und diese Urkunde ist es, die man jetzt gefunden hat. Leider wird auch hier nicht gesagt, warum der Turm schief ist. Hatte man die Sachverständigen rufen lasten, weil eine Bodensenkung eingetreten war? Fürchtete man, daß der Turm plötzlich einstürzen könnte, wie eS später bei dem Campanile von Venedig der Fall war? Sind jener Sachverständigen-Urkunde andere Gutachten voran gegangen? Und handelt eS sich hier um denselben Giovanni Pisano, der dann die Restaurierungsarbeiten leitete, die Fundamente des Turmes verstärkte und durch ein sehr geschicktes Geraderichtungssystem, das man noch heute bewundert, der Neigung des Turmes gewissermassen Einhalt gebot? Vielleicht gingen die Arbeiten des Architekten Giovanni Pisano denen des Architekten Thomas d'Andrea voran, dem die Kunsthistoriker die Errichtung der letzten Stützen, die die Neigung des Turmes aufhalten sollten, zuschreiben. Alle diese Fragen dürften unbeantwortet bleiben, bis vielleicht einst irgend eine alteingesessene Familie zu Pisa die Urkunde entdeckt, aus der klar hervorgeht, warum der schiefe Turm nicht gerade ist. * Die Kreuzspinne als Wetterprophet ist während der guten Jahreszeit ebensoviel wert wie ein Barometer, wenn man ihr gesponnenes Netz in stet zugänglicher Nähe hat, einen Blick darauf werfen zu können. Hat man also unter einer Treppe oder sonst in einem Hauswinkel eine Kreuzspinne im Netz entdeckt, so sorge man dafür, daß sie nicht gestört werde; denn es ist doch eine schöne Sache, wenn man weiß, ob man für irgend einen Zweck auf gutes Wetter rechnen darf oder nicht. Die Kreuzspinne ist eine große Freundin von Sonnenschein und schönem Wetter. Bei solchem sitzt sie stets im Mittelpunkt ihres kreisförmigen Netzes und wartet hier auf ihre Beute in Gestalt von Fliegen oder anderen kleinen Insekten. Je kleiner die Maschen des von ihr ausgespannten Fangnetzes sind, je mehr Mühe die Spinne also auf dessen Herstellung verwendet, um so beständiger dürfte das schöne Wetter sein. Zieht sich die Kreuzspinne in den sackartigen Winkel ihres Netzes — den Zufluchtsort — zurück, so kann man darauf rechnen, daß zum kommenden Tage Regen und Wind bevorstehen. Kehrt sie von hier für kürzere Zeit nach der Mitte zurück und beginnt eine oberflächliche Aus besserung der von Wind und Wetter beschädigten Maschen, um sich dann wieder mehr ins Innere zurückzuziehen, so bleibt das Wetter unbeständig Bei wieder bevorstehendem guten Wetter und zu erwartender Beständigkeit beginnt die Spinne mit unermütlichem Fleiß alle Schäden ihres Fangnetzcs gründlich auszubestern, und zerstört zu diesem Zweck vorher oft ganze Teile, in die durch Ausbesserung doch keine rechte Ordnung kommen würde. Beginnt sie so große Arbeiten an ihrem Netz, so ist man für den nächsten Tag zweifellos des guten Wetters sicher. * Die Flucht der Tenöre dauert an. Wie dem „B. T." aus Rom gemeldet wird, ist ein angeblich be rühmter Tenor namens P. (die Zeitungen geben vorerst nur den Anfangsbuchstaben des Namens) mit einer schönen jungen Frau aus Pistoja „ausgerückt". Die Schöne hat sich erst kürzlich verheiratet; der Tenor hat selbstverständlich Frau und Kinder. Ob die Liebenden sich des Automobils, des Motorrads oder eines ähnlichen Vehikels bedienten wie ihre erlauchten Vorgänger wird leider nicht gesagt. * Schiller auf Chinesisch. Einen echt ost asiatischen Beitrag zur Schillerfeier bringt Prof. A Forke, Lehrer des Chinesischen am Orientalischen Seminar in Berlin, im „Ostasiatischen Lloyd" durch Uebertragung Schillerscher Gedichte ins Chinesische. Das bekannte Lied aus dem „Teil": Mit dem Pfeil, dem Bogen lautet dar nach in chinesischer Uebersetzung: Hsian lai scho fu kung schi tschang Tsching kuo schon hfi tschien ku pang Hun ju kung tschung ying wc wang Scho fu we wu tschia schon kang Tschien tschi tschin tschon nan yin tsang Scho fu huo li tschi sie fang. Das klingt allerdings sehr melodisch. ^rodukterrpreise. Rsßwet», 2V. August Wrizen weiß, pro 8b Kilo: — M. - Pf. dt« - M - Pf., braun bez. neu 13 M. 40 Pf. di« 18 M. 80 Pf., alt 14 M. 50 Pf. di» 15 M — Pf. Rogge« alt 11 M 20 Pf. di« 11 M. 7ü Pf. Braugerste 10 M. S0P/ di« 11 M 30 Pf. Hafer, de», neu SM. — Pi di« 6 M. SO P-„ alt 7 M. 50 Pf. di« 8 M. — Pf Hcu pro SO Kilo 3 «. - Pf. bi« 3 M 25 Pf. Schüttstroh pro 50 Kilo 2 «. 25 Pf. bl« 2 M 50 Pf. »edundstroh pro 50 Kilo 1« 80 Pf di« 2 — Pf. Kartoffeln, uen pro SO Kilo 2 M. 20 Pf bi« 2 M 50 Pf^ alt - «. — Pf. bi» M. - Pf. Butter pro Kilo 2 M. 40 W. in« 2 M 52 Pf. «er pro Schock 3M SO Pf bi« 4 M. 20 Pf. Ferkel pro Stück 13 «. — Pf bl« 22 M - Pf. Hitze, Geräusch oder Licht find oft Anlässe zu Störungen de« Schlafs, die als solche erkannt und beseitigt fein wollen. Also, seid nicht zu schnell in der Anwendung der meist mehr oder weniger schädlichen Schlafmittel, ihr Aerzte und Patienten! * DaS erste Leben auf der Erde, Die Erde muß sich nach der Annahme aller Naturforscher einmal in einem glühendgasigen und dann in einem feurigflüssigen Zustand befunden haben, und eS lag durchaus nahe zu vermuten, daß während dieser Urperioden, ein Leben auf der Erde noch ganz unmöglich gewesen wäre. Oe. Marlin hat nun in der Monatsschrift „Knowledge" eine Theorie aufgrstellt, die diesem Schluß widerspricht. Dieser Gelehrte meint, daß organisches Leben auf der Erde, als ihre Ober fläche noch ein weißglühendes Meer von geschmolzenem Gestein war, nicht nur bestanden haben könne, sondern auch wahrscheinlich bestanden habe. Er geht dann auch folgerichtig weiter zu der Behauptung, daß ebenso auf anderen Planeten, die sich noch jetzt in solchem Zustand befinden, Leben vorhanden sein könne Die Beweisführung t Martins ist sehr interessant. Heute ist der wesentliche l Bestandteil aller organischen Körper der Kohlenstoff. Da I nun auch der Kohlenstoff von einer gewissen Temperatur I an nicht als solcher bestehen kann, so darf man auch nicht I annehmcu, daß solche- Lebewesen wie die jetzigen damals » chfiint haben könnten. Martin hat nun aber nachgeforscht, I ob nicht ein anderes Element bei hoher Temperatur ge- » ng«l wäre, den Kohlenstoff in solchen Verbindungen zu M vertreten, und will ein solches wirklich im Silicium, dem I Grundstoff der Kieselsäure, gefunden haben. Er vergleicht I das -erhalten des Silicium bei hoher Temperatur und I das des Kohlenstoffs bei gewöhnlicher Temperatur durch I cheilischr Untersuchungen und stellte eine auffallende Aehnlich- U Kit zwischen beiden fest. Daraus schließt er weiter, daß I die Urformen des Lebens nicht, wie das heutige Proto- I Ma, aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stick- D stoff, sondern aus Elementen mit weit höheren Atomge- W Wichten wie Silicium, Phosphor und Schwefel gebildet W worden seien. Solche Lebewesen könnten nach der Ansicht »Norlins in der Schmelzglut der j ngen Erde gewohnt Wtoben und nach dem Tode in dem feurigen Gesteinsfluß Wnrschwunden sein, wie heute ein abgestorbenes Weichtier Wim Meere verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. Wrennoch gibt es viele kieselige Mineralien, z. B. den Asbest, Wderen eigentümlich faserähnliche Struktur einer einstmals Worganischen Natur zugeschrieben sein könnte. Ueberhaupt Wwörde man sich eine allmähliche Entwicklung des Kiesel- WM Kohlenzcitalter vorzustellen haben, indem der Kohlenstoff Wimmer mehr in die Zusammensetzung der lebenden Materie Weindrang, das Silicium immer mehr heraus und sich in W mineralischer, lebloser Form verfestigte. So würde es ge- Wlommen sein, daß der Bestand des Lebens auch bei immer W weiter fortschreitender Abkühlung der Erde möglich geblieben M. Vielleicht haben vorher noch andere Elemente das WEilicium vertreten, indem nur allmählich immer leichtere Wrundstone an die Reihe kamen, je kälter es auf der Erde Wtvurde. Da sich nun die Erde noch weiter abkühlt, so Mntsteht die Frage: was wird in Zukunft aus dem Leben Mverden? - Können noch leichtere Stoffe eintretcn? — Mönnen die Lebewesen noch ätherischer werden? — Martin Merneint diese Fragen und meint, die Entwickelung sei nach Mieser Richtung nun am Ende und die Lebewelt gehe dem Mrfrieren entgegen. * Der Platinschnupfen. Daß gewisse gewerbliche M:ichäftigungen einen nachteiligen Einfluß auf die Schleim- Mut der Atmungswege ausüben, und daß die Nase solchen Mchädigungcn in erster Linie ausgesetzt ist, gilt als eine Mliettig bekannte Tatsache. Die Fortschritte auf technischem Md industriellem Gebiete machen uns immer wieder mit Mmen Stoffen der belebten und unbelebten Natur bekannt, Mk in dieser Hinsicht nachteilig wirken. Die allerneueste Mivrrbckrankheit, welche die Nase betrifft, nennt sich „Pla- Moschnupfen"; sie befällt vorzugsweise solche Personen, die Mruslich oder als Amateure mit der edlen Kunst des Photo- Mphierens zu tun haben. Ein Leser des „British Journal" Mochte diesem — wie das „Photographische Wochenblatt" Michtet — die interessante Mitteilung, daß es ihm seit Miger Zeit nicht mehr möglich sei, Platinpapier zu ver- Metten, da er, sobald er nur wenige Minuten mit dem M-icr hantiert habe, einen fürchterlichen Schnupfen be- Mmr. Früher sei ihm diese Erscheinung ganz unbekannt Miesen. Von vielen anderen Seiten wurde diese Be- Mchtung bestätigt. So schreibt ein anderer Leser des Mlisckeu Blattes, daß es ihm ebenso gegangen sei, und Mß er das Papier deshalb von einem Gehilfen habe Mneiden lassen; aber ohne Erfolg, denn sobald er die Mpierrahmen mit dem Platinpapier beschickte, bekam er Mn Katarrh und zugleich so heftiges Augcntränen, daß er Mine Kunden nicht mehr erkennen konnte. Diese an Heu- erinnernde Erscheinung wird dem Staube zuge- -neben, der vom Platinpapier ausgeht, sofern es sehr säen ist. Man sollte — so rät daS Fachblatt — das latinpapier in Formate geschnitten kaufen und besonders >s Reißen der Formate vermeiden; außerdem muß für tte Ventilation, am besten für Zugluft, gesorgt werden. 'Entführung zweier Kinder. Ein vor Jahres- tfi aus der Provinzialirrenanstalt zu Schleswig ent- Pmgener Geisteskranker, der sich vr. Schüller nannte, ßa Ferres heißt, hatte sich in Hamburg in sehr schlau MHachter Weise zweier Kinder bemächtigt, deren Adop- öffentlich von einem mecklenburgischen Gutsbesitzer WVchrieben war. Er hatte dann die für die Adoptierung W^chtztr Abfindungssumme erhoben und rst seitdem mit k? beiden Kindern verschwunden. Die Polrzei glaubt D^das der Irrsinnige an den Kindern ein Verbrechen hat, sondern e« dürfte ihm nur um die Abfindung«- WM zu tun gewesen sein. Wahrscheinlich hat er die ein Knabe und ein Mädchen, irgendwo unter- ' Eine köstliche Geschichte. Die Bewohner Wmakrg», der hübschen burggekrönte« Gemeinde bei