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Sette 3 „Sächsische Dorfzeitung." — 19 August 1905 noch Hofklempnermeister Bent in Dresden Genehmigung zur Ausführung von Wasserleitungsarbeiten in einem hiesigen Grundstücke erteilt. Anschließend fand noch eine längere Beratung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. — Loschwitz, 18. August. Bom 8. zum S. Sep- tember wird in unserem Ort ein Bataillon des in Bautzen garnisonierenden 4. Infanterie-Regiment- Nr. 103 ver- quattiert werden. — An Stelle des freiwillig abgegangenen vrückenzoll Einnehmers Louis Krause ist von den Gemeinde- riten zu Loschwitz und Blasewitz der bisherige Brückenzoll- Hilfskinnehmer Oskar Bönsch aus Blasewitz und an dessen ßtelle der Portefeuiller Louis Schumann auS Loschwitz ge- «Lhlt und in Pflicht genommen worden. D Loschwitz. 18. August. Die Fremdenliste für Loschwitz weist auf die Zeit vom 10. bis 17. August 1905 eine Frequenz von 1370 Parteien mit 2031 Personen auf. — Gestern nachmittag hatte die Ehefrau eines Bank beamten aus Dresden bei Besorgung von Einkäufen in einem Geschäft am Kbrnerplatz ihr Portemonnaie mit einem größeren Geldbettage versehentlich liegen lasten. Kurz darauf war eine Frau aus Wachwitz in demselben Ge schäfte erschienen und hatte sich unbemerkt das Portemonnaie angeeignet. Durch die Gendarmerie wurde die unehrliche Frau ermittelt und der Verlustträgerin das Portemonnaie mit Inhalt wieder zugestellt. — Leuben, 18. August. Das diesjährige Ernte dankfest der Parochie Leuben soll nächsten Sonntag über acht Tage, als am 27. August a. c., gefeiert werden. T Posfendorf, 18 August. Am 27. und 28. August findet die von der Postendorfer Lehrerkonferenz veran- ! Mete öffentliche Pilzausstellung im hiesigen Orte statt. Mit derselben ist ein Vortrag des Herrn Lehrer Zimmer mann-Pretzschendorf verbunden. Der Besuch dieser volks- Mnden Veranstaltung kann nur bestens empfohlen werden, ßmntag den 20. und Montag den 21. August findet die ! jlusstellung in Kreischa, in der Turnhalle des Herrn Nasche, statt. Herr Lehrer Zimmermann wird sich in seinem Vortrage über „Das Sammeln und die Verwendung l der Pilze" verbreiten. 's- Radeberg, 18. August. Die wiederholt, zuletzt mit 13 und 12 Monaten Gefängnis vorbestrafte und am 27. Juni vom Landgericht Chemnitz zu 7 Monaten Ge- sängnis verurteilte Kellnerin Karoline Johanna Neumann I M hier öffnete im Oktober 1904 im Hause Tharandter Etraße zu Dresden eine Bodenkammer unter Anwendung eines falschen Schlüssels und stahl einige Kiffenüberzüge. Da die Angeklagte der Entbindung entgegensieht und sich offenbar in Not befindet, erkennt der Gerichtshof unter Annahme mildernder Umstände auf eine Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Die Angeklagte bleibt vorläufig in Freiheit. (:) Tolkewitz, 18. August. Am Grabe seines Vaters vergiftete sich am Donnerstag nachmittag auf dem hiesigen Johannisfricdhofe ein etwa 22 Jahre alter Mensch. Der Selbstmörder, der durch die Ortspolizeibehörde zu Tolkewitz polizeilich aufgehoben wurde, hatte außerdem unter seinem Hute einen geladenen Revolver bei sich. Nach einem vor gefundenen Briefe soll Reue über jugendliche Verfehlungen das Motiv gewesen fein. Weitzer Hirsch, 18. August. In der Dresdner Heide, unweit der Mordgrundbrücke, wurde gestern nach mittag ein junger Mann aufgefunden, welcher sich durch 2 Schüsse in den Kopf das Leben zu nehmen suchte. Er blieb jedoch nur schwer verletzt und besinnungslos und wurde, nachdem ihm ein Notverband angelegt worden war, mittelst Krankenwagen der Diakonistenanstalt in Dresden I zugeführt. Ob er am Leben erhalten bleibt, ist zu be zweifeln. — Weixdorf, 18. August. Der Herzog von Anhalt I ließ durch seine Gartenverwaltung in Cöthen bei der hiesigen I Firma Albert Geucke, Spargel- und Obstplantagen, nam- I haste Einkäufe in Erdbeerpflanzen bewirken. X Wilsdruff, 18. August. Am Mittwoch nach- I mittag wurde der Hausdiener Heinrich Arlt im „Hotel I Adler" hier vom Gastwirtverein zu Dresden in Gegen- I watt seines Arbeitgebers, Hotelier Gietzelt, für langjährige i treue Dienste durch ein sehr schönes Ehrendiplom ausge- I zeichnet. Der treue Dienstbote hat sich dieser Auszeichnung I stets würdig gezeigt. Keuilleton. Zwei Frauen. Roman von E. Borchart. (Nachdruck verboten.) (16. Fottfetzung.) Sie hatte sich bei diesen Worten am Tisch nieder gelassen und sich den Kaffee einbeschenkt. So hatte sie nicht bemerkt, wie ironisch der Blick war, der aus Beates Augen zu ihr hinüber flog. Letztere erwiderte jedoch nichts und ließ Elisabeth erst ihr Frühstück beenden, ehe sie das Wort ergriff. „Elisabeth — sei nicht böse, wenn ich Dich auf etwas aufmerksam mache, woran Du vielleicht nicht denkst und was die Aufregungen und Zerstreuungen der letzten Tage aus Deinem Gedächtnis gebannt Haven mögen." Die Angeredete hob fragend ihre Augen zu der Sprecherin auf. „Was meinst Du, Beate?" „Wir sind in einem Trauerhause — Helle Farben .beleidigen und schmerzen ein tiefttauerndeS Gemüt." „So ist es Dir unangenehm, mein weißes Kleid?" „Bon mir spreche ich nicht, sondern ich denke an l Herbert. Muß es ihn nicht kränken, daß Du nicht mit chm trauerst?" Elisabeth zwang ihre Erregung nieder und erwiderte ruhig: „Rein, liebe Beate, Du irrst Dich; ich kann ihn nicht kränken, denn nur auf seinen besonderen Wunsch hadk ich das weiße Kleid angelegt. Er liebt es und Aus der Provinz. — Chemnitz, 17. August. Die Einwohnerzahl unserer Stadt betrug am 1. August: 243 476. — Herzogswalde, 17. August. Die gestern erfolgte Sektton der Leiche der Helene Neumeier auS Mohorn hat ergeben, daß der Tod durch Ersticken, also durch Ertrinken eingetreten ist; Erdrosselung ist ausgeschlossen. Für die Annahme, daß der Verbrecher sein Opfer vorher verge waltigt habe, hat sich kein Anhalt ergeben. Am Nach mittage fand die Beerdigung der Leiche in Mohorn unter außerordentlich großer Beteiligung statt. — Leipzig, 17. August. Ein Erdbeben, das sich in einem oder mehreren kräftigen Stößen in der Zett zwischen 4.20 und 4.25 heute morgen bemerkbar machte, ist in Leipzig und den Vororten konstatiert worden. Auch bis Grimma ist der Erdstoß wahrgenommen worden. Die Mehrzahl der aus dem Schlaf Geweckten stand unter dem Eindruck, daß ein schwerer Lastwagen auf der Straße fuhr, unter dessen Wucht die Fenster zitterten und die Häuser erschüttert wurden. Andere hatten die Empfindung, daß hart an das Bett gestoßen worden sei oder daß im tiefer liegenden Stockwerk eine dumpfe Explosion erfolgt sei. — Ein hiesiger Fleischermeister und Spiritist, der sich in Schwulitäten befand, erhielt von den Klopfgeistern aus der vierten Dimension, mit denen er auf gutem Fuße stand, den Rat, er solle nur stehlen gehen. So stahl er sich denn aus den Kühlräumen des Schlachthofes für etwa 500 Mark Ware zusammen, wurde aber von den Ge sellen der bestohlenen Meister, die doppelt aufmerksam waren, weil ja der Verdacht auf sie fallen mußte, ertappt. Das Gericht konnte nur ihn verurteilen, da die böfen Klopfgeister wegen der' Unbestellbarkeit der Haftbefehle nicht gefaßt werden konnten. Der von den Geistern so schmählich im Stich Gelassene erhielt ein Jahr Gefängnis. — Merschwitz, 17. August. Bei den heute hier abgehaltenen Schwimmübungen des 1. Manen-Regiments ertrank heute vormittag ein Pferd. Sein Reiter konnte gerettet werden. — Meerane, 17. August. Zum Ende des Lohn kampfes in der fächsifch-thüringischen Textilindustrie fchreibt man aus Greiz: Die Färbereien sind zwar alle wieder im vollen Betriebe, doch ist damit nicht gesagt, daß alles in bester Ordnung sei. Die Färbereiarbeiter fordern die Anerkennung der Meerane-Glauchauer Tarife auch für den hiesigen Bezirk. Am Mittwoch war eine Arbeiterdeputatton bei dem hiesigen Oberbürgermeister Thomas und ersuchte um Vermittelung, damit die Arbeitgeber die Glauchau- Meeraner Tarife unterzeichnen und anerkennen. — Otderan, 17. August. Mit einem Kosten aufwande von 100 000 M. hat der Fabrikbesitzer Georg Liebermann in Falkenau aus Anlaß des 25 jährigen Be stehens seiner Firma für seine Arbeiter ein Ledigenheim, eine Volksküche und eine Kleinkinderbewahranstalt ge gründet, die Anfang nächsten Monats ihrer Bestimmung übergeben werden fallen. — Pirna, 17. August. Pirnas Festtage rücken immer näher, da bekanntlich am 26., 27. und 28. August die 500 jährige Zugehörigkeit der Stadt und Landschaft Pirna zum Besitzstände des Hauses Wettin sowie das damit ver bundene Heimatsfest durch eine Fülle von Veranstaltungen begangen werden sollen. Der Sonnabend, der 26. August, bringt die Begrüßung in der „Tanne" mit Aufführung des von der hiesigen Schriftstellerin Maria Doberenz-Eber- lein verfaßten Festftiels, worauf dann am Sonntag den 27. August nach vorausgegangenem Festgottesdienst usw. der historische Festzug sowie die Enthüllung des König- Albett-Denkmals stattfindet, wozu Se. Majestät König Friedrich August in Pirna eintrifft. Der nächstfolgende Montag ist in der Haupffache Besichtigungen und Aus flügen gewidmet. An die alten Pirnaer sowie auch solche, die früher einmal längeren Aufenthalt hier genommen hatten, ergeht die herzlichste Einladung zur Teilnahme an dem Feste. Pirna wird eine Ehre darin suchen, ihnen allen eine gastliche Stätte zu bereiten. — Pirna, 17. August. Schwer verbrannt hat sich hier beim Herunterfallen einer brennenden Petroleumlampe der 31 Jahre alte Futtermeister Glöckner. Er wurde dem Johanniterkrankenhause zugeführt. — Planitz, 17. August. Beim Schaukeln stieß aus Versehen der 13 jährige Sohn der Familie Bollstädt aus Niederplanitz seine auf dem Fensterbrett sitzende 10jährige Schwester derart mit den Füßen, daß die Kleine das Gleich gewicht verlor und rücklings kopfüber auS der ersten Etage durch da- Fenster auf die gepflasterte Straße fiel. Sie erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, und ist an den Folgen dieses Sturzes am Dienstag verstorben. — Rotzwein, 17. August. An Pilzvergiftung find hier abermals drei Personen schwer erkrankt, so daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Die Erkrankten find der 63 jährige Tuchmacher Raue, seine Ehefrau und seine 25 jährige Tochter. — Rochlitz, 17. August. Bon dem abends 6 Uhr 21 Min. von Großbothen nach Glauchau verkehrende« Personenzuge ist gestern im Tunnel bei RochSburg der Sohn des Buchhalters Floßmann aus RochSburg über- fahren und getötet worden. Der Verunglückte ist an scheinend zur Verkürzung des Weges unbefugterweise durch den Tunnel gegangen und so von dem Zuge überrascht worden. — Strehla, 17. August. Der Jahrmarkt zu Lorenzkirch findet vom 30. August bis 2. September mittags statt. — Tiefenbruun, 17. August. Auf der von Regnitz losau nach Förtschenbach führenden abschüssigen Straße ist der in Nentschau stationierte Grenzauffeher Herr G. Küspert durch Sturz mit dem Rade schwer verunglückt. Mau brachte den Bedauernswerten, der das Bewußtsein noch nicht wiedererlangt hat, mittels Wagens in das Stadt krankenhaus nach Rehau. Dort ist er gestorben. — Werdau, 17. August. Sehr schwere Gewitter gingen gestern nachmittag hier und in den umliegende« Ortschaften nieder, große Verwüstungen und Schäden an richtend. Hier standen die Häuser und einzelne Fabriken unter Wasser, mehrmals schlug der Blitz ein, ohne zu zünden, verschiedene Mauern stürzten ein usw. Wege und Stege waren vielfach nicht passierbar. Die Pleiße brachte gewaltige Wassermaffen und allerlei weggerissene Gegen stände, wie Stege usw., mit sich. In Langenhefsen wurde die Scheune des Gutsbesitzers Pansa durch Blitzschlag ein geäschert. Leubnitz und Königswalde waren arg von Wassermassen bedroht. In Fraureuth ging ein Wolkenbruch nieder. — Zwickau, 17. August. Das hiesige Stadtver ordnetenkollegium nahm einstimmig einen Antrag an, durch den die Königliche Staatsregierung ersucht wird, bei der Reichsregierung auf Abhilfe der auch hier wieder erhöhten Fleischpreise zu dringen. Tages - Ereignisse. — Berlin. Unter dem dringenden Verdachte, deu Mordversuch an der Pfandleiherin Witwe Krause in der Wilhelmstraße begangen zu haben, wurde der Arbeiter Gustav Hellmundt verhaftet. Man fand bei ihm einen mit Blut befleckten Anzug, den die Krause wiedererkennt. Weiter entdeckte man einen mit Blut befleckten Hammer, wie man ihn zum Oefftien von Kisten benutzt. — Neuhaldensleben. Baron Speck v. Sternburg erschoß nachts auf dem Anstand die Witwe Trippler aus Flechtingen, die er für ein Wild gehalten hatte. — Halle a. S. Am Mittwoch nachmittag zwische« 1 und 2 Uhr ist die 23 jährige verehelichte Kaufmann Voll geb Bergmann, deren Eltern in Dresden wohnen, in der Wohnung des Mechanikers Karl Martin, Brucksdorfer Straße 1 Hierselbst, durch furchtbare Beilhiebe ermordet worden. Frau Voll, deren Ehemann sich gegenwärtig in Dresden in Stellung befindet, wohnte unmittelbar über Martin, besten Ehefrau vor etwa 8 Tagen wegen Zwistig keiten mit dem Manne zu ihren Eltern in Spickendorf zurückgekehrt war. Martin hatte seine Wirtschaft für 400 M. verkauft und einen erheblichen Teil des Geldes in verrufenen Häusern verpraßt. Er hatte vordem keinerlei Verkehr mit Frau Loll, lockte diese vorgestern aber in sei« Wohnung und hat ihr allerlei Versprechungen gemacht, wie die Ermordete Hausbewohnern erzählt hat. Vermut lich ist ihr Martin mit unsittlichen Anträgen nahe geirrte« und hat vielleicht auch ein Notzuchtverbrechen versucht, als mag mich nicht in Trauerkleidern sehen. Ueberdies be deutet Weiß und Schwarz ebenfalls Trauer, und dann kommt es doch hauptsächlich darauf an, was ich inner lich mit Herbert fühle. Das Aeußere hat so wenig Wert." Die Worte klangen kühn, trotz der bescheiden höf lichen Form. Beate warf einen schnellen Blick auf die junge Frau. „Dann verzeih mir," sagte sie, sich erhebend und ihre Handarbeit zusammenlegend, „ich meinte es gut. Ich muß nun hinuntergehen, eine Menge Arbeit wartet meiner. Ich mochte Dich am ersten Tage nur nicht allein frühstücken lassen, sonst wirst Du mich um diese Zeit schwerlich bei einer Handarbeit antreffen." „Ich danke Dir, Beate." „Da ist nichts zu danken, Elisabeth," wehrte sie lächelnd Elisabeths Einspruch ab. „Ich denke, Du wirst jetzt auspacken wollen und das wird Dir die Zeit ver treiben. Ich werde Dir Hilfe schicken. Auf Wieder sehen denn. Uebrigens," sie wandte sich an der Tür noch einmal um, „um 12 Uhr kommt Herbert zum zweiten Frühstück nach Hause, wenn Du ihn dann sehen willst." Die Tür war hinter ihr ins Schloß gefallen, und Elisabeth sah ganz verdutzt drein. „Wenn Du ihn sehen willst!" Seltsamer Zusatz. Al» ob das nicht selbstverständlich wäre. Beates Worte und ihr ganzes Wesen hatten die junge Frau verstimmt. „Ich komme mir hier eher wie em Gast als wie die Herrin des Schlosses vor," sagte sie sich. „Man sorgt für meine Bequemlichkeit und meine Zerstreuung, aber man scheint nicht willens zu sein, mir Herrinnevrechte einzuräumen." Ein banger Seufzer hob ihre Brust. „Vorläufig bin ich nur dem Namen nach die Herrin, Beate ist es in Wirklichkeit. Ich verstehe ja auch nicht» von dem Getriebe einer großen Wirtschaft, und sie leitet sie schon seit langen Jahren. Es wird schwer sein, meinen Stand zu wahren und mir meine Stellung zu erobern. Außerdem scheint sie mich für ein Kind zu halten, das noch nicht weiß, was es zu tun hat, und glaubt darum, mich erst er ziehen zu müssen. Ihr Vorwurf meines Kleides wegen traf gottlob nicht, ich konnte sie widerlegen? Aber wird das immer der Fall sein? — Und wenn nicht, hatte sie darum ein Recht, mich zu tadeln? Wir sind zwei ganz verschiedene Naturen, und ich fürchte, wir werden un» nicht verstehen. Auch bin ich zu selb ständig erzogen, um mich noch am Gängelbande führen zu lassen. Wie kann ich ihr aber entgegentreten, ohne Herbert zu verletzen? Bin ich ihm nicht vor alle« Dingen schuldig, den Frieden zu wahren?" So erkannte Elisabeth schon am ersten Tage, daß ihr Leben auf Landegg Kampf bedeuten würde, dessen Ende und Sieg sehr ungewiß war. Sie war jedoch voller guter Vorsätze. Beate war ihr vom ersten Augen blick an nicht sympathisch gewesen, sie wollte ihr aber die besten Seiten abzugewinnen suchen. Mit solchen Gedanken machte sie sich an da» AuS- packen der vielen mitgebrachten Dinge, die sich zum Ge brauch für eine junge, eben verheiratete Frau eignen. Sie waren teils Geschenke anderer. Darüber vergaß sie bald ihre Sorgen. So manche liebe Erinnerung wurde wach. Dieses Stück hatte die Mutter für sie ausgesucht, jenes hatte eine liebe Freundin ihr geschenkt,