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Sette 7 Kostüm«: oo - f»»on»: »S.l2, l«. r«. ro«t«. „Sächsische Dorfzeitung." — 17. August 1905 Gin Dienstmädchen im Alter von 16—18 Jahren für Pro- duktengeschäst zum sofortigen Antritt gesucht. Lohn 12—14 M. Dresden, Großen hainer Straße 95. — Das Drängen beim Pferd. Manche Pferde drängen beim Fahren stark gegen das Nebenpferd oder nach außen Zunächst ist es Sache deS geübten Kutschers, hier einzu-mstn. Ein paar wohlapplizierte Peitschenhieb« tun hier ost Wunderdinge. Allerdings muß der Kutscher wissen, wie rr die Peitsche anwenden soll. Der Schlag muß in jede» Falle auf die Schulter der drängenden Seite erfolgen. Leider schlagen die meisten Kutscher, sowohl zur Strafe, wie zur Aufmunterung und zur Dressur, auf die Kruppe und erziehen sich so Schläger. Jeder Peitschenhieb muß auf die l Schulter erfolgen. P7.7. 05. Friedrich August, König von Sachsen. Georg, Kronprinz von Sachsen. Friedrich Christian, Herzog zu Sachsen. ITie an diesem Tage auf dem Schiern ankommenden pouristcn ließen selbstverständlich den Raum der ersten Ißeitr unter den Königlichen Namen frei und trugen sich laus der folgenden Seite ins Fremdenbuch ein. Was ge- Ischah aber fünf Tage später? Kommt da eine Lehrerin laur Groß-Lichterfelde bei Berlin auf den Schiern und Nmdet den offen gelassenen Platz im Fremdenbuche gerade geeignet, sich hier zu verewigen, so daß unmittelbar unter sden Prinzen der Name glänzt: 22. 7. 05. Käthe Lehrerin, Groß-Lichterfelde bei Berlin. Daß natürlich auf diese Eintragung bald Zusätze folgten, versteht sich von sielbst, und es sei nur die eine Bemerkung erwähnt: „Diese »Arroganz weist wirklich nach — Berlin!" — Auch andern- »rtS bei Ausflügen in die Umgebung von Seis-Salegg Rat sich Se. Majestät, die Königliche Familie und die Kegleitung mit größter Bereitwilligkeit in das Fremdenbuch »mgrtragen, so in Völs, Ulrich usw. * Der Klügere gibt nach. Zu Willibald Bey- Mlags fünfzigstem Todestage ist bei Mohr in Tübingen M Gedenkbuch an sein Leben erschienen, das unter anderem Wie hübsche Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. enthält. M war bei der Taufe des Erbgroßherzogs von Baden, W«S ältesten Enkels, bei der der Großvater, damals Wrinz.Regent von Preußen, den Täufling hielt. Kaum »in hatte der Akt begonnen und Beyschlag, damals Hof- Mckiger in Karlsruhe, zu sprechen angefangen, als der Wwbe so kräftig zu schreien anfing, daß von Andacht und Wammlung kaum noch bei irgendwem die Rede sein konnte. ösMSM sisU8be8itM bestellen ikre ükea sowie Reparaturen dei nm. ttutl Mueünbttzü, Isi. IS InM-ll., llm 8» I", UW Vermischtes. * Das Fremdenbuch auf dem Schlern erfreut -sth alljährlich einer starken Benutzung, da der Schlern ftj« bevorzugte Aussichtswarte in ganz Tirol ist. Mit Besuche König Friedrich Augusts am 17. Juli wurde ^lligerweise auch ein neues Fremdenbuch eröffnet, das W Ende des Monats noch über 600 Eintragungen auf- Lbwohl Se. Majestät inkognito reiste, trug er doch Mn vollen Namen ein und ebenso die beiden ihn be- llritenden ältesten Prinzen, so daß die erste Seite im kam Fremdenbuch auf dem Schlern folgende Daten Gemeinnütziges. — Möbel-Creme. Bienenwachs 90 Gr., weiche Seift 15 Gr., Terpentin 360 Gr., Perlasche 8 Gr., kochen- des Wasser 360 Gr. Das Wachs wird in dem Terpentin geschmolzen, die Seife und Perlasche im Wasser aufgelöst, das Ganze wird gut vermischt und umgerührt, bis es voll- ständig erkaltet ist. — Kalbskotelettes, gespickt. Kalbskotelettes zierlich vorbereiten, auf beiden Seiten fein spicken, in kaltes Basier tauchen, über und über in Mehl umdrehen, in steigende Butter legen, auf beiden Seiten anbraten, 2-3 Champignons, einige Zitronenscheibchen, 1 Zwiebel, 3 Nelken, l 1 Glas Weißwein, 2 Taffen starke Fleischbrühe zufügen, 1 Stunde verdeckt dämpfen. Auf erwärmter Schüssel launchten Die dicke Sauce durch ein Haarsieb darüber I Mn. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt) Donnerstag den 17. August: Das Glöckchen des Eremiten. , Freitag den 18. August: Margarethe. (Ansang 7 Uhr.) Königliches Schauspielhaus (Neustadl). Geschloffen. Refideuztheater Donnerstag den 17. Äugtest: Bor Sonnenaufgang. Freitag den 18. August: Die Frau vom Meer. LenlraUhearer Täglich Theater-BorstellULg. (Anfang '/«8 Uhr.) ist schmerzlose ntbirrdung. AMn, welche in 1 Monat entbunden kn, teile gegen 20 Pf. mit, wie ich staunend leichte Entbindung erreicht Döklen, Dresdner V 105 d. (620) Lperiai-Z/aus Familien. dtactzricdlen. Geboren: Ein Sohn: Herrn Staatsanwalt Seqfert in Dresden — Herrn Apotheker Gott hard Hahn in Talbe a S. — Herrn Max Eiß- mann in Zwickau. Eine Tochter: Herrn Gustav Kirstein in Leipzig. Verlobt: Fräul. Earola Kremser in Bühlau m t Herrn Leutnant zur Tee d. R Rich Hohl feld in Hamburg — Fräul Elly Baumgarten in Leipzig mit Herrn Moritz Schindler das Ein Stillungsmittel war wohl zur Hand, aber man wagte nicht, es zu reichen. Vergebens suchte der hohe Pate durch Wiegen und Schaukeln auf den Armen sein Enkelchen zu beschwichtigen. Nur noch unmutiger und lauter ließ dieses die Stimme ertönen. Und während sich der An wesenden mehr und mehr Unruhe und peinliche Ver wirrung bemächtigte, begann Angstschweiß die Stirne de- Redenden zu bedecken. Meinte er doch, die sorgfältig vor bereitete Ansprache nicht jählings abbrechen zu können, und doch war ihre Fortführung mit Haltung und Ernst eine wirkliche Pein. Wer je ähnliches im Amte erlebt hat, weiß das. Da aber kam der Prinz-Regent von Preußen dem Bedrängten zu Hilfe in jener natürlich liebenswürdigen Weise, welche den hohen Herrn zeitlebens ausgezeichnet hat; ein wenig sich zu Beyschlag herüberneigend, flüsterte er — ihm nur verständlich —: „Herr Hofprediger, der Klügste gibt nach!" Darauf machte Beyschlag seelenver- gnügt, daß er zum Ende und Abschluß kam. * Ein sozialdemokratischer Stadtverordneter als Dichter. Der sozialdemokratische Stadtverordnete Wilke in Berlin, der eine Gastwirtschaft betreibt, erläßt eine gereimte Einladung zum Besuch seines Etablissements, in der es zum Schluß heißt: „Alte „Märzen", rot ver siegelt -- Selig wird, wer davon „bügelt" — Fachen an des Lebens Glut; Muntern auf zu ernsten Taten, Geben Euch, Freiheits-Soldaten, Zum Vollbringen Kraft und Mut. Drum wollt Ihr Euch selber nützen, Kehret ein bei Vater Fritzen. Steh zu Diensten jederzeit. Ein Ver- gnügen wird sich lohnen, Denn für Fünfhundert Personen, Stehen Stühle stets bereit." 1^6. Indem ich meine 40 bis 80 bis 500 Personen fassenden Räume nebst Garten im Bedarfsfälle aufs beste empfehle, mrche ich noch darauf aufmerksam, daß ich Prologe und Festlieder zu Festlichkeiten usw auf Wunsch gratis anfertige." — Hoffentlich sind die „alten Märzen" und die sonstigen leiblichen Genüsse, die die Genossen bei dem poetischen Parteibudiker erhalten, besser als seine Verse. * Der ungalante Bürgermeister. In dem Städtchen Laibach ist eine kleine Revolution ausgebrochcn, ein offener Kampf aller Schleppenfeinde gegen die Schleppcnträgerinnen, und der Sieg ist vorläufig auf feiten der Bekämpfer dieses staubaufwirbelnden Kleideranhängsels. Die „Laibacher Antischleppenliga" hat es durchgesetzt, daß das Stadtoberhaupt eine Verordnung erlassen hat, die den Damen das Tragen einer Schleppe auf allen Straßen und öffentlichen Plätzen aus sanitären und ästhetischen Gründen bei Strafe verbietet. Die Laibacher Schleppenfreundinnen sind natürlich über den Mangel an Galanterie des Bürger meisters empört und haben sich gemäß dem Grundsatz „Einigkeit macht stark" zu einer „Vereinigung der Schleppenanhänger" zusammengeschlossen, der merkwürdiger- weise auch einige Herren als Ehrenmitglieder angehören. Die Bereinigung hat sofort energischen Protest gegen die Verordnung erhoben und versichert feierlich, sich weder ihr heiliges Recht, noch — ihre Kleiderröcke von einem Mann verkürzen zu lasten. Der Protest hat zwar noch keinen positiven Erfolg gehabt, aber das eine haben die Damen doch erreicht, daß das Verbot in der Stadt mehr Staub aufgewirbelt hat, als vorher die Schleppen selber. Die Majorität lobt aber den mutigen Bürgermeister, und auf einem dieser Tage abgehaltenen Bankett der „Antischleppen liga" wurde er von einem Redner als Gesundheitsapostel und Bazillentöter gefeiert. * Rationeller Flirt. Aus dem Brüsseler „Petit Bleu" erfährt man, daß Herr Starr, Professor der An- thropologie an der Chicagoer Universität, die gegenwärtig zur Anwendung gelangenden Liebespraktiken reformieren und seine Schüler im Liebesfalle auf den rechten Weg führen will. Professor Starr hat gefunden, daß die meisten verliebten Jünglinge bei den Präliminaroperationen und bei den Annäherungsarbeiten ganz unwissenschaftlich zu Werke gehen und sich in geradezu frivoler Weise fürs ganze Leben in Ketten legen lasten; er tritt daher mit großer Entschiedenheit dafür ein, daß das jetzt übliche Liebesgirren Damen- Asante/ Ein sehr gut erhalt, u. wenig gebrauchter WkN-HplMt(c-.;sN.) weg. Kohlengasentnahme sof. bill. z. verk. Mrat fleht „Wettiner Hof", Kotitz.) rnst Monzol, Berliner Straße 26, p. durch eine rationelle Annäherungsmethode zu ersetzen sei, und will, daß seine Schüler wenigstens ihre anthropologischen Kenntnisse verwerten, um sich in wissenschaftlicherer, ge wissenhafterer Weise al» das gewöhnliche Volk die Frau zu wählen, von der sie das Lebensglück erwarten. Der gelehrte Professor wendet sich übrigens mit einem ähnlichen Rat auch an die jungen Mädchen. Er hat zu diesem Zwecke ein Handbuch für Heiratslustige au-gearbeitet; ferner will er Abendkurse einrichten, wo sich Jünglinge und Jung- frauen zusanunenfinden sollen, um sich wechselseitig von anthropologischen Gesichtspunkten aus auf Herz und Nieren zu prüfen. Statt der Liebeserklärung alten Stils wird man, nach den Angaben des Handbuches, Heiratsantrags. formeln folgender Art zu hören bekommen: „Mein Fräulein, ich finde, daß ihre natürlichen Eigenschaften, ihre anthropo logischen Körpermaße und vor allem der Gesichtswinkel und die Schädelbildung Sie zu einem Wesen machen, wie ich es mir schon längst zur Frau gewünscht habe. Wollen Sie meine Hand annehmen?" Und wenn das junge Mädchen den jungen Mann „nett" findet, wird es, die Augen niederschlagend und errötend, antworten: „Mein Herr, Ihr Schädeltypus nähert sich durchaus dem, den ich nach meinen anthropologischen Forschungen als zu meinem passend erachten muß. Sprechen Sie mit meiner Mutter." * Ein Soldat will Alice Roosevelt heiraten. Aus New Kork wird geschrieben: Ehe Frl. Roosevelt ihre Orientreise antrat, erhielt sie verschiedene liebeglühende Briefe, in denen ein — Soldat sie um ihre Hand bat. Als Absender wurde jetzt ein Militär-Strafgesangener namens James G. Jones ermittelt, der gegenwärtig wegen Desertion auf Governors Island interniert ist. In seiner Zelle wurde eine Photographie des „ersten Fräuleins des Landes" gefunden. Als Jones in dieser Angelegenheit verhört wurde, behauptete er, Frl. Roosevelt habe ihn in Boston einmal so freundlich angelacht, daß er daraus zu schließen glaubte, sie — liebe ihn! Vorläufig wurde Jones einer Kommission von Aerzten behufs Prüfung seines Geistes zustandes überwiesen. Sollte er für „normal" befunden werden, so stehen ihm vier Wochen strenger Arrest für die Liebesbriefe in Aussicht. * Konsequent. A.: „Unglaublich; Ihre Köchin hat sich in Gotha verbrennen lasten?" — B.: „Natürlich; die war all ihr Lebtag fürs Verbrennen." KWen- krMer PMikle nächsten Tonntag sowie Montag »nv Dienstag de» 26., 21., 22. August. Mitteilungen >vom Kvnigl. StandeSamte Loscbwitz. — 5. bi» mit 11. August 1905.) Geburten. I^Ernst Julius Kühn, Steinmetz in Aachwitz, T. — Gustav Adolf Feller, Zimmermann in Loschwttz, S. — Paul AlouiS Groß, Dachdecker Produkterrpreise. Rostwett», 15. August. Weizen weiß, pro 85 SilL: — M. — Pf. bi» - M. — Pf., braun bez. neu 13 M. 60 Pt. diS 14 M. — Pf., alt 14 M. 50 Pf. dis 15 M. — Pf. Roggen alt 11 M. 20 Pf. bis 12 M. - Pf. Braugerste 10 M. 50 Pf. bi» 11 M 30 Pf. Hafer, bez. neu 0 M. — Pf. bis 0 M — Pf., alt 7 M. — Pf biS 7 M. 65 Pf Heu pro 50 Kilo 3 M. - Pf. bi« 3 M. 25 Pf. Schüttstroh pro 50 Kilo 2 M. 25 Pf. di» 2 M 50 Pf. Gedundstroh pro 50 Kilo 1 M. 80 Pf biS 2 M. - Pf. Kartoffeln, neu pro 50 Kilo 3 M. — Pf. bis 3 M. 30 Pf-, alt — M. — Pf. biS M. - Pf Butter pro Kilo 2 M. 40 Pf. b»S 2 M. 52 Pf. Eier pro Schock 3M 90 Pf. bis 4 M. 20 Pf. pro Ferkel Stück 12 M. — Pf. bi« 21 M. 50 Pf. das., T. — Juliu» Max Huhle, Schlaffer das, S. — Hermann Paul Vottschald, Bäckermeister das., T u. S. «ufgebot. HeinrichHOSwald Medger, LandschaftSgärtner mit früheren Plätterin Anna Marie Lamm, beide in Loschwitz. Dz-esoke/r