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Seüe 2. — „Sächsische Dorfzeitung." — 17. August 1905. eine solche bis zu 1 Prozent und darüber. An Gehalt bezogen 83 Personen bis zu 80 M. und 150 Personen über 150 M.. bei den übrigen schwankte er zwischen 80 und 150 M 78 Personen waren nur auf Prozente angestellt. In 317 Fällen war die Ehefrau mit im Geschäft tätig, doch wurde nur in 96 Fällen eine Ent schädigung dafür bezahlt. In neun Vereinen wurden noch nicht schulpflichtige Kinder zeitweilig beschäftigt. Ferien erhielten 604 Personen. Nur 626 Personen hatten die gesetzliche Ruhepause. Kaution war zu stellen von 100 bis zu 3000 M. Den Achtuhrladen- schluß hatten 21 Vereine ganz, 114 Vereine teilweise eingeführt. An Dividende zahlten die Vereine 5 bis 15 Prozent. Drei gaben gar keine Dividende. So behandelt die Sozialdemokratie, die nicht genug schimpfen kann über die Ausbeutung der Arbeiter durch das „kapitalistische Unternehmertum", ihre eigenen Angestellten, wenn sie selber Arbeitgeberin ist. Zustände, wie sie nach den obißen, von sozialdemokratischer Seite selbst aufgestellten Ziffern in den sozialdemokratischen Konsumvereinen vorkommen, dürften wohl in keinem bürgerlichen Betriebe herrschen. Das Gouvernement von Deutsch-Südwest afrika will die Einfuhr von Zuchtvieh fortsetzen. In einer Bekanntmachung vom Juni werden die Ansiedler aufgefordert, ihre Bestellungen den zuständigen Bezirksämtern so zeitig einzureichen, daß sie bis zum l. September an das Gouvernement weitergegeben werden können. In Aussicht ist genommen der Bezug von Rindern, Schafen und Ziegen aus Deutschland. Besondere Wünsche über Rasse, Alter, Farbe usw. sind bei der Bestellung anzugeben. Kosten und Gefahr des Transportes trägt der Fiskus. Oesterreich-Ungarn. Kaiser Franz Josef und König Eduard von England sind gestern um 5 Uhr nachmittags in Ischl eingetroffen. Frankreich. Ministerpräsident Rouvier hat dem englischen Minister des Aeußeren Marquis of Lansdowne telegraphisch den Dank der französischen Regierung für die dem französischen Geschwader von der englischen Bevölkerung bereitete Aufnahme aus gedrückt. Rouvier sieht in diesen Kundgebungen ein neues Unterpfand für die Aufrechterhaltung des euro päischen Friedens Nustland. Der Kaiser soll ernstlich er krankt sein. Die Gerüchte von einer Palastrevolution und von einem Attentat auf das Leben des Kaisers er weisen sich als salsch, dagegen geht wieder das Gerücht, daß der Kaiser bald ein Manifest veröffentlichen werde, in welchem er zu Gunsten seines unmündigen Sohnes abdanke. Bis zu dessen Volljährigkeit soll eine Regent schaft von drei Familienmitgliedern eingesetzt werden. Unter den Regenten wird Großsürst Konstantinowitsch genannt Der Mörder des Gendarmerie-Leutnants Kramo- rensko in Wiborg, Procope, ist zum Tode durch den Strang verurteilt worden. In Riga fand gestern eine große revolutionäre Demonstration statt, die zu blutigen Zusammenstößen zwischen bewaffneten Arbeitern und Truppen führte. Dabei wurden 52 Arbeiter getötet, 117 verwundet; von den Truppen blieben ein Kosaken-Osfizier und sieben Kosaken tot auf dem Platze. Norwegen. Das „Morgenbladet" schreibt heute unter der Ueberschrift „Was jetzt?" unter anderem: Der schwedische Reichstag wünschte die direkte Erklärung von dem norwegischen Volke; dies ist jetzt erfüllt. Das Blatt sieht größere Schwierigkeiten voraus bei den mög licherweise folgenden Verhandlungen. Die Einigkeit über die verschiedenen Fragen mit ihren mannigfaltigen Einzelheiten könne kaum im Handumdrehen erreicht werden. Das jetzige Interregnum hat, so führt das Blatt dann weiter aus, seine Bedenken, und es muß im wohlverstandenen Interesse beider Länder baldigst gesucht werden, dieses abzulösen. Vielleicht werden einzelne in Schweden meinen, wir hätten keine Eile. Dies ist indes nicht so; wir haben 2 bis 3 Monate auf eine Antwort des Königs Oskar betreffend den Thron Norwegens gewartet, aber der Reichstag hat bislang den König nicht in stand gesetzt, zu antworten. Dem Wunsche nach einer Volksabstimmung ist man jetzt mit einem durchaus entscheidenden Ergebnis ent gegengekommen; wenn man sich kurze Zeit hierauf an Schweden wenden wird, so glauben wir, daß man in Schweden erkennen wird. Norwegens Wartezeit müsse sich bald ihrem Ende nähern. — Das Endresultat der Volksabstimmung stellt sich in sämtlichen Wahl kreisen auf: 369 000 Stimmen mit „Ja", 187 mit „Nein". Spanien. Die Zahl der Arbeiter, die in der Umgegend von Ossuna bei Sevilla im Lande umher- irren, wird auf 5000 geschätzt. Viele sind mit Ge wehren bewaffnet. Die städtischen Behörden erklären sich für machtlos. Die Kassen sind leer, die verteilten Unterstützungen unzureichend. Türkei. In Smyrna ist eine große arme nische Verschwörung entdeckt worden. In arme nischen Häusern wurden 80 große und 48 kleine Dynamit bomben gefunden, ferner ein Plan von Anschlägen, welche gegen öffentliche Gebäude in Smyrna beabsichtigt waren. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Diese Entdeckung hat im Aildiz große Erregung verur sacht; es wurde sofort Befehl erteilt, hier und in den Provinzen die allerstrengsten Nachforschungen zu ver anstalten. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 16. August. Wetterbericht des Königl. meteorolog. Instituts Dresden. Prognose für den 17. August. Wetter: Unsicher, zunehmende Bewölkung. Temperatur: Normal. Windursprung: Südwest. Barometer: Mittel. — Se. Majestät der König begab sich heute früh mit den beiden ältesten Prinzen-Söhnen von Moritzburg nach Großenhain und wohnte daselbst von 2/48 Uhr ab dem Exerzieren des 1. Husaren-Regiments „König Albert" Nr. 18 bei. Nach dem Exerzieren zeichnete Se. Majestät mit den Prinzen-Söhnen das vom Verein „Volksbad Carolastiftung" in Großenhain veranstaltete Schwimmfest mit seinem Besuche aus und kehrte sodann wieder nach Moritzburg zurück. — Se. Majestät der König wird zur Besichtigung der Erzgebirgischen Gartenbau-Ausstellung Freitag den 25. August, also am Eröffnungstage, nachmittags 5 Uhr 50 Minuten, in Chemnitz eintreffen. - Das Befinden Ihrer Majestät der Königin- Witwe ist fortdauernd ein recht gutes. Allerhöchstdieselbe wird heute die Kur in Reichenhall beenden und sich über Innsbruck und München nach Dresden zurückbegeben, wo die Ankunft nächsten Sonnabend vormittag ' 410 Uhr zu erwarten ist. — Personalien. Am Montag starb nach längerem Leiden der Geheime Justizrat Landgerichtsdirektor a. D. Herrmann Otto Göhler. Der äußerst tüchtige und hochgeschätzte Justizbeamte sah sich genötigt, infolge körper licher Leiden am I. Juli 1902 in den Ruhestand zu treten, nachdem er über 35 Jahre im Staatsdienste mit Aus- zeichnung gewirkt hatte. - Am 13. d. M. verstarb nach kurzer Krankheit im 56. Lebensjahre Herr Albin Sorger, Rechnungsinspektor im Königlichen Finanzministerium. — Der Termin für die sächsischen Land- tagswahlen ist jetzt endlich festgesetzt worden. Wie die Regierungsblätter amtlich melden, sind die Wahlmänner- Wahlen der Ergänzung-- und Ersatzwahlen in der 3. Ab- reilung aus den 14. September, in der 2. Abteilung auf den 15. September und in der 1. Abteilung aus den 16. September dieses Jahres, die Wahlen der Abgeord- neten auf den 2. Oktober dieses Jahres anberaumt Er- gänzungswahlcn finden statt im 5. Wahlkreise der Stadt Dresden, im 3. und 5. Wahlkreise der Stadt Leipzig, im Wahlkreise der Stadt Zwickau, im 4., 6., 7., 8., 10., 14., 17., 18, 22. städtischen Wahlkreise, im 3., 8., 13., 17., 22, 23., 25, 26., 28., 34, 37., 38., 39., 43. und 45. Wahlkreise des platten Landes infolge verfassungsmäßigen Ausscheidens der bisherigen Abgeordneten. Eine Ersatz- wähl wird vorgenommen werden im 6. Wahlkreise des platten Landes infolge Ablebens und im 9. städtischen Wahlkreise infolge Mandatsniederlegung des bisherigen Abgeordneten. — Das sächsische Kriegsministerium bestimmt im Einverständnis mit dem Ministerium des Innern, eS sei an dem Grundsätze festzuhalten, daß die endgültige Entscheidung darüber, ob ein Militärpflichtiger aus- zu heben sei oder nicht, außer dem Falle eigener Ver- schuldung, nur auf seinen Antrag über dasjenige Jahr hinaus verschoben werden könne, in welchem er das 22. Lebensjahr vollende. Für die Entscheidung über die Art der späteren Dienstpflicht der zur Disposition der Ersatz behörden entlassenen Mannschaften seien nach den hierüber bestehenden gesetzlichen Vorschriften dieselben Grundsätze maßgebend, nach denen mit den noch nicht eingestellten Militärpflichtigen der entsprechenden Altersklasse verfahren werde. Darnach sei cs unzulässig, einem im dritten Militär pflichtjahre zur Einstellung gelangten, wegen Dienst unbrauchbarkeit zur Disposition der Ersatzbehörde aber wieder entlassenen Mann, der beim nächstjährigen Aus- Hebungsgeschäft wieder für tauglich befunden werde, in seinem vierten Militärpflichtjahre von neuem für den aktiven Dienst auszuheben. — Das neue 3. Ulanen-Regiment Nr. 21, für welches Chemnitz als Standort bestimmt worden ist, wird auf dem Truppenübungsplätze Zeithain aufgestellt und bis einschließlich 26. November daselbst verbleiben Erst am 30. November rückt das Regiment in Chemnitz ein. — Das „Dresdner Journal" schreibt: Von gut unterrichteter Seite geht uns folgende Mitteilung mit der Bitte um Aufnahme zu: Der Kampf der Hausbesitzer vereine gegen die gemeinnützigen Baugesellschasten wird nicht immer in sachlicher Weise geführt. Dies zeigte auch der diesmalige „Verbandstag" in München. So hat hier nach dem Bericht der „Münchner Neuesten Nach- richten", der dann auch in die verschiedensten hiesigen Tagesblätter übergegangen ist, der „Verbandsvorsitzende" Herr Stadtrat Hartwig-Dresden am 25 Juli sich dahin geäußert: „Ein Beispiel von gleichem Recht für alle" habe die sächsische Regierung und das Ministerium gegeben, als sie „im Gegensatz zu den aufgestellten hygienischen Ge sichtspunkten,, und „im Gegensatz zu der Behandlung der privaten Baugesuche" dem Dresdner Spar- und Bauverein auf sein Ansinnen in Löbtau das vierte Stockwerk ge nehmigt habe. Tatsächlich hat aber die Kreishauptmann schaft in ihrem Beschlüsse vom 20. August 1902, wie auch dem „Verbandsvorsitzenden" der Hausbesitzervereine bekannt ist, das nachgesuchte vierte Stockwerk dem Verein nur bewilligt, weil ausschließlich auf diesem Wege für die mächtige Häusergruppe die aus „hygienischen Gründen" erforderliche große Jnnenhof- und Gartenanlage zu er langen war. Diese Anlage läßt 3800 Quadratmeter un bebaut, die sonst zur Errichtung von Hintergebäuden hätte benutzt werden können und müssen! Auch hebt der Be schluß der Kreishauptmannschaft ausdrücklich noch hervor, daß nach den amtlichen Feststellungen „Ausnahmen von den ortsgesetzlichen Bauvorschriften über Gebäudehöhe in Nunst und Wissenschaft. Literatur. f Königliches Opernhaus. „Mignon", die in Deutschland beliebteste französische Oper dec neueren Zeit, hat seit Jahren an unserer Oper eine besondere Bedeutung gewonnen, insofern sie nämlich abwechselnd mit Neßlers „Trompeter von Säckingen" auf dem Spielplane erscheint, wenn Unpäßlichkeiten oder Absagen Repertoirsorgen zu ver- Ursachen drohen. In dieser Eigenschaft als Lückenbüßer hat „Mignon" schon manchen Abend gerettet, daß sie aber jetzt bei Beginn der Saison schon als dritte Aufführung figurierte und das für die Eröffnungsvorstellungen anfangs konstellierte Dreigestirn Mozart, Wagner und Beethoven dadurch auseinandergerissen wurde, war weniger schön. Die Aufführung selbst war nicht uninteressant. In der Titelrolle hörten wir erstmalig Frl. Seebe, die nun ständiges Mitglied unseres Opernensembles geworden ist. Sie hat sich durch ihre Gastspiele bei uns schon eine recht ansehnliche Stellung geschaffen, weil sie in jeder Rolle bisher außerordentliches gesangliches und darstellerisches Können entfaltet hat. Auch ihre „Mignon" war eine be deutende Leistung, die lebhaftesten Beifall verdiente und fand! Ihr Partner, Herr Jäger, hatte gestern einen guten Tag. Er sang seinen Wilhelm mit viel Geschmack und Feingefühl. Vor allem legte er Wert auf Hcrausarbeiten des Piano, wobei seine Stimme, die er leider zu oft strapaziert, indem er sich auf den Heldentenor hinausspielt, wunderschön weich klang. Der Dialog ist aber noch immer die Stelle, wo Herr Jäger sterblich ist. Als ein weiteres ueuengagicrtes Mitglied unserer Oper trat gestern Frau Kleinert als Philine auf. Sie scheint berufen zu sein, einen Teil der Rollen von Frau Nast und Frl. Schenker zu übernehmen Ihre Stimme, ein Heller hoher Sopran, ist gut geschult im Koloraturgesang, aber im Tonvolumen noch zu klein für unser Opernhaus. Sie ist deshalb im Ensemble fast unbörbar. Hoffentlich wird die Zeit hier helfen, so daß Frau Kleinert, die sich mit einer für eine Anfängerin sehr an-uerkennenden Sicherheit auf der Bühne bewegte, sich zu einer verwendbaren Kraft für unsere Bühne entfalten wird; ihre musikalische Sicherheit und das Be streben nach deutlicher Textaussprache machten sich vorteil haft bemerkbar. Die übrige Besetzung war die bekannte und bewährte mit dem stimmgewaltigen Herrn Plaschke (Lothario), Herrn Nebuschka (Lavrtes) und Erl «Friedrich). Herr Kapellmeister Kutzschbach leitete die Aufführung mit Sicherheit. Sein Temperament verleitete die Blechbläser öfters des Guten zuviel zu tun. —6. 7 Residenztheater. Am morgenden Donnerstag findet die erste Aufführung von Gerhart Hauptmanns sozialem Drama „Vor Sonnenaufgang" statt, das von Direktor Linsemann in Szene gesetzt wird. Dieses Erst- lingswerk des Dichters hat seinerzeit seinen Namen mit einem Schlage berühmt gemacht. Am Freitag ist auf viel faches Begehren eine Wiederholung der „Frau vom Meer" mit Nina Sandow als Gast. -f Der Tod eines Urtiers. Als Urtiere bezeichnet die Wissenschaft die winzigen, meist nur unter dem Mikro skop sichtbaren Lebewesen, die aus nur einer Zelle gebildet werden und daher am Anfang der Klassenreihe des Tier reichs stehen. Man hat oft von der Unsterblichkeit dieser Tiere gesprochen, indem sie sich einfach durch Teilung und zuweilen auch durch Paarung ins Unendliche zu vermehren scheinen. Nunmehr teilt E. Linton in der „Science" mit, wie er den Tod eines solchen Urtiers unter dem Mikroskop beobachtet hat. Er hatte mehrere Amoeben, also Vertreter der Gattung, zu der z. B auch der Malariakeim gehört, unter dem Vergrößerungsglas und wurde auf eines darunter aufmerksam, das ein eigentümliches Verhalten zeigte. Es bewegte sich nicht wie die anderen in einer bestimmten Richtung vorwärts, sondern schien eine unschlüssige Haltung einzunehmcn. Das eine Ende versuchte nach einer Richtung zu gehen, das andere in der entgegengesetzten. Zum näheren Verständnis sei daran erinnert, daß diese winzigen Schleimklümpchen nicht etwa eigentliche Füße besitzen, sondern sich dadurch fortbewegen, daß sie zungenartige Aus läufer, sogenannte Schcinfüße, in einer Richtung voraus ¬ schieben und dann den übrigen Körper nachziehen. In der auffälligen Amoebe war außerdem ein größerer Gehalt an körnigen Stoffen zu erkennen als gewöhnlich, die auch an einem Ende besonders zusammengehäuft waren. Es fand nach dem geschilderten Verhalten ein sichtlicher Zwei spalt im Innern des Tierchens statt Beide Enden schickten ihre Scheinfüße vor und zogen sie dann wieder zurück, um einige Sekunden Waffenstillstand zu machen. Schließlich nach zwei oder drei solchen Versuchen gingen beide Teile in so energischer Weise nach entgegengesetzten Richtungen vor, daß sie nur noch durch einen immer schmaler werden den Streif verbunden blieben. Auch dieser zerriß, und es entstanden zwei annähernd gleich große Teile. Soweit wäre noch nichts Besonderes dabei, weil sich eben diese Tiere durch Teilung zu vermehren pflegen. In der Tat bewegten sich auch zunächst beide Hälften wie neue Indi viduen voneinander weiter fort. Eines davon blieb normal, das andere aber hörte nach einigen Sekunden mit der Bewegung auf und nahm eine unregelmäßig runde Gestalt an. Dann fand etwas statt, als ob eine Explosion in dem kleinen Körper erfolgt wäre, und es blieb nur ein Häuflein jener Körnchen übrig, die schon von vornherein in diesem Todeskandidaten reichlicher enthalten waren als in seinem feindlichen Bruder. Die Frage ist, ob hier ein wirkliches Sterben der bisher als unsterblich betrachteten Urtiere nachgewiesen ist, vielleicht weil die Belastung mit jenen in ihrer Bedeutung noch unerklärten Körnchen zu groß geworden war. Jedenfalls konnte in jenem Fall kein Lebenszeichen weiter an dem „geplatzten" Tier wahr genommen werden. Die Länge der Amoebe hatte vor der Teilung übrigens nur ' Millimeter betragen. Die Geschwister, die mit ihr beobachtet wurden, bewegten und vermehrten sich in der gewöhnlichen Weise, ohne ein Ab sterben erkennen zu lasten. Der ganze beschriebene Vor gang dauerte nur etwa eine Minute. An sich sollte man wohl an der Unsterblichkeit der Urtiere überhaupt zweifeln dürfen.