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Anzeigen-Preise Bezugsbedingungen >3,40 ltkegramm-Kdr.: vorszeitun- vrerden. Telephon: vrerden, Nr. 3916. 67. Jahrgang Dresden, Sonntag, den 6. August 1905 Nr. 18l ai,90v Ob 04,-» k «»UrM SO,44» SO,3b» 81,25» 00,10» 00,10» 90,25» 00,25 d» 00,10» 99,50» 03,- » 69^5» 68,85» »M-teNll « »«cht 03,50» 01,90 b» 01^0» 04,40 eb 03^0» 02,50» 03,-» 03,-» 91,75 5» Ä',-» Ob'25» OO,-» 99,90» 0125 » Ob,- » 05,-» riö)» »,-» W>ch«tna«» » Uhr mit d»m Vatu» d« folgentxn I«,«, vi« S«iu^-«bMtzr batritgt 1« Marl MMljthrlich »dar b» f»r j«-«K Monat, vt« ^arfzkiru»,- ist M lxziehen durch die kaiserlichen p^lanstaUrn, di« sll„tdi>.'Nliqer und durch Voten, vei freier kieferun-«na ksau, erhed« »a Poft »och di« Lustrlluna^eblchr »on 4» Pf» , iftaNrftkll«, Netn« >»^!>d,ndank, «k> e vaub« Vi Co. in » Uohl in UsNelodort r drodu, Dtto vittrich in ceubniy.lleuoltra, tmi ... »rtmm in Vr»»d«n.wtlfnttz, Zrtadrtch Iliucher» in Löss« band«, «Vito Nun «Uh in Cotta, Ma? Da- dtenesie. Im Lohnkampf in der sächsisch-thürin gischen Färberei und Weberei sind von behörd licher Seite Vermittelungsversuche eingeleitel lvorden. Der Mörder des Oberpostpraktikanten Hede (Mord am Brocken) ist in Thale am Harz ver haftet worden. ES ist ein junger, aus Frankfurt a. M. stammender Kaufmann von 17*/, Jahren, der zuvor seinen Vater beraubt hatte. Dem Regentenpaar von Lippe ist am Frei tag eine Tochter geboren. Die süddeutschen Textilindustriellen planen die allgemeine Einsüyrung des ZehnstundenarbeitStages aus ihren Betrieben. Die russische Besatzung von Sachalin hat sich am 31. Juli in der Stärke von 3271 Mann den Japanern ergeben. Der König von Portugal wird in seiner Eigenschaft als britischer Admiral die Manöver der englischen Flotte an der portugiesischen Küste leiten. 8bI)t» 1H3S» Mit «0 Anzeiger für Stadt und Land - mit der Seilage: Illustrierter Sonntags-klatt" Amtsblatt für die Rgl. Amtshauptinannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Rgl. Amtsgericht Dresden, die Rgl. Forstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden (vberlößnitz und Radebeul. > » — zwar mit 21 von 3S Stimmen. Wie wir nun aus zuverlässiger Quelle erfahren, sind die im letzten Landtage zur Feuerbestattungsfrage gestellten Anträge gegenwärtig der Gegenstand ein- gehender Erwägungen bei der König!. Sächsi schen Staatsregierung. Die Regierung hat sich jedenfalls der Einsicht nicht verschließen können, daß dem gegenwärtigen Zustande in dieser Frage ein Ende gemacht werden muß. Da auch in der letzten LandeS- synode Stimmen laut geworden sind, die sich nicht mehr io schroff gegen die fakultative Feuerbestattung aus gesprochen haben, so ist eine landesgesetzliche Regelung der Angelegenheit wahrscheinlich in nicht allzuferner Zeit zu erwarten. Jedenfalls aber dürfte sich der im Herbste zusammentreteude sächsische Landtag wiederum eingehend mit der ganzen Frage beschäftigen. Der Ltarrd -er Feuerbestattrirrgsfrage irr Sachsen. Die Frage der Feuerbestattung im Königreiche Sachsen ist bekanntlich vor einigen Tagen wieder auf gerollt worden und zwar durch ein Rundschreiben, welches die 15 Vereine für Feuerbestattung in Sachsen an die Stadträte und Stadtverordneten von 143 säch sischen Städten gerichtet haben. In diesem Rundschreiben wird die Bitte ausgesprochen, sich einer Petitton anzu schließen, welche die genannten Vereine an die Stänve- kammern zur Erreichung eines Beschlusses zu Gunsten der fakultativen Feuerbestattung in Sachsen richten wollen. In den letzten Tagen haben sich nun bereits eine Anzahl sächsischer Stadtgemeinden teils für, teils gegen den Anschluß an die Petition ausgesprochen. Bekanntlich ist die Frage der Feuerbestattung bereits iw letzten Landtage in der Ersten Kammer behandelt worden und zwar im Anschluß an die Petitionen der Wischen Kollegien zu Leipzig und des Vereins für Feuerbestattung zu Leipzig und Genossen um Zulassung der Feuerbestattung im Königreiche Sachsen und ent brechende Ergänzung der einschlägigen Gesetzgebung. Diese Petition war in der Ersten Kammer der Gegen stand einer eingehenden Debatte, an der sich nach einem ^ausführlichen Referat des Herrn Oberbürgermeister vr. Schmid unter anderen auch der Vizepräsident des evangelisch - lutherischen Landeskonsistoriums Oberhof prediger l)r. Ackermann beteiligte. Er sagte unter anderem . „Daß eine kirchliche Behörde die Verbrennung der Leichen empfehlen oder auch nur die Hand dazu bieten werde, das können billig Denkende nicht erwarten und diese Stellung hat denn auch das evangelisch lutherische Landeskonsistorium der Bewegung der Feuerbestattung gegenüber von Anfang an einge nommen. ES hat sich in diesem Sinne schon >1875 auf Veranlassung des Königlichen KultuS- IMisteriumS ausgesprochen und dann wiederholt lin einzelnen Verordnungen an Kircheninspekttonen. I3u gleichem Sinne hat sich auch die Landessynode Ivon 1901 prinzipiell geäußert und wir sind vorhin »dlran erinnert worden, daß man in anderen deutschen Wiugelischen Landeskirchen denselben Standpunkt ein- ^nnt Die Eisenacher Konferenz im Jabre 1898 ist Adir Beibehaltung der im christlichen Volks- und Mrmrindebewußtsein tief begründeten Begräbnissitte mit »Air Entschiedenheit eingetreten." Die vierte Deputation Ersten Kammer hatte damals gegen eine Stimme vor- Wkschlagen, die Petitum der Königlichen StaatSregierung Mr Kenntnisnahme zu überweisen, um eine Anregung W geben „zu eingehender, sachlicher Prüfung, zur Feft- Mung der Erfahrungen, die anderwärts mit der fakul- WEvcn Feuerbestattung gemacht worden sind, und daß Mdogen wird, ob und wie dem jetzigen nicht ganz ein- WWreien Zustande der Dinar ein Ende aemacht Werden kann . Trotz dieses Gutachtens beschloß die Wrsten Kammer, die Petition aus sich beruhen zu lasten und des Milchkonsums in den Städten dienlichen organischen Maßnahmen wirksam beteiligen und betätigen?'* Molkerei-Instruktor Schwarz-Bonn. Weitere Themata lauten: „Welche weitere Erfahrungen sind auf dem Gebiete des Winzer - Genossenschaftswesens gemacht worden? Berichterstatter: BerbandSdirektor Freiherr v. Loe-Bura-Bergerhausen. „Entspricht die dermalige genossenschaftliche Organisation den Bedürfnissen der deutschen Landwirte gegenüber der immer stärker werdenden Ringbilduna?" Berichterstatter Haupt mann a. D. Schmidt-Frankfurt a. O. „Wie wirken Molkereigenossenschaften auf die Förderung der Vieh zucht ein und steht der ersteren Wirksamkeit in Wider spruch mit derjenigen der letzteren?" Berichterstatter: BerbandSdirektor BläsiuS-Straßburg und Kreistierarzt Ür. Stang-Straßburg. Münzprägungen. AuS den Geschäftskreisen werden in den letzten Jahren Wünsche namentlich nach Erweiterung der Prägung von Kronen laut. Sieht man sich die PrägungSergebniffe der letzten Jahre an, so wird man auch finden, daß diesem Wunsche ent sprochen wird. Während im Jahre 1900 für 13,9 Millionen Mark, im Jahre 1901 für 10,1 Millionen Mark und im Jahre 1902 für 12,3 Millionen Mark Kronen hergestellt wurden, machte ihre Prägung im Jahre 1903 rund 30,1 und 1904 rund 19 Millionen Mark aus. Auch im Jahre 1905 wird auf eine um fassende Prägung dieses MünzstückeS, daS im Verkehr sich großer Beliebtheit erfreut, gesehen. Wenn die Prägung von silbernen Fnnfmarkstücken im Jahre 1904 gegenüber den Vorjahren bedeutend nachgelassen hat, so ist das auf eine besondere Ursache zurückzuführen. Bon einem PrägungSbetrage in Höhe von 1 l,3 Millionen im Jahre 1900 stiegen die hergestrllten Fünfmarkstücke im Jahre 1901 auf 12,3, in 1902 auf 20, in 1903 auf 40,2 Millionen Mark, um auf 9,7 Millionen Mark in 1904 zu fallen. Zur Bestätigung der Meldung, daß die Regierung der englischen Kapkolonie Nahrungsmittel für die deutschen Truppen in Südwestafrika als KriegS- konterbande behandelt, veröffentlicht LaunSpach, der Lon doner Sekretär der Southafrican Territories Company, ein Schreiben des Kolonial - Untersekretärs der Kap kolonie an die Southafrican Territories Company, in welchem erklärt wird, die Regierung der Kapkolonie wollte nicht zulasten, daß das Gebiet der Kolonie direkt oder indirekt als Zufuhrbasis für die deutschen Truppen benutzt werde, weil die Möglichkeit bestehe, daß sich der Aufstand der Eingeborenen auf die Stämme an der Grenze ausdehne. Auf die Vorstellungen der Gesell schaft hin, daß diese Handlungsweise tatsächlich bedeuten würde, daß nicht nur die deutschen Truppen, sondern auch die Zivilbevölkerung von Warmbad, darunter viele Engländer, Hunger leiden müßten, gab die Regierung der Kapkolonie die Erlaubnis, monatlich eine beschränkte Menge von Vorräten über den Oranjefluß zu senden, welche für den Bedarf der Zivilisten für ausreichend geschätzt werde. Frankreich. Der Abgeordnete Rouannet richtete an den Justizminister ein langes Schreiben, in dem er eine Interpellation wegen folgender Punkte ankündet: 1. über Maßnahmen gegen jene Spekulanten, die auf dem französischen Zuckermarkte zum Schaden der fran zösischen Zuckererzeugung und zum Nutzen deS ausländi schen Marktes spekulieren, 2. über den Stand des er höhten Schubes, den die Regierung und die Justiz behörden Jalouzot angedeihen lassen, der die Spar- abteiluna de» „Printemps" in unredlicher Weise ver waltet habe. Rouannet führt aus, daß Jalouzot in den von ihm geführten nationalistischen Blättern den Kredit des Staate» angegriffen habe und hierdurch viele leichtgläubig? Leser dieser Blätter in der Tat veranlaßt habe, ihre Einlagen aus der staatlichen Sparkaste zurückzuziehen und der Sparabteilung des „Printemps" anzuvertrauen. Anstatt nun gegen Jalouzot, der setzt die Rückzahlung verweigere, gerichtlich vorzugehen, habe die Regierung die großen Bankunternehmen zur Inter- ventton veranlaßt, um die Interessen der Einleger zu schützen. Die langmütige Haltung der Regierung er rege öffentliches Aergerni». — 1909 soll in Paris eine Ausstellung des Arbeiterlebens stattfinden. Im Auftrage des Handelsminister» ist au» Beamten und Parlamentariern eine vorbereitende Kommission gebildet worden. politische Weltscha«. Deutsches Reich. Gegenüber einer auswärtigen Blätternachricht, daß der Großherzog von Hessen die Zusammenkunft zwischen dem Deutschen Kaiser und dem Zaren vermittelt hätte, wird auf Grund genauester Informationen mitgeteilt, daß an maßgebender Stelle in Darmstadt von einer derartigen Vermittelung nichts bekannt ist. Der Regent von Braunschweig Prinz Albrecht von Preußen traf in Swinemünde ein, um den Schießübungen der Marine beiznwohnen. Die Ankunft des Königs von England in Marienbad ist endgültig auf den 14. d. M., 3 Uhr nachmittags, festgesetzt. An dem Festmahl, das König Oskar für die Offiziere desdeutschenGeschwaderS im Stockholmer Schlosse gab, nahmen n. a. teil Großadmiral v. Köster, Ministerpräsident Lundeberg, Kriegsminister Tinasten, Marineminister Lindman, der deutsche Gesandte v. Müller und der deutsche Generalkonsul v. Krencki. Der König trug deutsche Admiralsuniform. König Oskar brachte auf den Deutschen Kaiser einen Trinkspruch in deutscher Sprache aus, in dem er seine Dankbarkeit für die Freundschaft aussprach, die Kaiser Wilhelm ihm seit seiner Thronbesteigung erwiesen habe. Hierauf toastete der König, ebenfalls in deutscher Sprache, auf die deutsche Marine, deren mächtige und schnelle Entwickelung bei jedermann Bewunderung erwecken müsse, am meisten aber bei denjenigen, welche, wie er selosi, von Jugend auf der Flotte angehört hätten; er sei m Wahrheit stolz darauf, die Erlaubnis erhalten zu haben, ihre Uniform zu tragen. Großadmiral v. Köster erwiderte unter anderem: „Die deutsche Marine hat bei ihrer Entwickelung das Glück gehabt, schwedische Offiziere al» Lehrer zu haben. Meine Kameraden ver einen sich mit mir in einem von Herzen kommenden Hoch auf den König von Schweden und Norwegen." Minister Ruh ft rat erhielt von der Lehrerschaft des Großherzogtums ein einmütiges Vertrauensvotum, in dem das unerschütterliche Vertrauen zur Amtsführung des Ministers ausgesprochen wird. Der Rektor der Universität Kiel genehmigte den von der Studentenschaft beschlossenen neuen Studentenausschuß, welcher die Ausschließung aller konfessionellen Verbindungen vorsieht. Ein nachahmenswertes Vorgehen hat die Königliche Eisenbahndirektton Elberfeld eingeschlagen, um ihren Beamten und Arbeitern Hausbrandkohlen zu ermäßigten Preisen verschaffen zu können. Sie hat selbst die Kohlenbesorgung in die Hand genommen und mit verschiedenen niederrheinisch westfälischen Zechen Verträge über große Kohlenlieferungen abgeschlossen. Die Kohlen werden in ganzen Waggonladunaen von der Zeche bezogen und dann an die einzelnen Abnehmer verteilt. Der 21. landwirtschaftliche Genoslen- schaftStag findet am 17., 18. und 19. August in Straßburg i. E. statt. Vorträge werden unter anderem halten: „Ueber die Bedeutung der sittlichen und religiösen Triebfedern in der genossenschaftlichen Arbeit" Pastor Auster-Lößnitz; „Ueber die Organisation deS ge nossenschaftlichen Reviswusnu »Ni«" Freiherr v. MengerS- Hausen-Nürnbera; über da- Thema „Wie können land wirtschaftliche Genossenschaften sich an den zur Hebung raEuit«. «rt»»ÜW<