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Sette 5. - „Sächsische Dorfzeitung." - 15. Juli 1905 ArntLiche Wekcrnntmcrchungen. Die in Gemäßheit von ß 6 Absatz I, Ziffer 3 des Reichsgesetzes über die Natural leistungen für die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung vom 24. Mai 1898 erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirten im Monat Juli dieses Jahres an Militärpferde zur Verabreichung gelangende Marfchfourage beträgt für: ; 4 100 Kilo Hafer . . . . 16 M. 28 Pf. 100 „ Heu . 9 „ 66 „ 100 „ Stroh 5 „ 78 „ Königliche Amtshauptmannschaft Dresden »Neustadt und Dresden - Altstadt, am 8. Juli 1905. 1456. von Craushaar. Krug von Nidda. s377j Bekanntmachung. In Gemäßheit des 1. Nachtrages zur Bauordnung vom 31. Juli 1899 wird hier mit bekannt gegeben, daß der hiesige Gemeinderat mit Zustimmung der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-A. als Einheitssatz für die von Bauenden zu tragenden Straßenausbaukosten bis auf weiteres 20 M. für jeden Meter der Straßenanliegerlänge der Grundstücke festgesetzt und sich Vorbehalten hat, in Fällen, wo besondere Aufwendungen notwendig sind, den Einheitssatz von Fall zu Fall zu berechnen. Cossebaude, am 10. Juli 1905. Reinhardt. s378) Auf Blatt 10863 des Handelsregisters ist heute die offene Handelsgesellschaft H8lL«l L mit dem Sitze in Dobritz und weiter folgendes eingetragen worden: Gesellschafter sind der Baugewerke Grnst (Gustav Holzel und der Zimmerer Hermann Bruno Pietzsch, beide in Dobritz. Die Gesellschaft hat am 8. Juli 1905 begonnen. Dresden, am 14. Juli 1905.* 1 Keg. 2989/05. K oniglicheS Amtsgericht, Abt. HI.s380j Straßensperrung. . Mit Genehmigung der Königlichen Amtshauptmannschaft DreSden-Altstadt wird die vom Cossebaude Oberwarthaer Kommunikationsweg abzweigende, über die Lochmühle nach Brabschütz führende Talstraße in Oberwarthaer Flur infolge vorzunehmenden Massen schuttes auf die Zeit t bt» -rt-F Eck- 15-ck-.; für allen Fahr, und Reitverkehr gesperrt. Oberwartha, den 13. Juli 1905. It«r ^lomvln^lovorntniiÄ. Voigt. s379j Gesunden 1 Damenuhr Näheres im Gemeindeamt Schullwitz. (371) Eine sind alle Hautunreinigkeiten und Haut ausschläge wie Mitesser,Finnen, Flechten, Blütchen, Hautröte, Gesichtspickel rc. Daher gebrauche man nur Steckenpferd- Teerschwesel-Seife v. HnMnn L Ko-, Meöeul mit Schutzmarke: Steckenpferd. ü St. 50 Pf. bei: Ernst Dreßler, Fritz Meyer und Löwen-Drogerie in Pieschen, Heinrich Berner in Trachau, Bergmann Ls Co., König Johann-Straße. privat -Bekanntmachungen. bläutet 00 i Vrescken F//r^ak// Vcrme/r- Kostüme: jacken- Olusen- fas80N8: ^1.12.18.24. ZO etc. Beerdigungs-Anstalt Zur Ruh Inhaber Gruft Uiehsch Ausführung einfacher wie feinster Weerdigungen. Hanptkontor: Dresdeu-N , SchiUraße2, Fernsprechamt II, 244«. Die Besorgung der Bezirks-Heim- bürgin, sowie alles weitere wird von der Anstalt direkt übernommen und bestens besorgt. Hauswalds Saramagazin Leipziger Straße l«8. gute Fresser, hat abzugeben A. Kühne, Gutspächter, Leubnitz-Neuostra b. Dresden. Boni russisch-japanischen Kriege Die Petersburger Telegraphen-Agentur meldet: Die Ernennung Wittes zum Bevollmächtigten Ruß lands bei den Friedensverhandlungen kann als erfolgt angesehen werden. Der „Kölnischen Zeitung" wird aus Berlin geschrieben: Die Ernennung Wittes zum ersten Bevollmächtigten bei den Friedensverhandlungen hat offenbar zunächst die Bedeutung, daß oer Verdacht, als ob es Rußland mit den Friedensverhandlungen nicht ernst meine, nicht aufrecht erhalten werden könne, da die bekannte Stellung Wittes zur Kriegsfrage die Annahme einer derartigen Ernennung ausschließen würde, wenn er nicht überzeugt wäre, die Friedensverhandlungen zu einem praktischen Ende führen zu können. Vermischte». * Eine ganze Kirche geschenkt! Man schreibt aus Waldeck: Ein ebenso seltenes und würdiges als kost bares Geschenk hat der Gummiwarenfabrikant Louis Peter, ein geborener Waldecker, seinem Geburisdorfe Aldering- hausen bei Corbach zum Geschenk gemacht, nämlich eine ganze Kirche, ein Gotteshaus mit allen Einrichtungen. Nicht nur die Glocken und die Orgel, Altar, Kanzel, Kirchenfenster und Kirchenstühle usw. hat der vielfache Millionär dem kleinen Dörflein geschenkt, ja, er hat sogar auch jedem Besucher des Gotteshauses ein Gesang- und Gebetbuch geschenkt. Zierlich eingebunden lagen auf den Plätzen aller Kirchenstühle diese Andachtsbücher bereit, als die Besucher des Gotteshauses eintraten, um an der Ein weihungsfeier teilzunehmen. Anwesend waren eine große Anzahl Ehrengäste, an der Spitze der Fürst Friedrich und Fürstin Bathildis von Waldeck-Pyrmont, die mittels Vierer- zuyeS aus ihrer Residenz Arolsen herbeigeeilt waren, außer- dem waren die Spitzen der Behörden aus Arolsen und Corbach, zahlreiche Geistliche und Lehrer, im ganzen 200 Personen, zugegen. Dem hochherzigen Stifter der Kirche wurde von dem Fürsten der Titel eines Kommerzien rates verliehen. Herr Peter ist Besitzer einer Gummi warenfabrik in Frankfurt a. M. * Der Storch als Gluckhenne!? Unter dieser Spitzmarke bringt die „Lycker Zeitung" nachfolgenden merkwürdigen Vorgang au- dem Dorfe Jorkowen. Da die Glucken in diesem Frühjahre rar waren, den Störchen die Tier wohl auch, so erprobte eine Besitzerfrau den Verstand der Langbeine, indem sie ihnen Gänseeier zum Brüten unterlegen ließ. Und es gelang! Nicht nur einmal, sondern ein doppeltes Gelege von 4—5 Eiern kam heraus. Natürlich mußte vorher, wenn die Eier gepickt waren, das Gelege heruntergeholt und künstlich zu Ende gebrütet werden. Gebrütet wurde jedoch nur drei anstatt vier Wochen. Auf dem Dache muß es wohl etwas wärmer sein? Jetzt beabsichtigt jeder Besitzer eines Daches ein altes Rad hinaufzulegen, denn billigere Glucken gibt es wohl nicht, als Störche. — Wer's glaubt! * Man muß die Feste feiern, wie sie fallen. Folgende niedliche Geschichte wird nach der „Münch. Allg. Ztg." in einer englischen Wochenschrift erzählt: In Lancashire, auf einem einsamen Moor, umgeben von weitem Heideland, steht eine kleine Kirche. Die Gemeinde ist außerordentlich klein, da der ganze Distrikt nur sehr spär lich bewohnt ist. Bei der Eröffnung der Jagd erschienen daselbst im vorigen Jahre acht reiche Herren aus London, die die dortige Jagd gepachtet hatten. Es hieß, sie würden aber nur eine Woche da bleiben. Als der Geistliche er fuhr, daß es fromme Herren seien, die am Sonntag sicherlich in die Kirche gehen würden, setzte er sofort ein Erntedankfest an, bei dem in England immer eine Kollekte stattzufinden Pflegt. Die Kirche wurde, da es noch viel zu früh für die Ernte war, und außerdem in dem Distrikt wenig wächst, mit Heidekraut und ähnlichen Sachen ge schmückt. Am nächsten Sonntag erschienen die acht Herren und die übrige Gemeinde, im ganzen aus ungefähr vier undzwanzig Personen bestehend. Der Geistliche hielt eine kurze, aber eindrucksvolle Predigt, die mit den folgenden Worten schloß: „Meine lieben Brüder, Ihr werdet Euch vielleicht wundern, warum wir heute ein Erntedankfest feiern, aber es steht geschrieben, daß man Heu machen soll, solange die Sonne scheint. Der Herr hat die Schritte von acht reichen Herren zu unserer armen Gemeinde geleitet, und darum wird heute eine besondere Kollekte stattfinden, um ihnen Gelegenheit zu geben, die Freuden des Gebens zu empfinden." Das Ergebnis der Sammlung war: acht Gold-Sovereigns (ü 20 M.) und ein Schilling und drei Pence in kleineren Münzen. * Zwei Bilder für 357 000 M. Bei Christie in London wurden aus dem Nachlaß der Lady Ashburton Gemälde versteigert, die im ganzen 607 940 M. ein brachten. Den höchsten Preis erzielten zwei van Dycks, die zusammen zur Versteigerung gelangten. Es waren Porträte König Karls I. und der Königin Henrietta Maria. Die Versteigerung begann mit dem ersten An gebot von 8000 Guineen (168 000 M). Die Bilder gingen in den Besitz eines Mr. Duveen über, der da letzte Gebot von 17 000 Guineen machte. Den höchsten Preis, den bisher ein van Dyck erreicht hat, erzielten die Bilder „Genuesischer Senator und seine Frau", die vor fünf Jahren für 480 000 M. aufgekauft wurden. Diese Bilder befinden sich jetzt im Berliner Museum. ProduktenpreifiL. Produktenbörse zu Dresden, 14 Juli. Weizen pe 1000 nett», weißer, neuer 179—182 M., brauner 176—180 M neuer M, russischer, rol 181—192 M., russischer, weiß 186—193 M , amerikanischer Kansas M, argentinischer 180—188 M. Roggen per 1000 ks netto sächsischer, 74 bis 76 k^ 154-156 M., sächsischer alter H di- 73 kn M, sächsischer neuer 74 bis 76 kß , preußischer neuer 156 bis 159 M., russischer 159—161 M. Gerste per 1000 Ku netto, sächsische 167-175 M., schlesische und Posener 165—180 M., böhmische und mährische 185—206 M., Futtergerste 132—142 M. Hafer per 1000 Ke netto, sächsischer, alter M., neuer 152—155 M, russischer 145—152 M. Mai« per 1000 Ku nett, Linquantine, aller M., do. neuer 185—190 M., Laplata gelber 138—140 M., amerikanischer mixed 138—140 M., Erbsen per 1000 k^ netto, Futterware 157—163 M., Saatware bi- M., Bohnen per 1000 kz netto —,— M., Wicken per 1000 Ke 175—185 M-, Buchweizen per 1000 k^ netto, inländischer 175 180 M., fremder 175 —180 M. Oelsaaten per 1000 uz netto. WinterrapS M., Leinsaat per 1000 kz netto, feine 240-245 M , mittlere 230—240 M., Laplata 225—230 M, Bombay 235 -240 M Rüböl per 100 Ke netto mit Faß. Raffinierte- 53,00 M. Rapskuchen per 100 kx, Dresdener Marken, lange 12,50 M., runde 12M M. Leinkuchen Dresdener Marken, per 100 kx I. 17,00 M., II. 16,00 M Malz per 100 kz netto ohne Sack M Weizenmehl per 100 Ke ohne Sack, exkl. der städtischen Abgabe Dresdener Marken. Kaiserauszug 30,00—30,50 M., GrießlerauSzug 28,50—29,00 M., Semmelmehl 27,50-28,00 M, Bäckermundmehl 26,00-26,50 M., Grießler- mundmehl 19,00 -19,60 M., Pohlmehl 15,50-16,00 M., Roggen- mehl per 100 Ke netto ohne Sack, Dresdener Marken exkl. der städlischen Abgabe Rr. 0 24,00—24^0 M., Rr. 0/1 23,00 23,50 M., Rr. 1 22,00-22,50 M., Rr. 2 19,00—20,00 M., Rr. 8 16,00—17,00 M., Futtermehl 12,80—13,00 M. Weizen»«» per 100 Ke netto ohne Sack. Dresdener Marken, grob 10,40 bis 10,60 M., fein 10,40-10,60 M., Roggenkleie per 100 k« netto ohne Sack. Dresdener Marken 11,80—12,00 M. Theater--Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Geschlossen. Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Geschlossen. Restdenztheater Sonnabend, den 15. Juli: Der Kall Mathieu. Sonntag, den 16. Juli: Nachm.: Alt-Heidelberg. At:ndS: Der Fall Mathieu.