Volltext Seite (XML)
Seite 7. — „Sächsische Dorfzeitung." — 5. Juli 1905. und möglichst blattrrichen, durchwachsenen GraSarten, Mischung mit aromatischen Kräutern, namentlich Klee und Leguminosen, sowie nicht zu große Feuchtigkeit Solche» Heu Ist nicht nur in dtanwcher HtnsichtvgMj solcher» e» find in ihm auch alle Nährstoffe enthalten. — Da» Blüuw-rden der Milch beruht einzig und allein auf der Einwanderung eine- BazilluS, nämlich de» Baeillus cyanogenuS. Die früher gültige Ansicht, daß das Nebel auf einer Erkrankung der Kuh, welche die betreffende Milch liefert, beruhe, ist durchaus ebenso falsch, wie die Annahme, daß Mangel an frischer Luft die Ur sache sei. In Kellern oder Aufbewahrungsräumen, in welchen sich der Bazillus eingenistet hat, wird mehr oder weniger jede darin aufbewahrte Milch blau. Selbst verständlich wird ein solches Einnisten des Bacillus cyano- genuS durch Unreinlichkeit und dumpfe feuchte Luft be fördert. Das einzige Mittel zur Vertreibung des BazilluS ist gründliche Desinfektion deS Milchkellers bezw. Auf bewahrungsraumes und aller Milchgefäße. Die Auf bewahrungsräume müssen gründlich ausgeschwefelt, das Holzwerk mit kochender Lauge abgewaschen und dann alles mit Kalkmilch geweißt werden. — Um das Aufschießen des SalatS zu ver hindern, wendet man mit gutem Erfolge das Heben der ganzen Salatstaude mittels des Spatens an. Der Spaten wird hierzu ungefähr handbreit von der Staude und gegen dieselbe schräg in die Erde gestoßen und durch Niederdrücken des Stiels die Pflanze gehoben, um dann wieder zurückzusinken. Hierdurch wird die Erde von einem Teile der Wurzeln gelockert und tritt eine Wachstums störung ein, ohne daß die Pflanze trauert. Dieses Heben muß aber auSgeführt werden, bevor noch der Salat Neigung zum Aufschießen zeigt. Gemeinnütziges. — Was soll man bei der Hitze trinken? In Norddeutschland, wo die Enthaltsamkeitsbewegung in wenigen Jahren in überraschender Weise volkstümlich geworden ist, wird neuerdings von dm Bauhandwerkern, Abstinenten und Nichtabstinenten in den sogenannten Baubuden auf ebenso einfache wie billige Weise ein außerordentlich schmack- Haftes Getränk hergestellt, welches besonders in heißer Sommerszeit zur Stillung des Durstes höchst empfehlens- wert ist. Die Herstellung desselben ist folgende: Man tut drei Eßlöffel gewöhnliche Hafergrütze, eine halbe, in Scheiben geschnittene Zitrone, und einen Teelöffel Zucker in ein Gefäß, gießt einen Liter kaltes Wasser darauf, läßt die Mischung etwas ziehen und gießt nach Bedarf dann in daS Trinkgesäß. Der kühlende, vortrefflich schmeckende und dabei nahrhafte Trank eignet sich für Kranke und Gesunde in ausgezeichneter Weise. — Bei Bienenstichen reibe man die Stichwunde so schnell wie möglich mit etwas Seife ein und lasse die Seife darauf eintrvcknen. Das in der Seife enthaltene Kali bindet sofort das Bienengift. Es sollte daher jeder, der mit Bienen zu tun hat, ein Stückchen Seife in der Tasche führen. — Obstflecken schwefelt man am besten mit gewöhn lichen Phosphorzündhölzern aus. Man feuchtet die Stelle an, läßt sie von einer andern Person stramm auseinander halten und fährt rasch mit etwa vier zusammengehaltenen angezündeten Streichhölzern darunter hin und her, bis der Fleck gelb wird. Er läßt sich dann leicht auswaschen. Natürlich muß man sehr vorsichtig verfahren, auch die Sache ein paarmal Wiederholm Der Erfolg ist aber dann sicher. — Wenn sich Ameisen in den Speisekammern etnfinden, so haben die Lappen, mit denen Schellfische bedeckt waren, sich «lS ein gute» vertretbungSmittel bewichrt. — Reinigen,det Messer. Sofort nach dem Gebrauche sollen die Messer in laues Wasser gestellt und »it einem Lappen abgepntzt werden. Mit einem Kork zapfen und Messerputzpulver abgerieben, erhalten sie ihren Glanz wieder.^ Kür größere Haushaltungen ist eine Messerputzmaschine zu empfehlen. — Braune Strümpfe aufzufärben. Die braunen Strümpfe, welche mit der Zeit durch die Wäsche ihre Farbe verlieren, färbt man wieder leicht auf, tvenn man sie eine Viertelstunde in Wasser kochen läßt, welches man durch Abkochen der äußeren Nußschalen erhält. Die Farbe ist echt und die Baumwolle bleibt weich. DernriscbteS * Brand der Katharinenkirche in Danzig. DaS älteste Gotteshaus der alten Hansastadt an der Weichsel, die St. Katharinenkirche ist gestern früh vom Blitz getroffen und teilweise zerstört worden. Während eines furchtbaren Gewitters schlug der Blitz in die fast 600 Jahre alte St. Katharinenkirche. Die Dampfspritzen der Feuerwehr und Kaiserlichen Werft arbeiteten mit aller K*aft, um deS Brandes Herr zu werden. Nach unmenschlichen An strengungen gelang eS der Feuerwehr, deren Sappeure tollkühn mit Schlauchleitungen über die Kirchendächer vor gingen, den Brand auf den hochragenden Glockenturm, eine der schönsten architektonischen Zierden Danzigs, zu be schränken. Der Turm wurde vollständig zerstört. Außer den Kirchenglocken enthielt der Turm ein uraltes, riesiges Glockenspiel von 35 etwa 11.000 Pfund schweren Glocken, das zweimal täglich mittels Klaviatur gespielt wurde. Die Glocken schmolzen und stürzten allmählich mit dumpfem Getöse hinunter. Bald darauf brach das ganze Gebälk in sich zusammen, glücklicherweise nicht nach außen; es waren bereits mit Rücksicht auf diese Gefahr sämtliche Häuser der Umgebung geräumt worden. Der Schaden beträgt etwa 200 000 M. Die Katharinenkirche ist in den Jahren 1326 bis 1330 erbaut worden; der imposante Turm mit dem berühmten Glockenspiel stammt aus dem Jahre 1634. * Ueber einen schweren Automobilunfall bei Clermont-Ferrand wird gemeldet: Auf der Strecke des Gordon Bennekennens ereignete sich ein schweres Automobil unglück. In einem 60 ?. 8. - Mercedes des BaronS Henri Rothschild fuhren drei von dessen Angestellten und eine junge Dame. Auf dem stark abschüssigen Wege nach Lachamp stürzte das Gefährt in den Straßengraben und wurde zerschmettert. Die junge Dame wmde auf der Stelle getötet, ein Mechaniker, der einen Schädelbruch erlitt, ist lebensgefährlich verletzt, ein Koch hat einen Bruch des Unterkiefers davongekagen. Der Rennfahrer Jenatzi war Zeuge des Unfalls und begab sich nach Clermont, um Hilft herbeizuholen. * »Hat ^sich nix Baterr!" Im Chauffeegraben hinter Saaffe (Prov. Hannover) schenke dieser Tage eine 17 jährige Zigeunerin einem Knäblein das Leben. Auf die Frage des Gemeindevorstehers in Bösel, bei dem der Bruder der jungen Mutter den Geburisfall anmeldete, wie der Name des Vaters deS Kindes heiße, wurde ihm die erstaunte Antwort gegeben: „Woas, Baterr ? I wo, hat sich nix Vaterr!" * Die Gefährlichkeit der Zahnbürste macht in New Kork viel von sich reden. Tag für Tag sind Spalten der Zeitungen langen, weitschweifigen Abhandlungen über daS Uebel, das durch ungehöriges Bürsten der Zähne ver ursacht wird, gewidmet, und ein förmlicher Feldzug ist von einem wohlbekannten Arzte gegen die Zahnbürste eröffnet. „Nirgends,k so sagt er, „wird die Zahnbürste mit solchen Anstrengungen gebraucht, wie i» Amerika, und nirgends ist die Nachfraae nach künstlichen Zahnen stärker." Die Borsten irritieren und entzünden das Zahnfleisch, sonder« eS von den Zahnwurzeln, erlauben dadurch den natürlichen Batterien de- Mundes an den blvßgelegten, weichen und empfindlichen Strukturen zu arbeiten und befördern so daS Einsetzen de- VerfallprozeffeS. Als Ersatz für die Zahn bürste wird ein Bäuschchen sterilisierter Baumwolle empfohlen, da- al- ein rein mechanischer Schwabber in gelinder Weise angewendet werden kann, um dann weggeworfen zu werden. — Während die Amerikaner noch auf die Erfindung einer Zdealzahnbürste warten, mögen sie gut daran tun, sich de» täglichen Genüsse- von Zuckerkant und anderen nichtgefrorenen und gefrorenen Ueberzuckerungen zu enthalten'. * Die Größe der Regentropfen ist von vr. Defant nach einer besonderen, von WieSner angegebenen Methode gemessen worden. Defant stellte seine interessanten Untersuchungen bei 38 Regenfällen, sowohl bei ruhigen, gleichmäßigen Landregen als auch bei starken Guß- und Gewitterregen an. Nicht weniger als 10 017 Tropfen wurden auf Reft Weise gemessen. Defant fand nach einem Bericht der Naturwissenschaftlichen Rundschau, daß bei allen Regenfällen gewisse Tropfengrößen in besonders großer Zahl auftreten. Für diese gilt da- Gesetz, daß da- Gewicht der größeren Tropfen stet- ein Vielfaches von dem Gewichte der kleineren Tropfen darstellt. Nach Defants Ansicht beruht die Bildung der Regentropfen auf dem Zusammenfließen kleinerer Tröpfchen, wobei aber mit Vorliebe gleich große oder nahezu gleich große Tropfen zusammenfließen. Radfahrer, lasset Eure Hunde zu Hause! GW" Hängt die Vogelkäfige nicht in die brennende Sonne oder in Zugluft! MM* Pferde und andere Tiere, die warten müssen, lasset im Schatten stehen! Gebt den Zughunden und den Kettenhunden frisches Wasser! WM* Deutt bei Sonnenbrand auch an die armen Produkten preise. DreSbe«, 3. Juli. Nus dem Markte: Kartoffeln (Zentner) 3M)—4M Butter (Kilo) Heu (Zmtt»«) .. . . 4.40—4.60 Stroh (Schock) ZO-3S Lheater.Skepertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches OperuhauS (Altstadt) «-schlossen Königliches Schauspielhaus (Neustadt). <8 es ch bosse n. Reftdeuztheater. Mittwoch, den 5. Juli: Soldaten. Donnerstag, den 6. Juli: Der Kamilientag Eeutraltheater. Täglich Theater-Vorstellung. (Anfang '/^ Uhr. Bon Donnerstag den «. und Freitag den 7. d. Mts. stellen wir wieder einen großen Transport Wrirncr Milchkühe, hochtragend und frischmelkend, leichten und schweren Schlag, schon von 270 M. ab, zum Verkauf. Niedersedlitz. Lesselboth L Co. «agollbriuibboltou nls: Vsk^oklsimunx, Lrdrsoksn, 8ockdrsnn6n, Raxsntci^mpk, ^ppsttttoalx- kstt untt vsrttvn xsdvllllsrt sv. bvssttigZ «lurok äsn 8s1t vlslsn ckakrsn srprodtvn unä ds^Lttrtvn SaottivLNv- sottsn dlLxsntss. Vsr8slds i8t in svxi»o8 von 3 ?akvtvn (ü?ak. 1 R.) Lninviiklau-iVvtksl»»!i'8vk, vuutrnsr Strnöv Nr. 28, ru dvrtsttsn. Nur «okt, >venn ^sä«8 ?akst mit clsr Zottutunarkv „knettmunn" vsrsvksn ist. r Lot«r L^oo. k,00. —,000. 10,00 8,00 ksoolislsumso SHOO. 10,00. Loptsvklütsv XruidudlLt«» 1,5m Lou- b»rd«r 1^00. »,S00. S,0Ü. )V»odl»ol<1«^»«e»» 10,00. Iitaäaavlur. 10M. Sonntag de« Juli OGU» Somrner-23cE Anfang 6 Uhr. Der Vorstand. Wiesen- unö Miltet- Knörrch, Hammer- «»A M Stoppel-Rüben 48 nur in la Qualitäten. Arthur Bernhard, Samen Handlung, Itresden-Hl-, Am Markt S. rmulare für Semeinöe-Verwaltungen, für XSniglicke 5tanöttamter, für Sie §taaN.'f!ekckde5ckau u. Lcklacktvieüverricüeruug, für sorrtverwaltunge» U3w. Kält stets nacd neuesten Vorschriften vorrätig: stnuukr-fiagarin L. jkinricl» Vre8cien-^l., ^seiLciier^SZe I. Preisverzeichnisse u. Muster sieben gern ru Diensten. Familien» sttachricdten. Gebaren: Ein Sohn: Herrn Georg Roediger in Leipzig — Herrn Karl Schubert das. — Herrn Ernst Reele das. Eine Tochter: Herrn August Wessel in Dresden — Herrn Oberleutnant Siedeli» in Leipzig Verlobt: Frl. Isidora von Zenker in Rieder- aerSdorf mit Herrn Paul Oppermann in Marien- oerg — Frl Klara Rißmann in Leipzig mit Herrn Kurt Becker das. Gestorben: Herr Willy Ulmer in Dresden — Frau Aurelie Friedel geb. Rahm das. — Herr Dr. für. Karl Hothorn das. Kirchliche Nachrichten der St. MarkussParoedie. (vom 18. bis mit 30 Juni ISOö.) Taufe«. SteingutdrrherSsohn P H A. Kaulfuß — KaufmannSsohn W. M LSurig — Tischler»- tochier D. I Ander» — Eisendreherötochter B T. P Böhme — ArbetterStochter A E. Dittrich — Straßenbahnschaffner»sohn A. A. Aliniorz — Werftarbeiter»! achter H. F. Häntzschel — Fabrik- ardeiterSsohn A. I Inner — KutscherSsohn O. E Plunert — GoldschlägermcisterStochter K O. R. Schmieder — BahnarbeiterSsohn K. E Steinborn - SchneiderStochter M. L. I. Uhle- mann — GüterbodenarbeiterSsohn I G Werner — Schlossrrstochter H. M Schöne — Schneider» - sohn P. W. Braun — SteingutarbeiterSsohn W. F Delang — SchneiderSsohn E. O. K. Rakete — BäckerSzwillinaSkinder A A H. u. A. I. E. Reichel — StringutdreherStochter I. L. K. Strehle — Straßenbahnschaffnerssohn K. O. B. Vergelt — Oberschaffnersloch lcr G. M. Jobst — WagensührerSsohn I. E O. Ritzschner — ArdeiterSsohn I R. Preuß — SchlofferSsohn B. R Sckäser — Schornsttinsegerssohn E. B. Sterzei - LandschaftSgärttierStochter H. G. Thomas — SchlofferStochter G. E. Hartmann — StraßenbahnschaffnerStochter H. M. K Fritzsche — FabrikarbeiterStochter M T. Lehmann — Tischlerstochter M H. Walter — OberlehrerS- > chnr W. A. M Schumann Hierüber 3 un eheliche Kinder. Trauungen. GeschLstSreisender M. «. Opitz in Görlitz mit A. L. Jäckel — Schuhmacher K. Perschke mit A. K. Hönsch — Schlosser H. R. Barta mit I. Voigt — Sattler A. A. Staubte mit M F. Förster - Tischler F. K. Fritzsche mit «. A. gesch Borkenftein geb Geißler. Beerdigungen. Arbeiter «. E. R. Pirsche! l70 I.) — Kutscher K. A Laube (54 I.) - E. «. Kittner ged. Schöne (71 I.) — FeuerwehrmannSlochter E. M A Brauner (1 M.) — Fabrikarbeiterin S. O Herrschner (lS I.) — totgeb. Tochter de« Werftarbeiters S A. «eintsch — TischlerSsohn O. A Zolling (10 I.) — RammerStochter H. A. Lange (4 M.) — CigarrenmacherSsohn o. W. W. Hudalla (5 M.) — B. A. verp». Thiele geb. Ehrlich (73 I.) - M «. Arnold geb. Ruppert (3b I.) — Fleuchersiohn O. F. Heiniq (15 T.) — totgeb. Tochter de» Straßenbahn- schaffuerS P. M. Biebach — BuchdinderSsohn P. E. Weyher ('/« Std.) — Orgelban'ischlerS- lohn S Thalheim (3 T.) — Zögling deS Krüppel- h„mS K. H. Hause (14 I) — SchlofferStochter G. E. Hartmann (1 M.) — SlempnerSsohn K. R. Zschommler (S I ) — SchiofferStochter M. E. Miersch (1 M.) — TöpferSsohn A. E. Schierz (1 M.