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Teste v. — „Sächsische Dorszeituug." — 2t. Juni 1805. Volk, die Gelegenheit, einen wichtigen Fortschritt auf dem Arbeitsgebiet des Roten Kreuze« zu inaugurieren: den Erfolg der Tätigkeit eines eigenen nationalen Krankenhauses auf dem Kriegsschauplatz he« fremden Volkes. Go glänzend der Anfang aewesen ist, so segensreich sei auch die Fortsetzung; Tiefer Aufgabe gerecht -ü werden, kann das deutsche Volf nicht zögern. ' Bon der Tätigkeit und aus den Erfahrungen eines Feldhospital- wie des unserigen inmitten der Evakua- twnSstrahe einet großen Und nutet den schwierigsten Umständen opekiereWst Armee venttag dlis Role Kreuz viel zu lernen Insbesondere gilt das von der Ein reihung dir ftriwimgest Hilft im Krieg in den Rahüien der allgemeinen GanitätSordnung de- kämpfenden Heere«!' Gerade über ihre Unvollkommenheit wird in den russischen Zeitungen viel geklacst. Neben Hospk- Ern, VMN aÜeS'Wkk,' fändew Ach reich auKgestattete Depots, ästS denen aber jene kein Recht Haven, rin Bett oder"kiöä eine Binde 'zugeziehen'. aus gestattete Lazarette ständen leer, idahrmd nkchl weit davon andere und ärmlicke so überfüllt seien, daß kein Gtrohbündel mehr als Lager für'eisteir Verwundeten Raum fände. Wie hier auLzugleichen und zu bessern sei, darüber könnest nur jene Grfaheüttaen santtttefft, die mitten in der betreffenden Arbeit fteheb, Und das sind unsere Gackariter im fernen Ostest)' Richt'ungenutzt sov ihr'Arbeiten und ANfreichnen für di^ Orgümfatiott unseres Roten Kreuze« bleiven. So arbeiten unsere Delegierten jenseits des Amur auch für unS. WaS sie in ihrer Stellung gelernt, wird für uns zur Lehre; zu einem Erwerb auch für die deutsche Kriegschirurgie. An erster Stelle kommt das Können de- erfahrenen Chirurgen, den das Rote Kreuz nach 'Eharbin gesandt hat, und das seiner trefflich geschulten Assistenten den BtrwustVetckt im'Ä^arÜk'zU gitte^'Wejitzr'aber auch suv die krieg^chirurgischo Wissenschaft gerade in diesem Krieg wichtig, die deutschen Anschauungen über die Wirkung der kleinkalibrigen Geschosse und über die Behandlung der von ihnen gemachten Wunden zu prüfen. Die javanische Armee ist Mst dem kleinsten Kaliber ib,b Millimeter) bewaffnet, da« eine Anfangsgeschwindig keit von mehr als 800 Meter in der Sekunde besitzt. Die Eigentümlichkeiten der von ihm hervorgerufenen Wunden, sowohl im Nah« als Fernschuß, sind twch nicht sichergestellt. Es wäre für die deutschen Chirurgen ein großer Gewinn? wenn sie hierüber Erfahrung sammeln könnten. Noch wichtiger ist die Prüfung der Behandlungsweise. Es handelt sich darum, 'festzustellen, ob die Schußwunden mit steinen Ein- und Ausgangs Öffnungen des Geschosses auch dann unter einfachen Verbänden heilen, wenn die mitgetroffenen Knochen zer splittert waren. Ebenso ist festzustellen, ob es richtig ist, daß bei den furchtbaren, geradezu explosiven Wir kungen eines Nahschüsse- regelmäßig die sofortige Ab setzung des zerschmetterten Glieds notwendig ist. Es leuchtet ohne weikere« ein, wie wichtig solche Entschei dungen sind, ebenso aber auch, daß diese sich nur in einer nach den modernen wissenschaftlichen Grundsätzen ausgerüsteten Arbeitsstätte gewinnen lassen. Eine solche ist da- deutsche Hospitbl in Tkjarbin. Es sind nicht geringe Hoffnungen, die die Kriegs chirurgie auf die Beobachtungen, Leistungen und Er gebnisse dieses Hospitals setzt und Ätt Spannung er wartet. Zeder Krieg ist ein»trnster Lehrmeister für den folgenden. Scheue» wir twch nicht die Opfer, uns seine Lehre« im Chavbinhospital zu- sichern! Tages-Greignist-. — Bre-lau. Auf dem Rittergute Schönfeld bei Nonstadt in Oberschlefien erkrankten 12 Personen, unter ihnen der Besitzer v. Watzdorf und besten Gattin, ssnter schweren VergffnmgUhmptomen, die mutmaßlich infolge W Genusses von verdorbenem Fleisch Herrichten. Ein Stuben mädchen ist gestorben, alle anderen sind jetzt außer Lebensgefahr. — Bre-lau. Der Registrator Karl Brauner, der as« Angestellter einer Filiale der Gasmotorenfabrik Deutz td'oOü^pk veruntreut hatte, wurde gestern kN Brests« verhaftet. ' '—Hamburg. Bei den schweren Gewittern, die von Freitag hl« Sonnabend über ganz Nord- und West deutschland niedergingen, sind nach einer Zusammenstellung insgesamt in Ü2 Ortschaften durch Blitzschlag 11« Gebäude eingeäschert, 34 Personen vom Blitz erschlagen und viele ! ( rletzk^ünd auf den Weiden viel Vieh getötet worden. Der Hagelschlag vernichtete stellenweise die ganze Ernte. — Der 19 jährige Bahnarbeiter Bergeefi schoß kn Großmoor Sei'Harbuieg^uf 'mehrere Nachbarn, die ihm kein Geld borgen wollten. Die Ehefrauen Heitmann und Kayser Würden durch fünf Schüsse getötet. Der Mörder ist in Hamburg verhaftet worben. ' ' — Münster. Gestern mittag kurz vor 1 Uhr ist durch Grostfeuer die größte Brauerei am Platze, die West- fälia-Vraaerei von Gebt- Hagedorn L Co., vollständig ein geäschert worden. re— Marburg. Der in Gießenfeld (Kreis Fransen- berg) stationierte Lehrer Mengkl erstach ein 14 jähriges Mädchen, die Schönheit des Ortes, in Gegenwart der Eltern des Lehrers. Mit dem Mädchen, Tochter eines Landwirts, hatte der Lehrer ein Verhältnis. Köln/ Der fftihere Fähnrich Hüstener hat nun mehr seine Strafe in Weichselmünde abgebüßt und ist zum Besuche seiner Angehörigen in Neuwied eingetroffen. — Köln. Die Polizei verhaftete in einer Kaschemme fünf Individuen, die in der Rheinaustraße bei einem Ein bruch in ein Gold- und Juwelengeschäst Wertgegenstände im Betrage vost' 25 000 M. erbeutet hatten. Man fand in ihrem Besitz eine Anzahl Revolver schwersten Halibers sowie eine Menge geraubte Brillanten. Straßburg Wie ein Privattelegramm meldet, flüchteten vor einem Unwetter vier Männer am Fuße der Hohkönigsburg in eine Lehmgrube und wurden verschüttet; zwei Arbeiter erstickten. — Wien. Ein aufsehenerregender Selbstmord wird von hier gemeldet/ Oberst Viktor von Reih, Kommandeur des 7. Jnfanterie-Regiments in Graz, der am Sonnabend nach Wien gekommen war, hat sich in einem Hotel er schossen. Man fand bei ihm mehrere Briefe an das Grazer Korps-Kommando, das Kriegsministerium und ver schiedene Generale. Der Selbstmord erregt in militärischen Kreisen großes Aufsehen. Oberst von Reitz war ein sehr tüchtitzer Sösdat; er stand vor seiner Ernennung zum Generalmajor. ' Seit einiger Zett war er nervenleidend; man vermutet, daß die/Tat im Verfolgungswahn be gangen ist. ' — Madrid. Prinz Don Carlos und der Jnfant Alfons von Orleans unternahmen Sonnabend einen Spazierritt in die Umgegend von Tardo. Der Jnfant verlor sich auf einem Nebenwege im Gebirge und wurde nach zwei Stunden tot aufgefunden. Prinz Alfons Maria Franz Anton Diego war geboren zu Madrid am 12. No vember 1886 als ältester Sohn des Prinzen Anton von Orleans Duca di Galliera und seiner Gemahlin, der Infantin Eulalia von Spanien. — Baltimore. Auf der westlichen Marylandbahn W Sonntag nacht bei Westminster ein Personenzrm und ein Hohlenzug zusammen gestohest.' Dqhei kamen st» Per- sonen ünl-'Ätzen, fast sämtlich PahnbHeytzete. und BolkswirtsehOftiiehe». — Die ffälberruhr charakterisiert sich al- reine Darmerkrankung, bei welcher entzündliche Erscheinungen am Magen und Darittkanal attstrtten Die Krankheit beginnt stets in den ersten Lebenslagen. Die befallenen Tiere leiden sehr an Durchfalls Mit raschem Kräfteverfall führt die Krankheit in 1 — 3 Tagen zttm Tods. Dies« Seuche ist sehr ansteckend. Der AnsteckungsstoK'tst allein Bakterium erkannt, welches zu der Gtuppt der Dannbak- terien gehört. E« ist ritt Stäbchen von ovaler Fotin oder etwas länger mit gut abgerundeten Ecken. — Junge Enten nehmen auf dem Teich gierig dort wachsende Wassergewächse auf und besonder« sagt ihnen der Genuß von Wasserlinsen »u. Werden sie im'Ätalle gehalten, dann sollte man ihrten Ersatz bieten und die Linsen in einem Wassergefäß Vorsitzen.' Geeignet ist ein Wassertrog oder auSgehöhlter Baumstamm, der im Aus- lauf oder an einer sonstigen Stelle, wo die Enten Zutritt haben, einaeseukt wird, so daß her Wasserspiegel mir dem Botzen ln gleicher Höhe fleht. Die' Liüftn werden ge- sammelt und in diesen Trog gefüllt, der stet- reichlich Wasser halten soll — Das Rupfen der Gänse muß in sachver- ständiger Weise geschehen, um den Tieren keinen Schmerz zu bereiten. Darum darf man zunächst nur Brust und Bauch rupfen. Niemals darf man Vie Tragfcdcrn weg nehmen, das sind jene Federn, durch welche die Flügel gehalten werden. Geschieht es dennoch, so fallen hie Flügel herab und werden än der Erde geschleppt, schließlich stellt sich dauernde Geflügellähmung ein, welche die ^left lmyier mehr entkräftet, bis sie ganz zu Gründe gehen. Auch die Federn des Halses und Rückens dürfen nicht gerupft Werden, sonst können Regen und Hasser nicht mchr abläufen und Durchfall, Kreuzlähmung sijw die Folge davon. Oemeivrrutziges. — Um Rhabarberkompott herzustcllen, ver fahre man folgendermaßen: Sobald die Rhabarherstaude kräftige Blattstengel treibt, werden diese avgetrennt, der Bast abgcschält und Vie Stiele in 2 Zentimeter lange Stübchen geschnitten. Alsdann wird der Rhabarber In ein reichlich großes, irhenes Gefäß gegeben, ein Stück Zitronenschale und Zucker hmzufügt, gründlich damit durch geschwenkt (man rechne auf eilt halb Kilograittm geschälten Rhabarber ca. eiu viertel Kilogramm Zucker) rwd unter sehr häufigem Schütteln an der Seite des Herdes im eigenen Safte weich geschmort, doch so: daß die Stücke ganz bleiben Rhabarber verlangt viel Aufmerksamkeit und darf nicht stark kochen, da er sehr leicht zerkocht und dadurch unan sehnlich wird. Desgleichen lassen sich die Stiele zu Mar melade, Creme, Sirup, Pasteten, Luchen und dergl. ver wenden, Speisen, die den meisten unserer Hausfrauen leider nicht bekannt sind, hinsichtlich ihres Wohlgeschmackes und ihrer Bekömmlichkeit aber überall Beifall finden dürsten. — Fettflecken werden entfernt durch Bestreuen derselben mit Kalkpulver. Die Flecken werden mit Papier bedeckt, dann setzt man ein mäßig warmes Eisen darauf. WrivaL -Wek anntmcrchun^en. Kurhaus Kleinzschachwitz. Heute Mittwocb den 21. Juni Großes Mit'itcir-KonzerL von der Kapelle des L. (tzeibr) Gren.rHkeg. Rr. iaa Dir.: Louis Schröder. Abfahrt des Konzert-Talon-Dampfers . von DreSden-'A. 3", von Dresden-N. 3", „ LvscHwitz 3»» „ Blasewitz 4°° Rückfahrscheine inkl. Konzertbons fürs Kurhaus ab Dr.-cden ü Person M. 1.30, Kinder 90 Pf., „ Loscbwitz Blasewitz „ , „ 1.10, „ 80 , Eintritt an der Kaffe 50 Pf. — Börverkaufskarten (6 Stück 2 M.) im Kurhaufe. Nach tsim Konzert findet ein familiäres Tänzcden statt. s9j Hochachtungsvoll NolnrleU Hausverkaus wegen Konkurs. Auf das zum Konkurse de- Material- und Schnittwarenhändlers Gustav Moritz Pkilipv in Reiedentzerg bei Moritzburg gehörige Hausqrundstuck Mr. LU sind 6bOO M gev«ten worden Etwaige Mehrgebote sind bi» 2N. Juni 'bet Konkurs- Verwalter Otto Hei«;e in Dresden Gneisenaustraße 10, I, einzureichen. sbs Mb M Jeckn. SGuStt AüsLW-orl des ZlMMu GnlUdes SUUti» in MtcUM -Mat-Ieoie». Richard pinkrrt Kostüme: VS jscüen- ölusen- fsssons: ^.11,13.24.50 etc. 1^6/* nack Da/neer- Spe2l<rl //aus lÜLAVllKN rttn: Vsr8ottIvimuuK. Lrdrvoksn, Sockdrvnnvn. Us^snkrLmpf, XppstMoal? kvit uvck irntru-rtutUsods ULxvn-Xksvktionon vorckvn xodssssrt sv. dossltigft ciurvtt ckvv soit vivisn cknkrou srprodtvn unck dsvLdrtov vnokmnan 8odsu «nxontsv. Vorsvid« int in snxron von 3 pnketon (L1 »n in Vükinn-Vviöor Uirsok. Lnutrnvr Strnüs Kr. 28, ru dsriodsn. kinr vokt, vsnn ^vckvs ?nkvt mit clor 8okutrmnrlrs „8»ottm»nn" vsmssttsn tst. Nol» Nn«i»n »^00. »»»«kuttaa ».00. WOinratt». —^00. ornkio« lo.oo Novk«»kivt«» >,M. XruUräbiLroa sMUch» 1'1 ii > rn» t-Ui