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Sene 6 Wrivat -Bekanntmachungen Handel, Industrie und Verkehr 8 Dresdner Fuhrwesengesellschaft in Dres- den. Nach dem soeben erschienenen Jahresbericht kommen von dem 113772 M. betragenden Bruttogewinn 53248 M. für verschiedene Abschreibungen in Abzug. Der Reingewinn des Jahres 1904/05 beläuft sich zuzüglich Vortrag von 2879 M. und Gewinnanteil von 2 Gesellschaften m. b. H. für das Jahr 1903/04 von 6750 M. auf insgesamt 70 153 M. Davon erhalten, wie gemeldet, die Aktionäre 5'/? (3'/,) Proz. Dividende gleich 44 000 M., Aufsichts ksawuiW-Verkant vegoll Vv8vkLksverIvKlUlß In unter t'rvin. vm mein bekannt grossvs kLgsr virkliok sokäor Mrkv, Lkttöii, kjG Mä uortüme: Isclcen- ttlusen- f»88ON8: 24. ro etc. „Sächsische Dorszeitung." — 8. Juni l905. /.u reäurieren, verkante iek von jetrt ab unter f»el>n»rinnl«vker -M»r»ntl« mit IS—SU o/a k»I»»tt. VorLÜAlioke Oeie^enbeit XU rvvllrm un<! kinkvi 8rkr ^inknnt. ZlUK. KvllldLrÜt, Ilbrinaeberm6i8ter, IRr««N»n, RS. Vrescken Va/rre/r- handelt eS sich zunächst um die einmaligen Kosten, welche zur Einrichtung des Platzes und zur Errichtung eines Barackenlagers aufgewendet werden müssen. Sie sind auf 4 bis ü Millionen zu veranschlagen. Diese Millionen gehen unseren sächsischen Unternehmern, Industriellen, Gewerbtreibenden und Arbeitern zum größten Teil verlören, wenn der Platz nach Preußen käme. Aber dieser einmaliae Verlust ist immerhin noch der geringere. Den größten Verlust bildet die dauernde jährliche Abwanderung derjenigen Gelder, welche der Unterhalt sächsischer Truppen während der Dauer und infolge ihres Aufenthalts auf einem iu Preußen ge legenen UebungSplatze erfordert. Das sind die Gehälter, die dienstlichen Zulagen für Offiziere und Beamte, die Löhnung, die Beköstigung-gelber für Unteroffiziere und Mannschaften, die Pferdeverpflegung, die Wirtschafts kosten der Garnisonverwaltung usw. usw. Und es sind auch nicht allein die dienstlichen Gelder, die vom Reiche zur Verfügung gestellt werden und für deren Auf bringung Sachsen nach Maßgabe seiner außergewöhn lichen Bevölkerungsziffer doch mit aufzukommen hatte, an deren Rückwanderung nach Sachsen es also doch ein recht selbstverständliches Interesse haben müßte, sondern eS sind darüber hinaus auch noch die Privat zulagen, die Aufwendungen auS eigenem Vermögen, die Muttergroschen, die für die Zeit solcher Uebungen außerhalb der Garnison gewöhnlich reichlicher fließen, die an der Abwanderung nach Preußen mit be teiligt sind. Nach Meinung des Herrn Generalmajor Sachse bewegt sich die Ziffer, die hier in Frage kommt, scharf gerechnet, zwischen jährlich 4— 500 (.>00 Mark. Und welchen weiteren Jnteressentengruppen diese Summen verloren gehen, das zu überdenken kann jedem über lassen bleiben. Es gibt aber auch noch einige Gesichtspunkte, die bisher nicht berührt worden sind. Das ist einerseits die Frage, inwieweit das staats fiskalische Interesse unmittelbar in Mitleidenschaft ge zogen wird, wenn der Platz nicht nach Sachsen käme, nämlich durch die Rückwirkung auf unsere direkte und indirekte Steuerveiwaltung, durch die Ablenkung gewisser Transporte von unseren Eisenbahnen und durch die Konkurrenz, die durch Anlegung eines Elbeumschlag platzes in Torgau, wovon schon viel gesprochen wird, für unser Riesa zweifellos geschaffen werden würde. Es ist ferner darauf aufmerksam gemacht worden, daß man, um sich ein annähernd richtiges Bild von den Nachteilen zu machen, die bei einer Verlegung des Platzes außerhalb des Landes entstehen würden, auch den Ausfall von Speditionsspesen und Pahnfrachten und die Mindereinnahmen an Staats- und Vermögenssteuer, Schlachtsteuer usw. in Rechnung stellen muffe. Es ist auch weiter darauf hingewiesen worden, daß es Preußen sicherlich nie einfallen würde, eine derartige vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus nicht zu unterschätzende Einnahmequelle außer Landes zu legen. Andererseits kommt in Frage, ob nicht das Hoheitsrecht unserer Krone Einbuße erleiden würde, wenn ein ganzes sächsisches Armeekorps dauernd große Ausbildungsperioden außerhalb Sachsens erledigen müßte. (Schluß folgt.) den hierländischen außergewöhnlichen Verhältnissen nicht verschließen. Andererseits ist aber auch bekannt, daß Sachsen — dank des Reichstagswahlrechts — verhindert ist, sich im Reichstag Gehör zu verschaffen. Für Sachsen ist die Situation noch weiter durch die notorische Tatsache verschärft, daß im Reichstage Zentrum und Sozialdemokraten die ausschlaggebenden Faktoren sind, denen zu gefallen wir leider nicht das Glück baden. Um so mehr wird es Aufgabe unserer Regierung sein, den besonderen und schwierigen Verhältnissen, die für Sstchsen durch die enorme Zuwanderung aus anderen Bund^siaaten mit entstanden sind, nachdrücklichst Geltung zu verschaffen und den maßgebenden Faktoren im Reiche, zunächst also dem ReichSschatzamte und dem Bundesrate, begreiflich zu machen, daß unser Land mit seiner dreimal so dichten Bevölkerung und seiner dreimal so starken militärischen Belastung und auch mit seiner dreimal so starken Heranziehung zu den Reichsbedürfnissen, denn doch nach einem anderen Maßstabe gemessen werden muß, als die anderen Staaten im Reiche; daß — rein theoretisch betrachtet — der Grundbesitz bei uns dreimal höher im Preise stehen muß, als anderwärts im Reiche, weil unser Land dreimal so dicht besiedelt ist, al- andere Bundesstaaten. Selbstverständlich haben wir in Sachsen aber auch alle Ursache, die Forderungen nicht zu Überspannen. Jeder Interessent sollte es sich wohl überlegen, wie hoch er seine Forderung vernünftiger- und anständiger weise stellen darf, er muß sich bewußt bleiben, daß eS sich hier doch noch um etwas mehr, als sein persönliches Interesse handele. Wenn, wie in einer Zeitungsnotiz zu lesen war, der Kaufpreis um einen bei Grimma rekognoszierten Platz sich um die 20 Millionen herum bewegen würde, so ist doch selbstverständlich gar nicht daran zu denken, daß eine solche Summe vom Reiche bewilligt werden würde. Es ist aber anzunehmen, daß durch eine angemessene Einwirkung und Belehrung von seiten der Amtshauptleute, den landwirtschaftlichen Vertrauenspersonen, angesehenen und verständigen Orts eingesessenen, durch landwirtschaftliche Verbände usw. schon manches zu erreichen wäre, obgleich nicht zu ver hehlen ist, daß dadurch nur der Beseitigung eines Teiles der Schwierigkeiten, vielleicht »sogar nur des kleineren Teils, soweit eS sich lediglich um die finanzielle Seite der Angelegenheit handelt, vorgearbeitet werden würde. Das meiste zu tun bleibt in dieser Richtung — und damit kommen wir auf den zweiten Hauptfaktor in der Reihe der Interessenten — dem Staatsfiskus, dem Finanzministerium übrig. Die Militär-Verwaltung ist schon aus Gründen der Verminderung der Zahl der Verkäufer gezwungen, möglichst auf Gelände zuzukommen, in welchem der Staat wenigstens zum großen Teil Besitzer ist, um die Zahl derer zu vermindern, mit denen man zu verhandeln hat. In der großen Zahl der Betroffenen liegt eben die besondere Schwierigkeit, mit der die sächsische Militär-Verwaltung zum Unter schiede von den Verwaltungen anderer Kontingente zu kämpfen hat. Legt unsere Regierung, was wir als selbstverständlich ansehen, Wert darauf, den Platz dem Königreiche Sachsen zu erholten, dann wird sie auch bei der Wertsermittelung für abzutretendes forstfiska- lisches Areal von der gewohnten und wissenschaftlichen Gründlichkeit etwas nachlassen und dafür in Gegen rechnung die Ziffern stellen, mit welchen die staats fiskalischen und volkswirtschaftlichen Vorteile einzuschätzen sein werden, die für das Königreich Sachsen heraus springen, wenn ihm diejenigen Summen erhalten bleiben, die andernfalls einmalig und dauernd nach Preußen wandern. Sieht man ab von den Kosten für den Grund erwerb, die, solange nichts Näheres über die Gegend verlautet, in welche der Platz verlegt werden soll, mit einiger Sicherheit nicht zu schätzen sind, die aber nach den Ziffern, die schon vorgetragen worden sind, sich um 6-lo—l2 Millionen herum bewegen werden, so Kräftige Menpsisnren gibt ab -4. Voxel, f64j zr/c/r^ Lperiat //aus am ^Ztma/'/rt aü^llLüL^zr/ rat, Vorstand und Angestellte 7382 M, der Reservefonds 3364 M., der Reservefonds II 5000 M., der Personal- Unterstützungsfonds 500 M , das Pfandverficherungskonto 3085 M., das Delkrederekonto 4000 M. Auf neue Rech, nung werden 2822 M. vorgetragen. Da- neue Geschäfts jahr hat sich bis jetzt günstig angelassen. 8 Die Interessengemeinschaft Dresdner Bank—A. Schaaffhausenscher Bankverein be- absichtigt, mit ihren Freunden eine besondere Organisation für die Uebernahme von Treuhandgeschäfteu, Vermögens- und Erbschaftsverwaltungen usw. ins Leben zu rufen. 8 Brauerei zum Feldschlößchen, Aktiengesell- schäft, Dresden. Die Aktionäre werden aufgefordert, in Erledigung des Beschlusses der außerordentlichen Aktionär versammlung vom 5. April ihre Aktien zwecks Zusammen- legung im Verhältnis von 4:3 bis spätestens 7. September einzureichen. 8 Der Internationale Baumwollenkongreß hat gestern in Manchester getagt. Der Delegierte Amerikas erklärte, die amerikanischen Vereinigungen wären noch nicht zu dem Punkte gekommen, sich zu organisieren, um der Vernichtung der amerikanischen Baumwolle Beschränkung aufzuerlegen. Ihre Stellung wäre in Amerika eine eigen, tümliche, aber die Ansichten erweiterten sich, und da der Export und der Handel sich ausdehnten, so wäre es außer allem Zweifel, daß Amerika bald so weit sein würde, um der internationalen Organisation beitreten zu können. Der Kongreß hat Arno Schmidt zum ständigen Sekretär des Kongreffes ernannt, mit der speziellen Instruktion, die Organisation auf dem Festland zu verfolgen. Land- und Volkswirtschaftliches. — Dem vor kurzem erschienenen 32. Geschäfts- bericht der Dresdner Fleischer-Innung auf das Jahr 1904 mögen nachstehende Notizen entnommen sein, die von allgemeinerem Interesse sein dürften. Was zu- nächst den Verkehr auf dem Viehmarkte anlangt, so betrug der Auftrieb in Rindern 36 254 (18 008 außer- sächsischen, 12 804 österreichisch-ungarischen und nur 5443 sächsischen Ursprungs), in Schweinen 187 538 (139 012 außersächsischen und 48 526 sächsischen Ursprungs), in Hammeln 50 045 (48 069 außersächsischen und 1976 säch- fischen Ursprungs), in Kälbern 83 650(44 684 sächsischen, 38 658 außersächsischen und 314 österreichischen Ursprungs), sowie 53 Ziegen. Der Gesamtaustrieb bezifferte sich dem- nach mit 357 546 Schlachttieren. Es waren dies 24 349 Stücke mehr als im vorhergegangenen Jahre. Den Verkehr in den Schlachthäusern betreffend, wurden 29 246 Rinder, und zwar 9347 Ochsen, 785 Stiere, 10 630 Bullen, 8190 Kühe und Kalben, sowie 294 Jungrinder, 156 925 Schweine, 41 408 Hammel, 82 537 Kälber und 195 Ziegen inkl. der sogenannten Zickel oder in Summa 310 311 Stücke, 17 160 Stücke mehr als im Jahre vor- her, geschlachtet. Sehr ansehnlich sind natürlich auch die verschiedenen Ausgaben gewesen, von denen nur einige der bedeutenderen aufgewühlt sein mögen. An Gehältern und Löhnen waren 82 713 M 73 Pf., an Verzinsung der 1. Anleihe 31 224 M. und jener der 2. Anleihe sogar 53 130 Mark auszuzahlen, während das Kohlenkonto mit 50 319 M. 65 Pf. zu Buche steht, für elektrische Be- leuchtung aber 19 804 M. 28 Pf. und für Gebäudeunter haltung 13 243 M. 65 Pf. aufzubringen waren. Die Viehpreise sind für Rinder, hauptsächlich von solchen besserer Güte, immer sehr hohe geblieben und die Auf- triebsziffer von aus Oesterreich-Ungarn gelieferten Rindern ist seit Bestehen des Dresdner Schlachthofs nie so stark gewesen als im letztverflossenen Jahre. Der Mehraustrieb und die damit im Zusammenhänge stehenden Mehr schlachtungen, sowie der Wegfall größerer Neubauten haben der Innung zu einem günstigeren Resultate verhalfen als in den beiden Jahren 1902 und 1903. — Auf dem Großenhainer Schweinemarkte standen gestern 190 Schweine und 344 Ferkel zum Ver- kauf. Preis eines Schweines 40 bis 100 M., eines Ferkels 12 bis 27 M. Läufer-Schweine, R Paar aute Zuckt »Kühr, eine Milchzentrifuge zu verkaufen Dresden »Eotta, Hebelstraße Nr. 38.