Volltext Seite (XML)
Selle 6. dem auf Schaffung eines zweiten Platzes gerichteten Plane des Krieg-Ministerium- nur wieder die Uner sättlichkeit der Militärverwaltung sehen wollen. Herr Generalmajor Sachse erkennt in dem Bestreben der Militärverwaltung vielmehr die gerechte Berücksichtigung der eigenartigen wirtschaftlichen Verhältnisse Sachsens und die Absicht, das platte Land vor neuen und be sonderen Lasten zu bewahren, die es tragen müßte, wenn der Militärverwaltung die Mittel zum Erwerbe eine- zweiten Platzes vom Reiche versagt würden und dann das Land durch zahlreichere Uebungen im Ge lände, vermehrt mit Einquartierung-lasten, Flurschäden, Vorspanngestellungen usw. heimgesucht werden müßte und zwar mit Militärlasten, die ohnehin schon in solcher Schärfe und Schwere eben nur den sächsischen Grund besitz und keinen anderen im ganzen Reiche nur an nähernd so stark treffen. (Fortsetzung folgt.) Das VormundfchaftsgerLcht. Sowohl eheliche als uneheliche Kinder, solche, die unter der elterlichen Gewalt sind, und solche, die einen Vormund haben, sind der Fürsorge und Aufsicht des Vormundschaft-geeicht- unterstellt. Vormundschafts gericht ist in der Regel das Amtsgericht, nur bei mediatisierten Fürsten das Oberlandesgericht. Es hat von Amts wegen einzugreifen, sobald es von Tatsacken Kenntnis erlangt, die sein Tätigwerden erfordern. Es hat zu sorgen, einerseits für die Person, anderseits für das Vermögen. Die Fürsorge für die Person übt es durch Bestellung von Vormündern, Pflegern und Bei ständen. Es entzieht dem Vater die elterliche Gewalt, wenn dieser durch Mißbrauch seines Rechts das geistige und leibliche Wohl des Kindes gefährdet. Es regelt die Beziehungen zwischen geschiedenen Eheleuten und ihren Kindern. In besonder- ernsten Fällen ordnet es die Zwangserziehung an; in leichteren Fällen ist es berechtigt, den Minderjährigen, die »hm unterstehen, Belehrungen und Vermahnungen zu erteilen. In bezug auf da- Vermögen der Minderjährigen hat das Vormundschaftsgencht darüber zu wachen, daß es ordnungsmäßig verzeichnet und bei ihm angezeigt wird. Zu den Vermögensverwaltung-geschäften des Vormundes und bisweilen auch des Vaters ist seine Genehmigung erforderlich Treiben die Eltern mit dem Gelbe der Kinder Mißwirtschaft, so entzieht es ihnen die elterliche Gewalt; den Vormund setzt es im gleichen Falle ab. Die Kenntnis der Tatsachen, die sein Einschreiten erheischen, erlangt das Vormundschaftsgencht auf ver schiedene Weise. Geburten und Todesfälle werden ihm vom Standesamte regelmäßig angezeigt. Diese Anzeigen sind so gefaßt, daß das Vormundschaftsgencht daraus zu erkennen vermag, ob es irgendwelche Maßnahmen zu treffen hat. Auch die Ehescheidung-- und die Ehe nichtigkeitsurteile werden dem Vormundschaftsgerichte nach dem Eintritte ihrer Rechtskraft mitgeteilt. Andere Tatsachen, die vormundschaftsgerichtliche Maßregeln er fordern, soll der Gemeindewaisenrat dem Gericht mit- — „Sächsische Dorszeitung." — 7. teilen. Hierher gehören insbesondere die Vernachlässigung des leiblichen Wohles durch schlechte Wartung und Verpflegung, körperliche Mißhandlungen, sittliche Ge fährdung. Das Vormundschaftsgencht muß aber auch auf Anzeige Privater hin Erörterungen anstellen. Es muß sich überhaupt um die seiner Fürsorge unterstellten Personen kümmern, sobald eS amtlich Kenntnis von einem Anlasse zum Einschreiten erlangt. Wird z. B. ein Kind von seiner Stiefmutter gemißhandelt und dies von jemand, der es sah, dem Bormundschafts gerichte angezeigt, so muß dies eingreifen. Land, und Volkswirtschaftliches. — Ueberaus hohe Schlachtviehpreise. In der Fach- und Tagespresse wird gegenwärtig darüber gestritten, ob zur Zeit ein Vieh- oder Fleischmangel besteht. In den die Interessen der Landwirtschaft vertretenden Organen wird ein Fleischmangel mit dem Hinweis darauf bestritten, daß in vielen Städten, vor allem aber in Berlin, die Schlachtungen im ersten Drittel des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahre stark zugenommen haben. Von der anderen Seite dagegen wird die Auffassung ver treten, daß die Schlachtungen einzelner Städte zur Beur teilung der Vieh- und Fletschversorgung Deutschlands nicht maßgebend seien. Die Gesamtziffern der Schlachtungen für das ganze Deutsche Reich ergäben vielmehr für das erste Vierteljahr 1905 im Vergleich zum vierten des Vor jahres eine Abnahme, wiesen also auf einen Rückgang des Fleischverbrauchs hin. Der Rückgang der Schlachtungen entfällt namentlich auf Schweine. Aus dieser Abnahme ist indes noch nicht ohne weiteres auf einen verminderten Fleischkonsum der Bevölkerung zu schließen, da die Höhe des Fleischverbrauches in den verschiedenen Quartalen sehr starken Schwankungen unterliegt. Die meisten Schweine schlachtungen fallen eben gerade in das vierte Quartal, weil hier die Wurstfabrikation Saison hat. Auch werden in dieser Zeit auf dem Lande die Schweine für den eigenen Haushalt geschlachtet, während der Konsum dieses Fleisches erst in den nächsten Quartalen stattfindet. Biel wichtiger zur Beurteilung der Frage, ob Vieh- oder Fleisch- mangel besteht, ist die Preishöhe. Kann man auch gegen die Preisnotierungen des Kaiser!. Statistischen Amtes sehr viel einwenden, so werden sie doch im allgemeinen von Produzenten, wie auch vom Handel und endlich ebenso von den Konsumenten als richtig hingenommen. Verfolgt man aber nach diesen Notierungen die Preisbewegung für Schlachtvieh, so ergibt sich, daß der Stand der Schlacht viehpreise feit 1895 noch nie so hoch gewesen ist wie gegenwärtig. Auch im Vergleich mit früheren Perioden kann behauptet werden, daß die gegenwärtigen Preise über haupt noch nicht dagewesen sind. Für Deutschland kann die Bewegung der Schlachtviehpreise etwa bis 1850 zu rück einigermaßen vergleichbar verfolgt werden. Bei einem solchen Vergleich findet sich kein einziges Jahr, in dem der Durchschnitt für die vier Schlachtviehgattungen Rinder, Schweine, Kälber, Hammel auch nur annähernd an den jetzigen Preisstand herangereicht hätte. Steht nun aber die Tatsache fest, daß wir in Deutschland augenblicklich Schlachtviehpreise haben, wie sie im letzten Halbjahrhundert Juni 1905. —l. niemals zu beobachten waren, so laßt sich nicht-lang^ bestreiten, daß das Angebot sehr knapp, die Nachfrage da gegen auf dem Biehmarkt ziemlich stark ist. Damit wäre aber .bewiesen, daß trotz aller Einwände in Deutschland zur Zeit ein Vieh- resp. Fleischmangel besteht. — Umgestaltung verschilfter, ertragloser in ertragreiche Fischteiche. In oft jahrelang un ausgesetzt unter Wasserbespannung stehenden Teichen ver- fäuert infolge des Luftabschlusses der Teichbodcn. Die Folge dessen ist die Ansiedelung saurer, harter, kieselhaltiger Wasserpflanzen, als Schilf, Rohr, Bandgras, Schachtel- Halm u. a., tvelche die nützlichen, lockerzelligen, süßen Wasserpflanzen, die Bedingung der Vermehrung der kleinen Nährtierfauna der Fische, verdrängen; solche Teiche für die Fischzucht unbenutzbar gestaltend. Würden diese schädlichen, das Unkraut des Teichbodens repräsentierenden Pflanzen alljährlich zwischen Mai und Juli, 10—12 Zentimeter unterhalb des Wasserspiegels mittels Sichel oder Sense abgeschnitten, so blieben diese Schmarotzerpflanzen in ver- hältnismäßig kurzer Zeit fort, denn sie würden keinen Samen erzeugen und aussäen. Durch diese Art des Ab mähens werden die Herzblätter dieser Pflanzen bloßgelegt, das Wasser tritt zwischen diese ein und veranlaßt dadurch daran die Wurzelfäule der Schädlinge. Allerdings muß dieses Ausmähen konsequent mehrere Jahre hindurch jährlich erfolgen, sonst gelangt man nicht zum Ziele. Wird nun ein so behandelter, nichtstragender Teich möglichst oft staubtrockengelegt, wintersüber besämert, des Sommers allenfalls mit einer Biehfutterpflanze besäet als Weide verwendet, so könnte ein solch verlorener Teich nach relativ kurzer Zeit wieder ertragreich werden und würde die hierfür aufgewendete Mühe reichlichst lohnen. — Luft den Stuten. Angemessene Bewegung und frische Lust sind für die Stute Lebensbedürfnis. Der Stall sei warm, jedoch nicht zu warm und dumpfig, frei von unreiner und verdorbener Luft. Zugluft ist auf alle Fälle zu vermeiden, weshalb der Stand der Stute nicht gegenüber der Türe anzubringen ist, damit durch das Oeffnen dieser nicht der kalte, einströmende Luftstrom sie berühre. Den besten Standraum liefert ein separater Verschlag, wo die Stute sich nach allen Seiten frei bewegen kann, ohne von anderen Pferden geschlagen zu werden. Das Ausgleiten daselbst, infolge zu glatter Bohlen usw, behebt man am leichtesten durch Liegenlassen des Düngers und gute Einstreu. Reine, reichliche Streu, damit die Stute sich behaglich legen kann, in einem zugluftfreien Stalle mit geräumiger Stalltüre sind Dinge, die besondere Beachtung verdienen. — Heuen bei Regenwetter. Hält bei der Heu ernte regnerisches Wetter an, dann ist in regenfreien Stunden öfteres Umsetzen der Schober nicht zu unterlassen, um der Fäulnis vorzubeugen. Bei kühlerer Witterung kann man auch künstlich eine Wärmeerzeugung hcrbeiführen, nämlich dadurch, daß man das gemähte Gras in Schwaden bis abends liegen läßt, und es sodann in kleine Haufen bringt. Bis zum nächsten Tage erhitzt sich das in solchen Häufchen liegende Gras so stark, als wenn es von der Mittagssonne beschienen worden wäre; dadurch wird viel Feuchtigkeit aus dem Grase geschieden und der Rest ent weicht, sobald die Häufchen zerstreut werden Diese H'rivnt -Mekanntrnachungen. Kurhaus Kleinzschachwitz. Heute Mittwoch den 7. Juni Kroßes Mrt'itär-KonzerL vom König!. Sachs. 1. Pionier-Batl. Nr. 12. — Königl. Stabshornist A. Lange. Abfahrt des Konzert Salon Dampfers von Dresden 'A. 3^0, von Dresden-N 3°-', „ Lofchwitz 3^, „ Blafewih 4°<>. Rückfahrscheine inkl. Konzertbons fürs Kurhaus ab Dresden ü Person M. 1.30, Kinder 90 Pf., „ Loschwitz-Blasewitz „ „ „ 1.10, „ 80 „ Eintritt an der Kaffe 50 Pf. — Borverkaufskarten (6 Stück 2 M.) im Kurhause, m Nach dem Konzert findet ein familiäres Tänzchen statt, m sdj Hochachtungsvoll Hvlnrleh. Svdrruum L Lvdtvrmszfsr, Vrvsävu-K. L0Q86I-V6Q - ! t-sncMsusstrstsss 27. KIr. 420. «mptvblvn in tuäsllossr Otttt« uoä Luelrmiß: 8t»nn«nrl>»!'llel 30 ?f. 80mttrimp1 mit löplrn . . 75 „ .. - Uns Ups» . . 50 „ ki-dnn (8etiolin) 15 wottsn in KSiliIn 85 ichrM lllstt«! lwrirlitiy. 70 „ 8t»inpiltt I», UMirelis... 110 „ „ l». dnunreiunig. . 100 „ 8piinlt, liin Mieist 05 i'k. lomKsn -l'ui-a 75 lMvsen I>, '/« fi-üedl, . . 180 „ Oiensn 1t, «sirr 80 ii-Ussi-en 1>, lmuuu .... 125 lineken, relmmr 75 „ tül 30 vorrüMK 120 SWWWWWWWW Tnssnäuug io vrsuäso oock Vorortso truolro lluu». Mein diesjähriger Verkauf von Htunkelpst'anzeu (gelbe (Ackendorfer) beginnt Mittwoch den 7. Juni. Abzu- geben ca. 1200 Körbe ä 1 M. Rippien Wäschemangel billig zu verkaufen in Dresden, Försterei straße 18, Hinterhaus pari. (50s sind zu verkaufen in HitzfchewigNr.KP. oo Kostüme: lsclcen- »lusen- fsssons: tä. 12. IS. 24. Z0 etc. ff ß K vrescle/r Oamen- LperLa/ //aus UnnIcelrUhenpannren sind zu verkaufen in Naundorf b. Kötzschenbroda, Bahnhofstraße 8n. s14) Vllts-Vsrkiml. Erbteilungshalber soll das in Kreischa gelegene Gut Nr. U8, zirka 58 Acker groß, mit 1103 Steuereinheiten belegt, mit sämtlichen lebendem und totem Inventar, aushaltendem Wasser unter günstigen Be dingungen verkauft werden. Näheres im Gute daselbst. s13^ verkauft ^lloälalxat pennrleb