Volltext Seite (XML)
—'— —— ' — „Sächsische Dorfzeitung." — 4. Juni 1905. "r.»«»«-»—— ,-^-d Seite 9. Hymnus auf Dresden. (Im Mai 1W5.) Hariri, der arabische Poet, Zu Basras Ruhm hatt' er den Spruch gedichtet: Wenn Gottes Auge über Welten geht, Besonder« Blick es noch auf Basra richtet. — Jst's nicht mit Dresden ähnlich auch bestellt? . . . Wie gibt die Stadt von Gottes Segen Kunde! Du wüßtest nicht, wo sonst noch in der Welt — Mit schöner Landschaft Großstadt so im Bunde! Und wenn im Lenz die Büsche und Allee'n So überreich vor dir in Blüten prangen, Wenn du des „Großen Gartens" Pracht gesehn, - - Wie soll dich da nicht Hochgefühl umfangen? . . . Und manches ländlich schöne Paradies, Von Dresden ist es leicht auch zu erreichen; Manch stolzes Tal, das man „entzückend" hieß, Schon mußte vor dem Elbflorenz verbleichen. Und diese Stadt voll Kunst und Wissenschaft, Zum Dienst der Musen sicher wie erkoren, Sie zeigt's: Nur aus besondrer Gotteskraft Ist Dresden, ist das Dresdner Land geboren! Carl Nicolaus von Gerbel-Embach. Arbeitskalender für den Mvnat Juni. Von C. Römer. (Nachdruck verboten.) (Schluß.) Gemüsegarten. Die Hauptarbeit besteht jetzt in der Kultur, d. h. in der richtigen Behandlung aller bisher gemachten Anpflanzungen Bei Trockenheit ordent lich gießen, von Unkraut rein halten, bei Regenwetter den stark zehrenden Pflanzen, namentlich den Kohlarten, öfter einen tüchtigen Dungguß geben. Nach starken Regengüssen ist der Boden aufzulockern; zugleich kann ein Anhäufeln der Pflanzen, wo es nötig' tut, statt- sinden. Gegen Ende des Monats hört das Spargel stechen auf; die Beete werden geebnet; von der Spargel fliege befallene Triebe werden abgeschnitten und ver brannt. Aussaat von: Blätterkohl, Salat, Radieschen, Endivien, Herbstrüben, Erbsen, Buschbohnen, Mohren, Spinat. Auspflanzen von: Kvhlarten, Sellerie, Porree, Kopfsalat. Bei Wurzelgemüsen vergesse man das rechtzeitige Ausdnnnen «Verziehen) nicht, falls sie so dicht stehen, daß die Pflänzchen sich gegenseitig am vollen Auswachsen hindern würden. Gurken sind zu entspitzen, desgleichen Melonen, wer solche im Kasten oder an sehr günstiger Stelle unter Glasglocken im Freien zieht. Im übrigen sind die Arbeiten des Monat Mai fortzusetzen. Ziergarten. Die Blumenzwiebelpflanzen, die jetzt welk geworden sind, werden herausgenommen, an einem schattigen, trockenen Orte ausgebreitet, später ge reinigt und sorgfältig aufbewahrt. Verpflanzen der im April gesäeten Nelken, Reifen des Aurikelsamens. Alle einjährigen und perennierenden Blumenpflanzen sind an Ort und Stelle zu pflanzen. Die Glashausgewächse sind nachzusehen. Behacken der Levkojen. Die Teppich beetanlagen werden jetzt gemacht. Die im Freien auf gestellten Kübelpflanzen müssen am Abend tüchtig be gossen werden. Ein öfters gereichter flüssiger Dungguß trägt viel zur besseren Entwickelung und Färbung der Blätter bei. Der Juni ist der Rosenmonat, weshalb öfteres Nachsehen bei den blühenden Stämmen und Sträuchern erforderlich ist. um den Zerstörungen des Rosenkäfers durch Ablesen und Vernichten Einhalt zu tun. Abgeblühte Rosen werden entfernt. Gießen, Be hacken, Jäten, überhaupt alle in der Vegetationsperiode wichtigen Arbeiten müssen ihre tägliche Erledigung finden. Glashäuser werden tief beschattet und wenn leer stark gelüftet. Zubereitung von Blumenerden. Beschneiden der Hecken. Viehzucht. Sommerstallfütterung und Stall haltung nehmen jetzt die Aufmerksamkeit des Tier züchters voll und ganz in Anspruch. Namentlich die Uebergänge von einer Futterart zur andern erfordern Vorsicht, da sonst, besonders bei Milchkühen, leicht ein Rückschlag eintritt. Der Stall selbst muß möglichst kühl gehalten werden und sollen die Tiere vor Fliegen geschützt sein, was man dadurch erreicht, daß man die Sonne möglichst von demselben abhält und die Fenster mit Drahtgittern verschließt Mit der Sommerhitze ist der Pflege der Schweine alle Aufmerksamkeit zu schenken und ist ihnen neben kühlendem Grünfutter und einem schattigen Tummelplätze, wo sie tunlichst baden oder im Schlamme wälzen können, stets der Genuß von frischem Wasser zu verschaffen Geflügelzucht Sandbäder und Grünfutter sind für Hühner zwei unentbehrliche Dinge; ebenso ist frisches Trinkmasser auf dem Hofe und strenge Rein lichkeit in den Ställen erforderlich, wenn nicht Krank heiten und Ungeziefer eintreffen sollen. Die Lege tätigkeit der Hühner nimmt ab. Brüterinnen sollten nur mehr für Schlachtkücken gehalten werden. Die jungen Enten und Gänse lasse man bei Regenwetter zum Absuchen der Schnecken und Würmer an Weg ränder und Wiesen. Bei den Kücken der Frühbruten wird jetzt Musterung gehalten und alle nicht zum Legen oder zur Zucht bestimmten Tiere als Masttiere gezeichnet oder extra gehalten. Truthühner läßt man fleißig ausziehen auf Wiesen oder Felder. Gänse und Enten können gerupft werden, denn sie verlieren schon viele Federn. Vogelzucht. Die Brutzeit der einheimischen Sänger neigt sich allmählich ihrem Ende zu. Auch die Hecken des Kanarienvogels sollen nur bis Ende dieses Monats dauern und jedes Pärchen darf nur dreimal hintereinander nisten. Die fremdländischen Vögel sind dagegen noch länger mit der Brut und Aufzucht der Jungen beschäftigt. Nahrung für die jungen Vögel findet sich jetzt in großer Menge. Bienenzucht. Die meisten Bienenvölker stehen in diesem Monat recht stark bevölkert da; Schwärme, welche im Monat Mai nicht gefallen sind, werden jetzt erwartet. Der Juni ist der eigentliche Schwärmemonat. Bestimmte Anzeigen, ob ein Volk schwärmen wird, gibt es nicht, man müßte denn den Stock auseinandernehmen, und sich überzeugen, ob die Bienen Weiselzellen anaesetzt haben Ist dies der Fall, so darf man, sobald dieselben verdeckelt sind, jeden Tag den Abzug des Schwarmes er warten. Ziehen mehrere Schwärme zu gleicher Zeit aus, so verdecke man denjenigen, der sich bereits angelegt hat, mit nassen Tüchern, um dadurch einer Vereinigung vor zubeugen. - Alte Königinnen fallen beim Schwärmakt nicht selten zur Erde. Bei Auszug eines Vorschwarmes muß dieser Umstand stets berücksichtigt werden. Den ein geschlagenen Schwarm bringt man, sobald sich die Bienen im Fangkorbe gesammelt haben, sofort in die für ihn bestimmte Wohnung und an den ihm zugedachten Platz. Als ersten Vorbau gibt man einige leere Waben oder doch größere Wabenstücken. Zwischen und hinter dieselben hängt man Streifen von Kunstwaben. Dadurch erzielt man einen regelrechten Wabenbau. Späterhin, wenn die Bienen Miene machen, zum Drohnenbau überzugehen, kann man ganze Mittelwände einhängen. Während der eintretenden Trachtpausen müssen die Schwärme fleißig gefüttert werden. Neigt sich die Tracht bereits ihrem Ende zu, so tut man wohl, dieselben mit ausgebauten Waben zu unterstützen und so lange und so reichlich zu füttern, bis sie ihren vollen Wintervorrat aufgespeichert haben. Die abgeschwürmten Mntterstöcke sind 10 bis l4 Tage nach Abgang des letzten Schwarmes zu unter suchen, um Gewißheit über die wieder begonnene Eier lage zu erlangen. Dasselbe gilt in Bezug auf die Nach schwärme. Etwa abgegangene Königinnen müssen sobald als möglich ersetzt werden. Man mache häufig Jagd auf Rankmaden und Wachsmotten und schwefle oft oie Wabenvorräte. Auch der Wald erfordert in diesem Monat erneute Arbeit. Mit der Ende des vorigen Monats begonnenen Samengewinnung des Ulmensamens ist fortzufahren und derselbe zum Anbau zu bringen. Den Saat- und Pflanz beeten ist die nötige Pflege zuzuwenden, d. h. entsprechend zu jäten, zu begießen und zu beschirmen. In den Kul turen überhandnehmendes Gras und Unkraut ist nach der Samenreife herauszunehmen Zur Bestandspflege sind Durchforstungen, Läuterungsbiebe und Trockenästungen vorzunehmen. Die Forstbenutzung beschränkt sich auf Durchforstungen, Läuterungshiebe, Aufbereitung von Dürrhölzern, Stockrodung und Beendigung des Eichen schälschlages Erhöhte Aufmerksamkeit ist dagegen dem Forstschutz zuzuwenden. Die zur Bekämpfung der Borken- und Baftkäfer gefällten Fangbäume sind zu entrinden, neue Fangbäume zu fällen. Die Vertilgung des großen, braunen Rüsselkäfers ist fortgesetzt zu be treiben ; Bestände, welche von den Raupen des Kiefern spinners, der Kieferneule und der Nonne stark befallen sind, müssen, bevor das Wandern dieser Raupen beginnt, durch Gräben isoliert werden, der Eichenprozessions spinner ist durch Ausbrechen und Verbrennen der Nester zu bekämpfen. Als Nebenbenutzung kann das Anlaschen der Fichten zur Harzgewinnung, sowie Sammeln des Harzes bei Fickte und Schwarzkiefer betrieben werden. Jagd. Der Juni bringt uns den Aufgang der Rehjagd. Tas Rehwild tritt im Juni gerne auf Klee felder und junges Getreide, auf Waldschläge, die jung aufgeforstet sind, noch lieber auf solche, die Brombeer- und Himbeersträucher oder Wurzelbrut von Aspen auf weisen und hiernach richte sich der für den Ansitz zu wählende Platz. In den Abendstunden empfiehlt sich der Ansitz von sieben bis neun Uhr, in den Morgenstunden von vier bis sieben Uhr. Der Ansitz am Morgen ist erfolgversprechender, wie der Abendansitz und aus ver schiedenen Gründen auch angenehmer und praktischer. Erstens kommt man beim Morgenansitz bei einer etwa notwendig werdenden Nachsuche auf angeschossenes Wild in den Tag und nicht, wie beim Abendansitz, in die Nacht hinein, was natürlich die Suche erleichtert und es vermeidet, daß das verendete Wild die ganze Nacht im Gescheide unaufgebrochen liegen muß, wodurch es leicht einen „grübelnden" Geruch annimmt, und dann hat der Jäger in den kühlen Morgenstunden nicht soviel von den lästigen Schnacken zu leiden, die einem den abend lichen Ansitz mitunter zur wahren Pein machen können. — Van den Schußzeiten auf anderes Nutzwild sind es noch die auf Damwild, Rotwild und Wildtauben, die in einigen Landesteilen je nach den dort geltenden Jagd gesetzen aufgehen. — Da im Juni noch viele Geisen setzen, ist strengste Ruhe im Reviere zu beobachten, auf jagende Hunde zu fahnden, großes Augenmerk ist der Schlingenlegerei zu schenken, verdächtige Personen, wie solche mit Vorliebe unter dem Vorwande des Schwämme- suchens im Walde herumstreuen, sind zu kontrollieren. Das Graben der Baue nach Jungfüchsen oder das Abschießen auf den Bauen ist fortzusetzen, die Horste der Krähen und anderen Raubvögeln sind auszuschießen oder abzutragen; die Salzlecken sind spätestens jetzt aufzufrischcn, wo dies nicht schon geschehen ist. — Der Abschuß der Geltricken wäre am besten in den Monaten Juni und Juli zu betätigen, wo solches die Landes gesetze erlauben, da in den genannten Monateü die Jndividienauswahl eine leichtere ist, da der — natürlich ganz revierkundige — Jäger jetzt am besten weiß, welche GeiS keine Kitze hat und sich daher für den Abschuß eignet. Der Abschuß weiblichen Rehwildes im Herbst hat den großen Nachteil, daß eben auf den Treibjagden dann alles zusammengeschossen wird, was vor's Rohr kommt, also auch die jüngsten fortpflanzungsfähigen Stücke. Fischzucht. Die Schonzeit für Karpfen, Schleien, Welse. Waller und Scheide ist eingetreten. Es laichen Weißfische, Rotaugen, Karpfen, Barben, Karauschen, Gründling, Wels. Man halte das Vieh von den Teich- und Uferrändern ab, da die Fische jetzt ihre Nahrung mehr dort suchen, Aale, Forellen, Lachse, Renken, Butten und Saiblinge sind jetzt am schmackhaftesten. Fortsetzung der Angelfischerei besonders nach Gewitterregen und trüben Tagen. Köder hierzu liefern Junikäfer, Würmer, Fliegen, Insekten, Heuschrecken und kleine Fische je nach der Art der Fische, auf die man angelt. Vermischtes. * Eine hübsche Begrüßungs-Ansprache im heimischen Volksdialekt hielt Frl. Marianne Sauppe, die Tochter des Pastors in Lückendorf, an Se. Majestät den König bei dessen letzten Besuch in Oybin. Die originelle Ansprache, nach deren Beendigung Frl. Sauppe dem Monarchen ein Kästchen aus Oybiner Holz mit Inhalt als Andenken an sein Verweilen in dem idyllischen Orte überreichte, verdient im Wortlaute gebracht zu werden. Die Ansprache lautete: „Guttn Tag, Harr Kinch! Nu sein Se ju o an Oyben. Nahm' Se's ock ne ungittg, ihch bih ju ock a geschickter Bote. Dohiee brench a Kastel voh der Oybschen Gemeene zun Oagedenken. Sis voh an ahlen Nuhßbohme, vun ahln Gulbrge. Flammger Hermann, was sei Schwiegersuhn is, dar hohtn imgemacht. Sis o woas drinne! Doas gah ich und meine Schwastern. Meine Mutter soite: „Nee," soitse, „thutt ock woas nei." Mir Hann bei uns a Lickendorf an ahln Eibnbohm, dar is 1000 Juhre ahlt. Te Mutter soite: „n Wettinern ihr Stamm, dar is o su ahlt." Dodervohne, voh dar Eibe sein hiee die Stohlfaderhalter und de Falzbeene, ees fr Euch, die andern fr de jungen Herrschaften, fr de Sihne und Tächter. Do brauchen Se sich a Drasen ne glei enn ze keefen. A Drasen Hann se irschtert kenn sichten. Nahm Ses ock ne ibl. A Gotts Noam! * Eine Frau mit Nerven von Stahl. Mit dieser ehrenden Bezeichnung belegen französische und englische Zeitschriften Madame du Gast, die als Besitzerin eines Motorbootes als einzige Frau an den Motorrennfahrten von Algier nach Toulon teilnahm. Das Boot „Camille" sank bekanntlich, die kühne Lenkerin wurde gerettet und ihr Ruhm stieg in Paris ins Unermeßliche. Sie hat bereits an Motorrennen auf dem Lande teilgenommen, bei denen die stärksten Männer versagten, während sie ruhig und sicher blieb. Sie ist die Witwe von M. Crespin du Gast, Inhaber einer großen Möbelhandlung, der ihr ein großes Vermögen hinterließ. Madame du Gast erbte ferner große Summen von ihrem Vater. Wegen der Erbschaftsregulierung kam sie mit ihrem Bruder in Differenzen, die zu einem Prozesse führten. Im Verlaufe der Gerichtsverhandlungen kam es zu einem argen Skandal, da der gegnerische Advokat Maitre Barboux — der bekannte Verteidiger von M. de Lesseps — die Behauptung aufstellte, Madame du Gast habe Modell gestanden zu dem berühmten Gemälde von Gervais „Le Femme au Masaue", das ein hübsches Weib völlig nackend darstellt, nur das Gesicht ist mit einer schwarzen Maske verdeckt. Madame du Gast wies diese Behauptung mit Entrüstung zurück, während der Prinz de Sagan den Anwalt in den Korridoren des Gerichtsgebäudes mit seinem Spazierstocke verbläute. Der Prinz wurde wegen dieses Uebersalles zu einer kurzen Haftstrafe verurteilt, man sagt, er wolle Madame du Gast heiraten. Jedenfalls ist diese „Frau mit den Nerven aus Stahl" etwas sehr exzentrisch veranlagt, sie fährt Automobil, ist Luftschifferin, kühne Reiterin, vorzügliche Pianistin und hat, so wird wenigstens behauptet, in den Kohlenminen Belgiens zeitweilig ihr Brot durch harte Arbeit verdient. * Neues von der Schürze. Die großen Firmen versuchen neuerdings, der seit einigen Jahren ganz aus der Mode gekommenen Tändelschürze wieder Daseinsbe rechtigung zu verschaffen. Sie stellen die Zierschürzen so elegant aus schimmernden Seiden, Spitzen und Stickereien und Einsätzen her, daß es die Damen der vornehmen Kreise lockt, die in den Schaufenstern hängenden allerliebsten kleinen Dinger zu besitzen. Nicht uninteressant dürfte es daher gegenwärtig sein, zu vernehmen, was eine feinsinnige Dame, Anna Muthesius, in ihrem Buche „Das Eingekleid" über das hier angeschlagene Thema zu sagen weiß: Mit der Verschönerung des Hauskleides sollte aber auch die jenige eines von diesem unzertrennlichen Kleidungsstückes Hand in Hand gehen: die der Schürze. Man unterscheidet darin zwei Arten: die der gemeinen Küchenschürze und die der Luxusstubenschürze —Tee-oder Tändelschürze genannt. Sie unterscheiden sich voneinander durch die verschiedene Größe und dadurch, daß der Tändelschürze der Brustlatz fehlt. Die Tändelschürze ist ein beliebter Geschenkartikel, da sie so klein ist, daß man auch den kleinsten Stoffrest für sie verwenden kann, sei er von Atlas, Gloria oder Musselin. Gewöhnlich wird der künstlerische Wert dieses praktischen Geschenkes erhöht durch eine selbstgestickte Kreuz stichkante, die von einer Häkel« oder Filetgipürespitze be grenzt wird. Selbstverständlich hat die Schürze eine Daseinsberechtigung auf einem Kleide, das nicht gewaschen werden kann, besonders wenn man darin nicht lediglich feine weibliche Arbeiten verrichtet. Solche Schürzen sollten dann aber zur Farbe und Form des Kleides passen, wenn sie nicht die ganze Wirkung des Kleides wie an aufgesetzter Flicken aus anderem Stoffe zerstören sollen. Und dann sollten wir die Schürze überhaupt nicht als Putzstück, sondern als Gcbrauchsstück betrachten und nur dann tragen, wenn wir sie nötig haben. Ist das Reinemachen zu Ende, so ziehen wir unserem Plüschsofa das Staubkleid aus; ebenso sollte es doch auch Stunden geben, in denen wir unsere Schürze an den Nagel hängen.