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Seite 3 Iseuilleton veuller. Sürger- ebl achte ,k aas ig und re An- >r allem t Tage immer > wahr- diesem m und ugust." iuß an s allen Zeitung haben. erium gsfrage „Daily cd, hat Geologen hten, in Nuseum h einen »oll im imlichen st jeden- enschen- iations- t haben >, denn Theorien ist ein > früher rationS- 1 lobende Anerkennung P. Ludwig, Blasewitz, in der Klasse der Neufundländer einen 2. Ehrenpreis Jul. Kolb, Lausa, und in der Klaffe der Vorstehhunde zwei 2. Preise G. Popp, Weixdorf. — Der Dresdner Hausbesitzerverein ver anstaltet nächsten Mittwoch abends 8 Uhr in Meinholds Sälen eine Versammlung. Der Vereinsvorstand Herr Stadtrat Baumeister Hartwig wird sprechen über das Thema: „Wie soll das neue Wahlrecht für das Stadt- verordneten-Kollegium beschaffen sein? Kritik der vorliegert- den Ratsvorlage und der anderweiten bereits ergangenen Vorschläge." — Auch der Mietbewohnerverein ver anstaltet am gleichen Abend im „Bürgerkasino" eine öffent liche Versammlung, in welcher er sich mit dem Stadt- verordneten-Wahlrecht befassen wird. — Die Landeshauptversammlung des Wohl tätigkeitsvereins „Sächsische Fechtschule", der unter dem Protektorate Sr. Majestät König Friedrich Augusts steht, fand gestern Sonntag vormittag in Weinböhla im Heringschen Gasthofe statt. Erschienen waren 102 Ab geordnete aus 95 Ortsverbänden Sachsens. Begrüßt von dem Gemeindevorstand von Weinböhla, Herrn Nudelt, und dem Vorsitzenden des Ortsverbandes, wurde die Versamm lung mit einem Hoch auf König Friedrich August eröffnet, worauf nach dem Vorschläge des Vorsitzenden ein Huldigung-- telegramm an den erlauchten Protektor des Vereins ab gesandt wurde. Es erfolgte nun Richtigsprechung des Ge schäftsberichts, der Hauptkaffenjahresrechnung und Fest stellung des HauShaltplanes der Gesamtkaffe für 1906, der die Einnahmen mit 8500 M, die Ausgaben mit 6900 M, mithin einen Ueberschuß von 1600 M. vorsieht, der zu Unterstützungen besonders für Nichtverbandsorte Sachsens verwendet werden soll. Der Etat der „Sächsischen Fecht zeitung" balanciert für 1906 in Einnahme und Ausgabe mit 3100 M. Bei den hierauf vorgenommenen Wahlen wurde in den Landesvorstand Herr Friedensrichter Richard Braun-Dresden-Plauen als Landesvorsitzender an Stelle des verstorbenen Herrn Buchdruckereibesitzer Schönfeld neu gewählt. Ein Antrag Cossebaude-Stetzsch, die Unter stützungen seitens des Verwaltungsrats und der Einzelner- bände in Zukunft tunlichst in Naturalien zu gewähren, wurde abgelehnt, da sich der Verwaltungsrat entschieden dagegen erklärte, ebenso ein Antrag Leipzig, dem jeweilig bei der Jahreshauptversammlung gastgebenden Verein eine Beihilfe von 100 M. zu gewähren. Nachdem das gesamte Antragsmaterial erledigt war, wählte man als Vorort für die nächste, die 25. Jubiläumshauptversammlung Dresden. Mit einem Hoch auf die „Sächsische Fechtschule" wurden hierauf die Verhandlungen, an die sich ein Festmahl an schloß, beendigt. — Die Inhaber von Gewinnlosen der 7. Völ- kerschlachtdenkmal-Geldlotterie werden darauf auf merksam gemacht, daß ihre Ansprüche verfallen, wenn die Gewinnlose nicht bis zum 31. August d. I. bei dem Deutschen Patriotenbunde in Leipzig, Blücherstraße 11, zux Zahlung vorgelegt sind. — Mitte dieses Monats ist in Dresden die erste Waldschule eröffnet worden. Die Schule ist eine Volks- schule wie jede andere, deren Unterricht aber im Sommer statt in den Schulhäusern in Gottes freier Natur, im Walde oder unter Gartenbäumen, abgehalten wird. Der Betrieb der Waldschule auf dem Gartengrundstück Angel steg Nr. 1 in Blasewitz vollzieht sich so, daß die Kinder mit einem besonderen Wagen der Straßenbahn heraus- und abends hereinbefördert werden. Sie erhalten täglich vier Mahlzeiten, die nach ärztlicher Vorschrift zusammen gestellt sind. Um 9 Uhr beginnt auf dem Wiesenplan der Unterricht durch eine städtische Lehrerin. Nach jeder Unterrichtsstunde findet eine kürzere Rast, nach dem Mittag essen eine längere Siesta auf Liegestühlen statt. Nach mittags wird nur noch eine Stunde vor dem Vesper zu Schularbeiten verwendet. Der Rest des Tages wird zu Gartenarbeiten oder Spaziergängen benutzt. Die Kinder unterstehen der ständigen Beobachtung durch einen Arzt. Plötzlich gestorben ist in Vorstadt Striesen am Sonnabend abend der 6 jährige Sohn eines Tischler meisters, der früh von einem Straßenbahnwagen ab gesprungen und dabei auf das Pflaster gestürzt war. g. Es „Sächsische Dorfzeitung." — 30. Mai 1905 »at, wie ck durch iuf der gestellt. Sattel rrd mit Innern eßt sich chächen, isenkopf der den Bilder — In der Kreuz kirche hielt gestern vormittag vor einer tiefbewegten andächtigen Gemeinde Herr Pastor l)r. Neubert seine Abschiedsprcdigt, nachdem er 40 Jahre hindurch seine- Amtes als Seelsorger gewaltet. Se. Majestät der König verlieh ihm den Albrechtsorden 1. Klaffe und die dankbare Gemeinde stiftete ihm ein Harmonium. — Die 32 öffentlichen Realschulen unseres Königreiches entließen Ostern 972 Abiturienten. Von ihnen erhielten in den Leistungen: 6 1, 31 Id, 89 lla, 149 II, 263 tld, 271 Ills, 133 !U. Im laufenden Se mester beträgt der Schülerbestand an denselben Anstalten 9068, überdies werden 1541 Schüler in Privatanstalten unterrichtet, so daß sich der Gesamtbestand aller Realschüler gegenwärtig auf 10 609 beläuft, gegen das Vorjahr also immer wieder um 138 Schüler gestiegen ist. — Bei der 4. katholischen Bezirksschule zu Dresden ist eine ständige Lehrer stelle baldigst wieder zubesetzen. Anfangsgehalt 1700 M. einschl. de- Wohnungs gelds. Kollator: das Apostolische Vikariat im Königreiche Sachsen. Bewerbungen sind bis 15. Juni beim Kollator einzureichen. — In einem kürzlich erschienenen Berichte des Reichsgesundheitsamt- ist die viel umstrittene Frage, ob ein Zusatz von Alkohol zu Fruchtsäften und Frucht sirupen, wie er häufig zu Konservierungszwecken vom Fabrikanten vorgenommen wird, unter allen Umständen eine Zuwiderhandlung gegen das Nahrungsmittelgesetz dar stelle, sm verneinenden Sinne entschieden worden. Für die Konservierung von Fruchtsäften kann nach Ansicht des Reichsgesundheitsamts der Alkohol nur schwer entbehrt werden. Gegenüber anderen Konservierungsmitteln, wie der Ameisensäure, Flußsäure, Salicylsäure und dergleichen erscheine der allein zum Zwecke der Haltbarmachung der Säfte erfolgende mäßige Alkoholzusatz immer noch als das kleinere Nebel. Bestimmte Grenzen zu bezeichnen, bis zu denen ein Alkoholzusatz noch als zulässig angesehen werden könne, sei bei der Eigenartigkeit des Gärungsprozesses in den meisten Fällen nicht gut angängig. Nur müsse die Forderung gestellt werden, daß Fruchtsirupe, die unter der Bezeichnung „alkoholfrei" in den Handel gelangten, Alkohol in nicht größeren Mengen als höchstens 2 g in 100 eem Sirup enthalten dürfen. — „Es wär' zu schön gewesen", — nämlich wenn die von einem hiesigen findigen Berichterstatter hin ausposaunte Hinterlassung von 15 Mill. Mark seitens des unlängst verstorbenen Geh. Kommerzienrat Eschebach an die Stadt Dresden Tatsache wäre. Dem ist aber nicht so, wie von zuverlässigster Seite mitgeteilt wird. — Hohe Gagen. Paul Mörbitz soll in der neuen Saison dem Biktoriasalon untreu werden und ans Zentral- theater übergehen wollen, das ihm monatlich, wie man hört, 7500 M. bietet. Dagegen ist Otto Reutter mit 10 000 M. Monatsgage hei Direktor Thieme „reangagiert". — Die VII. Internationale Hunde-Aus- stellung, die vom hiesigen kynologischen Verein „Rawyl" am Sonnabend und Sonntag in den Räumen des städtischen Ausstellungspalastes veranstaltet wurde, hatte nach dem Katalog etwa 500 Ausstellungs - Exemplare aufzuweisen. Wahre Prachttiere befanden sich darunter vom kleinsten Schoßhündchen an bis zum größten Bernhardiner. Alle Hundearten mit den verschiedensten Rasseeigentümlichkeiten waren zu sehen und — zu hören, denn das vielstimmige Gekläffe war der erste den Besuchern dargebrachte Gruß. War schon am Sonnabend der Besuch der Ausstellung ein recht zufriedenstellender, so war am gestrigen Sonntag zeit weise dieselbe geradezu überfüllt von Schaulustigen. Die Prämiierung der Tiere wurde am Sonnabend vorgenommen und gestern abend erfolgte der Schluß der wohlgelungenen Ausstellung. Bei der Prämiierung wurde u. a. zuerkannt in Klaffe Deutsche Doggen ein 2. Preis H. Schmidt, Coschütz, ein 3. Preis Max Taubmann, Gittersee, höchst lobende Anerkennung Paul Just, Buchholz- Friedewald, lobende Anerkennung Göttlich, Nieder- lößnitz, in Klasse Bernhardiner 2 höchst lobende An erkennungen M. Klügel, Deuben, 3 lobende Anerkennungen C. Langer, Deuben, 2 lobende Anerkennungen Frau Steinbank, Kötzschenbroda, 2 lobende Anerkennungen R. Pöhler, Leutewitz, in der Klaffe der Leonberger Aeußerliche Verletzungen waren an dem Kinde nicht wahr* zunehmen, es scheint danach einer heftigen Gehirnerschütterung erlegen zu sein. — Aus dem Polizeibericht. Am Abend des 24. Mai hat eine hier wohnhafte, getrennt lebende Ar beiterscheftau ihr 5 jähriges Kind dadurch töten wollen, daß sie das Bett desselben anbrannte. Durch Hausbewohner wurde der Brand bemerkt und die Festnahme der Frau veranlaßt. Das Kind, welches schwere Brandwunden davongetragen, ist am nächsten Tage seinen Verletzungen erlegen. — Am Sonnabend vormittag stürzte ein Zimmer polier au- einer Höhe von 5 Metern von einem Stangen gerüste infolge eines Fehltritte- herab und erlitt einen Oberschenkelbruch. X Dresden-Pieschen, 29. Mai. Der 1880 in Chemnitz geborene Anstreicher Friedrich Paul Pähler hat sich schon früher wiederholt Eingriffe in fremdes Eigentum zu schulden kommen lassen und saß wiederum wegen Betrugs und schweren Diebstahls auf der Anklagebank. Er ist jener Logisgeldschwindler, welcher im April d. I. mehrfach mit Erfolg hier operierte. In 7 Fällen stellte sich der damals Arbeitslose Wohnungsvermieterinnen vor, gab an, am Pieschener Hafen gut bezahlte Arbeit zu haben und regelmäßig am Ende einer jeden Woche bezahlen zu wollen. Er betrog dadurch die Vermieter nicht nur um Wohnungs- und Kostgeld, sondern auch um bare Darlehen bis zu 40 M. und hat so einen Schaden von rund 100 M. angerichtet. Einen Schneidermeister prellte er um einen Anzug im Werte von 60 M. und stahl endlich einer Schiffszimmermannswitwe nach gewaltsamer Oeffnung einer Kommode 4 M. und einige Schmucksachen. Das Urteil des Dresdner Landgerichts lautete unter teilweiser Freisprechung auf 8 Monate Gefängnis. x Dresden-Trachau, 29. Mai. Das im Grundbuche für Trachau Blatt 532 auf die Namen der Baugewerken Oskar Hugo Wetzig und Robert Adolf Dietrich, beide in Dresden, eingetragene Grundstück soll am 18. Juli 1905, vormittags 10 Uhr, an der Gerichts stelle, Lothringer Straße 1, l., Zimmer 131, zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 8,4 Ar groß, auf 18 480 M. geschätzt, bildet ein Baustellengrundstück und liegt in Dresden-Trachau, an der Kronenstraße, Ecke Wilder- Mann-Straße. -ft Dresden-Trachau, 29. Mai. Das im Grund buche für Trachau Blatt 1014 auf den Namen des Bau gewerken Franz Anton Baumann eingetragene Grundstück soll am Donnerstag den 20. Juli 1905, vormittags 9 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, l., Zimmer 69, zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 8,2 Ar groß und auf 37 300 M. geschätzt, besteht aus einem unvollendeten freistehenden Wohnhaus, Hoftau m und Garten und liegt in Dresden-Trachau, Stephanstraße 23.^M i O Aus der Lößnitz, 29. Mai. Der Buchhalter Ernst Alfred Becker aus Kötzschenbroda, der zum Schaden der Sekttellerei „Bussard" erhebliche Unter schlagungen verübte und dann spurlos verschwand, ist am letzten Donnerstag abend als Leiche bei Königstein aus der Elbe gezogen worden. ) Radebeul, 29. Mai. Der hiesige Gemeinderat wird am kommenden Mittwoch abends 7 Uhr wiederum eine öffentliche Sitzung abhalten. — Blasewitz. 29. Mai. In den letzten Tagen stürzten hier zwei Kinder in die Elbe, die zum Glück aber vom Tode des Ertrinkens gerettet werden konnten. Den Eltern kann nur angeraten werden, die Kleinen aus der gefährlichen Nähe des Stromes zu bringen. Cossebaude, 29. Mai. Der Kaninchenzüchter verein zu Cossebaude und Umgegend, dessen Bestrebungen in der Hauptsache darauf gerichtet sind, die noch viel zu wenig beachtete Zucht der Kaninchen mehr und mehr zu heben und so allmählich zur Herbeiführung einer billigen Fleisch- resp. Volksnahrung mit beizutragen, veranstaltet am Himmelfahrtstagc, vormittags von 11 Uhr an, ein großes Preiskegeln auf der neu asphaltierten Bahn des beliebten Talrestaurants. Freude, hier wieder öfters einzukehren und im Ge- präch mit ihm denen im Geiste nahe zu sein, die rüher ihre Welt ausgemacht hatten: Tante Blume und Elisabeth, — ach, und HanS, Onkel Hans, an dem der alte Herr hier mit wahrhaft leidenschaftlicher Bewunderung hing. — Ja, in diesem Raume war Onkel Hans freilich ein anderer als jener „gute Kerl", welchen Eugen mit nachsichtigem Lächeln vor ihre geistigen Augen führte. In letzter Zeit war das wieder oftmals geschehen. Carola war überzeugt, daß eine MeinungSverschreden heit, sicher über Geldangelegenheiten, zwischen beiden bestände, denn anders wüßte sie sich diese Aus fälle nicht zu deuten. Auch daß er sie letztens ge fragt, wann sie denn endlich mündig würde, bestärkte sie in dieser Ansicht. Eines Tages, während Ronsberg Bauplätzen hervor, welches dieses Terrain mit einem Ameisenhaufen vergleichbar machte. Ronsberg war nun den ganzen Tag von Hause abwesend. Einmal konnte er sich den Anforderungen, die das Geschäft an ihn stellte, doch nicht ganz entziehen, und dann fühlte er auch die dringende Pflicht, sich von solcher Anstren gung zu erholen. Durch den Ankauf von ein paar Reitpferden war der Kavallerist in ihm wieder erwacht, und nicht nur die stundenlangen Ritte, auch die Besuche des eigenen und vieler anderen Ställe nahmen seine Zeit in An spruch. Carola war jetzt wieder frischer und kräftiger, und wenn ihre zarte Konstitutton auch immer Berücksichti gung verlangte, so wäre es kein Hindernis gewesen, manche Zerstreuung neben ihrem Gatten zu genießen. Seine Berufsarbeit und der Reitsport mußten aber immer den Grund hergeben, mit dem er seine Unlust dazu deckte. Und Carola entschuldigte ihn und gab sich Mühe, an seine Unabkömmlichkeit zu glauben; war ihr die Erkenntnis, wie entbehrlich sie ihm sei, doch ein Schmerz, den wirklich fassen zu können, sie sich nicht stark genug fühlte. werden ier im ammesi ittelbar reifer ale des u» ' Ein- ischen stz eine Namen ' Der er Rede schäften en In- ^brachte lietschel ld ging >ig dv nseitigr hnischer Nensch- werde reichen eipzizer he aller c Tech- rofeffor i „freie nberger rzlicheS sprach irztlichc rofeffor Künste iednern Mollier h d/rses cei Ve en In- M. zu chsischer cke und ab eine endien- Hungen 2or die arunter ydewitz, r, Geh. Leipzig, ie Teil- ffswerft dichtete Eines Tages, während Ronsberg nicht zu Hause war, überraschte Reuter Carola durch seinen Besuch, von dem er sofort sagte, daß er ihrem Gatten gelte, welchen in seinem Bureau zu finden ihm wiederholt nicht gelungen sei. Er erschien erregt und unruhig und verriet, ohne daß er selbst es merkte, der gespannt ihn beobachtenden jungen Frau, daß die Geschäftsangelegenheiten, um deretwillen er gekommen war, ihre Angelegenheiten seien. Sein Erstaunen, daß ihr gar nichts von den Berufsinteressen ihres Mannes bekannt war, verbarg er schwer und fragte wiederholt, als ob er es ihr gar nicht glaube, ob sie wirklich die Prachtbauten, die unter Ronsbergs Leitung entstanden seien, noch nicht gesehen habe? „Dann darf ich Dich wohl auch nicht erst fragen, ob es wahr ist, daß er die beiden beinahe fertig ge- Vor verschlossener Pforte. Roman von PH. Wengerhoff. (Nachdruck verboten., (20. Fortsetzung.) Nun plauderte sie wieder, wenn ihr Gatte nach stundenlanger Abwesenheit heimkehrte, denn nun hatte sie so vieles Interessante gehört, für welches sie auch bei ihm Interesse voraussetzte, und wurde nicht müde, ihm Theas Schönheit, ihre Klugheit und ihre Liebens würdigkeit zu preisen. Aber trotzdem sie ihm einen großen Genuß versprach, wenn er die neu errungene Freundin singen oder spielen hören würde, konnte sie ihn nicht bewegen, um dieser verlockenden Bekanntschaft willen einen Abend zu Hause zu bleiben. Ihm war die Tatsache, daß Großmutter und Enkelin im Hofgebäude wohnten, ein Umstand, der sein Interesse für sie ausschloß. Die gesellschaftliche Kluft, die zwischen Herrn Eugen von Ronsberg und einer vermögenslosen Beamtenwitwe gähnte, war viel zu tief, als daß er sich mit jenen auf dem Boden der Gleichberechtigung treffen konnte. Er machte immer seine Scherze über den Enthusiasmus, den Carola der „interessanten Hofdame" widmete, und andererseits paßte es ihm doch sehr gut, daß seine Frau durch sie beschäftigt und wieder heiter war, ohne an seine Gesell schaft Ansprüche zu stellen. Der Frühling war auch endlich , in- Land ge kommen und rief ein Hasten pnd Arbeiten auf den Zu den Spaziergängen, die sie auf Verordnung des Arztes täglich machte, gesellten sich nun auch wieder häufige Besuche bei ihrem Freunde, dem Herrn Kapell meister Fabel. Früher, als die Wogen der Gesellig- keit in ihrem Hause noch so hoch gingen, waren eS nur ab und zu wenige Minuten gewesen, die sie dem treuen Beschützer ihrer Kindheit widmen konnte. Jetzt da ihre Gesundheit sie darauf zu verzichten zwang, war cs nicht nur ihm, sondern auch ihr eine große