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Sette 8. — „Sächfische Dorszeitung." - 19. Mat 190b kaltem Wasser auSgespült und an einem lustigen, von der Sonne beschienenen Platz aufgestellt. Dasselbe Salkwafser kann mehrmals benutzt werden. — Die Pflege okulierter Bäume nach der Okulation besteht zunächst darin, daß einige Triebe und Zweige der Unterlage über dem eingesetzten Auge auf 10 bis 15 Zentimeter abgeschnitten oder eingeknickt werden. Ferner ist die festgetretene Erde um den Stamm aufzu lockern , damit die Feuchtigkeit eindringen kann und der Boden nicht rissig wird. Die eingesetzten Augen werden vorteilhaft mit einem großen Blatt oder einer Papierdüte, welche nach unten offen ist, umgeben, damit die heißen Sonnenstrahlen abgehalten werden. Nach 8—10 Tagen werden die Augen der FrühjahrSokulanten angewachsen sein, was man dadurch erkennt, daß daS kleine Blattstiel- chen des Edelauges dürr ist und «Lei der geringsten Be rührung abfällt. Ist hingegen diese- Stielchen welk und zähe, ohne bei der Berührung abzufallen, so ist die Oku lation mißlungen und kann an einer anderen Stelle noch mals vorgenommen werden. Ist die Okulation als ge lungen anzusehen, so wird der Verband etwas gelockert, aber noch nicht ganz entfernt. Sind die Triebe der jungen Okulation schon lange, jedoch noch sehr saftreich und daher leicht gebrechlich, so werden dieselben an den Stamm oder Zweig, worauf sie veredelt werden, lose angebunden, um Schutz gegen Wind zu erhalten. Sind sie später genügend erstarkt, so werden die stehengebliebenen Zapfen abge schnitten. — Braucht die Ente zu ihrem Gedeihen Wasser? Der Mangel an Bächen, Weihern und Tümpeln mag vielerorts einer Ausbreitung der Entenzucht hindernd im Wege stehen. Zwar lieben die Enten das Wasser sehr, und zwar im Gegensatz zu den Gänsen und dem übrigen Federvieh trübes, schlammiges, stagnierendes noch mehr als reines, da sie in Teichen, Tümpeln, Lachen immer etwas Genießbares finden, und gern alles auf dem Trockenen auf- * gefundene Futter ins Wasser tauchen, bevor sie es ver schlucken, allein unumgänglich nötig für ihre Zucht und ihr Gedeihen ist das Vorhandensein von Wasser nicht, so viel Futter auch durch die Wasserweide erspart werden mag. Eine weitere Ausbreitung der Entenzucht hängt somit auch weniger von dem Vorhandensein eines geeigneteu Gewässers als vielmehr von dem guten Willen unserer Landwirte ab, an dem es schließlich nicht mangeln wird, wenn sich die selben einmal von dem tatsächlichen Stutzen der Entenzucht überzeugt haben. — Eine sorgfältige Beaufsichtigung des Geflügels lohnt sich reichlich, denn wir werden auf diese Weise sofort gewahr, wenn dieses oder jenes Stück von einer Krankheit, deren es ja eine große Zahl gibt, befallen wird, und können so rechtzeitig und mit Aussicht auf Erfolg helfend eingreifen. Wenn wir z. B. sehen, daß der schöne glänzende Kamm unseres Hahnes an der hübschen scharlachroten Farbe Einbuße erleidet und wie mit Mehl bestäubt aussieht, dann wissen wir sofort, daß dies der Anfang zum bekannten Hühncrgrind ist; gleich falls erkennen wir die Fußkrätze oder Kalkbeine der Hühner ganz leicht, wenn wir insonderheit auf der Vorderseite der Läufe eine graugelbliche wie aufgetrockneter Schmutz oder Lehm aussehende Auflagerung bemerken, die sich mit der Zeit zu größeren höckerigen Massen ausbildet. Ferner finden wir auf diese Weise gar bald heraus, wenn einzelne Tiere sich vielleicht Unarten angewöhnt haben, z. B. das Verlegen von Eiern, das böse Eierfressen oder bei Hauben hühnern das Federausziehen und dergleichen; wir sehen ferner gar bald, wenn sich futterneidige beiß- und streit-, süchtige Exemplare vorfinden und können auf Abhilfe all dieser Uebelstände Bedacht nehmen. Handel, Industrie und Verkehr. 8 Kein neues Elbeschiffahrts-Unternehmen. Zu der Frage der Gründung eines neuen Elbeschiffahrts Unternehmens, welche seit der Bereinigung der drei großm Gesellschaften in die Aktiengesellschaft der Bereinigten Elbe schiffahrts-Gesellschaften wiederholt auftauchte, wird der „Bohemia" aus Aussig geschrieben, daß ein solches Projekt gegenwärtig weder in Oesterreich noch in Deutschland be steht, namentlich, da die Befürchtung, daß die Bereinigten Elbeschiffahrtsgesellschaften und die Privatschiffer-Transpori genoffenschaft die Elbefrachten allzusehr in die Höhr schrauben werden, nicht in Erfüllung gegangen ist. § Fusion in der Mühlenbaubranche.*' In der letzten AuffichtSratssitzung in der Mühlenbauanstalt und Maschinenfabrik vorm. Gebr. Seck in Dresden wurde der von der Direktion vorgeschlagenen Erwerbung der Mühlen bauanstalt und Maschinenfabrik von Gebrüder Israel in Dresden zugestimmt, wonach das gesamte Anwesen der letzteren bereits nächste Woche in den Besitz der Seck-Ge- sellschaft übergeht. Der Kaufpreis beträgt, wie wir hören, 435 000 M. und wird als vorteilhaft für die Käuferin bezeichnet. Durch diese Erwerbung werden die von der Seck-Gesellschaft schon seit längerer Zeit geplanten Er weiterungsbauten zur Durchführung gebracht, wozu um so mehr Grund vorliegt, als die zurzeit vorliegenden Auf träge eine noch nie dagewesene Höhe erreicht haben und die Direktion darauf rechnet, auch die Jsraelsche Fabrik dauernd voll beschäftigen zu können. 8 Sächsischer Mühlenverband. Die diesjährige Generalversammlung findet am 29. d. M, vormittags halb 10 Uhr, in Dresden Marienstraße 18^20 (Drei Raben) statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a.: „Der Stand der Getreide-„Detarifierungsfrage" (Referent Herr Otto Weyhmann jun.) und „Die Umsatzbesteuerung sür Mühlen" (Referent Herr Otto. Am Ende Greußnig). Vermischte-. * Vom neuen Wasserturm in der Südvorstadt Breslaus berichtet die „Schles. Ztg." folgendes: „Der Turm soll am Unterbau eine bildnerische Ausschmückung erhalten, mit deren Ausführung Professor Taschner be traut worden ist, der bereits die Entwürfe modelliert hat. An den den Strebepfeilern bereits eingcfügten Sandstein blöcken wird allerlei phantastisches Getier herausgemeißelt werden. Zwischen den beiden der Stadt zugekehrten Strebepfeilern wird eine kleine Brunnenanlage hergestellt mit einem großen Relief, das zwei Nymphen zeigt, die durstigen Knaben Wasser spenden, während kleinere Reliefs die üblen Wirkungen des Alkohols veranschaulichen; da ganze trägt die Ueberschrift: „Wähl' nicht zum Freund Dir Bier und Wein, Sie schaffen kurze Lust; Willst Du als Greis noch fröhlich sein, So komm an meine Brust." * Das Riesenmädchen von Oberursel. Eine Gelegenheit, den Schillertag ganz extra feierlich zu be gehen, — eine Gelegenheit, wie sie nicht so bald Vor kommen dürfte, — hatte sich unseren Nachbarn in Ober ursel geboten. Der dortige Lokalanzeiger vom 6. Mai enthielt nämlich die folgende unwiderstehliche An kündigung: Während dem Schillerfest auf der Bleiche. Viktorine Collignon aus Paris, die größte Abnormität der Welt! Das schwerste und schönste - Riesenmädchcn der Welt! 17 Jahre alt, hat ein Kolossalgewicht von 416 Pfund. Der Taillenumfang beträgt 2 Meter 6 Zentimeter. Die Wade ist stärker als die Taille einer normalen Dame. Die Riesin kann in keinen Eisenbahnwagen einsteigen und gebraucht zum Sitzen zwei Stühle. — Die Direktion. * Unsere Soldaten in Deutsch-Südwestafrika. Die Qualen des Durstes schildert ein Offizier, der im Dezember einen Transport von Windhuk nach Hoachanas zu bringen hatte, in einem Briefe, der in der „B. M.-P." veröffentlicht wird, mit nachstehenden ergreifenden Worten: „Nun kamen die schrecklichsten Stunden meine- Leben», in .denen ich alle Phasen de- Verdursten- durchkostete. Es war furchtbar. Zunächst konnte ich die Hoffnung nicht aufgeben, daß in kurzer Zett ein Reiter mit Wasser zu uns zurückkehren würde. Denn eS ist deutsche Art, den Kameraden in der Tode-not zu helfen! Und wie hatte ich dem Führer der Abteilung auf die Seele gebunden, um Gotte- Willen sofort Wasser zu schicken. Aber eS kam niemand. Stunde auf Stunde verging. Immer höher stieg die Sonne. Immer glühender wurde die Hitze. Wie beneidete ich die anderen, als sie teilweise besinnungslos dalagen! Der Gaumen war gänzlich trocken; der Hals verschleimt, so daß das Atmen Schwierigkeiten machte. Ohne jede Kraft in den Gliedern und hoffnungslos, denn nun glaubten wir, daß der vorgesandte Landwehrmann unterwegs ebenfalls liegen geblieben sei. Niemand sagte es, aber jeder nahm es an. Dann kam das Stadium äußerster Verzweiflung, in dem man am liebstenderganzen Qual ein Ende bereitet. Schließlich eine allgemeine Schlaffheit und Apathie. Aus dieser raffte ich mich noch einmal auf, um vorwärts zu gehen und aus eine Düne zu klettern, von der aus ich mich orientieren und den letzten Versuch machen wollte, Hilfe zu be- kommen. Ich schleppte mich — ohne Waffe — mehrere hundert Meter weiter, oftmals zusammenbrechend, mich aber immer wieder mit Aufbietung meiner letzten Energie vorwärts treibend, auf den höheren Stand punkt. Nichts zu sehen! An meiner Rettung verzweifelnd, schrieb ich nun in mein Notizbuch Grüße nach Hause und den Befehl, daß die Kolonne unbedingt weiter zurück zugehen habe. Dann brach ich zusammen und ergab mich in mein Schicksal. — — Wie lange ich so gelegen habe, weiß ich nicht; dann sehe ich durch die flimmernde Glut wie ein Phantom einen Mann auf mich zukommen. Da brachte mir die Kraft, mit dem Taschentuch zu winken. Dann brach ich in die Knie und habe gebetet wie ich seit meiner Kindheit nicht mehr gebetet hatte. Es war der Kriegsfreiwillige M., der mir eine Flasche Kakao gab. Ich konnte nur zeigen, wo die andern lagen, und trank. Die ersten Schlucke blieben natürlich nicht, aber es kam dadurch der Schleim heraus. Nie habe ich etwas mit mehr Andacht getrunken, als diesen kalten Kakao." Theater.Repertoire. (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Freitag, dm 19. Mai: Der fliegende Holländer Sonnabend, den 20. Mai: Zum 1. Male: Der Herr Kapell meister. — Rokoko-Tanzbild. — Im Brunnen. Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Freitag, den 19. Mai: Agne- Bernauer. (Anfang 7 Uhr.) Sonnabend, den 20. Mai: Nachm.: Wilhelm Tell. Abends: Wienerinnen. Refideuzthearer. Freitag, den 19. Mai: Der Herraottschnitzer von Ammergau. Sonnabend, den 20. Mai: S' Liefert von Schliersee. Eentraltheater. Täglich Theater-Borstellung. (Anfang r/«8 Uhr.) Produkterrpreife. Chemnitz, 17. Mai. Weizen pro 50 Kilo: Fremd« Sorten M. — Pf. bis — M. — Pf., sächsischer AM. — Pf. bi« 9 M. 10 Pf Roggen, niederländifch sächsischer, 7 M. 80 Pf. bi- 8 M. — Pf., preußischer 7 M. 80 Pf. bi- 8 M. — Pf., hiesige: 7 M. 75 Pf. bis 7 M. 85 Pf., fremder 8 M. - Pf. bi» 8 M. 10 Pf. Braugerste, fremde, — M. — Pf. bi» — M. — Pf., sächsische — M. — Pf. bi»—M. - Pf., Futtemerste 6 M. 50 Pf. bi« 6 M. 80 Pf. Hafer, inländischer neuer, 0 M. 00 Pf. bi» 0 M. 00 Pf alter 7 M. L Pf. bi» 7 M. 60 Pf. Kocherbsen 8 M 50 Pf. bi« 9 M. 50 Pf., Mahl- und Futtererbsen 7 M. 75 Pf. bi» 8 M. 50 Pf. Kartoffeln 3 M. 75 Pf. bis 4 M. 25 Pf. Butter pro Kilo 2 M. 40 Pf. bis 2 M. 80 Pf. Wrivcrt -WekcrnnLrnachungen. LmlKSll- mni UalskrLllUioltvll Lils: ruktrökrsu- unck SronctzlLlkLtLi»rtz, ^8tkmu, Vsrsoklslmunx, 80vis I-6lb68V6I»8tOpkunx Vksrttsn 8'6d688SI't 6V. d686ltixt tturctz llsn 8sit vlslsn ckattrsn srprobtsn unkl bs^ätzrten vLcttmLnu'kicIisn runxsntss. vsr- 86lb6 18t in snxro8 von 3 pukstsu (L ?Lk. 1 iff.) an in Lüttluu-Aksiüsr N1r8ctz, kLutrnsr 8truks Ar. 28, ru dsrisksn. kirn» «ckt, vsnn ^säss Paket mit äs? iSckutrmurks „Laokmann" vsrlssttsn i8t. : l»Mvä. -Loo« 8,500. o»är. k-«ixsv 5,00. V»Itvnrr«I 6,00. k,soo. N»Ivsv- dlütsn 8,00. Vsiloksll S.OO. 0,00. b^iOO. 8.00. 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