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Amtliche Bekanntmachungen. In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1. auf Blatt 7575, betr. die Firma »Sutseli L Ho. in Niedersedlitz: Der Firmeninhaber Paul Georg Höntsch wohnt jetzt in Niedersedlitz. Prokura ist erteilt dem Kaufmann Älbert Oskar Paul in Niedersedlitz; 2. auf Blatt 8697, betr. die Aktiengesellschaft Lmll HVVia»el»o, Bittis» L«»oll8vl»»kt lür pl»otograpl»l»el»« laäastrl« in Reick: Das Vorstandsmitglied Bernhard Eichapfel ist gestorben. - Dresden, den 17. Mai 1905. 1 kex. 2192/05. Königliche« Amtsgericht, Abt. HI. s16) Einquartierung. Anläßlich der diesjährigen Parade vor Sr. Majestät dem König erfolgt Ber- quartierung von Truppen im hiesigen Bezirke in nachstehender Weise: I. an» 24. 28. Aal ^»l>r«» ln Bvxdorf 5. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Wilscddorf '/, 5. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Reichenbera '/. 4. Eskadron Hus.-RgtS. 18, Wattnsdorf V« 4. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Kötzschenbroda 1. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Radebeul Stab und 2. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Niederlößnitz "/, 3. Eskadron Hus.-Rgts. 18, Oberlößnitz '/g 3. Eskadron Hus.-Rgts. 18; II. »in 23., 24. un3 28. Aal 31«««« Jl»I»r«« ln Klotzsche Stab, 1. und '/, 2. reit. Battr. Feldart.-Rgts. 12, Rähnitz V, 2. reit. Battr. Feldart.-Rgts. 12. Offiziere und Mannschaften sind mit voller Verpflegung, Pferde mit Fourageverab- reichung unterzubringen. Falls Offiziere nur Quartier mit Morgenkaffee in Anspruch zu nehmen beabsichtigen, wird den Gemeinden rechtzeitig Nachricht durch die Truppenteile oder Quartiermacher zugehen. Die Ausrückestärken betragen u) beim Hus.-Rgt. 18: Stab: 4 Offiziere, 11 Mann, 17 Pferde, Eskadron je 4 Offiziere, 106 Mann, 110 Pferde. d) bei der reit. Abtlg. Feldart.-Rgts. 12: Stab: 2 Offiziere, 4 Mann, 4 Pferde, Battr. je 4 Offiziere, 83 Mann, 110 Pferde. Die genauen Ausrückestärken werden den Gemeinden noch vor Beziehen der Quar tiere von den Truppen mitgeteilt werden. Alle Quartiere gelten bis zum nächsten Tage früh. Dresden, am 16. Mai 1905. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt. 807Vlllb. von Craushaar* B. Holz-Berfteigerung. 2». Mai 1008 vorm. '/,1V Uhr, Qberrochwitz, Richters Gasthof. 31? h. Klötzer 7,35 6w, 080 w. dergl. 7/15 om, 371 dergl. 16,32 om, 30 Derbstangen 8 9 em, 70 Baumpfähle, 80 Weinpfählc, 170 Reisstangen 3 6 em, 18 Rm. w. Scheite, 20 Rm h., 40 Rm. w. Knüppel, 32 Rm. w. Abfallreißig, 18,00 Wllhdrt. h., 10.30 Wllhdrt. w. Reisig. Aufbereitet: Abt. 63,65. 30. Mat 1008, vorm. '/,9 Uhr, Grostgraupe, Hotel zum Korfthaus. 37 h. Klötzer 10,25 em, 333 w. dergl. 715 em, 417 dergl. 16,33 om, 130 w. Baumpfähle, 4 Rm. h., 80 Rm. w. Scheite, 0 Rm. h., 400 Rm. w. Knüppel, 88 Rm. w. Zacken, 0,00 Wllhdrt h., 142,00 Wllhdrt. w. Reisig. Die Hölzer sind an die Wege gerückt. Aufbereitet: Tchläge, Abt 17, 24, 25, 37: Einzeln Abt. 24 26, 33, 36, 44, 45, 57. König!. Forstrentamt Dresden. König!. Forstrevierverwaltung Pillnitz. , Jacobi. 18. Mai 1905. Beez. Bekanntmachung. Die am 30. April dieses Jahres fällig gewesene Staatseinkommen- und ErgänrungSsteuer auf 1 Termin 1905 ist zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung hrs LS. an die hiesige Ortssteuer-Einnahme abzuführen. Radebeul, am 6. Mai 1905. Vvr 1Seinelnüevor«t»n3. Werner. s5j Nom russisch, japanischen Kriege. Admiral JonquiöreS ist an Bord des Kreuzers Guichen nach Saigon zurückgekehrt. Ein gezogene Erkundigungen ergaben, daß Admiral Roschdjestwenski für die Polemik bezüglich der Neutralität eine unverhohlene Mißachtung all den Tag legt. Er handelt, als ob seine Aufgabe ihm völlige Unabhängigkeit gebe. Er hat erklärt, er ope riere ganz nach seinem Gefallen. Die ihm wegen seine- Vorgehens gemachten Vorstellungen übten auf ihn keinen Einfluß. Auf seinem Geschwader herrsche eiserne Disziplin. Frauen und Kinder werden von den Pesca- dores-Jnseln nach Formosa gebracht. Man glaubt, daß ein Teil der japanischen Flotte unterhalb Formosas kreuzt und während der Nacht von hier Befehle erhält. Ferner nimmt man an, daß die Japaner beabsichtigen, die russische Flotte südlich von Formosa in einen Kampf zu verwickeln. In der Antwort Frankreichs auf die Vor stellungen der japanischen Regierung wird mit geteilt: Admiral JonquiSres kreuzte, wie er meldet, am 13. und 14. Mai an der Küste von Annam zu dem Zwecke, russische Kriegsschiffe zur Weiterfahrt zu ver anlassen, falls er solche antreffen sollte; er stieß jedoch auf keine in den indochinesischen Gewässern von Saint Jacques bis Turan, ja auch dis Jowanedy hin, dem am nördlichsten gelegenen benutzbaren Ankerplatz, wurde kein russisches Kriegsschiff bemerkt. Die Knochenbrüchigkeit des Rindviehes. Zumeist werden Kühe von dieser langwierigen Siechstankheit befallen, ganz besonder- trächtige, säugende und Milchkühe, seltener arbeitende Kühe und Ochsen; sie charakterisiert sich durch eine Verarmung vorerst des Blutes, später der Knochen an Kalksalzen. Im Beginne der Krankheit zeigen die Tieie eine allgemeine Ab magerung, Mattigkeit und Schwäche, später Schmerzen, sowie Schwäche und Steifheit in den Gliedern, wechseln des Lahmgehen, Knarren und Knacken in den Gelenken, und bei den leichtesten Veranlassungen treten Knochen brüche ein, namentlich an den porösen Enden der Röhrenknochen, aber auch an den Rippen- und Becken knochen. Die Tiere verlieren die Lust am Fressen und legen sicb schließlich, da sie sich nicht mehr auf den Beinen halten können, und sind dann überhaupt ver loren. Auch Lecksucht, sowie Giererdige, salzige Sub stanzen sowie im weiteren Verlaufe alle ekelhaften Gegenstände aufzunehmen, sind Zeichen der Krankheit. Infolge längere Zeit fortgesetzter mangelhafter Fütterung, wie sie noch in vielen Gegenden während des Winter- Brauch ist, schwinden die festen Substanzen der Knochen, weshalb diese mürbe und zerbrechlich werden. Dieser Zustand entsteht durch Aufsaugung der Knochensalze, zumal der phosphorsauren Alkalien. Während die inneren Organe vollkommen gesund sind, sammelt sich an den Gelenken eine aelbliche Flüssigkeit an, welche die Knochensubstanz auflöst und zerstört. DaS Knochenmark wird rötlich, weichflüssiy und gallert artig; wird schließlich auch der Hals steif, so ist daS der sichere Beweis, daß auch bereit- da- Rückgrat an gegriffen ist. Im häufigsten kommt diese Krankheit in Gegenden mit vorwiegend sauren, moorigen und torfigen Wiesen, deren Futter besonders arm an Phosphor und Kalkverbindunaen ist, vor und richtet viel mehr Schaden an als alle Viehseuchen zusammen genommen. Wirken die Ursachen nur in gelindem Grade, so kann die Krankheit auf dieser Stufe stehen bleiben und durch bessere Fütterung wieder zurückgehen. Hat das Leiden jedoch einen hohen Grad erreicht, so erfolgen ohne besondere Veranlassung beim Niederlegen oder Aufstehen auch während des Gehens öfter Knochenbrüche des Schulterblattes, der Rippen und Gliedmaßen, beim Gebärakt Brüche der Beckenknochen unter einem deut lichen Knall. Das ist das letzte Stadium der Krank heit, eine Abhilfe gibt es dann nicht mehr. Während des Milchgebens steigern sich die krankhaften Symptome, weil mit der Milch dem Körper viel Kalksalze entzogen werden, welche, weil nicht genügend im Futter vor handen, den Knochen entnommen werden. Vorgebeugt kann der Krankheit nur durch zweck mäßige Fütterung werden. Beschränkung der Kartoffel- und Rübenfütterung, Verabreichung genügender Mengen eines guten RauhfutterS, ferner von Schrot, Lern kuchen, Hülsenfrüchten namentlich aber von Fleisch futtermehl, dem sowieso hinreichende Mengen von Phos phorkalium und Kochsalz zugesetzt sind, trockene- Lager, trockene und gute Einstreu und lustige Stallungen sind hier von wesentlicher Bedeutung. Beschränken des Melkens ist ebenfalls geboten. Was die Behandlung der Krankheit selbst betrifft, so ist die Versetzung des Viehes in solche Gegenden, wo keine Knochenbrüchigkeit herrscht, sehr empfehlenswert. Als Medikamente reiche man phosphorsauren Kalk, Kalk wasser und Kreide; bereits abgemaaerten Tieren gibt man zur Hebung der Verdauung auch bittere und aro matische Pflanzenmittel, wie Enzmn, Wermuth, Kalmus event. auch Eisenpräparate. Das Eingeben ist leicht, da die kranken Tiere diese Mittel aus Instinkt begierig nehmen. Hauptsache ist, die Kur so zeitig als möglich zu beginnen. Gute Pflege, mäßige Bewegung, reichliche Streu, richtig ventilierter Stall, Abreiben des Körpers, verabreichen proteinreicher Futtermittel, welche gleich zeitig einen hohen Gehalt an phosphorsaurem Kalk haben, wie Erbsen, Bohnen, Hafer, Lein und Raps kuchen, Stroh von Hülsenfrüchten, sowie Kleeheu ver mögen das Uebel in seinen ersten Stadien zu heben und zu lindern. Weiches, fades Trinkwasfer ist zu vermeiden. Auch hier empfiehlt sich die Verabreichung von phos phorsaurem Kalk in Form von Futterknochenmehl oder Futterkalk in der Gabe von 30 bis 60 Gramm täglich für ein großes Rind, von 20 bis 30 Gramm für eine Kuh, von 10 bis 15 Gramm für Jungvieh und Kälber sehr. Der Verlauf der Krankheit ist ein äußerst lang wieriger, die fortgeschrittenen Stadien schließen eine Heilung aber von vornherein gänzlich aus. Das Beste ist dann das Abschlachten der Tiere. Tages - Ereignisse. — Berlin. Der Mechaniker Katz in der Wolliner Straße erschoß gestern sein 5 Monate altes Töchterchen, verwundete seine 4 jährige Tochter und erschoß dann sich. Der Beweggrund zu der Tat liegt in Krankheit und Nah rungssorgen. — Hannover. Eine furchtbare Familientragödie wird aus Hannover gemeldet. Der Kaufmann Schreiber besuchte gestern früh mit seinen beiden Kindern im Alter von 4 und 1'/, Jahren das Grab seiner von 14 Tagen verstorbenen Ehestau. Gegen Mittag fand man Schreiber und seine Kinder in einem Gehölz auf; die Kinder waren mit Opium vergiftet, beide sind tot. Schreiber wurde noch lebend in das städtische Krankenhaus übergeführt. Man zweifelt an seinem Aufkommen: er hat die Tat in einem Anfall von Schwermut begangen. — Hamburg. Das Fischerfahrzeug „Emaus", Ka pitän Loenftrup, ist mit sechs Fischern in der Nordsee unter gegangen. — Darmstadt. Der Geheime Ober-Bergrat von Chelius wurde unter dem Verdachte eines Sittlichkeits vergehens verhaftet. Er ist Professor an der hiesigen Technischen Hochschule, steht im 50. Lebensjahre und gilt als Autorität auf dem Gebiete der Montan-Wiffenschaft. — Wiesbaden. Der bekannte Chirurg und Chef arzt des Roten Kreuzes, Karl Rosar, der bereits vor einigen Wochen einen Selbstmordversuch machte, hat sich durch Oeffncn der Schlagadern am Bein ums Leben gebracht. — Triest. Bei der Ungarischen Dampfschiffahrts- Gesellschaft „Adria" wurden große Unterschleife entdeck:, die seit mehreren Jahren begangen wurden. Der Schaden beträgt 200,000 Kronen. Als Täter wurden leitende Persönlichkeiten in Haft genommen. — Bochum. In einem kleineren Bankinstitut wurden mehrere Jahre zurückliegende Unterschlagungen in Höhe von 114,000 M entdeckt. Der Täter ist ein vor kurzem verstorbener Bankvorsteher. — Wien. 720,000 Kronen hat im Nationalkasino der bekannte Sportsmann Ludwig v. Jufth an einem Abend im Kartenspiel an den Grafen Szapary, Anton Tigray und den Prinzen von Thurn und Taxis verloren. — Budapest. Bei Brückenau erfolgte ein Erd- einsturz, bei dem 40 Arbeiter verschüttet wurden. Land und Volkswirtschaftliches. — Zur Düngerkonservierung. Als einfachstes und billigstes, sowie zu jeder Zeit anzuwendendes Mittel, den Dünger auf der Düngerstätte behufs besserer Konser- Vierung desselben gleichmäßig fest und glatt zu machen, empfiehlt sich das Ringeln desselben mit einfacher Ringel walze ohne Deichsel. Es wird dadurch nicht nur größere Feuchtigkeit und glatte Oberfläche erlangt, sondern es findet durch den Druck auch eine gleichmäßigere Vermischung dec Exkremente mit dem Stroh statt, wie sie bei einfachem Festtreten nicht erreicht wird. Letzteres ist außerdem für die Tiere, die dazu verwendet werden, eine Qual. Ist da gegen die Walze erst über den Dünger gezogen, so gehen die Tiere mit Leichtigkeit über denselben hinweg. Es empfiehlt sich dabei, den Dünger nicht zu hoch aufzuschichten und bei jeder Schicht zu ringeln. Auf diese Weise kann man, wenn es regelmäßig auf jeder Schicht geschieht, auf einer großen Düngerstätte (40X20 Meter) mit 2 Ochsen in 1 — 2 Stunden den Dünger so fest ringeln, wie es durch einfache- Festtreten durch mehrere Ochsen in der dreifachen Zeit nicht zu erreichen ist. — Reinigung der Milchgefäße. Zu diesem Zweck ist das Milchgefäß zunächst mit dem Kalkwasser zu behandeln, indem man dabei ein geeignetes Gerät, z. B. eine Piaffavabürste anwendet. Man benutze aber nicht etwa einen Zeuglappen. Danach wird das Gefäß mit