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Sette 6. — „Sächsische Torfzeitung." - 10. Mai 1905. und 5 Paar buntseidene Strümpfe, 33 bunte und 14 weiße Schnupftücher, 37 Hemden, 3 ganze und 4 halbe Halstücher, 8 gewöhnliche und acht steife Halsbinden." Land» «nd Volkswirtschaftliches. — Landwirtschaftlicher Kreditverein — im Königreich Sachsen. Nach dem soeben erschienenen Jahresbericht hat sich im Jahre 1904 der Geschäftskreis des Instituts weiter günstig entwickelt. Gewährt wurden an Darlehen insgesamt 14,744,222 Mark. Die Gesamt summe aller außenstehenden Darlehen betrug Ende 1904 310,905,227 (299,935,303) M. nach Abzug von 3,774,289 M. Rückzahlungen. Von den tilgbaren Darlehen, die sich Ende 1904 auf 301,047,150 M. beziffern, stehen aus 36,365,950 M. zu 4 Proz. Zinsen. Auf landwirtschaft lichen Grundbesitz hatte der Verein am Schluffe des Jahres 1904 14,298 einzelne Darlehensposten und davon 12,656 Posten bis zu einem Höchstbetrage von 20,000 M. aus geliehen. Der auf 19,059,088 M. mindestbewertete land wirtschaftliche Grundbesitz, der 1904 hypothekarisch ver pfändet wurde, ist in Höhe von 8,728,625 M., also mit 45,079 Proz. beliehen worden. Im Berichtsjahre wurden 19 vom Vereine beliehene Grundstücke zwangsweise ver steigert, doch ist er in keinem Falle genötigt gewesen, zur Deckung seiner Forderung ein Grundstück zu erstehen. Bon dem verfügbaren Gewinn von 465,046 M. sollen 30,000 M. dem allgemeinen Reservefonds, 50,000 M. dem Spezial reservefonds überwiesen werden und eine Dividende von 4 Proz. aus die Stammanteile der Vereinsmitglieder zur Ver teilung kommen. Der Gesamtbetrag der Stammanteile be lief sich auf 7,181,769 M. Die Summe der Ende 1904 im Umlauf befindlichen Pfand- und Kreditbriefe betrug 277,016,975 M. — Das Kapital der Mehnert-Stiftung wurde auf 250,000 M. erhöht. Die Stiftung hat an sämt lichen neun landwirtschaftlichen Schulen Sachsens Buch führungskurse abhalten lassen, an denen 143 meist selb ständige Landwirte teilnahmen. Aus der Stiftung wurden ferner 83 Beihilfen zum Besuche von Landwirtschafts- und Haushaltungsschulen in Beträgen bis 60 M. an Söhne und Töchter von Landwirten gewährt. Aus der Johann Köckert-Stiftung wurden 260 M. an zehn Schüler als Beihilfen gewährt. — Der elektrische Schnellbahnverkehr und die Landwirtschaft. Im neuesten Heft des „Jahr buchs für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft" setzen sich der Regierungs- und Baurat Fränkel-Breslau und Professor vr. Ballot - Berlin über das Problem des elektrischen Schnellverkehrs auseinander. Fränkel erscheint die Elektrizität besonders geeignet als Triebkraft für Straßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen auf be schränktem Gebiete, aber nicht für Fernbahnen, insbesondere nicht für solche mit reinem Personenverkehr, der niemals zur Wirtschaftlichkeit einer Fernbahn genüge. Das zentrale Kraftwerk für kleinere Leistungen aber, im umfassenden System über das ganze Land verteilt, sei berufen, den jetzt mit Dampf kostspielig betriebenen Neben- und Kleinbahnen Kraft zu liefern. Jedoch könne dies nach Umwandelung der Bahnen für elektrischen Betrieb nur dann geschehen, wenn zur erforderlichen Rentabilität der Anlagen die Kraft gleichzeitig für die Landwirtschaft zum Bewegen des Pfluges, der Dreschmaschine, der Futterschneiden, der Pumpen zur Be- und Entwässerung, zu Beleuchtung, und selbst für Feldbahnen ausgenützt werde. Durch eine der artige Industrialisierung werde die nach dieser Richtung tatsächlich notleidende Landwirtschaft zu erheblich billigerer Produktion bei Ersparnis von Arbeitskräften und Löhnen befähigt. Eine solche Entwicklung aus kleinen Anfängen sei allein naturgemäß und möglich, sei zugleich erheblich au-fichtsvoller als die augenblicklich angestrebte elektrische Bahn, welche mit der durch Dampf betriebenen Ferneisen bahn in Wettbewerb trete. Dies werde schon dadurch be tätigt, daß die Industrie die Schaffung einer derartigen Versuchsanlage im Nebenbahn- und landwirtschaftlichen Gebiete plane, nach deren Gelingen und weiterem Ausbau die Elektrizität erst zu größeren Leistungen im Eisenbahn wesen befähigt wäre. Die bisherigen Erfolge auf Haupt bahnen seien nur bei dichtem Personenverkehr in und bei großen Städten zu finden; sie wären für die Allgemeinheit ohne Belang. In der angedeuteten Vereinigung würde die Elektrotechnik nicht nur die Nebenbahnen lebensfähiger gestalten, sondern auch die Landwirtschaft auf eine Höhe bringen, die fast zur vollständigen Versorgung Deutschlands mit Brotgetreide genügte. — Im Gegensätze hierzu ver tritt Professor vr. Ballot den Standpunkt, daß das ganze Bahnnetz für den gesamten Fracht- und Personenverkehr auf Elektrizität gegründet werden müsse. In Ueberein- stimmung mit Fränkel aber hält Ballot es von wesent lichster Bedeutung, wenn durch elektrische Zentralen nicht nur Nebenbahnen, sondern auch die Landwirtschaft mit Kraft versorgt würden, und zwar zu billigem Preise. Erst wenn die Kosten der elektrischen Kraft von 20 bis 30 Pf. für das Kilowatt auf 5 bis 6 Pf. sänken, würde der Landwirtschaft aus ihrer Verwendung reicher Segen er blühen. — Die Ackerdistel ist eines der lästigsten Un kräuter, das nur schwer zu vertilgen ist, wenn es sich ein mal eingenistet hat, da es sich sowohl durch zahlreiche Stockausschläge wie durch Samen fortpflanzt, welche über dies geflügelt sind und sich dadurch auf bedeutende Ent fernungen verbreiten können. Ein Hauptbekämpfungsmittel dieses Unkrautes besteht in einer zweckmäßigen Fruchtfolge, in welcher Hackfrüchte, Halmfrüchte und Futterpflanzen ab wechseln. In den Getreidesaaten kann man den Disteln durch fleißiges Ausziehen der Pflanzen bei feuchtem Boden zu Leibe gehen; wird man damit ihrer nicht Meister, oder fehlt die nötige Zeit hierzu, so versäume man wenigstens nicht, den Disteln die Blütenköpfe abzuhauen. — Zur Verhinderung von Sehnenleiden bei Pferden wird in erster Linie das Frottieren und Massieren der Beine unter Anwendung von flüchtigen Einreibungen (Fluid), sowie Anlegen von Bandagen und Pressen emp fohlen! namentlich letztere sollen sich sehr bewährt haben. Ihn Anfertigung ist folgende: ES werden Strohhalme in der Länge von ungefä^ 15 Ztm. bis zur Stärke eines Fingers mit Faden zu einem Stabe znsammengebunden, hierauf mit einem weichen, haltbaren Stoff (Tuch, Flanell) umnäht und an beiden Enden mit einer Schnur auf 6 bis 8 Ztm. miteinander verbunden. Diese beiden Wickel werden in die seitlichen Furchen zwischen Beugsehnen und Schienbein eingelegt und darüber die Bandagen angebracht. Es ist leicht erklärlich, daß auf diese Weife durch den allseitigen konstanten und elastischen Druck Ausschwitzungen in die Sehnenscheiden vermieden und die Sehnen selbst bei kontinuierlicher Anwendung stets rein erhalten werden können. — Wenn Hühner verlegen, halte man sie ein gesperrt, bis sie Lust zum Legen zeigen, bringe ihnen dann etwas Salz in den Legedarm und lasse sie laufen. Durch das Salz gereizt, suchen ste bald das verborgene Nest auf und brauchen wir demselben nur nachzugehen, um eS zu finden. — Befinden sich junge Tauben in denNestern, so müssen die Rester und deren nächste Umgebung wieder- holt auf das Vorkommen des Speckkäfers, eines niedlichen Tierchens von schwarzbrauner Farbe mit einer Hellen Quer- binde über die Wurzeln der Flügeldecken, revidiert werden. Gegebenenfalls kann man diesen Käfer im Frühjahr oder Sommer überall im Hause Herumlaufen sehen, besonders aber auf dem Dachboden. Seine Larve, die ungefähr 18 Millimeter lang und mit Stachelhaaren besetzt ist, ist ein arger Feind der jungen Tauben, indem sie die Tierchen anfrißt und ihre Anwesenheit durch erbsengroße Löcher oder Narben in der Haut der jungen Tiere verrät. Zeit weilige Umschau nach diesem Schädling tut also not. — Bor der Schwarmzeit der Bienen sollte man eigentlich gar keinen Wachsbau aufführen lassen, außer man hat genug künstliche Mittelwände zum Anhängen, denn sobald sich dem Bienenvolk die Schwarmlust kund tut, fängt es auch an, Drohnenbau auszuführen. Will man recht schönen und regelmäßigen Bau haben, so muß man zu dem selben die Schwärme, besonders die Nachschwärme, welche nicht nur am fleißigsten arbeiten, sondern auch fast nie Drohnen bau aufführen, verwenden. Solchen Nachschwärmen darf man aber nicht zu viel leere Waben auf einmal einhängen, weil sie sonst gleich Quer- und Wirrbau aufführen. Am besten hängt man in den Kasten, der einen Schwarm auf nehmen soll, zunächst eine leere Arbeiterwabe, dann 5—7 leere Rähmchen mit Wabenanfängen oder sogenannten Leit- oder Richtwachs. Erst wenn die 6 ersten Waben aus gebaut sind, kann man nach und nach je 1 weiteres leeres Rähmchen einhängen. Vermischte-. * Der Kaiser und seine Matrosen. Ein Ma trose der „Hohenzollern" erzählt in einem Briefe an seine in Ostfriesland wohnenden Eltern von der Osterfeier an Bord: SN xi 08 SN ÜSt»ll Haus- und Küchengeräte — Bürsten- und Besenwaren WM- ^WU Harlemchtn, Ain- und KmmdtnM, MenWtck Spezialität: Post- und Bahnkiste« MM" UnnÜHvnxSN Nir Iilnü«r nnü H»u»l»SÜnrk. "WM August Lohse Inh. 'UauL Hehme Vr««ÜSn-^., Schuhmachergasse 9, Nähe Alt- und Neumarkt. Ui.I2kvisd.-V srkLvck. Montag, den IS. und Dienstag, de» L6 Mai ». stellen wir einen großen Transport bester schwerer Rassekühe und Kalben hochtragend und neumelkend, in Dresden, Milchvtehhof (Scheunenhöfe), zu wirklich billigen Preisen zum Verkauf. 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