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Etage des Grundstückes Refidenzstraße 1 gelegenen Wohnung eingebrochen worden. Dem unbekannten Diebe sieb eine Kassette mit gegen 50 M Bargeld und 5 bis 6 M. in österreichischen Münzen in die Hände. — Beim Abspringen von einem in voller Fahrt befindlichen Strahn- - bahnwagen in der Tolkewitzer Straße verunglückte gestern nachmittag ein Dresdner Einwohner. Er wurde geschleift, erlitt aber sonst nur unbedeutende Verletzungen. — Gestern verstarb hier der langjährige Bezirksamt des Bezirk- Chemnitz Herr Geh. Medizinalrat Oe. Flinzer. ö Briesnitz. 8. Mai. Auch in unserer Gemeinde wird zu Ehren des 100 jährigen Todestages de» Dichter- fürsten Friedrich v. Schiller eine öffentliche Gedächtnisfeier morgen Dienstag, abends von 8 Uhr an, im Gasthofs saale abgehalten, wozu die Einwohnerschaft und die Nachbar gemeinden zu recht zahlreicher Beteiligung vom Gemeinde rat und Schulvorstand eingeladen werden. Herr Seminar- Oberlehrer Dr. Tögel wird die Festrede halten. --- Bannewitz, 8. Mai. Am Sonnabend früh brannte hier ein Karousiell ab, nachdem zu diesem Zweck heimlich Petroleum in die Drehorgel gegossen und entzündet worden war. Man vermutet einen Racheakt, der dem Besitzer de- KaroufsellS etwa 3000 M. kostet. GohliS. 8. Mai. Morgen Dienstag, vormittags von S Uhr an, findet in der hiesigen Schule eine Schiller- Gedenkfeier statt. DaS hierzu ausgestellte Programm ist ein sorgfältig gewähltes und abwechslungsreiches. O Klotzsche, 8. Mai. Hier ist vor wenigen Tagen frühere Gemeinderatsmitglied, der langjährige Orts- FriedenSrichter Eduard Wirth gestorben. Klingenberg, 8. Mai. Auf dem hiesigen Bahn hofe wurden vor einigen Tagen dem Bremser Müller von einem Güterzuge vier Zehen des rechten Fuße- überfahren. 2 Loschwitz. 8. Mai. Die Ueberbund-Anlage nach dem neuen Hochbehälter im Rochwitzer Walde wird von morgen Dienstag, vormittags 9 Uhr ab, in Betrieb ge nommen werden. Bon da ab werden alle an die dritte Wafserverforgungszone angeschloffenen Grundstüücke, das sind diejenigen in der Gegend des Weißen Adlers und des Rochwitzer Waldes, sowie in Rochwitz 3'/, Atmosphären mehr Druck erhalten. Den Grundstücksbesitzern ist zu empfehlen, ihre Hausleitungen nach dieser Richtung entsprechend zu be obachten. — Am Sonnabend mittag wurde ein hier be- suchsweise aufhältiger Fremder plötzlich von Tobsucht be fallen und mußte in das BezirkS-Siechenhaus untergebracht werden. X Leubnitz-Neuostra, 8. Mai. Die öffentlichen unentgeltlichen Impfungen finden hier übermorgen, Mitt woch, nachmittags von 5 Uhr ab, im Schulhause statt. O Mockritz. 8. Mai. Der untere Teil der Friedrich August - Straße in hiesiger Flur soll in einer Länge von 567 Metern ausgebaut und mit Beschleusung versehen werden. Angebote sind, wie Herr Gemeindevorstand Weber in vorliegender Nummer bekannt gibt, bis zum 27. Mai, nachmittags 5 Uhr, im Gemeindeamte Hierselbst einzureichen. — Niedersedlitz, 8. Mai. Kaum ist mit der be schlossenen Erbauung der elektrischen Bahn nach Kreischa ein neues Verkehrsmittel in nächster Zeit zu erwarten, so taucht schon ein neues Projekt auf, wonach die Ortschaften Dresden-Strehlen, Reick, Niedersedlitz, event. Mügeln durch eine elektrische Bahn verbunden werden sollen. Die erste Vorbedingung bildet hierbei allerdings die Durchführung eines gradlinigen direkten Straßenzuges, der nach beiden Seiten unseres Ortes hin leider noch immer nicht vorhanden ist. -» Obergorbitz, 8. Mai. Am letzten Freitag nach mittag wurden die Straßenpaffanten in unserm Orte durch ein scheu gewordenes Pferd in nicht geringen Schrecke« versetzt. Herr Gutsbesitzer Dürigen aus Keffelsdorf kam mit einem einspännigen Korbwagen, in welchem außer ihm noch zwei Personen saßen, in mäßigem Tempo oberhalb des Gasthofes zum Reichsschmied hier auf der Landstraße gefahren, als infolge Bruches des Schlußnagels sich der Hintere Teil des Wagens mit dem Korbe von dem Vorder- — Aus -er Lößnitz, 8. Mai. Ein Kleinod für die Lößnitz und besonders für die oberen Ortschaften der selben, für Radebeul und Oberlößuitz, verspricht der Waldpark in Radebeul zu werden, bietet derselbe doch jetzt schon in seinen Anfängen für Naturfreunde ein Bild der Anmut und Lieblichkeit. ) Radebeul, 8. Mai. Die hiesige Wasastraße soll, wie Herr Gemeindevorstand Werner in vorliegender Nummer bekannt gibt, in einer Länge von 560 Metern auSgebaur Verden. Angebote sind bi- zum Dienstag, den 16. Mai, mittags 1 Uhr, im Rathause einzureichen. Näheres ist auS der erwähnten Bekanntmachung ersichtlich. Radebeul, 8. Mai. Die Schiller-Gedenkfeier, die auf Veranlassung dreier hiesiger Vereine, des Gewerbe vereins, des Männergesangvereins „Eintracht" und des Gemeinnützigen Verein-, morgen Dienstag, Abends 8 Uhr, in den „Bier Jahreszeiten" zu Radebeul stattfindet, ver spricht, nach dem aufgestellten Programm zu urteilen, zu einem genußreichen, des großen Dichters und seiner Kunst würdige« Festaktus sich zu gestalten. Herr Kammersänger Edmund Glömme wird mit dem Reichtum seiner rezi- tatorischen Mittel Perlen Schillerscher Lyrik und Epik in ihrem vollen Glanze leuchten lassen. Frau Konzertsängerin Hedwig Ritter wird mit bekannter Meisterschaft, unter Klavierbegleitung seitens des Herrn Organist Richard Schmidt, die Weihe des Festabends erhöhen dürch Dar bietung einiger Vertonungen Schillerscher Lieder. . Daß auch der Männergesangverein „Eintracht" seine schon .so ost bewährte Kraft in den Dienst der schönen und idealen Sache gestellt hat, ist bereits mitgeteilt worden. Es liegt in der Natur der Sache, daß die im engen Rahmen der geplanten Abendfeier gebotenen Gaben seiner Muse den ideellen Gehalt der Welt- und Lebensanschauungen des Dichters nur nach einigen Seiten hin anzudeuten vermögen. Darum wird die Festansprache, die Herr Schuldirektor Weise freundlichst übernommen hat, zu dem gewonnenen Bilde manche- hinzufügen, was die reiche und starke Persönlichkeit Schiller-, die Tiefe und Fülle seines literarischen Schaffen- schärfer und Heller beleuchtet. Auch die Dekoration des Saales wird eine der Feier entsprechende sein und hat Herr Kunstgärtner Gustav Pietzsch-Oberlößnitz seine Kunst in den Dienst der schönen Sache gestellt. Ein recht zahlreicher Besuch seitens unserer Lößnitzbewohner würde zum Gelingen der Feier gewiß beitragen. «bOberlößnitz, 8. Mai. Amtlicher Bericht über die am 4. Mai stattgefundene Sitzung des Gemeinderates. Zu der abends 8 Uhr vom Vorsitzenden Herrn Gemeinde vorstand Hörning eröffneten Sitzung waren 10 Mitglieder anwesend, 1 Mitglied fehlte entschuldigt und 1 Mitglied unentschuldigt. Punkt 1 der Tagesordnung betr. Gasrohr legung seitens der Gemeinde Kötzschenbroda in hiesiger Waldstraße. Die vom Bau- und Verfaffungsausfchuß auf gestellten Bedingungen werden mit dem Zusatz angenommen, daß falls § 97 s d. Rev. L. G. O. in Frage kommen sollte, unsere Genehmigung von der Genehmigung der Auf sichtsbehörde abhängig zu machen ist. Punkt 2. 3. 4. Infolge der Vereinigung der Gemeinden Serkowitz und Radebeul machen sich Aenderungen der Verbandsstatuten des Elektrizitätswerks, der Freibank und des Wasserwerke- „Neubrunn" notwendig. Der Verfassungsausschuß empfiehlt die vorgeschlagenen Abänderungen wie vorliegend anzu- ! nehmen und wird demgemäß einstimmig beschlossen. Punkt 5. Zum Gesuch der Hebamme Kunath um Ver setzung in den Ruhestand beschließt man, die statuten gemäße Höchstpension von 300 Mark zu gewähren, da gegen daS weitere Gesuch der Kunath, dem sich die anderen > Hebammen des Bezirks angeschloffen haben, die Pension auf 400 M. jährlich zu erhöhen, wird abgelehnt. Im ! Anschluß hieran gibt der Vorsitzende bekannt, daß der Ber- mögensbestand der Hebammen-Unterstützungskaffe per 1. Januar 1905 4159 M. 15 Pf. beträgt. Punkt 6. Vom Besitzer der Hoflößnitz ist bei dem Verwaltungsgericht Klage auf Uebernahme und Unterhaltung der großen Spitzhaustreppe in Gemeindeverwaltung anhängig gemacht worden. Die Klage und Klagebeantwortung kommt zum Vortrag und beschließt man einstimmig die vom Ver- sassungSausschuß empfohlene Klagebeantwortung in der vor- liegenden Fassung als Gegenerklärung einzureichen. Punkt 7. Gesuch des Herrn Herm. Hennicke wegen Aus- (:) BlaskWitz, 8. Mai. Am Sonnabend nachmittag baues der Straße 6 in Flur Hoflößnitz und Uebernahme */,1 Uhr wurde die Feuerwehr nach Residenzstraße 46 ge- der Straßenbaukosten auf Landr-kulturrente. Die vom rufen, woselbst ein Zimmerbrand entstanden war. Die Bauausschuß gestellten Bedingungen werden zum Beschluß schnell herbeigeeilte Wehr fand den Brand bereit- gelöscht, erhoben und ebenso der zusagende Beschluß des Ber- """—" "" ' ' faffungSausschuffes wegen Uebernahme der Kosten auf Landeskulturrente. Punkt 8. Nachdem unser Schleusen projekt wegen der Benutzung der Grenzstraßen und der Führung unserer Borflut von der Ortsgrenze bi» Wilhelm- straße in Flur Radebeul der Gemeinde Radebeul zur Kenntnisnahme vorgelegen hat, wird beschlossen, dasselbe der Königl. Amtshauptmannschaft zur Genehmigung vorzu legen. Punkt 9. Auf die von der Gemeinde Radebeul im Vorjahre äu-geführte gemeinschaftliche Vorflut von Los l soll noch eine weitere Abschlagszahlung in Höhe von 10,000 M. geleistet werden und wird dementsprechend beschlossen. Punkt 10. Der vom BerbandSauSschuß des Elektrizitäts-Werkes beantragten Aufnahme einer neuen An leihe für Akkumulatoren-Batterie, eine 3. Lichtmaschine sowie die Stromzuleitung nach Cossebaude in Höhe von 100,000 M. wird auf Vorschlag des Finanz- und Verfassungs ausschusses zugestimmt. Punkt 11. Neuherstellung der Nizzastraße zwischen Mühlweg und Hoflößnitzstraße. Der Bauausschuß schlägt vor, diesen Trakt inkl. Lieferung des Materials fix und fertig in nächster Zeit Herstellen zu lassen und sollen zu diesem Zwecke Blanketts an Inter essenten au-gegeben werden. Punkt 12. Infolge Schadhaft werdens der Decke und des Fußbodens am Vorbau des Gemeindeamtsgebäudes machte sich eine sofortige Reparatur notwendig. Die vom Ausschuß getroffenen Maßnahmen werden nachträglich gutgeheißen. 'Punkt 13. Zur Er- reichung höherer Zimmertemperaturen in den Winter monaten in den Wohnungen und Expeditionsräumen des Gemeindeamtsgebäudes war die Heizungsanlage einer Nach prüfung unterzogen worden. Der Bauausschuß empfiehlt, die geplante Vergrößerung der Heizkörper sowie die nötigen Umänderungen und schlägt vor, noch einen spezifizierten Kostenanschlag von der Firma Max Hase-Dresden ein zufordern. Das Plenum beschließt demgemäß. Punkt 14. Die zur Bausache des Herrn E. Ange, Brd.-Kat. 20 6/v, vorliegenden Deckzeichnungen werden gemäß dem Bauaus schußgutachten bedingungslos befürwortet. Punkt 15. Die Deckzeichnungen zur Bausache des Herrn Major z. D. Billnow, Brd.-Kat. 14 U, wurden ebenfalls bedingungslos befürwortet. Punkt 16. In Sachen des Strakenweg- Projekts liegt eine Bescheidung des Königl. Ministeriums vor, wonach diese Projektierung nicht unter H 15 sowie 39 folgende des Allgemeinen Baugesetzes von 1900 zu zählen ist. Der Bauausschuß empfiehlt unter ent sprechender Begründung nochmals bei,der vorgesetzten Be hörde vorstellig zu werden, im übrigen nunmehr aber den unteren Teil des Strakenprojekts bis Station 2 >40, das ist von der Schulftraße bis Bergstraße, vom Strakenprojekt abzutrennen und als besonderes Projekt gleichzeitig mit dem gesamten Bebauungsplan zu behandeln und diesem Teil die Bezeichnung „Sophienstraße" zu geben. Der obere Teil, zwischen Bergstraße-Flurgrenze-Wahnsdorf, soll fernerhin als Strakenprojekt gekennzeichnet werden. Man hofft durch diese Abtrennung in kürzerer Zeit Genehmigung zu erhalten, um durch Ausbau der Strecke zwischen Schul- und Bergstraße einem dringenden Ortsbedürfniffe abhelfen zu können. Dieser Vorschlag wird einstimmig zum Beschluß erhoben. Punkt 17. Der Besitzer der Parzelle 699 t Flur Radebeul an der Waldstraße bittet in einem Gesuche um Dispensation von 8 1 des Regulativs über Abgangs leistungen. Der Bauausschuß schlägt vor, das Gesuch der Nachfolger und der unbestimmten Zeit einer Bebauung wegen abzulehnen. Das Plenum beschließt demgemäß. Punkt 18. Der Vorsitzende ladet das Kollegium zu der am 9. d. M., vormittags 10 Uhr, in hiesiger Volksschule stattfindenden Schillerfeier ein und bittet um zahlreiche Beteiligung. Die übrigen Punkte sind zur Veröffentlichung nicht geeignet. Schluß der Sitzung 10 Uhr abends. X Blastwitz, 8. Mai. Am Sonnabend mittag ent- stand in der Niederlage der Waldpark-Drogerie infolge Zer springens einer glühenden Glasröhre ein Brand, der einen Schaden von 4 - 500 M. anrichtete, den man aber löschen konnte, ehe die alarmierte Feuerwehr erschien. Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitung." — 9. Mai 1905 Keuilkton. Bor verschlossener Pforte. Roman von PH. Wengerhoff. (Nachdruck verboten.) (S. Fortsetzung.) zum Spatzensäfießen, wenn diese den Kirschen zu gefährlich werden." schaltete Reuter ein.' und dann," fuhr sie unbeirrt fort, „baust oben im Giebelstübchen der Herr Kapellmeister Fabel und — —" Nun unterdrück' man sie mit lautem Lachen. Es war zu spaßhaft, dessen als eines ritterlichen Beschützers der Frauen erwähnen zu hören. „Darf ich wissen, wer der Herr Kapellmeister ist?" fragte Wernek, über diesen Ausbruch der Heiterkeit ver wundert dreinschauend. „O," antwortete Reuter, noch immer lachend, „daS ist solch' ein kleines, verdrehtes Gestell von Mann, der hier jetzt da- ihm gern gegönnte Gnadenbrot ißt, da er seine eigentliche Beschäftigung, Carola herumzutragen, Mn dock wohl nicht mehr ausüben kann." „Also eine Kindermuhme! Woher aber der Titel Kapellmeister?" „Weiß Gott. Vielleicht ursprünglich eine harmlose Neckerei, weil er nie eine Kapelle dirigiert hat." „O, bitte," rief Carola, „dirigiert nicht, aber er ist doch einmal zum Kapellmeister gewählt worden, hat indessen die Stelle nicht annehmen können, weil mm weil die.bewußte Tür auch wieder ins Schloß gefallen war." „Wie sagten Sie?" fragte Wernek gespannt. „Eigentlich ist er Dramatiker," sagte Frau Blume, ohne aus die Zwischenfrage zu achten, „aber seine Neigung zog ihn später mehr zur Musik." „Er hat unendliche Dramen verbrochen und un endliche Opern komponiert, aber nie sind sie gedruckt, viel weniger noch über die weltbedeutenden Bretter gegangen," meinte Reuter, „und dieser stete Mißerfolg hat wohl auch ein^wenig auf sein Gehirn gewirkt." „Und eine Braut hat er auch gehabt," schaltete Frau Blume ein, „die er wenige Wochen vor der Hoch zeit durch den Tod verlor." „Der arme Kerl!" sagte Wernek. „Das ist ja auch eine Fülle von Mißgeschick!" „Das Schlimmste aber ist," rief Carola und lachte dazu in kindlicher GedankenlosiMt, „er behauptet, er hätte immer vor verschlossener Pforte gestanden." Wernek fah sie fragend an, und Elisabeth sagte : „Das ist so ein Lieblingswort von ihm. Er meint damit: eS wäre sein Schicksal, immer nur im Borhof zum Reiche der Glücklichen zu stehen, vor ver schlossener Pforte." „Hm," sagte Wernek ernst, „wer von uns hätte in seinen dunklen Stunden nicht auch schon so empfunden." Die augenblickliche Pause, die den Worten folgte, unterbrach Carola: „Ich frage ihn dann stets: warum öffneten Sie sie nicht selbst? und dann sieht er mich so blöde an, als wüßte er nicht, daß Türen, Pforten und Pförtchen dazu da sind, damit man hindurchschlüpfen kann." Ihr Gesichtchen lachte vor Vergnügen über den ihr sehr amüsant erscheinenden Scherz, und die Blicke der anderen, über die es momentan wie ein trüber Schatten hingezoaen war, klärten sich wieder bei diesem herzerfreuenden Anblick. „Du, mein lieber Wildfang," sagte die alte Dame und schaute zärtlich auf daS junge Mädchen, „würdest es anders machen, nicht wahr?" „Ganz gewiß, Großmama!" antwortete sie. „Ein Riegel würde mich nicht abhalten. Wegen eines solchen Hindernisses draußen bleiben! O, noch längst nicht! Kann es nicht durch die Pforte sein, so gehe ich drüber öder drunter fort,-nicht wahr, Elisabeth?" „Nun, vielleicht hat auch Frau Fortuna vor Deinem kräftigen Willen Respekt, Liebling, und stellt Dich nicht auf solche Probe," sagte Elisabeth. Am Abend benutzten die beiden Herren den letzten Eisenbahnzug, um nach Berlin zurückzukehren. Reuter stand so lange am Fenster des Coupös, als man einen Schatten von Friedrichshagen sehen konnte, und fragte dann, neben Wernek Platz nehmend: „Nun, sagen Sie, nne gefiel sie Ihnen?" „Elisabeth? Oh, natürlich ganz ausgezeichnet." „Meine Cousine? Nein, die meine ich nicht. Wie gefiel Ihnen Carola?" „Ihr Mündel ist ein höchst gewecktes, bildschönes Kind, daS muß ich Ihnen zugestehen. Selten wird man wohl eine solche Vereinigung körperlicher und geistiger Reize finden. Wenn die einmal fertig ist, soll sich die Männerwelt in acht nehmen! Der lose Schalk guckt ihr ja auS jedem Grübchen." Reuter sah ihn überrascht an. „Mir ist sie durchaus nicht unfertig erschienen," sagte er. „Im Gegenteil. Als wir jetzt im Garten