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Sette 4. — „Sächsische Dorfzettung." — 30. März 1905 getragene Grundstück soll am 11. April 1905, vormittag- 9 Uhr, an der GettchtSstrlle, Lothringer Straße 1, I., Zimmer 181, zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Da- Grundstück ist nach dem Flurbuche 5,4 Ar groß, auf 27,000 M. geschätzt, besteht aus einem an drei Seiten freistehenden Wohnhaus mit Hofraum und seinem Garten und liegt in Dresden-Saditz, Waldemar- straße 9. (:) Blasewitz, 28. März Im Alter von 100 Jahren 2 Monaten vererb gestern hier Frau Ehristltebe verw. Günther. Ihr war e- vergönnt ihren 100. Geburtstag in körperlicher und geistiger Frische am 22. Januar d. I. zu begehen. Sie erfreute sich einer besonderen Gnade Gotte-, denn sie war niemals krank und vermochte bi- zum 97. Lebensjahre ohne Augengläser bis in die Nacht stunden hinein zu klöppeln. Bühlau, 29. März. Am Dienstag, vormittag- gegen */<11 Uhr, wurde hierfelbst ein 9 jähriger Schul knabe aufgegriff«. Rach den angestellten Erörterungen stammt derselbe aus Dresden-Uebigau und hat die elter liche Wohnung seit Montag vormittag nach der Schule verlosten. Der Knabe machte bezüglich der Veranlassung seines Wegganges von seinen Eltern und darüber, wo er sich vergangene Nacht aufgehalten habe, verschiedene, sich widersprechende Angaben. Er hat sich angeblich schon mehrere Male von seinen Eltern entfernt. — Bodetttz, 29. März. Am Sonnabend entleibte sich durch Erhängen im Schuppen seiner Eltern der 14 jährige Konfirmand U. Der Grund zu diesem unglück seligen Schritte ist unbekannt. o Cossebaude, 29. März. Bericht über die Sitzung des Gemeindeverbandes für da- Elektrizitätswerk „Elbtal" am 20. März d. I. im Bergrestaurant zu Cossebaude. Zu der Sitzung waren die Gemeinderäte von Briesnitz, Cossebaude, Gohlis, Kemnitz, Leutewitz, Oberwartha, Omse witz und Stetzsch in beschlußfähiger Mitgliederzahl er schienen, während die Gemeinde Mobschatz nur mit 5 Ver tretern und nicht beschlußfähig anwesend war. Die Stadt Dresden wurde in für die Gemeindeverbandsangelegenheiten beschlußfähiger Anzahl vertreten. Den Vorsitz führte Herr Gemeindevorstand Reinhardt-Cossebaude. — Wegen des mit dem Staatsfiskus bezüglich der Stromabgabe für die elektrische Straßenbahn Dresden-Cotta—Cossebaude abzu schließenden Vertrags berichtete der Herr Vorsitzende an der Hand der Akten über die gepflogenen Verhandlungen und teilte mit, daß die Werksverwaltung zu dem Beschlüsse gekommen sei, auf die Stromabgabe zum Betriebe der Bahn zu verzichten. Da sich die Berbandsgemeinden gemäß eines Nachtrages zum gemeinsamen Ortsstatut für das Elektrizitätswerk „Elbtal" bis zum Jahre 1943 verpflichtet hätten, weder selbst andere, mit dem Elektrizitätswerke „Elbtal" nicht im Zusammenhänge stehende elektrische oder sonstige Kraft- und Lichtanlagen einzuführen noch dritten zu solchen Zwecken die Benutzung der öffentlichen Wege oder der sonstigen dem Verfügungsrecht der Gemeinden unterliegenden Grundstücke zu gestatten, so empfehle die Werksverwaltung dem Gemeindeverbande, zu erklären, daß diese Beschränkung bezüglich der Zulassung fremden Stromes im Gebiete des Gemeindeverbandes für fiskalische elektrische Anlagen keine Gültigkeit haben und daß dieses Unabhängtgkeitsverhältnis für eine derartige Anlage auch dann fortbestehen solle, wenn sie aus dem staatlichen in ein anderes Eigentum übergehe. Der Staätsfiskus gewähre demgegenüber dem Gemeindeverbande von der Eröffnung des Betriebes der Straßenbahn Dresden-Cotta— Cossebaude ab auf 10 Jahre eine Entschädigung von jährlich 1000 Mark. Die Zahlung komme in Weg fall bei Auflösung des Gemeindeverbandes des Elek trizitätswerkes „Elbtal". Weiter werde der Staats- fiSkus bei Ablauf des jetzigen, auf 10 Jahre abge schlossenen Stromlieferungsvertrags zwischen dem Staats fiskus und dem Gemeindeverbande für das Elektrizitätswerk Riederlößnitz oder falls dieser Vertrag noch vorher erlöschen sollte, die Stromversorgung der elektrischen Straßenbahn durch das Elektrizitätswerk „Elbtal" erneut in Erwägung ziehen und demgemäß mit diesem Werke verhandeln. Die Verbandsvertretung stimmte den Beschlüssen der Werks verwaltung zu und genehmigte den zum Vortrag kommen- den Vertrag gegen die Stimme des Gemeinderotes zu Omsewitz. Die anwesenden Vertreter der Gemeinde Mob- schatz waren auch für den Vertragsabschluß. Der Herr 'wrsitzende stellte fest, daß der gefaßte Beschluß für alle Gemeinden bis auf Mobschatz und Omsewitz rechtsgültig sei. — Bezüglich der Verhandlungen mit der Thüringer GaSgesellschaft zu Leipzig wegen Verkaufs oder Verpachtung de- Berl'andsklcllnzitätsweikeö berichtete der Herr Vor sitzende, daß die Verhandlungen mit der genannten Ge sellschaft al- gescheitert zu betrachten seien und daß die Werk-Verwaltung beschlossen habe, nunmehr die Angelegen heit auf sich beruhen zu lassen. Die Berbandsfitzung nahm hiervon Kenntnis und stimmte auch ihrerseits de» Ab bruche der Verhandlungen zu. — Loschwitz, 29. März. Wegen Betrüge- ist am 13. Juli v. I. vom Landgerichte Zwickau der Wirtschafts führer Gustav Heinrich D. in Loschwitz zu 1 Monat Ge fängnis verurteilt worden. Der Handelsmann L. hat Möbel in VerkaufSkommisfion. Der Angeklagte, der mehr fach gepfändet und vermögenslos ist, sagte zu L., er wolle für 60 M. Möbel kaufen, er bekomme in kurzer Zeit 8000 M. von einem Schuldner. L. glaubte diese un wahre Angabe und lieferte die Möbel auf Wechsel, ohne Geld zu bekommen. Die Revision des Angeklagten wurde vom Reichsgerichte verworfen. — Loschwitz, 29. März. Das Legen der Wasser leitungsrohre von dem Hochbehälter am Weißen Adler nach dem neuerbauten Hochbassin im Rochwitzer Tännicht schreitet rüstig vorwärts, so daß die Inbetriebnahme vor aussichtlich in etwa 8 Tagen erfolgen kann. — Laubegast, 29. März. Auf der Internationalen Kochkunst-Ausstellung erhielt die hiesige Donathsche Obst kelterei die goldene Medaille für ihre ausgestellten Produtte, ein Beweis für die Güte der Fabrikate. — Leuben, 29. März. Nach einer Bekanntmachung der Schuldirektion finden hier die Osterprüfungen von Donnerstag bis Sonnabend dieser Woche statt, in diesem Jahre ausnahmsweise also etwas zeitiger vor Ostern als sonst. Auf zahlreiche Beteiligung der Eltern der Kinder, sowie Freunde der Schule wird gehofft. — Lockwitz, 29. März. Gestern wurden hier sämt liche Kassen und das Archiv des Gemeindeamtes durch einen Beamten der Königl. Amtshauptmannschaft einer unverhofften Revision unterzogen, ohne daß sich die ge ringsten Beanstandungen ergeben hätten. — Niedkrpoyritz, 29. März. Der Bezirks-Obstbau- Berein „Oberes Elbtal" hielt am Montag hier im Erb- gericht seine Monatsversammlung ab, in welcher wiederum die Aufnahme mehrerer neuer Mitglieder erfolgte. Es wurde ferner noch der Plan vorgelegt über Anlegung und Bepflanzung des Vereinsgartens und entsprechende Mit teilung dazu gemacht. )( Schönfeld, 29. März. Die Versammlung des OrtsvereinS schritt nach Verlesung der Statuten zur Wahl des gesamten Vorstands. Gewählt wurden als Vorsitzender Herr Roch (Stellvertreter Herr Seifert), als Kassierer Herr Hähnel (Stellvertreter Herr Hörnig), als Schriftführer Herr Hochgcmuth (Stellvertreter Herr Schneider). Die Zusammenkünfte wurden für das Sommerhalbjahr auf abends 8 Uhr festgesetzt. Beschlossen wurde ferner die Auf stellung mehrerer Wegweiser. Wegen des Bahnbaues will man eine Anfrage an die maßgebende Stelle richten. Zur Besprechung gelangte auch die Errichtung von Plakattafeln. Statutengemäß finden die Versammlungen am ersten Sonn tage jeden Monats statt. Die nächste Versammlung wurde dementsprechend auf künftigen Sonntag abends 6 Uhr im Oberen Gasthofe anberaumt. — Weinböhla, 29. März. Vor einigen Tagen er folgte im hiesigen Gemeindeamte die Eröffnung der Offerten, welche von 33 Firmen für die gesamte oder teilweise Aus führung der Wasserversorgungsanlage eingegangen waren. Der Wasserleitungsbauausschuß wird mit zwei Ingenieuren das Offertenmaterial prüfen. Erwähnenswert ist, daß die Angebote im Preise sich verhältnismäßig nur ganz wenig unterscheiden Bon der Errichtung einer Gasbeleuchtungs- anlage ist vorläufig abgesehen worden. Ferner ist be schlossen worden, die Gemeindeanlagen auf da» Jahr 1905 wie im Vorjahre mit 1P0 M. pro 100 M. Einkommen und 24 Pfennigen pro Gruudsteuereinheit zu erheben. — Auf dem an der Oberauer Strahf,gelegenenen Abgrund- stücke de- Herrn Max Haase find beim Anlegen von Spargel Gräberurnen gefunden worden, welche Knochmreste enthielten. A»s -er Provinz. . — Adorf, 28. März. Die Ehefrau des Spinn- meister- Strüßner, hier, hat sich heute früh in einem An falle von Schwermut aus dem Fenster gestürzt und dabei den Tod gefunden. — Bautzen, 28. März. Ein Ferkel mit zwei Köpfen wurde auf dem Rittergut Weidlitz bei Bautzen geworfen. Bei dem Tiere, das in Spiritus gesetzt worden ist, sind Maul, Nase, Ohren und Augen beider Köpfe vollkommen ausgebildet. (Fortsetzung dieser Rubrik auf Sette 5.) Neueste Telegramme. — Weitzenfels, 29. März. 2u eiver gestern nachmittag ftattgehabteu Versammlung be- schloffen die ausständigen Schuhfabrikarbeiter, de« Streik fortzusetzen. Am Abend und z« Beginn der Nacht kam eS in einigen Straften zu Ausschreitungen gegen von ausserhalb eingetrbffene Arbeitswillige, wobei zwei Personen durch Steiuwürfe verletzt wurden Mehrere Verhaftungen wurden vorge- nommen. Heute früh war alles ruhig. — Rom, 29. März. Wie die .Agenzia Stefani" meldet, ist das neue Ministerium folgender- matzen zusammengestellt: ForttS Präsidium und Inneres, Tittoni Aeutzeres, Kinocchiaro Aprile Justiz, Angelo Maiorano Finanzen, Lareano Schatz, Carlo Ferraris öffentliche Arbeiten, Rava Ackerbau. Monello Gualtieratti Post und.Telegraphen. Die Minister werden heute dem König den Eid leisten. — Petersburg, 29. März. Im Char- kower (SouvernementSbezirk Woroschka fanden Bauernunruhen statt. DaS in Achtyrka garniso- nierende Dragoner-Regiment, das auf den Kriegs schauplatz abgchen sollte, wurde in die Dörfer ge schickt, um die Ordnung herzustellen. — Petersburg, 29. März. Auf vielen Gütern deS Bezirks Windau sind Unruhen aus gebrochen, zu deren Unterdrückung Truppen ab kommandiert worden find. — Nalta, 29. März. Eine Versammlung, die gestern nachmittag zur Wahl von Arbeiter deputierten abgehalten werden sollte, wurde auf Anordnung des Vizegouverneurs aufgehoben. — Lissabon, 29. März. Bei dem Belache in der Geographischen Gesellschaft am gestrige» Nachmittag war auch die Königin anwesend. Der Kaiser wurde vom Präsidenten der Gesellschaft, Admiral Ferreira, mit einer längeren Ansprache begrüßt. Der Kaiser erwiderte in längerer Rede Der Monarch machte alsdann einen ausführlichen Rundgaug durch die Säle und hierauf eine Spazier fahrt durch die Stadt mit dem König und der Königin. Gewaltige VolkSmafsen jubelten dem Kaiser und dem KönigSpaar zu. Der Kaiser kehrte u« 6'/, Uhr nach Schloft Belcm zurück, nahm dort das Diner mit dem Gefolge und dem Ehrendienst ein und empfing später die deutsche Kolonie. Der russisch-japanische Krieg. — Niutfchwang, 29. März. (Reuter meldung.) Die japanische Verwaltung erklärte so eben den Liao für eisfrei. 22 Schiffe kamen in den Hafen und brachten eine Menge Vorräte, die auf Dschunken verschifft und den Liao aufwärts abgeschiüt werden. mich mit Vorwürfen und Anschuldigungen von dannen. Alle waren sich darin einig, daß ich in ein ehrliches Haus nicht eintreten dürfe, daß ich zu niederer Arbeit meines Aeußeren wegen untauglich sei und daß man es nicht wagen könne, mich aufzunehmen oder zu beschäftigen. Darüber gingen Tage hin, und ich hatte keinen Sou mehr in der Tasche, um meinen Hunger zu füllen. Den Preis für mein Quartier war ich gleichfalls schuldig ge blieben, und die Wirtin mahnte mich, meine Schuld zu berichtigen. Als ich ihr meine Lage eingestand und ihr eröffnete, daß ich außerstande sei, einen Erwerb zu entdecken, lachte sie mich au-, wer ein Gesicht habe, wie ich, sei niemals in Verlegenheit, sein Brod zu finden, rief sie mir zu, ich dürfe ja nur zugreifen. Anfangs verstand ich sie nickt, aber dann, als sie deutlicher wurde, schrie ich laut auf vor Schmerz und Entrüstung, und mein besseres Selbst empörte sich noch einmal, zum letztenmal gegen die schmachvolle Zumutung, mit meiner Schande mein Leben zu fristen. Der Gedanke an die Spielbank in Monte Carlo stieg in mir auf. Ich wußte, daß viele dort ihr Glück gemacht hatten; ich durfte hoffen, am ehesten dort, auf fremden Boden und in mitten einer internationalen Gesellschaft, auch für mich eine Stelle ausfindig zu machen, die meine Zukunft sicherte. ES war eine vage Hoffnung, aber ich griff im Er trinken nach dem Strohhalm, der sich mir darvot; was Wunders, wenn ich versank? Ich verkaufte die letzten entbehrlichen Gegenstände, die ich besaß, um mich frei- zukaufen und die Fahrt nach Monte Carlo zu ermög lichen. Marseille wollte ich nie Wiedersehn. Unterwegs stieg eine auffallend gekleidete Dame in da- Kupee, da» ich inne hatte, und knüpfte nach kurzer Musterung ein Gespräch mit mir an. Sie mochte aus der ver schlissenen Eleganz meiner Toilette und aus meinem Aeußeren überhaupt entnehmen, daß ich einst bessere Tage gesehen hatte und ohne meine Schuld jetzt in Not geraten war. Auf ihre in teilnehmendem Ton vorge brachten Fragen ließ ich mich herbei, ihr andeutungsweise einiges aus meinem vergangenen Leben zu erzählen. Das übrige mochte sie erraten. „Und nun wollen Sie ihr Glück in Monte Carlo versuchen?" fragte sie lächelnd, als ich zu Ende war, „ein schlüpfriger Boden, auf den Sie sich da begeben, Madame. Wenn Sie auf meinen Rat hören wollen, fangen Sie es klüger an: spielen Sie nicht, sondern lassen Sie spielen! «Dabei wird man reich und doch wagt man nichts. Sehen Sie mich an: ich habe eS so gemacht!'' Ich verstand sie nicht, aber ihre Worte übten einen seltsamen Zauber auf mich aus, und ich bat sie, sich mir näher zu erklären. Sie ließ mich ihr versprechen, daß ich über ihre Eröffnungen Schweigen bewahren würde, gleichviel, ob ich Gebrauch davon machen wolle oder nicht, und daun berichtete sie mir, — was Sie schon wissen — Die Spielverwaltung besolde eine Anzahl von Damen, deren Aufgabe eS sei, junge Männer zum Spiel zu verlocken; sie selbst sei eine von ihnen und führe da» angenehmste Leben von der Welt dabei; ihre Tätigkeit sei nicht anstrengend, sondern nur amüsant und ihr Einkommen mit allen Nebrngewinnsten so bedeutend, daß sie sich nächstens in- Privatleben zurückziehen oder heiraten werde. Sie malte mir die Zukunft, die meiner Watte, wenn ich ihren Rat annätzme, in den glühendsten Farben; aber ich schauderte vordem Abgrund zurück, der sich vor meinen Blicken öffnete Wenigstens eine Zeit lang noch. Dann sagte ich mir, daß sich hier die Gelegenheit für mich biete, meine Rache an dem Geschlecht zu nehmen, durch das ich in Elend und Verzweiflung geraten war, daß ich im Rechte sei, wenn ich eS üHt zu meiner Lebensaufgabe erwähle, die Existenz von Männern zu vernichten, durch deren einen ich selbst vernichtet worden sei, und der Dämon, der in jedem verratenen Weibe schlummert, wachte in mir auf und begehrte sein Recht. Die Rolle, die ich spielen sollte, begann mir zu aefallen; ich wollte die Macht ausnutzen, die in mir ruhte, und in der Wollust, zu zer stören und zugrunde zu richten, eine Entschädigung finden für die namenlose Schmach, die man mir ange tan. Und so wurde ich, was ich bin. Muß ich Ihm» alles einzelne noch erzählen? Es kann Ihnen nicht» frommen, in den Abgrund hineinzudlicken, in dem ich heimisch war. Es genügt, daß Sie erfuhren, wie und warum ich es geworden. Meine neugewonnene Freundin, — es war „Komteß Mimi", wie sie im Jargon der deau mvacls von Monaco heißt, — vermittelte meine Aufnahme unter die Pensionärinnen der Spielbank, und ich trat mein Amt an. Man durfte mit mir zufrieden fein. Mit kalter Grausamkeit erkor ich mir meine Opfer, und keinem gelang es, sich den Netzen wieder zu ent winden, mit denen ich ihn umspann. Ich lernte, die Macht zu nützen, die in mich gelegt war, und ungerührt sah ich die Gefangenen zu meinen Füßen seufzen, ihr Vermögen verspielen, ihr Leben zugrunde richten. Nie empfand ich Mitleid mit denen, die um meine Gunst buhlten, nie Reue über das, was ich tat, nie Scham wegen der Rolle, die ich gegen Besoldung spielen mußte.' (Fortsetzung lolgl.) 0enm««r»er und verie,rr S«rl Heiurtch, verantwsrUichrr «rdattnrr grttz vküller, f»r du dersnttvorUlch »«il Letzdel, sS»U<ch Dredde«. Druck.der L. Hetnrichlkhen kuchdruckerrl t» Drr»de».