Volltext Seite (XML)
Seite 7. - „Sächsische Dorszeitung." — 26. Kürz 1905. Am heutigen Sonnabend wurde nach Eröffnung der Sitzung um '/,1O Uhr vormittags zunächst die Debatte über die letzten Referate der gestrigen NachmittagS-Sitzung eröffnet. Herr Oberbürgermeister l)r. Beck-Themnitz wandte sich dabei in lebhafter Weife gegen die Ausführungen des Korreferenten Herr« Bürgermeister Voigt-Waldheim, welch' letzterer die fein Thema einfchließenden Steuern als un annehmbar verworfen hatte. Er fand dabei auch Unter stützung bei Herrn Landtagsabgeordneten Günther-Plauen. Schließlich ward festgestellt, daß die Leitsätze des Vor standes die schärfste Opposition erfahren haben. Das Referat über die Gewerbesteuer erstattete sodann Herr Stadtrat Professor l)r. Lehmann - Dresden, während das Korreferat Herr Landtagsabgeordneter Rechts anwalt vr. Spieß-Pirna übernommen hatte Die dazu ausgegebenen Leitsätze waren folgende: 1. Die obliga torische Einführung einer Gewerbesteuer für die Gemeinden ist abzulehnen, 2. die Erhebung einer solchen Steuer und überdies die Erhebung einer Umsatzsteuer vom Großbetrieb im Kleinhandel und deren Filialsteuer ist den Gemeinden nach wie vor zu gestatten., Die beiden Refe renten kamen zu einer Abweisung der Gewerbesteuer, auch mußte diese Auffassung allgemein sein, denn eine Debatte wurde nicht beliebt. Ten Schluß des Tages bildete das Referat über den sogenannten Bezirksausgleich, das Herr Bürgermeister Eberle-Nossen erstattete, während das Korreferat Herr Gemcindevorstand Landtagsabgeordneter Nudelt - Deuben übernommen hatte. Die Leitsätze hierüber gipfelten in folgendem: 1. Ein Ausgleich im Sinne der Denkschrift vom 26. Januar 1904 ist weder in dieser als notwendig erwiesen, noch auch nur nachweisbar und ist jedenfalls bei der Neuregelung des Steuerwesens der politischen und Schulgemeinde außer Betracht zu lassen. 2. Ein gewisser Ausgleich der Lasten für Wegebau und der Ausgaben für die Volksschule in den Gemeinden kann nur durch ver änderte Verteilung der Lasten von Hause aus und in Verbindung mit einer gesetzlichen Acnderung der Bezirks organisation erfolgen. Eine baldige Inangriffnahme dieser Gesetzgebung ist dringend erwünscht. Man Atzt dabei voraus, daß der Einbringung einer GesetzesvorlHe über die Be- ztrksorganisqtionsverSnderung an die gesetzgebenden Körper schaften eine rechtzeitige Veröffentlichung des Entwurfes vorausgeht, die eine Stellungnahme der Gemeinden hierzu ermöglicht. 3. Zur Beschaffung der Mittel für einen Aus gleich kann die Zuweisung von Sparkassenüberschüfsen nicht empfohlen werden. Damit erreichten die Verhandlungen ihr Ende und der Gemeindetag wurde nach dreitägiger Dauer geschloffen. Tage- - Ereignisse. — Braunschweig. Frau Major von Sydow, die, wie wir meldeten, wegen Mißhandlung ihrer Tochter von der Strafkammer in Braunschweig zu vier Monaten Ge fängnis verurteilt wurde, hat, nachdem ihr Gnadengesuch vom Regenten zurückgewiesen, die Strafe in Wolfenbüttel angetreten. — Eine Gläubigerversammlung in der An gelegenheit des flüchtigen Rechtsanwalts Poppendieck aus Wolfenbüttel, der wegen Unterschlagung von Mündelgeldern verfolgt wird, stellte 255,000 M. Passiva und 15,000 M. Aktiva fest. — Brandenburg a. H. Eine Rempelei zwischen Offizieren und Zivilpersonen spielte sich Donnerstag Nacht hier auf der Straße ab. Die betreffenden Offiziere eines Brandenburger Regiments kehrten von einem Liebesmahl heim und befanden sich in sehr lustiger Stimmung. Von Zivilpersonen wurde einem Fähnrich der Säbel fort genommen und auf der Polizeiwache abgegeben. Die Untersuchung ist eingeleitet. — Breslau. Nach amtlicher Meldung aus Beuthen sind vom 16. bis 22. d. M. im Kreise Beuthen 32 Er krankungen und vier Todesfälle an Genickstarre vor gekommen. Die Gesamtzahl der Erkrankungen vom 19. No vember 1904 bis zum 22. d. M. beträgt 137, die der Todesfälle 48. — Weimar. Unsere Stadt hatte die Absicht, zur Ergänzung des Mobiliars im Schillerhause die im Besitze des Rentners Koch in Stettin befindlichen Möbel aus Schiller- ehemaliger „guter Stube" (in seiner Weimarer Wohnung) käuflich zu erwerbe«. Der Herr verlangt nicht weniger als 40,000 M. Daraufhin ist die Stadt von ihrer Absicht zurückgetreten. — Görlitz. Der 26 jährige Hausdiener des Hotels Kaiserhof, Wilhelm Schenk, wurde nachts nach 2 Uhr im Bette durch mehrere Beilhiebe ermordet. — Würzburg. Nach einem amtlichen Bericht sind seit Oktober 1904 bis zum 10. März 1905 in der hiesigen Garnison neun Soldaten an Genickstarre erkrankt; sieben sind gestorben, einer wurde wieder gesund, einer befindet sich noch in ärztlicher Behandlung. — Frankfurt a. M. Ein schwerer Automobilunfall hat sich am Donnerstag bei Merzhausen ereignet. Ein Motorwagen stieß bei der Probefahrt gegen eine Telephon stange, wobei diese zerbrach mW die vier Insassen des Wagens herausgeschleudert wurden. Bürgermeister Schmidt - Oberretfenberg wurde getötet, Fabrikant Wagner erlitt eine schwere Gehirnerschütterung, die zu den größten Befürchtungen Anlaß gibt. Die beiden übrigen Insassen, ein Monteur und der Chauffeur, trugen leichtere Verletzungen davon. — Dortmund. In dem bei Castrop gelegenen Orte Bödinghausen wurden gelegentlich einer Festlichkeit mehrere Hundert Personen in einen Streit verwickelt, wobei schließlich mit Messer und Revolver aufeinander losgezogen wurde. Ein großes Polizei- und Gendarmerieaufgebot war gezwungen, mit blanker Waffe die Wütenden auseinander zutreiben. Zahlreiche Personen wurden durch Schuß- und Stichwunden schwer verletzt, einzelne sind gestorben. Die Haupträdelsführer wurden verhaftet. — New-Kork. Hier hat ein Zusammenstoß auf der Untergrundbahn stattgefunden. Gegen 100 Personen, zumeist Frauen und Kinder, wurden verletzt. Der Motor führer wurde getötet. Furchtbare Szenen spielten sich ab. Um sich zu retten, stießen die Männer die Frauen und Kinder zu Boden und traten sie mit Füßen. Die Polizei mußte schließlich mit Gewalt einschreiten, um Frauen und Kinder zu schützen. »ekönston Aonjinnanöen- Xleiöerrtojje kauft m»n »in klllixst«« kvl -I. Orsscisn-Hl. 10 HcinrSeKdslrasse IO PNI terr« uniil I. Lltux«. Erstlüifts-Wäschc u. alle dazu gehörigen Stoffe solid und billig Ernst Venus, Dresden, Annenstratze 28. Mumm leidenpapier 24 Bogen 20 Pf. Dressen. Scheffelstr. 1L Fernsprecher ?>282. 8klmIillM8 (fr. Sachs. Schuhfabr. Rud. Voigt), WaisciihauHr.i8,s''Etä'i 3. Haus rechts v. d. Prager Straße. iieiiebte LiiiltruMgnelle iür k'aiililieu. Wasserwegen, 2 vkiu, Pferdc-Straßcuwalzc, 11/s ekln fassend, fast neu, sofort zu verkaufen. Dresden- Plauen, Coschützcr Straße 40. (37) darunter ein 7 jähriger starker Däne (Rappe) und einer für erste Güte oder Fleischer stehen zum Verkauf Dresden, Antonstr. 37, Hth. I. MM-Wk zu höchsten Preisen kauft Rossschlächterei, DreSden-A., Elbberg 10. Auch stelle bei UnglückSfällen meinen Transportwagen zur Verfügung. (43) hochtragende Stute, zu verkaufen in Steinbach bei Kesfelsdorf Nr. 8. I« sortierte Saatkartoffeln lllagmrm borwm vom Rittergut Pommritz, Sorten-Reinheit garantiert, ü Zentner 4 M. t« Speisekartoffeln, silngnum donum, L Zentner 3 M. 80 Pf. empfiehlt Kesselsdorf V. H«1nLi»»uRi Sehr gute Tpeisekartoffeln, ä Zentner 4 M. 20 Pf., sowie 70 Zentner sehr schöne Gamenkartoffel«, Urrgllum donum, L Zentner 4 M. verkauft R. Schramm, Wilschdorf Rr. Sl, am Heller. Gin Hausmädchen, fleißig und sauber, 16—18 Jahre, wird zum 1. April gesucht in Wilsdruff, Frau 1 sklx»a. (44) StM Wehlen Ms. Metz) Zu vermieten 2 herrsch. Wohnungen, je 5 Zimmer, Zubehör, gr. Garten. Daselbst auch Sommerlogis. Zu erst. Dresden-N., Kurfürstenstraße 25, II., links. (48) Mmrk tzrimW o. HVLtrlx empfiehlt stets frisch gebrannten Ring ofen-Stuck- und Knörpelkalk und gewöhnlichen Düngekalk. Telephon: Amt Wilsdruff Nr. 37. : höriger unS haurvslös! r Gelier r r liir KüMI. ÄlMMtt,; r Meller MU r 2 mit Oolll, 8i1btzl' umi korrellan. H Iriiker K H rirka 100 ^skre im ktitterkof, 8 — ^«t»t nur r Wsllstnssss 28, l. ? 8t»IIa»8 »uekt! MldHG verlange per Kurte sitz Illßomoino V» LLllLvnUsto, vorlm 170, keuedoedktr. kür krallen! 8pÜil(LNNVN, butter- uns Xliotierspritrsn, 8owis 8ämil. vinreins 8v8lanätoils, Kummisetllsuobo kur 8oüllcannsn, vamsn-lllonalo-ö innen sie. Liobarä dlünniob, onc8llc»-«., ttsupl8lra886 !l uns 14. Keine Lrunlcrncki mein. Line Probe von livm wunävrdarsn 6orspu>vsr wirs grrüir gssekiokt. Ur» in L'aLse, /Vi««, oder L^rrituose» u-ereten, oäna tiai' TVinker es -u Knsssn. ist vastir vsrt^ vi« »Uv livder» der ^Velt. tiver Lntk»It.«run.ksit, denn es errielt dis ^ir^riox. d»«sdie8pirittio»en den» 1>intr«r vidrix vor^om- i»sn. eo/X virict so still rivil sieUer, d»»8 8vUvrs8t«r oder rooUtvr iluL d»»»elb» odnv sein ILitvissei» xede» und ollQ« d»S8 er »n ^vissea dreuodt, v»« »ei»» vesseruox vernr8»okt U»t Irrusevds von k'»mili«n visdsr ver- eor» 00ri 62, Otiano«r> t.»oe, l-onsoa, lb.6. (knglanS) »ülurt, Ii»t vor» 8vU»nds »v<1 Illlvlirv r»o8«i>d« von- Ullnusr» esrettet, vsleLs oeelrUer tcrkitti^e ILit- kürzer nna tüoUti^s OeeoULttsIsot« xevoiden «ind- L« Ust n»»nod«n inoxvn U»nn »nt den reedts» »nm LlliloU xeNlort und d»s Livden vieler UsnscUe» run inslirsre ^»Urs verlLnesrt. v»s Institrit, vsloUv» d»s sollt« CO^k'lTIiVXL U»«it»t, »endst «v diqj«»iL«n, dio v«I»n»»o, eins kroUe ^r»ti8.' Ls irira »Is x»rLntiert - 'frRtl 6L^ri8 kLOLL. >0. :ri7S 8olllieid»n 8i« diesen Nonnv» »ns, nnd sotüotsn densvldsn »o«li »n d»s In»titnt. , Nriet« sind init -0 kk. »n ü-sntcleren —