Volltext Seite (XML)
Sächsische vorszeitung Bezugsbedingungen: Vck .vorfMui,,' er1ch«tm I«d«n w«ch««ta, ö Uhr mit dem vatum d« sol-ode, vk v«v»gvbühr b«ra,1 l« Mar» ^E»«H»hr»ch «der « pfg»0r »rde« »< P »u be^h«, d«ch dt« kat^rUchm. di« ca»k>br1tilrüg»r u»d durch ^««voUu. v«< freier Liefervua «u, Yau, erheb» »U Post -ch »« ruftM»ug»««hr v— « Pf». Lelqrmnm-ttdr.: vorszeitung Vrerden. Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: „Illustriertes Sonntags-Blatt" Amtsblatt für die Kgl. Amtshauptmannschasten Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für das Rgl. Amtsgericht Dresden, die Ügl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinden Gberlößmtz und Radebeul Anzeigen-Preise: Telephon: vreoden, Nr. 391 b. 67. Jahrgang. Dresden, Dienstag, den 14. März 1905. Nr. 61. Das -teueste. Der österreichisch - ungarische Botschafter Graf Szögyenyi-Marich in Berlin wird nach Budapest reifen, um dort für die Genehmigung de» Handels vertrages mit Deutschland tätig zu sein. In München wurde gestern das neue Armee- museum feierlich eröffnet. Das neue italienische Kabinett hat sich unter dem Vorsitz Fortis konstituiert. Die Japaner haben bis zum gestrigen Tage 40,000 Russen gefangen genommen. T)ie Verluste der Japaner in den Schlachten bei Mulden werden auf 41,222 Mann angegeben. Der Rückzug der russischen Armeen nach Tieling dauert fort. Dort wird eine neue Schlacht er wartet. Der Landes-Dbftbariverein für das Königreick Täcksen hielt, wie schon kurz erwähnt, am 4. März l. I. im Restaurant Kneift in Dresden die 42. Ausschuß versammlung ab. Der Vorsitzende des Landes - Obst- bauvereins, Herr Amtshauptmann vr. Uhlemann- Hrvhrnhain, leitete die Versammlung. Als Vertreter de- Königlichen Finanzministeriums war Herr Finanz- und Baurat Range, als Vertreter des Landeskultur rates Herr Generalsekretär vr. Raubold anwesend. Der Landwirtschaftliche Kreisverein der Oberlausitz war durch Herrn Reichel-Oberstrahwalde, der KreiSverein für das Voigtland durch Herrn Oekonomierat Kasten- Rosenberg und der Landwirtschaftliche Kreisverein Dresden durch Herrn Kreissekretär vr. v. Littrow- Dresden vertreten. Als Vertreter des Gartenbau- Verbandes für das Königreich Sachsen wohnte der Versammlung Herr Baumfchulenbefitzer Poscharsky- Laubegast und als Vertreter der Obst- und Gartenbau schule zu Bautzen Herr vr. Brügger bei. Die Bezirks- Obstbauvereine waren zumeist durch deren Vorsitzenden vertreten. Herr Amtshauptmann vr. Uhlemann eröffnete die Versammlung und widmete der hochseligen Majestät König Georg einen warm empfundenen Nachruf, brachte dem Nachfolger auf dem Throne das Gelöbnis der Treue entgegen und verlieh der Hoffnung Ausdruck, daß hoch- derselbe seine königliche Fürsorge auch dem Obstbau zu teil werden lassen wolle. Auf Vorschlag des Direktoriums wurde ein Huldigungstelegramm an Ge. Majestät König Friedrich August abgesandt. Der Herr Vorsitzende verbreitete sich nun über die Aufgaben deS LandeS- ObftbauvereinS und brachte das züm Ausdrucke, was dazu beitragen könne, den Obstbau zu fördern. Dem Vorsitzenden deS Bezirks - Obstbauvereins Tharandt, Herrn Forstgarteninfpektor Büttner in Tharandt, wurde aus Anlaß seiner 25 jährigen Tätigkeit im Vorstände der Bezirks-ObstbanvereinS die silberne Medaille des Landes - Obstbauvereins nebst Zuerkennung-- Diplom überreicht. Hierauf brachte der Geschäftsführer, Herr Garten bau-Inspektor Braundart-Großenharn, den bereit- im Drucke vorliegenden Jahresbericht für 1904 auszugs weise zum Bortrage. Der Bericht bezeichnet da- Ge samtergebnis der Obsternte 1904 al- ein recht gute-. Die Folge hiervon, daß von den Bezirk-- Obstbau- vereinen in den verschiedensten Lande-teilen 21 Obst- ausstellunaen stattfanden und ferner 25 ObstverwertungS- kurfe abgeyalten wurden, an welchen etwa 750 Personen teilnahmen. Ebenso fanden praktische Kurfe über die Obsternte, Verpacken und Aufbewahren der Früchte statt. Zum Zwecke der Verbreitung wertvoller Obst sotten wurden vom Lander-Obstbauverein 13,000 Edel reiser an die Mitglieder unentgeltlich abgegeben. Neue Rufterobstanlagen wurden geschaffen. DaS Königliche Ministerium de- Innern bewilligte zur Ausbildung von 14 Baumwärtern eine Beihilfe von 1050 Mark. Das Königliche Ministerium des Innern und da- Königliche Ministerium de- Kultus und öffentlichen Unterricht gewährten 3300 Mark al- Beihilfe für 36 Teilnehmer an den Obstbaukursen für Lehrer. Ter Landes-Obst- bauverein bestand Ende 1904 auS 44 Bezirks-Obstbau vereinen mit 5577 persönlichen und 180 körperschaft lichen Mitgliedern. Nach Kenntnisnahme des Geschäftsberichte- referierte Herr Professor Or. Steglich-Dresden über die von ihm seit 1892 geleiteten Obstbaumdüngungsversuche in den Obstanlagen deS Rittergutes Rottwerndorf und die WeinrebendüugnngSversuche in der Lößnitz. Die Düngungsversuche sollen weiter ausgeführt werden und sich in Rottwerndorf weiter erstrecken auf eine junge Anlage mit Apfelhochstämmen, wobei tunlichst auf Be seitigung des Nnterwuchse- Bedacht zu nehmen ist. Den Kassenbericht erstattete Herr Oberstleutnant von Schönberg-Bornitz Die Rechnung 1903 wurde richtiggesprochen, und die bisherigen Rechnungsprüfer Herr Rittergutsbesitzer Oberstleutnant von Schönberg- Bornitz und Herr Professor l)r. Hankel-Dresden wurden wiedergewählt. Der Feststellung des Haushaltplanes für 1905 folgten Referate des Geschäftsführers über neue Lehr pläne für den Obstbaukurs für Lehrer und für den Baumwärterkursus, welch' beide Lehrpläne nach längerer Aussprache die Genehmigung der Versammlung erhielten. Ein weiteres Referat betraf die Unfallversicherung der Baumwärter; es wurde aus Antrag deS Herrn Amts hauptmann Lossow-Meißen beschlossen: eine allgemeine Belehrung über die diesbezügliche Versicherung den Bezirks-Öbstbauvereinen zugehen zu lasten. Der Ge schäftsführer referierte ferner über eine Dienstanweisung für Baumwärter. Der Herr Vorsitzende schlug vor, die Dienstanweisung zur Redigierung einer Kommission zu überweisen, was Annahme fand. DaS satzungs gemäß aus dem Direktorium auSscheidende Mitglied, Herr Baumschulenbesitzer Hauber-Tolkewitz wurde durch Zuruf wiedergewählt. Hieran schloß sich eine Be sprechung wegen Errichtung von Obstverkaufsstellen. Der Herr Vorsitzende sprach zunächst dem Leiter der Qbstvermittelungsstelle den Dank des LandeSobstbau- Vereins aus und gab zur Erwägung unter Darlegung der einschlagenden tatsächlichen wie rechtlichen Ver hältnisse, ob eine Verkaufsstelle seitens des Landes- ObstbauvereinS, beziehungsweise benachbarter Bezirks- Obstbauvereine in Dresden ins Leben gerufen werden könnte. Das Direktorium wurde ersucht, sich zunächst mit den Dresden benachbarten Bezirks-Obftbauvereinen ins Einvernehmen zu setzen und nach Befinden die Errichtung einer Obstverkaufsstelle zunächst für Dresden in Erwägung zu ziehen, von deren Erfolge die Errich tung anderweitiger Verkaufsstellen abhängig zu machen. Als Ort zur Abhaltung der Jahresversammlung 1905 der Mitglieder des Landes-ObstbauvereinS wurde auf Antrag des Herrn Rittergutsbesitzers vr. von Waechter auf Mcknitz die Stadt Wurzln bestimmt. Auf das Hukdigungstelearamm der Versammlung ging dem Vor sitzenden deS LandeSobstbauvereins Herrn Amtshaupt mann ve. Uhlemann folgende Antwort Sr. Majestät der Königs zu: Ich danke Ihnen und den Herren deS Ausschusses des LandeSobstbauvereins herzlichst für den mir zugesandten HuldigungSgruß. Ich nehme regen Anteil an den Bestrebungen de- Verein- uüd wünsche guten Erfolg. Friedrich August. 8. Hbotttiscke Weltfcka» Deutsches Reich. Der Kaiser, der von Helgokand wieder nach Bremerhaven zurückgekehrt war, hiett gestern vormittag Gottesdienst an Bord seines Schisses ab und begab sich mittags nach Bremen, wo er herzlichst begrüßt ward. Auch der Bruder deS Kaisers, Prinz Heinrich, war von Kiel herübergekommen und unter endlosem Jubel der überaus zahlreich ru- sammengeströmten Bevölkerung begaben sich die hohen Herrschaften nach dem Rathause, wo im Kaisersaale das Frühstück eingenommen ward. In der vierten Nach- Mittagsstunde verließ der Kaffer Bremen und trat die Rückreffe nach Berlin an, während Prinz Heinrich sich mittels Automobils nach Kiel zurückbegab. Der Kaiser richtete an den Prinzregenten Luitpold von Bayern nachstehende- Hand schreiben: Durchlauchtigster Fürst! Freundlich lieber Vetter und Bruder! Eurer Königlichen Hoheit ist eS durch Gottes Gnade vergönnt, am 12. d MtS. den Tag zu feiern, an dem Dieselben vor 70 Jahren in den Militärdienst eingetreten sind. Euere Königliche Hoheit dürfen überzeugt sein, daß mit Mir Meine ganz« Arme« und insonderheit da- Eurer Königlichen Hoheit erlauchten Namen tragende Feldartillerie-Regiment den lebhaftesten Anteil an dieser seltenen Feier nimmt. Mit freudigem Stolze erfüllt eS UnS, Euere Königliche Hoheit zu den Unsrigen zählen zu können, und in auf richtiger Verehrung und treuer Waffenbrüderschaft spreche ich Euerer Königlichen Hoheit Meine und Meiner Armee wärmste Glückwünsche aus. Ich benutze diesen Anlaß, um die Versicherung der vorzüglichen Hochachtung und verwandtschaftlichen Gesinnungen zu erneuern, womit ich verbleibe Eurer Königlichen Hoheit freundwilliger Vetter und Bruder Wilhelm. Prinzregent Luitpold von Bayern feierte am gestrigen Sonntage seinen 84. Geburtstag und zu gleich den Tag seiner 70 jährigen Zugehörigkeit zur bayerischen Armee. Aus diesem Anlaß stiftele der Prinzregent eine Erinnerungsmedaille für die Offiziere und. Unteroffizierskapitulanten deS bayerischen Heeres Prinz Adalbert von Preußen ist gestern aus Kairo nach Port Said zurückgelehrt, um nun die Heim reise nach Deutschland anzutreten. Von einer neuen Konferenz der deutschen Finanzminister, die im Sommer in Berlin abge- halten werden soll, berichten Berliner Blätter. Bei dieser Gelegenheit sollen die Fragen der von dem Reichs schatzsekretär Frhr. von Stengel angekündigten Reichs finanzreform beraten werden. Im Seniorenkonvent des Reichstags wies Präsident Graf Ballestrem auf die Pflicht des Reichstags hin, den Etat bis zum 1. April zu er ledigen, und führte aus, es werde schwer halten, bis dahin die Beratung des Etats durchzuführen, wenn nicht alle Fraktionen sich einzuschränken suchten. Die Senioren waren der Meinung, daß die Innehaltung des verfassungsmäßigen Termins sehr wohl zu ver wirklichen wäre, wenn die Fraktionen sich freiwillig dahin einigten, daß für jeden noch ausstehenden Etat die Höchstzahl der SitzungStage kontingentiert wird. Das Reichstaasbureau soll bis zum heutigen Montag einen entsprechenden Kontingentsplan feststellen, und die Senioren sollen dann nochmals zu einer vertraulichen Verständigung eingeladen werden. Die Toleranzkommission des Reichstages beriet am Freitag zunächst über die 88 2 und 3, be treffend die Bestimmung des religiösen Bekenntnisses, in welchem ein Kind erzogen werden soll. Angenommen wurde nach längerer Debatte lediglich die Vorschrift, daß zu Lebzeiten der Ettern die Vereinbarung entscheidend ist. Der 8 3 de» Initiativantrages blieb unbeanstandet; er besagt im wesentlichen, daß in Ermangelung einer Vereinbarung di« Vorschristen des B.-G.-B. über die Sorge für die Person des Kindes gelten, daß aber das religiöse Bekenntnis des Kindes von einem Vormunde oder Pfleger nicht geändert werden könne. Zum tz 4 lag ein Antrag Schrader vor, nach welchem »gegen den Willen der Erziehungsberechtigten ein Kind zur Teil nahme an einem Religionsunterricht oder Gottesdienst nicht angehalten werden darf." Der Antrag wurde angenommen; durch ihn wird der 8 4 des Initiativ antrages ersetzt. Im Monat März läuft die Frist ab, in der die ausgefüllten Fragebogen über di« Wirkungen des sogenannten Handwerkergesetzes vom 26. Juli 1897 zurückgereicht sein muffen. Die Aufarbeitung des ein gegangenen Materials wird dann im Kaiserlichen Sta tistischen Amte sofort in Angriff genommen werden. Neben den eigentlichen Organisationsfragen werden ins besondere die Einrichtungen auf dem Gebiete der Lehr ling-Haltung, die Gesellenprüfungen, die Einigungs ämter und Schiedsgerichte, das Schul- und Herbergs wesen, die Arbeitsnachweise, die Kranken-, Sterbe- und Unterstützungskaffen, sowie die gemeinschaftlichen Ge schäftsbetriebe Gegenstand der Untersuchung sein. Für die Herstellung dieser Statistik sind zwei Jahre in Aus sicht genommen. Die Wohltätigkeilsbestrebungen de- Deut schen Flottenvereins. Ueber die Ergebnisse der WohltätiakeitSbestrebungen, soweit sie von der Präsidial geschäftsstelle des Deutschen Flottenvereins auSaehen, geben die nachstehenden Zahlen einen interessanten Ueberblick Seit dem Jahre 1901 wurden bewilligt: Für Seemannshäuser 23,000 M., außerdem sind für zwei weitere Jahre 30,000 M. für das SeemannShauS m Wilhelmshaven bereitgestellt; für Schifferschulen