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Seite 5. - ., Sächsische Dorfzeitnng." - 3 März 190b. ArrrMche Bekanntmachungen. Der Flrischermeister Max Hentschel in Stetzsch beabsichtigt, ans dem Grund stücke Nr. 134 a de- Flurbuchs und Nr. 246 des Brandverficherungs Katasters für Stetzsch eine Schlachtkausnnlage für Kleinvieh einzurichttn. In Gemäßheit von 8 17 der Reichsgewerbeordnung wird dies mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, soweit sie nicht auf besonderen Privatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Königliche Amtshauptman» schäft Dresden:Altst.rdt, am 22. Februar 1905. jlsij Krug von Nidda. Gr. In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: 1. auf Blatt 9741, bett, die Finna »krlit Lloiriummo in Laubeaast. Der bisherige Inhaber Gustav Hermann Paul Hoff: ! mann ist ausgeschieden. Der Kaufmann Wilhelm M x Fischer in Pegau ist Inhaber. Die Firma lautet künftig: k»ii»rilt Kloamnn» Xuelrf.; 2 auf Blatt 9669, bett die Gesellschaft I^auikt von ITurK»u>l'elM, t^r Unl'tunx in Blasewttz; nach beendigter Liquidation ist die Firma ' UH,' N'tt r. Dresden, am 2. März 1905. 1.4 1071 05. Königliche» Amtsgericht Abt. Lli. j2ii Das im Grundbuche für Kötzschenbroda Blatt 946 auf den Namen des Fabrikanten Karl Otto Limburg eingetragene Grundstück soll am L». ZLSr« lüü», vormittags '^11 Nhr, an der Gerichtsstellc, Lothringer Straße 1, 1, Saal 118, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 15,i Ar groß und auf 47,150 M. geschätzt. Es besteht aus einem Wohngebäude, Nebengebäude, einem Fabrikgebäude, dem Hofraum und Garten, liegt in Kötzschenbro-a, Harmoniestratze 5, und führt die Flurbuchs nummer 114 e. Das oben nicht mit begriffene angebliche Zubehör ist auf 3353 M. geschätzt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der Rmigen da- Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 130.) Dresden, den 26. Januar 1905. 5 L». 142/04. Nr. 2. Königliche- Amtsgericht, Abt. m. süvs Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß die unterzeichnete Ver waltung den Installateuren: Herrn Oskar Kadnt in DreSden-Löbtau, Robert Wend in DreSdeu-Cotta, „ Gustav Lenke in Dresden-Cotta, „ Georg Müller in Klotzsche-KönigSwatd, „ Joseph Stürber in Cossebaude die Konzession zur Ausführung von Hausinstallationen im Anschluß an das Leitungsnetz des Elektrizitätswerkes „Elbtal" in Cossebaude erteilt hat. (fkvfsebnnde, den 28. Februar 1905. ltie Vernaltmnx Äs« lkl»lttelLltLtGHverKeH „WllkEnI . Gemeindevorstand Reinhardt, Vorsitzender. f18f ' — ' ' — - Bekanntmachung. Der Zigarrenreisende Friedrich Kurt Dietrich, geboren den 16. November 1867 in Zwickau, zuletzt in Radebeul wohnhaft, entzieht sich der Fürsorge für seine Kinder. Der unterzeichnete Gemcindevorstand bittet, von dem Bekanntwerden des Aufenthaltes des Gestaunten sofort Mitteilung geben zu wollen. Cofsstbaude, den 1. März 1905. ver 4US««i»üevorAt»Hi«r. , Reinhardt. fi9! Aue Dresden und Umgegend. Dresden, 2. März. O Cossebaude, 2. März. Die Verwaltung des Elektrizitätswerkes „Elbtal" gibt in heutiger Nummer bekannt, daß fünf namentlich aufgeführten Installateuren die Konzession zur Ausführung von Hausinstallationen im Anschluß an das Leitungsnetz ihres Werkes erteilt worden ist. D Loschwitz, 2. März. Bei der hiesigen Sparkaffe wurden im Monat Februar d. I. 167 Einzahlungen im Betrage von 19,026 M. 82 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 79 Rückzahlungen im Betrage von 8932 M. 6 Pf. — Brückenverkehr im Monat Februar. Die Zahl der aus gegebenen Blocks betrug 1798, die Zahl der ausgegebenen Quittungszettel zu 2 Pf. 104,540 und zu 10 Pf. 8897. Der Betrag der Einnahme bezifferte sich auf 3519,90 M., die Einnahme von den Sttaßenbahn - Gesellschaften ergab K20 M. -- Stetzsch, 2. März. Der Fleischermeister Herr Max Hentschel Hierselbst beabsichtigt hier eine Schlachthaus anlage für Kleinvieh zu errichten. Die Königl. Amts hauptmannschaft Dresden-Altstadt gibt davon Kenntnis mit dem Bemerken, daß Widersprüche dagegen binnen 14 Tagen anzubringen sind. X Wilsdruff, 2. März. Am 15. März (Mittwochs) nachmittags 4 Nhr wird durch das Direktorium des land wirtschaftlichen Kreisvereins zu Dresden im Hotel, zum Adler eine Bezirksversammlung abgehalten, zu welcher Guts besitzer Kirchner-Birkenhain über den „Erfolg gemeinsamer Mäuscvertilgungsmaßnahmen in Bayern," Gutsbesitzer Moritz Pfützner - Grumbach über „den jetzigen Stand der StalldüngerbehandluNgsfrage" referieren wird. Ritterguts besitzer Freiherr von Lochow - Petkus wird einen Vorttag über „Züchtung auf Leistung unter besonderer Berück sichtigung Hoggenzüchtong" halten. - ' Ans der Provinz. — Aus dem Bogtlande, 1. März. Die Erdbeben im Vogtlände dauern noch immer an Neue Erderschütte rungen werden aus Markneukirchen, Brambach und aus der Hofer Gegend gemeldet. — Grobe Ausschreittmgen haben sich am Dienstag abend eim größere Anzahl MÄitär- Gchellungspflichtige aus Greiz im Gasthof in Sachswitz zuschulden kommen lasten. Die Unholde demolierten alles, was ihnen unter die Hände kam und vergriffen fichÄuch an der Besitzerin der Wirtschaft. SachsNtktzer Einwohner machten die Hauptbeteiligten dingfest. — Bautzen, 1. März. Die Frau des wegen Sitt- lichkjtsverbrrchens zu einer mehrmonatlichen Gefängnis strafe verurteilten hiesigen ZahMztes Weikert ist am Montag plötzlich gestorben. Da BüMtung vermutet wird, wurde die Leiche in die Totenhalle übergeführt, um seziert zu werden. Die Frau entstammt einer hiesigen angesehenen Familie und ist erst 24 Jahre alt. — Chemnitz, 1 März. In der Nacht zu hchte wurden hier aus einem Wagen des eben zur Abreise ge rüsteten ZirkuS Henry aus einem verschlossenen Kasten Brillanten und zwar zwei mit je 22 Brillanten besetzte Armbänder im Wttte Von je 1000 M, ein Marquisring im Werte von 300 M., weitere Brillantringe und Arm bänder mit Brillanfen, Saphiren und Rubinen im Werte von 50 bis 800 M. gestohlen. Hier sprang gestern ein > SZ jähriger Handarbeiter in selbstmörderischer Absicht auS einem Fenster seiner in der 3. Etage befindlichen Wohnung in den Hofraum und blieb infolge eines Schädelbruches tot liegen. — Glauchau, 1. März. Der Deutschen Dachdecker schule, deren Errichtung hier der XXI. Deutsche Dach- deckttiag znstimmtt, find bereit- als Ahrmittel zwei Modell- dächer, sowie Probe- und Mustrrziegel schenkung-weise überwiesen worden, ...» , — Leipzig, 1. März. * Gestern vormittag ist in der Nähe von Wahren von einem einfahrenden Zuge der am 12. April 1866 in Frohburg geborene, in Halberstadt, Taubensttaße 5, wohnhaft gewesene Bremser Hugo Kittel abgestürzt. Schwer verletzt und besinnungslos wurde er aufgehoben und mit dem Zuge nach Leipzig genommen. Hier fand er Aufnahme im Krankenhause, jedoch ist er, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, verstorben. — Ein neugeborenes Kind männlichen Geschlechts wurde heute früh im Aborte eines Grundstückes der Aeußerrn Halleschen Straße in Gohlis aufgefunden und noch lebend heraus gezogen. Später ermittelte man in einem 19 jährigen Dienstmädchen die Mutter des Kindes. — Verhaftet wurde von der Kriminalpolizei ein 33 Jahre alter Buch- und Steindruckereibefitzer, der dringend verdächtig ist, in der vergangenen Nacht in feinen Geschäftsräumen in der Fichte straße vorsätzlich einen Brand angelegt zu haben. — Sobald die Eisenbahnbetriebsmittelgemeinschaft in Kraft tritt, wird in Leipzig ein Reichs-Wagenkontrollbureau eingerichtet, wozu Bayern 60 Beamte und Bedienstete entsenden wird. — Leipzig, 2. März. Ein von einem Franzosen für Franzosen gemaltes, künstlerisch sehr bedeutendes Schlachtenbild aus dem Kriege von 1870/71, für Deutsch- land eine Merkwürdigkeit, wurde heute im Panorama zu Leipzig eröffnet. Es stellt die mehrtägige Schlacht von Bapaume, bei der die Deutschen anfänglich zurückgehen mußten, in der Situation des 3. Januar 1871 dar. . — Meitze«, 1 März. Das vierjährige Söhnchen , des Buchbindermeisters Paul Rudolph, welches gestern nach- mittag am Kleinmarkte überfahren wurde, ist infolge der schweren Schädelverletzung bereits gestern abend gegen 7 Uhr — Oberwiesenthal, 1. März. Reges Leben herrschte am Sonntag und Montag hier und zumal auf dem Fichtel berg, waren doch gegen 200 Personen mit dem von Chemnitz ans abgelaffenen Sport-Sonderzug gekommen, von denen nar etwa 160 am Abend zurückkehrten, die übrigen konnten sich von dem Genüsse einer Hvrnerschltttenfahrt nicht so schnell > trennen. Die Schlittenbahn geht hier auf dem Kamme des Gebirges noch ausgezeichnet, liegt doch der Schnee.stellenweise noch 2 Meter hoch! i 7 _ Pirna, 1. März. Graf r Hoensbroech sprach ank Montag mit großem Erfolge in einer Bolksversamm- lung vor einem mehr als tausendköpfigen Auditorium. Es erfolgtest^ gegen 75 Neuavmeldungen zum Evangelischen Bunde. - Die Versammlung faßte folgende Resolutton: „Die Versammlung deutscher Männer und Frauen dankt dem Grafen v. Hoensbroech für seine wertvollen und anregenden Worte und erklärt sich bereit, jederzeit in seinem Sinne zum Heile des geliebten Vaterlandes gegen ultramontane Bestrebungen auf deutschem Boden zu wirken." Pirna, 1. März. Unser König Albert-Denkmal kommt nun doch noch'auf den Obermarkt zu stehen. Eine von dem Komitee yorgenvmmene nochmalige Probeaufstellung dh( Denkmals-Silhouette führte zu diesem Ergebnis. '-> >>- - , > - ... Ävm ruEcd-japoniseken Kriege. Von den Kämpfen der letzten Tage im Zentrum und an den Ostflügeln der Mandschurei-Armee liegt nun auch ein amtlicher russischer Bericht vor. Es 'bestätigt 'sich ^durchaus, daß die beiden Armeen wieder in ein «editiertes Ringen verwickelt sind, bei dem der japanische Angriffsgeist mit der zähen Defevsivkraft der Russen tagelang um die Entscheidung kämpft. Der erwähnte Bericht, der zum Teil die von uns schon gegebenen Meldungen wiederholt, witt) uns in folgendem Telegramm übermittelt: General Kuro- patkin meldet vom 27. v M.: Der Feind ging gegen unsere Abtsstnag del Ubenepusu (Baniapuse?) vor, Mittde jedoch znriickgeschlagen; ebenso wurden die Japaner bei Kaotulin und Beigaolin zurückgeworfen. Unsere Schützen beunruhigten den Feind auf der ganzen Front; sie warten Handgranaten auf der Linie Baifaiße—Sandepu, wo ste Aufregung hervorriefen. Ein um 10 Uhr abends einqegangener Bericht meldet die Einnahme des Brückenkopfes am Schahv; viel Material . wurde erobert — Vom 28. v. M. meldet General Kuropatkin: Unsere Avantgarden bei Koudaza halten ihre Stellung; nach einem erbitterten Kampfe wurden die Japaner bei Kaotulin zurückgeworfen. — Der ebenfalls schon angekündigte Angriff der Japaner auf den Putilowhügel, den die Russen am Ende der Schahoschlacht erstürmten und seither als vorgeschobenen Stützpunkt südlich des Flusses festhielten, ist nun in vollem Gange. Bon russischer Seite wird telegraphiert: Um 3 Uhr nachmittags eröffneten die Japaner mit Belagerungsgeschützen ein heftiges Feuer gegen den Putilowhügel. Ungeheure Wolken Staub und Rauch erheben sich auf beiden Seiten des Hügels, der wie ein Vulkan ausfieht. Das Bombardement setzte sich nach der rechten Flanke fort und dehnte sich über die ganze Froitt in einer Länge von 120 Werst aus. In einflußreichen russischen Kreisen wird ein Arrangement mit China erwogen, wonach Ruß land als Ersatz für die an China zurückzucrstattende Südmandschurei das nördliche mandschurische Gebiet erhielte und zwar so, daß die Bahn Petersburg— Wladiwostok durch ausschließlich russisches Gebiet führte, der Ussuri in seiner ganzen Ausdehnung ein russischer Strom und Chabarowsk das Verwaltungszentrum würde. Hierzu bemerkt „Temps", daß schon vor dem Kriege Kuropatkin und andere Kriegsgegner diese Kombinatton ernftUch befürworteten. Heute set es allerdings schwie riger, sich mit China zu verständigen, da man über die Absichten Japans im unklaren ist. — Berlin. Das Landgericht verurteilte wegen Er pressung, begangen an dem früheren Breslauer Landgerichts- direkter Haffe, den Konditor Lächel zu 5 Jahren Gefäng nis, zusätzlich einer anderen Strafe zu zusammen 9',» Jahren Gefängnis, den Handlungsgehilfen Heuer zusätzlich einer anderen Strafe zu 4«/« Jahren Gefängnis and den Schreiber Günz zu 4 Jahren Gefängnis, alle drei zu 5 Jahren Ehrenrechtsverlust. Die Verhandlung fand unter Ausschluß der Oeffentttchkeit statt. — Halle a. S. Beim Experimentieren am Schmelzofen bei 3000 Grad verunglückte der Direktor des chemischen Uaiverfitäts-Laboratordm- Professor I. Boll- Hard. , Er verbrannte sich beide Hande schwer und mußte seine Vorlesungen bis aus weiteres einsteüen. —>?- Magdeburg.' In Königslutter siel kurz vor Beginn des Wbendgottesdienst am Sonntag in der Htadk- kirche der etve der beiden großen Kronleuchter brennend von der Decke herab aus die Brüstung der Orgelempore, auf dem glücklicherweise erst eins von dem ;um Gcsangc- chore gehörenden Kindern sich befand. -7- König-Hütte. Wie amtlich mitgeteilt wird, find in der Zett vom 19. bis zum 25. Februar 6 Er- wachsen« und 22 Kinder an fier Genickstarre erkrankt. 4 Erwachsene und 11 Kinder sind gestorben. — Düsseldorf. Der hiesige Rentner Scheidt stiftete der Stadt eine halbe Million Mark zum Erwerb eines zoologischen Gartens. — München. Ein zoologischer Garten wird nun auch hier hergestellt werden in den südlichen Jsarauen bei Hellabrunn. Einem großen Komitee sind bereits bedeutende Mittel gezeichnet worden. — Essen. Drei Bergleute aus Kray,'die während des Streik- auf die Schutzwehr der Zeche Hasenwinkel ge schossen hatten, wurden von der hiesigen Strafkammer zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt.