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Seite 4. — ;,Sächsische Dorszeitung." — 3. März 1905. stöhlen worden sind. Besonder- scheinen eS die Diebe aus Wein abgesehen zu haben. Desgleichen ist wieder holt auf offener Straße von Rollwagen weg SpeditionS- gut gestohlen worden. Die Polizei ist, wie wir hören, in solchen Fällen nur schwer in der Lage, den Dieben auf die Spur zu kommm und die gestohlenen Waren wieder herbeizuschaffen. Hier kann wesentliche- nur durch Selbst- Hilfe der Interessenten geschehen und ihnen nur geraten werden, ihr Personal zu genügender Aufmerksamkeit an- zuhalten. — Schwurgericht. Zwei ganz gemeingefährliche raffinierte Ltrußcnräuber standen heute morgen in den Personen der Krastwagenführer Wilhelm Herzog, geb. 1878 in München, und Hugo Oswald Wor ofSky, geb. 1886 in Salzburg, vor den Geschworenen, um sich wegen gemein schaftlich versuchten Straßenraubes zu verantworten. Sie hatten am 6. Oktober v. Z. hier in Dresden in einer Tivschlc in der Mhe des Großen Gartens den Versuch gemacht, den Kaufmannslehrling Bergmann, der von der Hauptpost 800 M. geholt und den sie in die Droschke ge lockt hatten, um diesen Betrag zu berauben. Herzog wurde zu 1 Jahr 2 Monaten und WorofSki zu 1 Jahr Gefängnis, beide zu 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. 3 Monate er littene Untersuchungshaft kommen bei beiden Verurteilten in Abrechnung. — Aus dem Polizeibericht. Gestern vormittag tötete sich in der Vorstadt Löbtau eine in Schwermut ver fallene ältere Arbeiterin durch Erhängen. — Einem hiesigen Einwohner sind Ende Februar 6 Orden, und zwar der Preußische Kronenorden, Komtur 2. Klaffe, der Sachsen- Weimarische Falkenorden, der Sächsisch-Ernestinische Haus- orden, Komtur 2. Klaffe, die Oesterreichische Eiserne Krone, Komtur 2. Klaffe, der Bayerische Militär-Verdienstorden, Offizierskreuz, und der Württembergische Sronenorden, Ritterkreuz, gestohlen worden. Für Wiederbeibringung dieser Orden, von denen der Sächsisch-Ernestinische Hausorden, jedoch ohne die von ihm mit Gewalt entfernte Krone, wiedererlangt worden ist, hat der Geschädigte eine Be lohnung von 50 M. ausgesetzt. — Dresden-Pieschen, 2. März. Unter der An klage des Rückfallbetrugs und der Urkundenfälschung er schien gestern vor dem Strafrichter der in Pieschen woh nende Kaufmann Paul Hermann Kießling. Er wurde im Dezember 1904 nach längerer Hast aus der Strafanstalt entlasten und wandte sich in der Not an eine Dame mit der Bitte um ein Darlehen. Um seiner Bitte größeren Nachdruck zu geben, wies er ein Telegramm vor des In halt-, daß seine Mutter in Köln a. Rh. verstorben sei. Die Dame gab dem Betrüger, welcher das Telegramm natürlich gefälscht hatte, das erbetene Reisegeld von 13 Mark. Kießling erhält 7 Monate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust; 1 Monat Gefängnis gilt als verbüßt. — Aus der Lößnitz, 2. März. Zur Musterung hatten sich am Montag aus dem Gemeindebeztrk Kötzschen- broda 94 Militärpflichtige gestellt und zwar 44 aus dem Jahrgang 1885, 26 aus dem Jahrgang 1884 und 24 aus dem Jahrgang 1883. Es wurden 37 ausgehoben, 12 (1885), 4 (1884) und 11 (1883). Am Dienstag stellten sich aus dem Gemeindebezirk Niederlößnitz 33 Militärpflichtige, es wurden 10 ausgehoben. — Die Be- niebseinnahmen der Lößnitzbahn betrugen in der Woche vom 19. bis 25. Februar 4032 M., seit dem 1. Januar d. I. 31,648 M. gegen 32,140 M. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (:) Blafewitz, 1. März. Auf dem Neubaue Ecke Loschwitzer- und Tolkewitzcr Straße brach heute im Parterre die Eisen-Betondecke herab. Der Materialschaden ist gering, verletzt wurde niemand. Bühlau, 2. März. Der hiesige Männergesang verein „Liederhain" hält Dienstag, den 7. d. M., abends ^',8 Uhr, im Gasthofe sein 5. Stiftungsfest, bestehend in (Äesang, humoristischen Vorträgen und Ball, ab.- Der Reinertrag ist für arme Konfirmanden bestimmt. — Die Musterung der Gestellungspflichtigen hiesigen Ortes findet Dienstag, den 14 März d. I., vormittags 8 Uhr, im Gasthof „Weißer Adler" in Loschwitz statt. — Cossebaude, 2. März. Der hiesige Verschöne- rung-verein veranstaltet am morgenden Freitag, abend« 8 Uhr, im Gasthof zu Eoffebaude einen Fastnachts- Theaterabend, wobei die Poste mit Gesang und Tanz „Ein gemachter Mann oder da kann man nich dran tippen" zur Darstellung kommen soll. Ein Ball soll den Abend beschließen, auf den auch an dieser Stelle besonder« auf merksam gemacht sei. D Loschwitz, 1. März. Oeffentliche Gemeinderats, fitzung. Anwesend 16 Mitglieder. Vorsitzender Herr Gemerndevorstand Näther. Bon nachstehenden Mitteilungen wurde Kenntnis genommen: 1. dem Eingang der tabellarischen Uebersicht über die im Monat Februar vorgekvinmenen EiaentumSveränderungen an Grundstücken; 2. den Kaffeu- abschlüsten auf Monat Februar; 3. vom Berhandlungs- ergebnis de- Gemeindeverbandes der Straßenbahn Loschwitz- Villu-v, aus welchem unter anderem zu entnehmen war, daß der Abschluß auf das Betriebsjahr 1904 als ein guter zu bezeichnen ist; wenn auch ein direkter Reingewinn für die Gemeinden nicht erzielt wurde, so konnte doch ein größerer Bettag dem Erneuerungsfonds zuaewiesen werden, sowie daß die Einziehung des letzten Wagens 11 Uhr 30 Min. ab Dresden auf behördliche Anordnung erfolgt ist, und daß ein feststehender Fahrplan für Sommer- und Winterhalbjahr auSaearbeitet ist, welcher nach seiner Ge nehmigung in Druck gelegt und an den Stationen an geschlagen werden soll; 4. von der erfolgten Einflurung des vom Forstsiskus erworbenen Areals für das Hoch behältergrundstück am Weißen Adler in den hiesigen Genikindebezirk; 5. dem Erörterungsergebnis auf die dies- fettige Eingabe anläßlich Versagens der Bremsvorrichtung an einem Straßenbahnwagen der Linie Waldschlößchen- Bühlau; 6. einer Einladung des Sächsischen Dampstessel- Revisions-Vereins zu dessen Generalversammlung und dem Jngenieur-Bericht auf das Jahr 1904; 7. daß der be schlossene Umbau der Polizeiwache baupolizeilich genehmigt worden ist und 8. einer Eingabe des Vertrauensmanns der Bau-, Erd- und gewerblichen Hilfsarbeiter zu Dresden über Vergebung von Gemeindcarbeiten, welche dem Bauausschuß zur Vorberatung überwiesen wurde. Hierauf beschloß man betr. des Wölfischen Bebauungsplanes zu fordern, daß Frau Major Wolff die geplante Straße bis zur Weißer Hirsch-Straße projektieren und den einen Fußweg bis zu vor- erwähnter Straße in Richtung der neuen Hietzigschen Straße anlegen, sowie den vorgesehenen Ruheplatz allseitig einfriedigen läßt. Bei Auswechselung der Gleise auf hiesiger Brückenzufahrtssttaße dieselbe vollständig umpflastern zu lasten und zwar durch die Straßenbahngesellschaft unter Bewilligung eines Pauschalbetrags von 200 M. Auf den nachgesuchten teilweisen Ausbau des Ziegengruudweges be schloß man zurzeit noch nicht zuzukommen, da der bezügl. Bauplan oberbehördliche Genehmigung noch nicht gefunden hat. Die in Bausachen: Leonhardt, Neubau eines Nebengebäudes, Schönherr, Einbau einer Kellerwohnung, Leischke, Anbau an das Wohnhaus, und Kotzsch, Umbau des Wohnhauses erforderlichen Dispensationen von entgegenstehenden Be stimmungen der hiesigen Bauordnung fanden Befürwortung. Das Gesuch Holtsch, Wohnhausneubau am Rißweg, soll unter den vom Bauausschuß vorgeschlagenen Bedingungen befürwortend einberichtet werden. Die beantragte Heber- nähme der Kügelgenstraße in die Uuterhaltung der Ge meinde wurde abgclehnt, weil an dieser seit der Anlegung erst 2 Neubauten errichtet worden sind. Das für den Grenzweg zu erlassende Fahrverbot soll in der bereits be schlossenen Fassung beibehalten werden, die vom Gemeinde- rat zu Bühlau vorgeschlagene Aenderung wurde als zu weit gehend angesehen. Die Bauvorschriften-Entwürfe für den Kotzschweg sowohl als auch für die Ludwig Richter-Straße fanden Annahme. Das Wohnhausbauprojekt Seifert — Heinrichstraße — soll unter den sonst üblichen Bedingungen zur Einberichtung gelangen. Das Gesuch Weigelts, Ein- bau einer Kellerwohnung in seinem Wohnhaus an der Gabelsbergerstraße fand keine Befürwortung, weil die Be stimmungen der Bauordnung nicht erfüllt sind. Eine Be schwerde der Herren Ltt. Teuscher über schlechte Be schaffenheit der Bautzner Straße und des Adlerweges wurde als erledigt angesehen, da die Unterhaltung dieser Straßen in Händen des Staatsfiskus liegt. Die beim Schleusenbau gewonnen guten Steinmattrialien solle» Bauyreißrr Reich, pietzsch käuflich überlasten werde». Die jD tze« von Tr. Exzellenz Freiherr v. Hausen geplanten Billenneubau er- forderlichen Dispensation wurde zu befürworten beschlosst», In der Bausache Mädger, Nebengebäudeumbau, wurden die seinerzeit gestellten Bedingungen aufrecht erhallen. Hm einer Beschleußung der Prinzeß Luisa-Straße soll vorläufig noch Abstand genommen werden. Die Gesuche von Martin, Klemm, Karisch und Grünewald um vorläufige Entbindung vom Schleusenanschluß wurden bediugungStpeise genehmigt, hingegen diejenigen von Gebr. Kohl und Voigt abgrlrhnt. Bei der Forderung auf Einreichung von Zeichnungen für den Schleuseuanschluß im Mittagschen Grundstücke soll stehn, geblieben und die bezügliche Eingabe der Königlichen ÄM. Hauptmannschaft zur weiteren Entschließung unterbreitet werden. Die im hiesigen Orte bestehenden alten Baulich, keilen sollen für Zwecke des Ortsmuseums Photographien werden. Die wettere Erledigung übertrug man de» -ui- schuß für Ortsgeschichte. Eine EHoeiterung des Gahch,. netzes in der Ludwig Richter-, Pillnitzer und Carolas soll beim Rat zu Dresden beantragt werden. Hierauf mH. öffentliche Sitzung. Neueste Telegramme. — Gleiwttz, 2. März. Der .OberschleM Wanderer- meldet: Gestern abend ist auf dem zir Grube.Preußen" bei Mischowttz gehörige» .Jelk«^ Schacht die Arbeiterbühne der 320 Meter-Sohle »if die 370 Meter-Sohle hinabgeftürzt. 20 Bergleute wurden in die Tiefe gerissen. I« davon find, u die WafferhaltungSmaschine durch die Steinmafse» zertrümmert wurde, erschlagen oder ertränke», die übrigen 4 sind gerettet. Bisher wurde ei« Leiche geborgen. Die Grube gehört dem Grafe» Thiele-Winkler. — Petersburg, 2. März. Zum «om mandierenden des Moskauer Militärbezirks ist General Malachow, bisher Gehilfe des Komma»- diereuden, ernannt worden. — London, 2. Marz. Das Unterhaus lehnte einen Unterantrag zum Adreßentwurf bett die WohnnngSversorgung der irischen Arbeiter mit 223 gegen 154 Stimmen ab. Die Tatsache, -ah die Regierung nur eine so kleine MajoriM erzielte, wurde von den Nationalisten mit taute« Beifallsrufen begrüßt. Schließlich wurde -er Adreßentwurf mit 233 gegen 175 Stimmen a«- genommen. Der russisch-japanische Krieg. — Sachetun, 2. März. (Meldung -er Petersburger Telegraphenagentur.) Im Zentrum und auf dem rechten Flügel war in der vergangenen Nacht alles ruhig. Auf dem linken russische»Mgel wogte ein hartnäckiger Kampf. Die OstabtnlM in der Ortschaft Kudiasa wies heftige A»griffe -er Japaner zurück und behauptete ihre Stellung da«t dem Borgehen einer Hilfskolouue, welche die Japaner von der Westseite angriff. Nachdem sie jedoch Mi Pässe besetzt hatte, wurde die Kolonne von dn Japanern stark bedrängt und erlitt große VerlusL Die russische Borhut wurde in -er Nähe m ttbenupusa dreimal von den Japanern angcgrif» und zwar um 11, 12 und 3 Uhr nachts; sie Bst aber die Angriffe zurück. Weiter nach Weste« fi» griffen die Japaner in der Nacht um 3 Uhr Gutulin-Paß an Einige Angriffe wurden zM geschlagen. Morgens gegen 9 Uhr hörte der «a«pf auf. Die russische Vorhut zog sich aus den vo« -er japanischen Artillerie zerstörten VorbefestiMgn nach den zunächst dahiuterttegenderr mehr befeWen Stellungen zurück. Gegen ti Uhr morgens griffe« die Japaner Nanschanpu im Bezirk von Kanaiiito an, wurden aber zurückgeschlagen. Seit früh bk schießen die Japaner die ganze Gegend um ist« Putilow-Hügel. Auf dem rechten Flügel der Russe« herrscht lebhaftes Gefchützfeuer. nach ihr fragte, — sie klang so höflich und ruhig, wie immer. Das Mädchen richtete ihre Bestellung aus, Mademoiselle sei nicht zu sprechen. Nun wurde es einen Augenblick still. Ging er? Eäcilie hielt den Atem an und horchte. Nein, die Tür wurde nicht hinter ihm geschlossen, Schritte kamen die Treppe herauf — Sollte er es wagen? Sie floh in das Innere des Gemaches zurück, ihr Herz schlug zum Zerspringen. Nein, er wagte eS nicht; es war das Mädchen, daS nach leisem Klopfen eintrat blonsieur le prinos laste sich nicht abweisen, bestellte sie, er müsse Mademoiselle in dringenden Geschäftsangelegenheiten sprechen, habe sie von draußen am Fenster stehen sehn und werde nicht unverrichteter Sache daS HauS wieder verlassen; Mademoiselle solle sich nur entschließen, ihn zu emp fangen. Cäcilie hatte eine physische Empfindung von Kälte, die ihr plötzlich bei den Worten des Mädchens das Blut erstarren ließ, das eben noch so heiß aufgewallt war. Dringende Geschäftsangelegenheiten; — da war es, wo vor s« sich seit den letzten Tagen Stunde für Stunde gefürchtet hatte und was sie doch nicht abzuwenden ver mochte; einmal mußte es ja vor ihr Heraufdrohen, mochte eS denn jest geschehen! »Lasten Sie den Fürsten einttrten," saate sie, und ihre Stimme hatte einen so sonderbaren Klang angenommen, daß daS Mädchen erstaunt auf ihre Herrin blickte, ehe sie dem Befehl nachkam Als Fürst Alexander in der nächsten Minute unter dem Türrahmen des Gemaches erschien, stand sie ihm kalt und reglos, gleich einem Steinbrlde, gegenüber, ihre Augen mit starrem, feindseligem Ausdruck auf ihn ge heftet. Er konnte keinen Augenblick darüber im Zweifel sein, daß sie sich auf einen Kampf vorbereitet hatte und daß es ihm nicht leicht werden würde, ihn siegreich gegen sie zu bestehn. Aber auch seine Züge nahmen bei dieser Ueberzeugung etwas Ehernes und Entschlossenes an, das nicht schön darauf gelegen hatte, als er die Villa be treten. Seine sonstige Höflichkeit hatte einer kühlen Ruhe Platz gemacht, und seine Stimme klang leiser und schärfer als sonst, als er gleich nach der ersten Verneigung, an der Tür stehenblcibend, weil sie ihn nicht zum Litzen aufforderte, sagte: „Ich bedaure, Sie stören zu müssen, mein Fräulein. Da ich Sie aber allein wußte und das, was ich Ihnen zu sagen habe, besser dem Kranken vor läufig verborgen bleivt, konnte ich die Gelegenheit nicht -vornbergehen lassen, Sie aufzusuchen." Er machte eine kurze Pause, und da sie nichts erwiderte, sondern an ihm vorüber inS Leere blickte, fuhr er fort: „Es sind ge schäftliche Dinge, die mich zu Ihnen führen. Wie Sie wißen, hat mich Ihr Herr Bruder damit betraut, seine Schulden zu tilgen, Schulden, die er auf sein Ehrenwort hin kontrahiert hatte und die er am Verfalltage nicht ein lösen konnte. Ich habe ihm diesen Dienst geleistet, wie eS Freundespflicht ist, in der Voraussetzung natürlich, daß eS seine Verhältnisse gestatten würden, stinen Ver pflichtungen gegen mich binnen kurzem nachzukommen. Ich selbst bin nicht reich, mein Fräulein, und selbst wenn ich's wäre: die Summen, die ich für Elimar von Nordhoj gezahlt habe, sind so bedeutend, daß auch der Reichste sie nicht ohne die bestimmte Hoffnung auf baldige Wiedererstattung hätte verlieren können. Zudem werden Sie kaum annehmen, daß die Freundespflicht so weit geht, Tausende nutzlos zu verschwenden. Ich habe daS Meinige getan, als ich ihm aus der Not half; ich muß nun auch auf meinem Recht bestehen. Die ersten Schulden, die ich bereits vor vier Wochen tilgte rin deren Rückzahlung ich auf Grund deS vorliegenden Scheins von Ihrem Herrn Bruder zu fordern habe, find heute fällig. Da mir von feiten des Schuldners bis zur Stunde keinerlei Deckung oder ProlonaationSgefiud zugegangen ist, darf ich wohl annehmen, daß er Sie »ff der Zahlung betraut hat und komme daher selbst zrr Ihnen, um das Geld in Empfang zu nehmen und Ihnen jede Weiterung zu ersparen." Er legte ein zusammengefaltetes Blatt Papier «ff die Platte "des Tisches, der in ihrer Nähe stand, brajte die Arme über der Brust und sah zum Fenster hinaus, als ob er ihr Zeit lassen wolle, den Schuldschein z« »rufen und das Geld aufzuzählen. Seine Lippen waren est aufeinandergepreßt, und kein Zucken in seinem Te icht verriet etwas von dem, was m ihm vorging. Die ;atte das Papier auch wirklich ausgenommen und lang- am Wort für Wort, überlesen, aber nicht, weil sie M »er Richtigkeit seiner Aussagen zweifelte, — hier durste ie ihm ja wohl trauen! - sondern nur, um Zeit zu gewinnen für eine Antwort, die er fordern durfte und die sie ihm doch so gern verweigert hätte. „Mein Bruder hat mir keinerlei Aufträge für Sie erteilt," sag» fie endlich kalt und ließ das Blatt wieder fallen, .sei« leidender Zustand, der ihnk auf Stunden heute völlig das Bewußtsein raubte, hätte daS auch unmöglich gemacht —? (Forffeyimg folgt.) Herrurit-rder >m» »«rle«er L«rl Helorlch, »er-nt»»rtt<ch«r »edaNenr Frltz Müller, für den »»«e«,e«t»ll dernneworrNch vmi^Eetzdet, sNeElch w Dreien vrx« der L. Helnchchscheu vnchdrnckerel tn Dresden.