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ZWifche vorszeitung elieu. U«leGramm-Adr.: vorszeitung Vr«rd«l. 67. Jahrgang. Dresden, Mittwoch, den 22. Februar 1905. 8^0« s'-r «liohltatk»Ytt»t»«rf; N»gv MüchI»N,U»tzI Koda. Otto vtttrtch tn »ritze,ikx>rf. Hugo <öp Leudnttz-Neuoltra. Lrail NvUuu k, Serkowitz, chrNmn in vrertzen-wülfnitz, Zriedrich L« k LoN«doud«, U-Nch. lvoitk d, Dtio tlunath tx Lotta, Max Ziartch tm Losch Telephon: Dresden, Nr. S916. »,8ü» »,-G 17^0 8 « «,-« Bezugsbedingungen: PU .vorfMuxg. «scheint jede» Woche,»«, ,,chmINro^ » Uhr mit dem U«N»m de» so>««»d«n Vie v«p»g»-«dühr beträgt I« Marl MM««brItch oder«Pf,, fürtede»Monat- Vt« Vorlreu»-^' ist »u begehe« durch di« kaiserlich«, po^aastalte,. di« Landbriestrüger und durch Mchir pidni Sei fr^er Lieferung tu, lsau, erhobt Post >mch die Lustrlluugogebühr von « Pf* Anzeigen-Preise: Vie etchpaltig« 2«U« IS Vf,, unter .Eiugesundt' « pfa. lUqeioeu. «n »ahm« erfolgt bt, mittag Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: »Illustriertes Sonntags-Blatt" Amtsblatt svr die Ugl. Nmtshauptmannschasten Vresden-Nltstsdt und Dresden-Neustadt, für das Ngl. Amtsgericht Dresden, die Ägl. Forstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinde Dberlößnitz Futtereinheit, Futtereinheit, 1 es getroffen, ob das Tier zur Sucht zr raffen, oder auszumerzen ist. Z k§ Stroh „ Heu „ Runkelrüben ---- 2 „ Oelkuchen ----- 1 » Kraftfutter ----- »/, Sa. 10'/, Futteremh.proTag. Eine Kuh, welche täglich nur 6 kg Milch liefert, erhält aber nur 5 ' 2'/« 20 kg Stroh ---- I . Heu ----- I „ Runkelrüben -- 3'/, , Oelkuchen ----- 4'/, „ Kraftfutter ----'/, utter ^utter Hieran- ist leicht ersichtlich, wie wichtig für den Land wirt, der tn der einen oder anderen Richtung produzieren will, die richtige Erkenntnis der Leistungen seiner Tiere ist, wie er sie durch die Einrichtung der Kontrollvereine erlangt. Wie wir hören, sind auch bei uns in Sachsen bereits Schritte zur Gründung von derartigen Vereinen getan und zwar im Bogtlande und auch in der Gegend von Wilsdruff. Sa. 5*/, Futtereinh. pro Tag. Diese Fütterung nach individueller Leistung macht erforderlich, daß den Tieren die Fütterungen in entsprechender Größe getrennt zugeteilt werden. Um dies zu ermöglichen, sind zwischen den Trögen und Raufen Scheidewände angebracht, oder die Tiere müssen nach Futterklaffen zusammengestellt werden. Hierin und in der Abmessung der Futterrationen könnte eine besondere Schwierigkeit erblickt werden. Diese kann aber nach der jahrelangen Durchführung dieser Maßregel in Däne mark und Schleswig-Holstein nicht als erheblich betrachtet werden. Welchen Nutzen die Stallkontrolle und die danach vorgenommene Auswahl der Zuchttiere hat, er sieht man aus folgender Angabe aus dem Kontrollverein Rorderherde. Im ersten Jahre des Bestehens des Verein- 1897/98 war das durchschnittliche Ergebnis der Leistungsprüfung pro Kuh und Jahr: Milchertrag 6219 Pfd., Butter ertrag 212 Pfd., Fettgehalt der Milch 3,25 Proz., zu 1 Pfd. Butter waren erforderlich 29,3 Pfd. Milch, Verbrauch an Futtereinheiten 4467, es gaben 100 Futtereinheiten 139 Pfd. Milch oder 4,74 Pfd. Butter. Im Jahre 1902/03 war der Milchertrag auf 7605 Pfd., der Butterertrag auf 279 Pfd, der Fettgehalt auf 3,30 Proz gestiegen, für 1 Pfd. Butter wurden nur 27,3 Pfd. Milch verbraucht, der Verbrauch an Futtereinheiten war auf 4435 zurückgegangen und 100 Futtereinheiten geben jetzt 172 Pfd. Milch oder 6,29 Pfd. Butter. Auch in anderer Beziehung gibt die Stallkontrolle noch wertvolle Aufschlüsse, z. B. über die Leistung der einzelnen Tiere für Milch- oder Buttererzeugung. So teilte der Vortragende als jährliche Leistungen einer ausgesprochenen Butterkuh folgende Ergebnisse mit: 7117 Pfd. Milch, 336 Pfd. Butter, 4,20 Proz. Fett gehalt, zu 1 Pfd. Butter waren erforderlich 21,2 Pfd. Milch, der Futterverbrauch belief sich auf 4240, eS er gaben 100 Futtereinheiten 168 Pfd. Milch oder 7,92 Pfd. Butter. Dagegen lieferte eine Literkuh — aus gesprochene Milchkuh — im Jahre 11,185 Pfd. Milch, 297 Pfd. Butter, 2,43 Proz Fettgehalt, zu 1 Pfd. ... . Butter waren erforderlich 37,7 Pfd. Milch, der Futter- Hof bestätigte das erste Urteil, welches dahin entschieden Politische Weltscha«. Deutsches Reick. Der Kaiser unternahm gestern früh den gewohnten Spaziergang im Tiergarten, sprach später beim Reichskanzler vor, empfing dann die Sekretäre der Akademie der Wissenschaften und hörte den Vortrag des Chefs des Zivilkabinetts v. LucanuS. In Rom wird jetzt bestätigt, daß gelegentlich der Mittelmeerreise des Kaisers Wilhelm ^ine Zu sammenkunft mit dem Könige von alien in Neapel stattfindet. ' Der aus Petersburg zurückgekehrte PH., z Fried rich Leovold von Preußen stattete /xrn dem Reichskanzler einen Besuch ab und hatte mrt'^hm eine längere Unterredung. * Die morganatische Gattin des Herzogs Georg U. von Sachsen-Meiningen, die Baronin v. Heldburg, ist bedenllich erkrankt. Frau v. Heldburg, die mit ihrem Mädchennamen bekanntlich Ellen Franz hieß und der Bühne angehörte, ehe sie am 18. März 1873 die dritte Frau des Herzogs wurde, steht im Alter von 66 Jahren. Eine Neubesetzung der deutschen Botschafter posten in Paris, Petersburg, Wien, Madrid, und London, also so ziemlich aller bedeutenderen Botschasterstellungen, hatte die »Wiener Fr. Pr." als bevorstehend gemeldet. Die „Nordd. Allg. Ztg." bemerkt dazu, daß diese Behauptungen samt und sonders aus der Luft gegriffen seien. 3,430,001 Mark Abstriche hat die Budget kommission des Reichstags für den Marineetat beschlossen, davon bei den fortdauernden Ausgaben 614,OX) M.. bei den einmaligen Ausgaben des ordentlichen Etats 1,688,000 M. des außerordentlichen Etats 1,128,000 M. „Deutsche Ehrentafel". Nach der vom Dresdner Bibliothekar Peter Schmidt zusammengestellten „Deutschen Ehrentafel" sind für Arbeiterwohlfahrt im Jahre 1904 wieder 72,803,021 M. gespendet worden, und zwar von Privaten in 1037 Fällen 53,254,581 M , von Aktiengesellschaften in 458 Fällen 13,586,011 M., von Banken in 144 Fällen 5,962,429 M. Seit 1898 sind auf diese Weise 435,434,369 M. zusammengefloffen. Im vergangenen Jahre war Preußen mit 45'/«, Bayern mit 5, Sachsen mit 7'/,, Württemberg mit 2'/,, Baden mit I V,, Hessen mit I V« und Berlin mit 10 Millionen Mark vertreten. Das Gesamtergebnis der letzten vier Jahre beträgt 308,332,664 M.; das sind durchschnittlich im Jahre 77 Millionen Mark. Es sind also fett 1901 täglich 211,000 M. zum Wohle der deutschen Arbeiter gespendet worden! Das sind sehr imposante Summen. Der Verein deutscher HandelSmüller trat dieser Tage zusammen und faßte dabei eine Resolution dahingehend, daß die deutsche Mühlenindustrie durch die vorliegenden neuen Handelsverträge in ganz unerwarteter Weise dadurch geschädigt wird, daß entgegen dem im Zolltarife vorgesehen gewesenen 2'/, fachen Getreidezoll für den Import von Mehl nunmehr ein Zollsatz fest gelegt worden ist, der sogar noch unter den Verhältnis zahlen der alten Handelsverträge steht. Da die Müllerei abfälle, Kleie und Futterstoffe, nach wie vor zollfrei geblieben sind und durch diese Erleichterung und die damit verbundene Vergrößerung deS Mehlimports nicht allein die gesamte Mühlenindustrie, sondern auch indirekt die Landwirtschaft in hohem Maße geschädigt wird, so erwarten wir, daß diese und andere Härten der neuen Handelsverträge wenigstens in etwas für die Mühlen industrie dadurch abgeschwächt werden, daß ein fach gemäßes und gerechteres Mühlenregulativ für den Export deutschen Mehles aufgestellt wird. Belgien. DaS Appellgericht sprach gestern mittag das Urteil in dem Prozeß wegen der Hinter lassenschaft der Königin Henriette. Der Gerichts- denselben auch die zu den Untersuchungen erforderlichen verbrauch betrug 5018 Einheiten, eS ergaben 100 F Apparate und Reagenzien vom Vereine geliefert Die einheiten 203 Pfd. Milch, aber nur 5,92 Pfd Bi BeitragSkosten für die Mitglieder de- AontrollvereinS werden nach der Größe des Viehstandes berechnet und belaufen sich auf 20 Pf. bis' 4 M. pro Kuh und Jahr. Die Tätigkeit deS Kontrollassistenten vollzieht sich in folgender Krise. Derselbe trifft am Vorabend in der betreffenden Wirtschaft ein und stellt am nächsten Morgen die Milcherträge der einzelnen Kühe nach dem Probemelken genau fest. Hierauf wird der Futtcrver- brauch und die Futterzusammensetzung durch Wägungen und Berechnungen ermittelt und der Fettgehalt der Milch untersucht. Die Ergebnisse werden für jedes einzelne Tier in besondere Tabellen eingetragen, au- denen die Leistung und der Futterverbrauch und die Futterverwertung erkennbar wird. Auf Grund dieser Ermittelungen wird die Größe der Futterrationen für die einzelnen Kühe bestimmt, wird ferner Entscheidung N verwenden, zuzu- ^ur Bemessung der Fütterrationen sind durch Versuche sog. Futtereinheiten festgestellt, z. B. gilt als je 1 Futtereinheit: 1 kx Kraftfutter, oder 10 ks Runkelrüben, oder 12'/, kx Stoppelrüben, oder 2—3 kg Heu, oder 4—5 kg Stroh, oder 10 kg Grünfutter, oder 4 kg Kartoffeln. Die Größe der täglichen Futterration richtet sich nach der Leistung der Tiere, z. B. erhält eine Kuh, welche täglich 21 kg Milch liefert: 5 - 2'/. 35 3V, Das Re«este. Ter Großherzog und die Großherzogin von Hessen sind zur Trauerfeier für den Großfürsten Sergius nach Moskau abgereist. Der Reichstag erledigte gestern die zweite Lesung der Handelsverträge. Sämtliche Verträge »urben mit großer Majorität genehmigt. Rach amtlichen Angaben beträgt die Zahl der von den Witbois ermordeten Farmer und ihrer Angehörigen im ganzen 59, die Zahl der von den Ein geborenen überhaupt Ermordeten im ganzen 221. Mit der Bildung des neuen ungarischen Kabinetts wird Daranyi betraut werden. In der gestrigen Sitzung des englischen Unter hauses griffen die Iren die englische Verwaltung aufs heftigste an. Die Konferenz der Schuldirektoren in Warschau beschloß, heute in allen Gymnasien den Unterricht unbedingt fortzusetzen ohne Rücksicht auf den Schülerstreik. Nach einer japanischen Meldung vom oberen Schaho suchen die Russen Kurokis rechte Flanke umgehen. Vkilchwirtschaftliche Korrtrollvereine. (Nachdruck verboten.) Die Milchviehhaltung und die Milchwirtschaft steht bekanntlich in den nördlichen Provinzen und Ländern, in Schleswig-Holstein und Dänemark, seit jeher in be sonderer Blüte. Es hängt dies wohl damit zusammen, daß in jenen Ländern die Boden- und klimatifchen Ver hältnisse dem Futterbau besonders günstig find und die Produkte der Viehwirtschaft und Molkerei die Haupt einnahmequelle der Landwirtschaft bilden. Aus Däne mark ist seinerzeit das Swarzsche Aufrahmverfahren und die Milchzentrifuge zu uns herüber gekommen und jetzt beginnt wiederum eine dortige Einrichtung, der Milchwirtschaftliche Kontrollverein, bei uns Einzug zu halten. Herr Kreissekretär Or. v. Littrow-Dresden hielt in der letzten Versammlung der Ökonomischen Gesell schaft einen eingehenden Vortrag über diese Einrichtungen, auf Grund dessen wir folgendes mitzuteilen in der Lage sind. Für die Rentabilität der Milchviehhaltung ist die Frage der Verwertung und Ausnützung des Futters durch das Milchvieh außerordentlich wichtig. Es kommt für den Reinertrag nicht darauf an, daß die höchsten Milcherträge erzielt werden, sondern diejenige Kuh, welche die Milch am billigsten liefert, d. h. welche mit einem bestimmten Quantum Futter die meiste Milch und die fettreichste Milch liefert, ist die beste. Um birst Tiere zu ermitteln und zur Zucht auswählen zu können, ist die Feststellung der Futterausnutzung bei den einzelnen Tieren erforderlich. Zu diesem Zwecke ist seit etwa 7 Jahren in Dänemark und Jütland eine Einrichtung zur Ermittelung der Futterverwertung und Feststellung der Leistung der einzelnen Tiere — der Kontrollverein — ins Leben gerufen worden. Die Kontrollvereine sind Vereinigungen von Landwirten zur Anstellung und Unterhaltung eines besonderen Beamten, Kontrollassistenten, zur Vornahme derartiger Ermitt lungen über die Ergebnisse der Milchwirtschaft. Der Kontrollassistent ist ein junger Landwirt, welcher eine landwirtschaftliche Schule — etwa wie unsere Schulen in Meißen, Bautzen oder Wurzen —in etwa 2—3 jährigem Kursus mit Erfolg besucht und alsdann noch eine kurze besondere Ausbildung für seine Tätigkeit an einer Ver suchsstation erfahren hat. Die Anstellung erfolgt für einen Vereinsbezirk von der Gröhe, daß in Zwischen räumen von 10—20 Tagen jede Wirtschaft einmal von den Beamten besucht und kontrolliert werden kann. Der an einem Tage zu kontrollierende Viehstand der einzelnen Wirtschaft darf hierbei 50—60 Stück nicht übersteigen. Bei kleineren Biehständen können einige nahe benachbarte Wirtschaften vereinigt und an einem Tage kontrolliert werden Der Kontrollbeamte erhält in Dänemark 450 M. jährlicher Gehalt, freie Station während seine- Auf enthalt- in den betreffenden Wirtschaften und freie- Fortkommen beim Ortswechsel. Selbstredend werden N.-« A- « ri,5o v si,-» 91,25« 95,60« W,-« 90,50« 95,50 8 01M)« 01I)« 03,-8 03^0 8 01,70 « 01,50« 02,50« 00,60 G OS, So « 02,'60 » OOLO» Ot,- « 04H0 » 01, so S 00,'- » 01,- » 01,-« .00,50 « 01,-8 98,75 « iOS,5O S tO3',Lb « tOI,- « 9H-« ^02,- 8 tO5,L5 « tO2,- 8 tO2,'25 « 102,60 « 99,'25 8 101^75 « 101,50 « eia« «ü> ria Materie^ ttz« t »eir „ k- l, Lter »W « Materie 189,20» 168,40 » 80,95» 80,55» 20,45» 20,33» 81,15 » 80,90» 85,10» 85^» 16>» „«ttel «r