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Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitunq." — 1. 'Februar 1905. Dir 4 Athletas produzieren einen Kraftakt, der phänomenal ist; die Leistungen werden um so höher eingeschätzt werden, al» sie von Damen auSgeführt werden. Außerordentlich komisch sind die musikalisch-akrobatischen PierrotS Jim und Za«. Weiterhin sind zu nennen die Hilgert-ArkaS-Truppe ia ihrer equilibristischen Szene: An der tadle ct'düle, die Kerwandlungs - Instrumentalistinnen 4 Schwestern Emilia; die Nordsterne, drei bildhübsche Damen, welche Tanz und Sesang mit Transformation pflegen; Juanita di Oliviära mit ihren dressierten Kakadus und schließlich der Biograph mit neuen aktuellen Aufnahmen. — Bei den gestern stattgefundenen Wahlen zum Kaufmannsgericht der Stadt Dresden war die Be teiligung eine außerordentliche schwache, besonders in den Vorstadtbezirken. Die Gesamtbeteiligungsziffer ist trotz der auf allen Seiten entfalteten lebhaften Agitation eine sehr geringe und blieb weit hinter der Berechnungsziffer zurück. Die Vorschlagsliste der Dresdner Kaufmannschaft (Liste 1) hat 308 Stimmen, die Vorschlagsliste der nationalen Ge hilfenverbände (Liste 2) 964 Stimmen, die Vorschlagsliste des sozialdemokratischen Zentralverbandes (Liste 3) 180 Stimmen erhalten. Bei den selbständigen Kaufleuten war nur eine Vorschlagsliste vorhanden. Infolge der ungemein schwachen Beteiligung der nationalen Gehilfenschaft ist es dem sozialdemokratischen Zentralverband gelungen, sechs Beisitzer in das Gericht hereinzubringen, während der Zentralverband sonst nur auf zwei gerechnet hatte. — Die Wettin-Stiftung für das sächsische Hand werk wird auch in diesem Jahre und zwar am Geburts- tage weiland Sr. Majestät des Königs Albert am 23. April Stipendien in Beträgen von 50 bis 80 M. an würdige und bedürftige junge Handwerker, welche zu ihrer weiteren gewerblichen Fortbildung eine Fachschule Sachsens besuchen und sächsische Staatsangehörige sind, verteilen. — Der russische Verein zugunsten des Roten Kreuzes in Dresden hat nach Ausweis der ersten von ihm bekannt gegebenen Quittung die Summe von 6670 M. Ä) Pf. an den hiesigen russischen Gesandten abliefern können. Königin-Witwe Carola hat zu der Sammlung 500 M. beigesteuert. Außer namhaften Geldspenden, bis zu 2000M ., find auch zahlreiche Liebesgaben eingegangen. — Der Zweigverein Dresden vom Evange lischen Bunde veranstaltete am gestrigen Abend in den „Drei Raben" an der Marienstraße einen Familienabend, für welchen man drei Borträge angesetzt hatte. Es schien das etwas reichlich viel auf einmal, indessen nahmen die sehr zahlreichen Besucher trotz der enorm hohen Temperatur im Saale die Vorträge mit großem Interesse entgegen, das sie in der Tat auch verdienten. Zunächst sprach der Vorsitzende Herr Pastor Blanckmeister über Philipp Jakob Spener, den großen Theologen, der am 5. Februar vor 200 Jahren das Zeitliche segnete. Spener sei mit Recht der Vater des Pietismus, jener neuen Zeitrichtung, ge wesen, die der lutherischen Reformation folgte, da er das von Luther geschaffene Haus mit seinem Geiste neu er wärmte. Vom Jahre 1686 bis 1691 wirkte Spener als Oberhofprediger in Dresden, doch ging er dann nach Berlin, wo man am Brandenburger Hofe dem Evangelismus mehr Verständnis damals entgegenbrachte als in Dresden. Im Alter von 70 Jahren endete dort sein reichgesegnetes Leben, das sich auf allen Gebieten kirchlichen Lebens als durchaus reformatorisch betätigte. Es sei eine Pflicht der Dankbarkeit, dieses Mannes im Evangelischen Bunde zu gedenken. Hierauf sprach Herr Bürgerschullehrer Hantusch über die evangelischen Schulen Oesterreichs. An der Hand zahlreicher Beispiele schilderte der Redner den Rückgang bezw. das Zugrundegehen der evangelischen Schulen jenseits der schwarzgelben Grenzpfähle nicht wegen etwaiger Jnte- nssenlosigkeit, sondern vielmehr als Folge des liberalen Reichs-Volksschulgesetzes, das den paritätischen Unterricht rinführte und damit die Schule in die Hände der Ultra montanen spielte. Unsere evangelischen Glaubensgenossen in den österreichischen Landen hätten mit allen Mitteln und unter Aufwendung größtmöglichster Opfer für ihre Schulen gekämpft, aber ohne tatkräftige Hilfe seitens der Reichsdeutschen sei alle Mühe vergeblich. Und darum warb der Redner mit Herz und Mund für den Luther- vcretn zur Erhaltung der dcutsch-evanMschen Schulen in Oesterreich, der auch in Dresden eine Ortsgruppe, die erste in ganz Deutschland, besitze, denn auf der Schule be ruhe in Oesterreich der Fortbestand des evangelischen Glaubens. Den dritten Vortrag hielt Herr Pastor l)r. Kühn, er hatte ihn als „Grüße aus dem Wiener Wald" be zeichnet. Der Redner schilderte aus eigener Anschauung die Leiden und Freuden der deutsch-protestantischen Ge meinde zu Kloster Neuburg, hart vor den Toren Wiens und in unmittelbarer Nähe des Palastes der Augustiner Chorherren. Dieser sowie die beiden anderen Borträge fanden, da sie von Herz zu Herz redeten, die denkbar größte Aufmerksamkeit und am Schluffe auch lebhaften Bei fall, der recht deutlich bewies, welch außerordentliches Interesse man allen Vorgängen auf deutsch-protestantischem Gebiete entgegenbringt. In der Debatte warb Herr Pastor Koall in wärmster Weise für die Frauenortsgruppe des Evangelischen Bundes, und es war hocherfreulich zu hören, wie Frau Privata Heinrich seitens jener Gruppe den Be trag von 50 M. für die evangelischen Schulen Oesterreichs zusicherte. Seitens eines Vertreters des Plauenschcn Grundes erfolgte eine weitere erfreuliche Zusicherung und ein Deutschösterreicher bestätigte die Not der evangelischen Schulen in Oesterreich. Zum Schluffe wurde noch mit geteilt, daß der Zweigverein je einen Familienabend am 17. und 21. d. M. und am 27. d. M. seine General versammlung abhalten wird. — Auf den Konzertabend der Frauenortsgruppe des Allgemeinen deutschen Schulvereins zur Er haltung des Deutschtums im Auslande, der morgen, Mitt woch, den 1. Februar, abends 8 Uh?, im Lonzertsaal des Ausstcllungspalastes stattfindet, sei des wohltätigen Zweckes wegen nochmals hingewiesen. Die Eintrittskarten sind in allen Thürmerschen Kaffeegeschäften und bei Kaufmann M. Gabriel, Zwingerstraße 5 zu haben. — Auf Veranlassung des hiesigen Allgemeinen Mietbewohnervereins sprach gestern abend im „Kron prinz Rudolf" Herr Professor Schloßmann über die sozialen Aufgaben der Großstädte. Er gelangte dabei auch zu einer Kritik der verschiedenartigsten Einrichtungen Dresdens und schob die Schuld an deren Mangelhaftigkeit, teilweise wenigstens, auf die Zusammensetzung des Stadt- verordneten-Kollegiums. Trotzdem die Versammlung ziem- lich schwach besucht war, entstand doch ein lebhafter Meinungsaustausch, bei welchem die Wohnungsstatistik des Statistischen Amtes der Stadt, die Maßnahmen auf dem Gebiete des Volksschulwesens und die Bestrebungen der Hausbesitzer um kommunalbehördliches Einschreiten zur Steuerung des Wohnungsüberschusses in den Bereich der Besprechung und auch Verurteilung gezogen wurden. Das Endergebnis war die einstimmige Annahme einer Reso lution, in welcher man entschieden Protest erhebt dagegen, daß die Stadtverwaltung irgendwie durch Gesetz oder auf dem Verwaltungswege Schritte unternimmt, die die Er bauung weiterer Wohnhäuser und Straßen verhindern. Weiter heißt es in der Resolution, daß ein Ueberfluß an billigen Baustellen und kleinen Wohnungen nicht vor handen wäre, wie auch das weitere Hinausschieben des Inkrafttretens der neuen Wohnungsordnung lehre. — Das Hotel „Sachfcnhof" am Barbarofsaplatz in Vorstadt Striesen wurde in der Zwangsversteigerung für das Gebot von 180,000 M. dem Priv. A. H. Blochwitz in Dresden zugeschlagen. Das Grundstück war mit 246,000 M. Hypotheken belastet und in der Landesbrand kasse mit 149,200 M. versichert. Der gerichtliche Sach- verständige hatte das Grundstück mit Inventar auf 222,850 Mark bewertet. An Hypotheken fielen 71,000 M. aus. — Sächsische Märkte im Monat Februar, ("be deutet Viehmarkt, ** Kram- und Viehmarkt; wo kein Zeichen steht, ist nur Krammarkt.) 1. Neschwitz", Pegau Gefl. u. Kaninchenm., Plauen* Radeberg*. 2. Strehla*. 3. Naun hof Schweinem. 6. Königsbrück* Pf., Zwickau* Pf. 7. Adorf*, Mühltroff*. 8. Mügeln b. O. Schw., Pulsnitz*. 9. Brandis Schw. 10. Naunhof Schw., Reumtengrün*. 14. Oelsnitz*. 15. Plauen*. 16. Strehla*, Treuen*. 17. Coswig* Pf., Naunhof Schw. 20. Auerbach*, Bischofswerda". 21. Adorf", Dresden-Altstadt Ge- sämem. 22. Mügeln b. O. Schw. 23 Döbeln Pf., Wolken stein*. 24. Naunhof Schw., Zwenkau Schw. 27. Königs brück*. 28. Neustadt* Pf., OelSnitz". O Blaskwttz, 31. Januar. Die Mitgliederzahl bei der hiesigen allgemeinen Ort-krankenkaffe für Blasewitz und Umgegend bezifferte sich am Jahresschlüsse auf 2418 und zwar 1605 männliche und 813 weibliche Personen. — Blafewitz, 31. Januar. Heute begeht der hier^ wohnende Königl. Oberförster a. D. Herr König den 90. Geburt-tag. Herr König besuchte in den Jahren 1834 bis 1836 die Forstakademie Tharandt und wurde am 1. Februar 1855 zum Oberförster des Forstreviers Jöh- städt i. Erzgeb. ernannt. Diese Stellung hat er bis Ende 1889, also nahezu 35 Jahre, bekleidet. Seitdem, bereits 16 Jahre, wohnt er hier im Ruhestande. V Bühlau, 30. Januar. Der hiesige HauS- und Grundbesitzerverein hielt am gestrigen Sonntag im Schwarz, schen Gasthofe einen Theaterabend ab, welcher sehr gut besucht war. Der von der Theater- und Redekunstschule Senfs-Georgi aus Dresden aufgeführte Schwank in vier Aufzügen „Der liebe Onkel" fand großen Beifall. Die Pausen nach jedem Schwank wurden durch Konzert von Mitgliedern der Kapelle des Jnfanterie-RegimentS Nr. 177 auSgefüllt. Ein solennes Tänzchen hielt die Besucher bis in die frühen Morgenstunden beisammen. — BrieSuiK, 31. Januar. Der hiesige Gemeinde- rat beschloß in seiner letzten Sitzung u. a., zu der Er ledigung der Straßenbahn-Angelegenheit seitens de» Elb- talwerks-BerwaltungsausschuffeS im Prinzip Einverständnis zu erklären, vom Ankäufe des sog. Silberstollens für das Wasserwerk aber abzusehen, da wissenschaftlicher Feststellung zufolge das Wasser zum größten Teile Bachwaffer ist. — Cossebaude, 31. Januar. Aus dem kirchlichen Leben unseres 2. Diakonats im verflossenen Jahre ist folgendes zu berichten: Geboren wurden 133 Sinder (128 im Jahre 1903) und zwar 68 (72) Knaben und 65 (56) Mädchen, darunter 3 totgeborene und 11 (6) uneheliche. Auf Cossebaude kamen davon 96 (94), auf Gohlis 25 (22), auf Oberwartha 12 (12), auf Gruna — (—). Ge tauft wurden 126 (126) Kinder, darunter 4 Zwillings- paare und 4 (12) aus gemischten Ehen. Aufgeboten wurden 39 (40) Paare. Getraut wurden 28 (25) Paare und zwar 26 (19) in der Kapelle und 2 (6) in der Kirche zu Briesnitz. Darunter befanden sich 4 (2) Witwer und 2 (1) Witwen. Beerdigt wurden 57 (54) Personen, darunter 34 (25) männliche, 23 (29) weibichc, 15 (21) Kinder unter einem Jahr, ferner 5 (1) Selbstmörder, davon 3 Gemeindeglieder. In der Kapelle empfingen das heilige Abendmahl 381 (311) männliche und 631 (557) weibliche Personen, im Hause 19 (7) männliche und 26 (17) weibliche, das find im ganzen 1057 (892), also 165 mehr als 1903. Konfirmiert wurden 55 (58) Kinder und zwar 27 (27) Knaben und 28 (31) Mädchen. Die Konfirmation fand zum ersten Male in der Kapelle statt. Den Altar hatten die Konfirmanden sehr sinnig schmücken lassen. 1 Knabe resp. dessen Eltern verweigerten die Kon firmation. Unterredungen mit der konfirmierten Jugend wurden 8 (8) gehalten. Sie waren besucht von 51 (77) Jünglingen und 126 (126) Jungfrauen, im ganzen 177 (203). Kindergottesdienst wurde 21 mal gehalten. Der Besuch betrug 1106 Knaben und 1355 Mädchen, in Summa 2461. Am Sommerfest nahmen 135 Kinder mit ihren Angehörigen teil. Das sonntägliche Beckengeld betrug 208,89 M. (155,59 M ), dir 11 besonderen Kollekten 203 M. (108,84 M.). Die freiwilligen, bisher ein- gegangenen Beiträge zur Bezahlung der Glocken betragen 427,31 M. m Cossebaude, 31. Januar. Der Turnverein „Vater Jahn" Hierselbst hielt seine Jahreshauptversammlung .vor kurzem im Bereinslokal zum „Talrestaurant" ab. Bor Eintritt in die Tagesordnung richtete der Vorsitzende, Herr Uhrmachermeister Kadner, begrüßende Worte an die zahl reich Erschienenen, gedachte hierbei zugleich der kürzlich überall würdig begangenen Reichsfeier sowohl, als auch des Geburtstages unseres Kaisers und schloß seine Ansprache mit einem Hoch auf den obersten Kriegsherrn. Nach er folgter Kenntnisnahme von verschiedenen Eingängen wurde Keuilltton. Das Spiel ist aus! RomarBvon Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (25. Fortsetzung.) „Dies ist die neueste der von uns heraus- aegrbrnen Broschüren, über die ich Ihnen bereits ! sprach. Sie ist unter meiner speziellen Aufsicht verfaßt worden und erregt ungeheures Aufsehen in Süd und Nord. Der Feind, der unsere Zeitungsverkäufer besticht und seine Trabanten unter der Heuchlermaske von Be- ! kehrungSsüchtigen zu unS sendet, um so unsere Bücher zu erlangen und zu vernichten, ehe sie ihm Schaden dringen kennen, fahndet auf dies Werk mit allen Mitteln I der List und Gewalt im besonderen. Wir mußten eS im Auslande drucken lassen, weil überall die Druckereien hier durch die Bank bestochen waren, und wir verab folgen e- keinem, der uns nicht die Garantien bietet, j daß er kein Werkzeug des AntichristS sei. Die Bank hat wobl Ursache, gerade die- neueste unserer Bücher zu verfolgen und seine Verbreitung zu hindern. Denn mit ihm wird der BernichtungSschlag gegen den Satan ge führt, der lange vorbereitet war und unermeßliche Geld ummen verschlungen hat, ehe wir unS seiner bedienen omtten. In diesem Buche, mein Herr, wird nichts Ge ringeres bewiesen, als daß die Croupiers durch jahrelange llwung die Fähigkeit erlangen können und unzweifelhaft echlugt haben, die Kugel so zu drehen, daß sie auf einer bestimmten Zahl stehen bleibt. Es ist also nicht, wie man bisher geglaubt, ein Glücksspiel, das da diesmal ein Schreibzeug zum Borschein, das er geöffnet ' — "" " auf tzix Mauk neben Eugen niederstellte, um gleich da ¬ nach eine Feder, die er wieder aus einer anderen Tasche holte, zwischen die Finger zu nehmen. Endlich zog er die Papiere, die er vis dahm unter dem Arm gehalten, hervor und sagte, mit dem Federhalter darauf tippend: „Lauter gute, klangvolle Namen, mein Herr, meist Eng länder, aber auch alle anderen Nationen sind nach Ge bühr vertreten. Diese hier habe ich allein im Laufe diese- Winters gesammelt. Ich darf stolz darauf sein. Sie sind der neunhundertsiebenundvierzigste, ich sagte es schon. Von all' meinen Freunden darf sich keiner einer so großen Zahl von Unterschriften rühmen. 8 il vous platt." — Er hielt Eugen die Feder hin, aber dieser erwiderte mit leichtem Kopfschütteln: „Sie sagten mir noch nicht, waS meine Unterschrift hier bedeutet und wozu sie mich verpflichtet —" „Sie unterzeichnen damit eine Petition an die französische Republik um Aufhebung der Spielbank von Monte Carlo und verpflichten sich zu gleicher Zeit auf Ehrenwort, nie selber zu spielen. Vor drei Jahren ging eine mit vierziatausend Unterschriften bedeckte Petition gleichen Inhalt- an die Regierung zu Paris ab. Sie wurde zurzeit abschläglich beschießen, wir aber auf die Zukunft vertröstet, da die Intentionen der Unterzeichner mit denen des Ministeriums identisch seien und die Sache im Auge bebalten werden solle. Auch die französische Republik verschließt sich der Erkenntnis von den moralischen Schäden der Spielbank nickt, aber sie war zu böflick. um dem Rackkommen der ernst be- drinnen betrieben wird, sondern Betrug, unerhörter, schändlicher Betrug. Die Bank muß gewinnen, weil der Croupier es in seiner Hand hat, die Zahlen zu ver meiden, die mit den Goldstücken der Spieler besetzt sind. Ou vous trompe, mossieurs! Der Beweis ist erbracht worden durch ein Mitglied unserer Gesellschaft, das seit fünf Jahren sich unablässig mit der Lösung der Problems beschäftigt hat, warum die Bank immer ge winne. Seit fünf Jahren dreht er Tag für Tag an einer eigenen Roulette die Kugel und hat es, obgleich jetzt schon durch seine Beschäftigung fast dem Wahnsinn nahe gebracht, soweit getrieben, daß er die Kugel auf jede Zahl rollen lassen kann, die man ihm nennt, ohne daß Uneingeweihte die verschiedenen Arten der Drehung zu unterscheiden vermögen. So weit trieb ihn der Eifer, unserer gerechten Sache zu dienen. Nun ist eS gelungen. On vous trompo. messieurs! Wieder eine neue Machination des Satans ist von uns aufgedeckt und diesmal die schlimmste. Nun muß der Femd fallen. Dem entlarvten Betrüger gegenüber darf die französische Regierung, die das Fürstentum mediatisiert hat, keine Schonung mehr walten lassen; wir sind am Ziel. Nehmen Sie, mein Herr, und lesen Sie!' Ich bin gewissermaßen der Verfasser dieses Buche- und un- Streitern Gottes ziemt Bescheidenheit, aber ich muß eS dem ungeachtet auSsprecken: eS ist die größte Tat unseres Zah Hunderts. Nehmen Sie!" Seine Stimme hatte jetzt etwa» Schwingende- an genommen, und wiederholt zoa ein triumphierende- , . Lächeln über seine schmalen Lippen. Dann griff er sie war zu höflich, um dem Nachkommen der ernst wievrr in eine seiner zahllosen Taschen und brachte rüchtigterr Piraten auch die- letzte Reservatrecht