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Seite 2 „Sächsische Dorfzeitung." — 1. Februar 1905. f Der Liebling aller Mütter und Kinder ist unstreitig das in seiner Art einzig dastehende Monatsblatt „Kinder garderobe", Verlag John Henry Schwerin, Berlin VV. 35, das mit einer Anzahl von fast 300,000 Abonnenten an der Spitze aller deutschen Zeitschriften steht. Besonders jetzt ist das Lesen dieses ausgezeichneten Blattes dringend zu empfehlen, wo die langen Winterabende naturgemäß zu einem mehr innerhäuslichcn Leben und zu engerem Zu sammenschluß am Familientisch führen. „Kindergarderobe", illustrierte Monatsschrift mit Zuschneidcbogen zur Selbst anfertigung der Kinderbekleidung und Zeitschrift zur Hand arbeit!. Beschäftigung und Unterhaltung der „Kleinen", mit der Beilage „Für die Jugend", ist soeben, zirka 22 Seiten stark, in der interessanten Februarnummer erschienen. Abonnements auf „Kindergarderobe" zu nur 60 Pf. pro Quartal bei allen Buchhandlungen und Postanstaltcn. GratiS-Probenummern durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin VV. 35. s Spare zur rechten Zeih, so hast du in der Not! Dieses Sprichwort hat noch viel zu wenig Geltung. Und doch ist eS wahr und am meisten die Hausfrau sollte eS beherzigen, indem sie alle Dinge, die sie selbst Herstellen kann, nicht für teures Geld kaufen geht. Besonder- bei der Wäsche ist dies der Fall. Selbstanfertigung derselben lehrt und über Neuheiten informiert am gründlichsten und besten die im Berlage von John Henry Schwerin, Berlin VV. 35, erscheinende illustr.Monatsschrift „Illustrierte Wäsche- Zeitung", deren reichillustr. Januarnummer soeben zur Ausgabe gelangt ist. Abonnement- für nur 60 Pf. viertel jährlich durch alle Buchhandlungen und Postanstalten. GratiS- Probenummern durch erstere und den Verlag John Henry Schwerin, Berlin VV. 35, Steglitzerstraße II. des Madonnenkopfes, ferner die Behandlung der Gewänder und die Ausführung der Füße und Hände, sowie der großen, wunderbaren Augen des Jesuskindes. Das 52 Zentimeter hohe und 43 Zentimeter breite Gemälde ist sehr gut er halten. — Im Isttmöe du b-ouvr« in Paris befindet sich ein Bild von Mignard (1610-1695) „l^u vierte ü la xrappv", das ganz in der Auffassung des jetzt aufgefundenen Bildes gemalt ist. Daraus folgern Kunstkenner, daß das Bild Raffaels in Wiesbaden von dem Franzosen als Vor bild benutzt worden ist. f „Es darf nicht zu teuer sein!" Wie ost kann man in dieser Zeit der Bälle und Maskenredouten diesen Aus- ruf hören, bisweilen von Seufzern begleitet. Jede Dame, die derartige Gesellschaften mitmacht, hat das natürliche Streben, sich so vorteilhaft wie möglich anzukleiden, und doch dürfen die Kosten nicht zu hoch sein. Nun denn, die schicksten Toiletten auf den letzten Bällen, die sich auch eine ungeübte Dame infolge der vorzüglichen Anleitung leicht selbst für billiges Geld Herstellen kann, waren größten teils nach Modebildern des tonangebenden Weltmodenblatts „Große Modenwelt" mit bunter Fächervignette, Verlag John Henry Schwerin, Berlin VV. 35, angefertigt. In diesem vorzüglichen Modenblatt findet man unbedingt die schönsten und zahlreichsten Kostümbilder, zugleich aber auch eine vorzügliche Anleitung, sich dieselben mit Hilfe de- mustergültigen Schnittbogens selbst herzustellen. Was Reich haltigkeit, Vornehmheit und Billigkeit anbetrifft, ist diesem Unternehmen sicher kein anderes an die Seite zu stellen. Abonnements auf „Große Modenwelt" mit bunter Fächer vignette (man achte genau auf den Titel!) zu 1 M. viertel jährlich nehmen sämtliche Buchhandlungen und Postanstalten entgegen GratiS-Probenummern bei ersteren und dem Verlag John Henry Schwerin, Berlin VV. 35. Aus Dresden und Umgegend. Dresden, 31. Januar. — Im Falle einer Mobilmachung wird für das am 1. April d. I. beginnende Mobilmachungsjahr 1905/06 die Einberufung der Mannschaften de- BeurlaubtenstandeS wie bisher durch Kriegsbeorde rungen und Paßnotizen erfolgen. Das AuStragcn der letzteren wird in der Zeit vom 1. bis 15. März geschehen und zwar innerhalb der Stadt Dresden durch Militär- Personen, im Landbezirk durch Vermittelung der Orts behörden. Etwa noch nicht zur Anzeige gebrachte Wohnungs veränderungen sind dem zuständigen Hauptmeldeamte sofort zu melden. Die Mannschaften des BeurlaubtenstandcS haben ferner an den vorgenannten Tagen, falls sie nicht selbst zu Hause sein können, eine andere Person des Haus standes oder den Hauswirt mit der Empfangnahme der Kriegsbeorderung bezw. Paßnotiz zu beauftragen. Wer bis 15. März d. I. noch keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten haben sollte, hat dies sofort dem zu ständigen Bezirkskommando (Hauptmcldeamt) schriftlich oder mündlich zu melden. — Die Musterung der Militärpflichtigen in dem Aushebungsbezirke Dresden-Stadt 1i findet vom 17. Februar bis zum 24. März mit Ausschluß der Sonn- tage und des Bußtags täglich von vormittags 9 Uhr ab statt. Zu dem Aushebungsbezirke gehören diejenigen Militärpflichtigen der Stadt einschl. der einverleibten Vor orte, deren Familiennamen mit dem Buchstaben b, bis mit 2 anfangcn. Musterungslokal ist das Linckesche Bad, Schillerstraße 4, in Dresden-Neustadt. — Eine Abschiedsfeier zu Ehren des in den wohl verdienten Ruhestand tretenden Herrn Direktors Hermann Schindler von der 9. Bürgerschule an der Silbermann straße fand heute mittag in Gegenwart des Lehrerkolle giums, einiger Schulklaffen und zahlreicher Eltern und Angehörigen der diese Schule besuchenden Kinder in der Turnhalle der Schulanstalt statt. U. a. wurde bei dieser Gelegenheit dem Scheidenden eine Ehrengabe überreicht. — Dresdner Theater-Wochenplan. Der „In- validendank für Sachsen", Seestraße 5, gibt neuer dings einen Wochenspielplan der Dresdner Königlichen Theater und des Residenztheaters heraus. Dieser Spiel plan, in einen soliden Papprahmen gefaßt, wird in den Wagen der Dresdner Straßenbahn und in den besseren Restaurants Dresdens und der Provinz, namentlich auch in den Bahnhofsrestaurationen aushängen. Bestellungen auf Lieferung des Rahmens und auf wöchentliche Zu stellung des Spielplans werden im „Jnvalidendank", See straße 5, entgcgengenommen. — Centraltheater. Für den Monat Februar hat die Direktion ein Programm zusammengestellt, das des reichsten Beifalles seitens der Variätä-Freunde sicher sein dürfte. In Hermann und Luise Althoff sind die besten Doppel-Jockey-Reiter der Gegenwart gewonnen worden. Mlle. B. Bresina ist eine entzückende, pikante Pariserin, die nur mit großen Geldopfern verpflichtet werden konnte. Als Humorist ist Herr Max Steidl, welcher sich in Berlin außerordentlicher Beliebtheit erfreut, engagiert worden. Als ganz ausgezeichnet sind die 4 Geschwister Merkel zu nennen; dieselben arbeiten als kontorsionistische Akrobaten. Biel Anklang dürften die Loisachthaler finden, eine aus 9 Per sonen bestehende Tiroler Sänger- und Tänzer-Gesellschaft. Kuuft und Wissenschaft. Literatur. f Im Residenztheater geht morgen nachmittag das Märchen „Die Weihnachtsinsel" von Bodo von Wildberg und H. v. D., Musik von Bruno Brenner zum Besten der hiesigen Kinderheilanstalt in Szene. Mittwoch und Donnerstag abend gelangt Gustav Kadelburgs Lustspiel „Der Familientag" zur Aufführung. Freitag abend wird als Abonnements- Vorstellung der I. Operettenserie die Operette „Donna Juanita" von Supptz neu einstudiert gegeben. 3. Deutsche Kunstgewerbe-Ausstellung Dresden 1906. Die sächsische Regierung hat zum Kommissar für die Ausstellung Herrn Oberregierungsrat Stadler ernannt. Auch die preußische Regierung hat sich dem Dresdner Unternehmen sehr freundlich gegenübergestellt; sic hat zunächst Herrn Regierungsrat Muthefius als Kommissar für die Abteilung kunstgewerbliches Schulwesen ernannt, dann aber auch in Aussicht gestellt, daß sie noch weitere Ministerialbeamte zur Teilnahme an den Vorbe reitungen der Ausstellung bestimmen werde. Die badische Regierung hat zum Kommissar für die Abteilung Schul wesen den Architekten Professor Hofacker ernannt. Die bayrische Regierung ist angesichts der bayrischen Industrie ausstellung Nürnberg 1906 über die Beteiligung an der Dresdner Ausstellung noch nicht schlüssig geworden. si Ein neuer Raffael? Man schreibt aus Wies baden: Weitere Kreise dürste die Nachricht von der Auf findung eine- bisher noch unbekannten Gemäldes von Raffael interessieren. Der Ort de- Funde- ist Wiesbaden, Gegenstand der Darstellung eine Madonna mit dem Jesus kinde, da- nach einer Traube greift. Echt raffaelisch sind "des Bilde- Farben, die Zeichnung mit dem edlen Oval Hiehuug de- Bahnpostens seitens derReaierung dem Hause die Erteilung der Indemnität erleichtere und daß mit aller Energie die Pazifierung und Regelung de- Zustandes in unserer Kolonie angestrebt werden müsse. Der Sozialdemokrat vr. Südekum, die Eleganz der Partei, ergänzte Bebel und plänkelte gegen l)r. Arendt mit einigen antisemitisch angehauchten Sticheleien. Die Sozialdemokraten lehnten den Nachtragsetat ab, ihnen schlossen sich die Polen durch den Grafen MielzynSki an. Trotzdem wurde der Nachtragsetat bewilligt. Deutscher Reichstag. Man erinnert sich des Entrüstungssturmes im Wasserglas der Budgetkommission, der einmütigen und energischen Forderung einer Jndemnitätsvorlage wegen der Ausgaben für Südwestafrika. Gestern sollte dieser Sturm im Plenum sein Echo finden, und vor leeren Bänken und bei mäßig besetzten Tribünen erbat der Staatssekretär Freiherr von Stengel mit bajuvarischer Ruhe kurz und dürr die Erteilung der Indemnität für den nicht anwesenden Reichskanzler. Es zieht eben gar nichts mehr. Am Bundesratstisch war es auch leer: ein paar Tropenuniformen im Hintergrund, außer Stengel noch Stübel und Loebell. Und dann kam Bebel. Die zahlreichen Abstriche der Kommission an dem zweiten Nachtragsetat, denen die Regierung sogar bezüglich der Bahn nach Rehoboth durch eine ausführ lich begründete Sondervorlage entgegenkommen will, hatten ihm einen Teil seines OppositwnsmaterialS ent zogen. So blieb ihm nur übrig, sich an die Spitze des Herero-Aufstandes zu setzen mit den Worten: Das Recht rur Revolution und zum Aufstand habe jedes Volk, dem die Menschenrechte nicht zugestanden werden. Der Führer der Sozialdemokratie hatte dann Worte warmer Aner kennung für die scharfblickenden christlichen Missionare, die den Aufstand als eine Folge der Landverschleude rungen und des wüsten Lebens der Weißen längst vor- auSgesehen hätten. Der unseliße Prinz Prosper Aren- bera mußte neben dem Samtätsunteroffizier Kossack nochmals ans Tageslicht, und General von Trotha wurde scharf verurteilt, weil er die Vernichtung der aufrührerischen Stämme als sein Ziel hingestellt hätte. Kolonialdirektor vr. Stübel gab bezüglich der Affaire Kossack - Groeneveldt ausreichende Erklärungen, ebenso über den Brief des verkommenen Trunkenboldes Samuel Maharero. Ein nutzloses Blutvergießen entspreche nicht der Politik des Reichskanzlers, oaS sei auch dem General von Trotha bedeutet worden. Or. Arendt zollte der Tapferkeit unserer Krieger vor dem Feind und ihrer Ausdauer in der Ertragung von Strapazen warme Anerkennung. Im übrigen waren die Rechte setzt worden, die Presse behandelt diesen törichten und und die Rationalliberalen mit der gemäßigten Linken im höchsten Grade unbesonnenen Streich mit Ironie, darin einig, daß die Zurückziehung des B Gapon befindet sich in völliger Sicherheit in den Woly- ' daschen Wäldern, wenn er nicht durch Verrat auSge- liefert wiü) In den revolutionären Komitees herrscht fieberhafte Tätigkeit. Die Ausstände in den anderen Städten sind ihr Werk: sie überschwemmen das Land mit Flugschriften. Ihre Arbeit ist bedenklich mit Rück sicht auf die Notlage, die bald bei den Arbeitern ein treten muß. Wie Lemberger Poleqblätter melden, wurde in Czenstochau gegen die dortige Kaserne ein Dynamitattentat verübt. Da- Kasernentor wurde ge sprengt und mehrere Revolverschüsse wurden abgefeuert. Auch in Lodz und Pabianice wurden Dynamitattentate gegen RegierungSgebäude versucht. In Warschau, Lodz und den übrigen polnischen Jndustrieorten sind die Ver suche, die Streikbewegung unter den polnischen Arbeitern beizulegen, erfolglos' geblieben. In Warschau stellten die Hörer der Universität und Technik den Besuch der Vorlesungen ein. Sie verlangen polnische Vorträge. In Tarnow (Galizien) fand eine große Kundgebung der Bevölkerung zugunsten der Freiheitsbewegung in Rußland statt. Bulgarien. Fürst Ferdinand, der, wie wir berichteten, seine Reise nach Berlin unterbrochen und sich nach Fiume begeben hatte, ist von dort Sonntag nachmittag nach Sofia zurückgekehrt 'Amerika. Bei der Einweihung des neuen Gebäudes der Gedächtniskirche auf dem Luther- Platz in Washington hielt Präsident Roosevelt eine An sprache, in der er sagte, die lutherische Konfession sei eine der Kirchen, die am meisten zur Größe der Ver einigten Staaten beitrage. Er sagte außerdem, es sei Pflicht der Lutheraner, die Freundeshand den Aus wanderern aus Mittel- und Nordeuropa zu reichen. Gestern abend erfolgte von Hamburg aus die Ab fahrt eines aus 40 Offizieren und 105 Mann be stehenden Truppentransport- für Deutsch-Süd westafrika nut dem Dampfer „Belgrano". General major v. Versen verabschiedete die Truppen. — Nach einem Telegramm aus Windhuk ist der Reiter Theodor König, geboren am 30. 7. 83 zu Heidenau, früher im Grenadier-Regiment Nr. 1, am 24. d. M. im Lazarett Okahandja an innerer Verblutung gestorben. Onierreieb-Ungarn. Auf dem lebten Balle bei Hof wollen mehrere Persönlichkeiten die Beobachtung gemacht haben, daß der Kaiser eine gewisse Nervosität zeigte, die an ihm sonst nicht wahrzu nehmen war. Tatsächlich soll der Kaiser unter dem Eindrücke der ungarischen Ereignisse stehen und die ungewöhnlichen Erfolge der Kossuthianer sollen auf ihn eine starke Wirkung geübt haben. Unter solchen Umständen ist die ganze politische Welt beider Reichs hälften gespannt, ob der Kaiser, der schon demnächst nach Pest reist, um die Führer der Parteien anzuhören, tiuch Sossuth zu sich berufen wird. Man will wissen, daß der Kaiser, der sich bei jedem Anlasse von kon stitutionellen Gesichtspunkten leiten läßt, den ihm gewiß nicht leicht ankommenden Schritt machen wird und den Sohn seines einstigen erbittertsten Gegners empfangen werde. Andererseits würde Franz Kossuth, wie eS heißt, durchaus nicht unglücklich darüber sein, wenn er in die Hofburg geladen würde. Vielfach wird hüben und drüben behauptet, daß die Frage, ob der Kaiser Kossuth empfängt oder nicht, den Schlüssel der neuen polnischen Lage Ungarns bildet. Frankreick. In der gestrigen Nachmittaasitzung der Hullkommission wurde der Besitzer des Fischer bootes „Castello" vernommen. Dieser sagt aus, er habe während der Beschießung einen schwarzen Gegenstand bemerkt, den er für ein Torpedoboot gehalten habe. Später habe er den schwarzen Gegenstand als das Missionsschiff „Alpha" erkannt. Zeuge hat vor der Kanonade keinen schwarzen Gegenstand auf dem Meere bemerkt. Ueber diese Aussage erttspinnen sich längere Erörterungen. Aus der Aussage dieses Zeugen ergab - sich, daß er erst nach acht Tagen erfuhr, der schwarze Gegenstand sei das Missionsscbiff „Alpha" gewesen. Er habe das Schiff „Crane" nicht yesehen, da es durch ein Hindernis verdeckt gewesen sel. Der Zeuge wird dann zwei anderen Fischern seines Fahrzeuges gegen übergestellt, von denen der eine ein Torpedoboot nach der Beschießunb gesehen haben will und behauptet, daß vor der Beschießung alle Fischerboote Lichter gehabt hätten. Der russische Kommissar bemerkt, diese Aussage widerspreche der des Zeugen vor dem Handelsamte. Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Die russischen Offiziere werden ihre Aussagen in russischer Sprache abgeben. Rußland. Es scheint, daß dem General Trepow Mäßigung auferlegt worden ist. Die verhafteten Intelligenzen werden sukzessive wieder frei gelassen. Absicht war, sie während der Unruhen fest zuhalten, da keine Schuld auf ihnen lastet, als daß sie ihre Sympathie für die Arbeiter zum Ausdruck brachten. Der Schriftsteller Poschechonow sieht jedoch einem schweren Schicksale entgegen; er verfaßte einen Aufruf an die Truppen und forderte sie zur Meuterei auf. Hunderte von verhafteten Arbeitern werden entlassen, nachdem sie einer Züchtigung mit Ruten unterworfen worden sind, ob sie an den Unruhen beteiligt oder nur zufällig Zu schauer waren, ist gleichgültig. Die Presse darf hierüber nicht schreiben, alle Details der Unruhen werden unter drückt. Sonnabend nacht eingetroffene zuverlässige Nach richten besagen, daß die 'Bewegung im ganzen Reiche im Abflauen ist. Gefährlich ist die Situation nur in Polen, wo die wirtschaftliche Depression die Ge müter schwer erregt hat. Die Armenier rüsten sich zu einem großen, organisierten Aufstand. Zahlreiche Armenier sind nach Tiflis abgereist. Die Nachricht über japanische und englische Einflüsse bei dem Auf stand ist von dem Großfürsten Sergius in Umlauf ge-