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Seite 5. — „Sächsische Dorszeitung." — 25 Januar 1905. ArnMche Mekcrnntrnachungen. DaS im Grundbuch« für Laubtgast Blatt 60 auf den Namen de- Bauarbeiters Julius Oswald Wagner in Laubegast eingetragene Grundstück soll am 7. IVO», vormittags s Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1,1, Zimmer 131, im Wege der Zwangs vollstreckung versteigert werden. Da- Grundstück ist nach dem Flurbuch« 3 Ar groß, auf 19,678 M. geschätzt, be steht aus Wohnhaus, Schuppengebäude, Hofraum und Gärtchen und liegt in Laubrgask, Kährstrake Nr. 6. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund- stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 72.) Dresden, den 14. Dezember 1904. 8 2a. 102/04. Nr. 2. Königliches Amtsgericht, Abt. III. s20j Das im Grundbuche für Reick Blatt 150 auf den Namen des Bautechnikers Karl Arthur Conradi eingetragene Grundstück soll am 17. »Lr« IAO», vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, I, Zimmer 118, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 6,i Ar groß und auf 7200 M. geschätzt; be steht aus den Flurstücken Nr. 138» und 139», bildet ein Feldgrundstück und liegt in Reick, an der Winterbergstratze. Das Flurstück Nr. 139» eignet sich zu einer Eck baustelle. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. (Zimmer 71.) Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein wägung des am 24. Dezember 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung de- geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des VersteigerungSerlvses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf- gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein- stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dresden, den 23. Januar 1905. 2 2». 129,04. Nr. 3. Königliches Amtsgericht, Abt. m sl9j Das im Grundbuch« für Briesnitz Blatt 87 auf den Namen der Marie Auguste Pauline verehel. Zimmermann geb. Adam in Cotta eingetragene Grundstück soll am L8. RlSrL ISO», vormittags '/,10 Uhr, an der Gerichtsstelle, Lothringer Straße 1, i, Zimmer 131, im Wege der Zwangsvoll streckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuch« 8 Ar groß, auf 5500 M. geschätzt, besteht aus einem Wohnhaus nebst Hofraum und Garten und liegt in BrikSnitz, Meißner Straße 7. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet (Zimmer 72.) . Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zett der Ein tragung des am 5. Dezember 1904 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im BersteigerungStermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de- VersteigerungSerlvses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung de- Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Eiustellung de- Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der BersteigerungSerlvS an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dresden, den 23. Januar 1905. 8 2». 112/04. Nr. 2. Königliches Amtsgericht, Abt. III. fi8j Bekanntmachung. Die Anmeldung der Ostern 1905 schulpflichtig werdenden Kinder in Oberlvßnitz wolle man Montag u. Dienstag, den 30. u. 31 d. M , uachm 4—6 Uhr, im Schulhause (Lehrerzimmer) bewirken. Für die in Oberlvßnitz geborenen Kinder ist nur der Impfschein, für ander wärts geborene auch Geburtsurkunde und Taufbesebeinigung vorzulegen. Wenn Kinder aus gemischten Ehen nicht in der Konfession des Vaters erzogen werden sollen, so ist der darauf bezügliche gerichtliche Vertrag beizubringen. , OberlüHnttz, 23. Januar 1905. Ni-scde Lehrer Bekanntmachung, Pflichtseuerwehr betr. Die für das Jahr 1905 aufgestellte Liste der feuerwehrpflichtigen Mannschaften in der Gemeinde Cossebaude liegt eine Woche lang, vom LS. Januar LAOS al», zu jedermanns Einsicht im Gemeindeamte (Registratur) Hierselbst öffentlich aus. Einsprüche gegen die Aufnahme in die Liste find binnen 14 Tagen, vom Tage der Auslegung an gerechnet, schriftlich bei dem Unterzeichneten anzubringen. Nach ß 1 der Feuerlöschordnung bildet die Gemeinde Cossebaude eine Pflichtfeuer, wehr, zu welcher alle männlichen Einwohner vom 21. bis 45. Lebensjahre gehören, so weit nicht gesetzliche Befreiungsgründe vorliegen. Befreit sind: 1. Kranke und Gebrechliche; 2. Geistliche; 3. Aerzte, Wundärzte und Apotheker; 4. Reichs-, Staats-, Gemeinde- und Eisenbahnbeamte und 5. diejenigen, welche einen geeigneten Stellvertreter (für den sie jedoch haftbar bleiben) auf die Dauer ihrer Dienstzeit stellen. Cossebaude, den 23. Januar 1905. ttouasluckovvi'stuuöl. Reinhardt. (14) Aus der Provinz. — Mülsen-St. NiklaS, 23 Januar. Jetzt hat auch noch die 2. Knabenklaffe wegen der hier herrschenden Masern geschloffen werden müssen. — Pirna, 23. Januar. Zur großen Armee ab gerufen ist am Sonntag mittag die hier wohnhafte Marke- tenderin Frau Christiane verw. Hedrich, welche ein Alter von 90 Jahren und 12 Tagen erlangte. Erst am 10. Januar beging sie ihren 90. Geburtstag, der ihr manchen Lichtblick brachte. Wie bekannt, marschierte die nunmehr Verstorbene im Jahre 1870 mit dem 107. In fanterie-Regiment als Marketenderin nach Frankreich, be- gleitete dasselbe auf allen seinen Zügen und kehrte im Jahre 1871 wieder nach der Heimat zurück. Sie kann nun ausruhen von ihrem, von Schicksalsschlägen mannig facher Art begleitet gewesenen Erdenwallen. — Ottendorf b. P., 23. Januar. Hier feierten in vergangener Woche die Grahlschen Eheleute das Fest der diamantenen Hochzeit. Die Jubilarin (80 Jahre alt) ist zwar etwas kränklich, doch erfreut sich der Jubilar (82 Jahre alt), von seiner Schwerhörigkeit abgesehen, noch großer Rüstigkeit und hat seine Tätigkeit als Obstpächter noch nicht ganz aufgegeben. — Zitta«, 23. Januar. Eine jugendliche Einbrecher und Diebesbande wurde im benachbarten Reichenau abge faßt. Nicht weniger als 15 Diebstähle, darunter schwere Einbrüche, haben die drei jugendlichen, aber bereits straf mündigen Spitzbuben, teilweise mit großer Raffiniertheit auSgeführt. Besondere Dreistigkeit entwickelten sie bei Laden diebstählen. —, Zwickau, 23. Januar. In einer von 800 Per sonen besuchten Versammlung beschlossen gestern die hie sigen Kohlenarbeiter, nicht selbst in den Streik einzutreten, wohl aber die Streikenden im Nuhrrevier mit Sympathie kundgebungen und finanziellen Mitteln zu unterstützen. Dom russisch japanische« Kriege. Ein Telegramm des Generals Kuropatkin an den Kaiser vom 22. d. M. bringt folgende Einzel heiten über die Operationen der Kavallerie unter General Mischtschenko: Am 10. d. M. fand ein Angriff des Feindes, der eine und eine halbe Kompagnie stark war, bei dem Dorfe Utzvatai statt, gleichzeitig als die russischen Jäger und Kosaken einen Offensivstoß auf die Flanke und die Nachhut des Gegners machten Die Japaner flüchteten vor den Kosaken und besetzten die Fabrik Khanchisrn im Innern des Dorfes. Die Kosaken unter Essaul und Rekrasoff näherten sich der Mauer der Fabrik. Nekrasoff wurde durch einen Bajonettstich am Kopfe verwundet und dann durch 2 Gewehrkugeln getötet. Auch der französische Leutnant Berlin fiel. Um die Japaner, welche sich hinter den starken Mauern der Fabrik befanden, zu vertreiben, mußte Artillerie herbrigerufen werden. Diese eröffnete auf 400 Schritt ein Granatfeuer. Darauf flohen die Japaner und wurden teils vernichtet, teils zu Gefangenen gemacht. Die russischen Verluste beliefen sich auf 2 Offiziere und 7 Soldaten tot, 7 Offiziere und 33 Soldaten ver wundet. Vor dem Angriff auf die Station Jmkau am 12. d. M. traf ein Zug auS Taschikiao von 16 Wagen mit japanischer Infanterie ein. Der Zug wurde durch Freiwillige beschossen, welche die linke Flanke deckten, und dann durch unsere Artillerie. Die Lokomotive wurde später zertrümmert infolge einer Beschädigung der Eisenbahnlinie bei Jnkau. Der Angriff wurde ge hindert durch Drahtgeflecht, das vor den japanischen Gräben angebracht war. In der Nacht des 14. Januar lief die Meldung ein, daß ein Dors vier Werst von unserem Feldlager von den Japanern besetzt sei und daß eine andere feindliche Kolonne von Niutschwang her anrücke. Eine Kolonne erhielt am Morgen den Befehl, nach Nordwesten vorzugehen, um unsere Be wegungen zu decken. Kosaken wurden gegen die 2 Bataillone starke feindliche Kolonne beordert, die dann das Feuer eröffnete, aber unter Verlusten zum Rückzüge gezwungen wurde. Eine andere Kosakenabteilung er öffnete das Feuer auf das von den Japanern besetzte Dorf, das außerdem noch durch eine andere Abteilung unserer Artillerie beschossen wurde. Die Vorhut der feindlichen Kolonne, die aus dem Dorf herauSkam, wurde durch unseren Angriff vernichtet. Die Verluste betragen insgesamt 7 Offiziere und 71 Soldaten ge tötet und 32 Offiziere und 257 Mannschaften ver wundet. Tages - Greignisie. — Berlin. Gegen den Sekretär der städtischen Baugewerkenschule in der Kurfürstenstraße, Abel, ist die Untersuchung wegen Unterschlagung von Geldern in Höhe von etwa 3000 bis 5000 M. eingelettet worden. Man vermutet, daß der etwa 28 jährige Mann zurzeit in der Stadt herumirrt, um bei Geldgebern die fehlende Summe aufzutreiben. — Breslau. Die Genickstarre im oberschlesischen Jndustriebezirk hat in den letzten Tagen an Verbreitung zugenommen. — Rathenow. Beim Eisläufen auf der Havel ist der 17 jährige Sohn Wilhelm des Dachdeckermeisters Meien- berg vor den Augen seiner Kameraden unter der Eisen bahnbrücke eingebrochen und ertrunken. Den Kameraden gelang es, sich zu retten. — München. Der Prinz-Regent überwies dem Bürgermeister v. Borscht 10,000 M. zur Linderung der Not unter den Arbeitslosen und sprach in einem Tele gramm die Hoffnung auS, daß die ernstlich Arbeitswilligen zur rechten Zeit Gelegenheit zum Verdienst finden werden. — Würzburg. Ein böser Druckfehler in einer hiesigen Zeitung hätte den bekannten Rödelseer Frankenwetn beinahe um seinen wohlerworbenen Kredit gebracht. Das Blatt meldete ganz harmlos: »Der Winzerverein Rödelsee gab in seiner Generalversammlung bekannt, daß der 1903er Wein, soweit» er verkäuflich war, vollständig an den Main gebracht wurde." — Heiligenstadt. Das Anwesen des im Povember vorigen Jahres Hingerichteten Raubmörders Theodor Burchardt ist jetzt gerichtlich verkauft worden. Das Keine Besitztum in Esplingerode (Kreis Duderstadt) ging zum Preise von 2060 M. in den Besitz der Witwe des Ermordeten, Frau Bust aus Hollenbach, über. — Osnabrück. Ein Schildbürgerstreich wird von hier berichtet. Das Stadtbauamt hatte unzulässigerweise an einem öffentlichen Wege einen Stacheldraht ziehen lassen. Er mußte wieder entfernt werden. Was tat man? Man schickte einige Arbeiter mit Kneifzangen hinaus und ließ sie drei Tage lang die Stacheln einzeln abzwicken. — Düsseldorf. Das hiesige Schwurgericht ver urteilte den Postinspektor Paul Klukowski aus Rheydt wegen Unterschlagung von 12,000 M. Amtsgeldern zu 18 Monaten Gefängnis. — Hamburg. In dem in der Nähe von Schwarzen bek gelegenen Orte Besenhorst verbrannte bei einem Groß feuer der erwachsene einzige Sohn der Witwe Sipke. Handel, Industrie und Verkehr. 8 Gegen die Einführung von Schiffahrtsab" gaben auf der Elbe. In der zu Magdeburg abge haltenen Versammlung von Vertretern sämtlicher Handels kammern aus dem Deutschen Elbegebiet wurde die nach stehende Resolution gefaßt: „Die Erhebung von Schiff fahrtsabgaben auf der bisher abgabefreien Elbe widerspricht dem Wortlaute und dem Geiste des Artikels 54 der Reichs- Verfassung, da die Elbe trotz der vorgenommenen Regulie rung und der Verbesserung des Fahrwasser- den Charakter einer natürlichen Wasserstraße bchaltcn hat. Durch die Belastung der Elbschiffahrt mit den Losten der Regulierungs arbeiten wird einerseits unbilligerweise nur das Interesse der Schiffahrt an der Verbesserung des Fahrwasser- ge troffen, nicht auch dasjenige der allgemeinen Landeskul tur, andererseits kommt die Einführung von Schiffahrt-- abgaben auf der Elbe einer Entwertung von Eigen tum derjenigen Gemeinden, Industriellen, Kaufleuten usw. gleich, die im Vertrauen auf den Bestand und die dauernd gleichmäßige Interpretation der ReichSvrrsas sung und der ElbschiffahrtSakte unter Aufwand zum Teil sehr ansehnlicher Mittel Häfen, Umschlageeinrichtungen und gewerbliche Anlagen gebaut und sonsttge Verkehrs mittel beschafft haben. Die Erhebung von Abgaben für die Befahrung der Elbe würde viele selbständige Schiffer dem Untergange Preisgeben und die Entwickelung der Schiffahrt zu monopolistischen Betrieben oder zum Betriebe des Staatsmonopols fördern." Land- und Volkswirtschaftliches. — Auf dem Berliner Schlachtviehhofe standen am 21. Januar zum Berkaus . 5342 Rinder, 1219 Kälber, 9388 Schaft, 10,923 Schweine Man zahlte für Rinder: