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Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitung^' — 25, Januar 1805. — Centraltheater. Isadora Duncan hat sich doch noch einmal erweichen lassen, den Dresdnern eine weitere Probe ihrer eigenartigen Kunst zu geben. Sie absolvierte am Sonnabend im Centraltheater einen Gluck-(Jphigenie-) Abend, an dem sie Szenen aus „Iphigenie in Aulis" nach der Musik von Gluck tanzte und hierbei bald die Iphigenie, bald die Mädchen in ChalciS oder den Chor der Priesterinnen darstellte. Auch dieses Gastspiel brachte ihr viel Ehren und Beifall in ungewöhnlichem Umfange ein, obgleich es insofern etwas einförmig verlief, als die Glucksche Ballett- und Chormusik ihn ihrer klastischen Ruhe und Breite wenig Abwechslung und überdies aus Mangel aü belebendem Rhythmus der Künstlerin zu ihren Bestrebungen, die Musik in Bewegung zu übersetzen, nur geringen Anhalt bot. Es fehlten ost die Beziehungen zwischen Musik und Bewegung. Diese könnten nur durch die zur Handlung gehörigen Worte vermittelt werden. Aber auch dieser Abend bot reichlich Gelegenheit, die Künstlerin in ihren schönen, anmutigen und lebensvollen Darbietungen zu bewundern. Am Ende des Programms gab die Künstlerin nach langem Drängen den Straußschen Donauwalzer zu, ein Kabinettstück allerersten Ranges, bei dem die Beziehungen zwischen Musik und Bewegung aufs innigste verwachsen sind und das darum am besten an getan ist, von den künstlerischen Bestrebungen der Dame ein leichtfaßliches Beispiel zu geben. Das Orchester war leider nicht immer auf der Höhe seiner Aufgabe. —6. — Die Dresdner Liedertafel hält ihren dies jährigen großen Familienabend nicht am 17., sondern am 24. Februar im großen Saale des Gewerbehauses ab, wozu noch besondere Einladungen an die Mitglieder er gehen werden. — DieKönig!. Gartenbau-Gesellschaft „Flora" setzt ihre Mitglieder davon in Kenntnis, daß das dies jährige Stiftungsfest des Vereins der Blumen geschäfts-Inhaber am Donnerstag, den 26. d. M., 8 Uhr abends in Meinholds Sälen und der Familien- abend der Gartenbau-Gesellschaft „Feronia" am Freitag, den 3. Februar, im Kvnzerthause des Zoologischen Gartens stattfinden wird. Die eigene Jahresfeier der „Flora" ist auf den 24. Februar, der Familienabend auf den 28. Februar festgesetzt worden. — Die Metallarbeiter Dresdens traten in einer im Trianon abgehaltenen stark besuchten Versammlung für die streikenden Bergarbeiter ein und beschlossen, bis auf weiteres wöchentliche Extrabeiträge für die Streikenden zu erheben und sofort einen Beitrag von 2000 M. zu ihrer Unterstützung anzuweiscn. — Feuer. In einem Glühraum auf dem Fabrik grundstück Gröbelstraße 17 in Vorstadt Löbtau entstand gestern nachmittag ein Brand, durch den ein Teil der Decke, einige Dachsparren und ein Luftschacht zerstört wurden. Die alarmierte Feuerwehr kam nur kurze Zeit in Tätig keit, da es dem schnell eingreifenden Fabrikpersonal ge lungen war, den Brand zu unterdrücken. -Dresden-Pieschen, 24. Januar. Der Hand- werkervcrein Pieschen und Umgegend hielt gestern seine 22. ordentliche Generalversammlung ab. Wie aus dem mit großem Beifall aufgenommenen Jahresbericht hervor geht, zählt der Verein zurzeit 173 Mitglieder. Im ver gangenen Jahre sind zwei Mitglieder und zwei Mitglieder Ehefrauen verstorben, zu deren ehrendem Gedächtnis die Anwesenden sich von ihren Plätzen erhoben. Der Verein hielt außer mehreren Verwaltungssitzungen des Gesamt Vorstandes im abgelaufenen Vereinsjahr mehrere Monats Versammlungen, 2 Vortragsabende und 3 gewerbliche Exkursionen ab, ferner veranstaltete er einige Vereins vergnügungen, Ausflüge usw. Getreu altem Herkommen pflegte der Verein auch die Wohltätigkeit, indem aus der Unterstützungskasse die VlI. Schülerwerkstätte des Gem. Vereins abermals 20 M. für je '/? Freistelle, weiterhin arme Witwen und 6 arme Lehrlinge Unterstützungen (letztere als Weihnachtsgabe) empfingen. Aus der dem Vereine gehörigen Falke-Stistung wurden an Witwen und Lehrlinge 70 M. außerdem gezahlt. Der Jahresbericht betonte das Daniederliegen des Handwerks und appellierte an die Handwerkerfrauen, bei ihren Einkäufen nicht in die Keuilleton. Das Spiel ist aus! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) - (19. Fortsetzung.) Er schien ihr augenblickliches Schweigen für eine Verabschiedung zu nehmen und machte wieder eine von seinen untadelhaften Verbeugungen. Aber, ohne darauf zu achten, fragte sie halblaut: „Hat Elimar noch weitere Verpflichtungen?" „Meines Wissen- nein, gnädige- Fräulein; denn die gegen mich werden Sie nicht rechnen wollen, — eS verlohnte der Mühe nicht. Ich habe jetzt alle- geordnet. Herr von Nordhof hatte Unglück im Spiel, da- Duell verhinderte ihn daran, eS wieder wett zu machen, und so war denn eine größere Summe aufgelaufen, mit der er nicht gleich bei der Hand sein Konnte. In ähnlichen Lagen befindet sich hier wohl jeder einmal; eS lst nicht wert, davon zu sprechen Nur weil da- gnädige Fräu lein mir befahl —" „Sie haben meinem Bruder einen großen Dienst ge leistet", fiel sie in sonderbarem Ton ein, der beinahe drohend klang, „einen sehr großen —" „Ah, mein Fräulnn", gab er hastig zurück, „ich be greife mcht, daß Sie davon reden können. Herr von Rordtzof ist mein Freund. Ich hätte in seiner Lage ohne da- aeringste Bedenken einen gleichen Dienst von ihm beansprucht und angenommen." Vs lag etwa- so kühl Abweisende», fast Beleidigende- Warenhäuser zu gehen, sondern beim Handwerker zu kaufen und damit den werttätigen Mittelstand zu heben. Der Kassenbericht wies bei einer Einnahme von ca. 2000 M. und Ausgabe von ca. 1800 M. ein Gesamtvermögen von 3306 M. nach. Er sand einstimmige Genehmigung, und zu Ehren des Kassierers, Herrn Voigt, der das Amt 22 Jahre lang verwaltet, erhob man sich von den Plätzen. Getvählt bezw. wiedergewählt wurden die Herren Köhler (2. Kassierer), Schimming, Osang, Zenker (AuSschußmit- glteder), Pätz, Lehmann (stellvertt. AuSschußmitgl.) und Schmidt und Illing (BergnügungSauSschuß). Aus den übrigen Verhandlungen, die interne Angelegenheiten des Verein- betrafen, sei noch mitgeteilt, daß auch für das neue Vereinsjahr ein Beittag von 20 M. für die Schüler werkstatt bewilligt wurde.'— Am 9. Februar veranstaltet der Verein im „Deutschen Kaiser" einen Gesellschafts- Maskenball. -i- Dresden-Trachau, 24. Januar. DaS im Grundbuche für Trachau Blatt 75 auf den Namen des Baumeisters Friedrich Wilhelm Küstermann eingetragene Grundstück soll am 15. Februar 1905, vormittags '/,11 Uhr, an der Gerichtsstelle Lothringer Straße 1, I., Zimmer 131 zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 7,7 Ar groß und auf 44,100 M. geschätzt. Es besteht aus einem Wohngebäude mit kleinem Nebengebäude, Hofraum und Garten, ist teilweise eingerichtet zum Betriebe einer Schank wirtschaft und liegt hier, Großenhainer Straße 197. -t- Dresden-Kaditz, 24. Januar. Das im Grund buche für Kaditz Blatt 704 auf don Namen des Tischler meisters Paul Johann Haase, früher hier, zurzeit unbe kannten Aufenthalts, eingetragene Grundstück soll am 7. Februar 1905, vormittags 10 Uhr, an der Gerichts stelle Lothringer Straße 1, l., Zimmer 131 zu Dresden, im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück — Flurstück 653 u — ist nach dem Flurbuche 5,0 Ar groß, auf 2500 M. geschätzt, besteht aus einer Frontbaustelle und liegt in Dresden-Kaditz an der neuen Straße, in unmittelbarer Nähe des Simsonplatzes und der neuen 43. Bezirksschule. — Blasewitz, 24. Januar. Die „Neue Sektion Blasewitz des Gebirgsvereins für die Sächsische Schweiz" wird Donnerstag, den 9. Februar, im Hotel Bellevue ein Waldfest abhalten. — In ernster, würdiger Weise vollzog sich am Freitag Deutsche Kaiser-Allee 18 die Grundstein legung zum neuen Heim des Illuminatenordens. Eine besondere Weihe erhielt die Feier noch dadurch, daß der letzte direkte Nachkomme des Ordensstifters (Prof. Adam Weishaupt 1748 bis 1830) anwesend war. -l- Blasewitz, 24. Januar. Dem hiesigen Verbände der „Sächsischen Fechtschule", der dieser Tage seine General- Versammlung abhielt, gehören gegenwärtig 811 Mitglieder an. Unterstützungen wurden gewährt in 39 Fällen mit 506 M. 51 Pf. Der Kassenbcstand beträgt 1369 M. 79 Pf. An die Landeshauptkasse in Dresden wurden 199 M. 40 Pf. abgeliefert. V Bühlau, 24. Januar. Der hiesige Haus- und Grundbesitzerverein veranstaltet nächsten Sonntag im großen Saale des Schwarzschen Gasthofs einen Theater-Abend. Zur Aufführung gelangt das Ensemble-Gastspiel der Theater- und Redekunst-Schule Senfs-Georgi aus Dresden „Der liebe Onkel". Hierauf folgt Ball. V Bühlau, 24. Januar. Bei dem hiesigen Polizei- Meldeamt gelangten während des Monats Dezember 1904 20 Personen zur An- und 35 Personen zur Abmeldung, sowie 10 Personen zur Ummeldung. Die Wegzugszahl übersteigt somit diejenige des Zuzugs um 15 Personen. Außerdem gelangten 9 Geburts- und 4 Sterbefälle zur Anmeldung. Es war mithin im vergangenen Monat ein Wegfall von 10 Personen zu verzeichnen. Die Einwohner zahl beziffert sich auf 3379. -i- BrieSuitz, 24. Januar. Jahres-Bericht über die Kirchgemeinde Briesnitz auf das Jahr 1904 (ohne die zu Cossebaude und Gorbitz gehörigen Gemeinden). Geboren wurden im Jahre 1904 384 Kinder, 200 Söhne und 184 Töchter, nämlich im Januar 34, im Februar 20, im März 34, im April 40, im Mai 31, im Juni 18, im Juli 40, im August 32, im September 26, im Oktober 34, im November 38 und im Dezember 37 Kinder. Darunter befanden sich 7 Zwillingsgeburten und 8 Totgeburten, so daß die Zahl der lebend geborenen Kinder 376 betrug, 5 weniger als 1903. 32 Kinder wurden unehelich geboren. Nach den einzelnen Ortschaften verteilt wurden geboren in Briesnitz 103, in Brabschütz 3, in Burgstädtel 14, in Kemnitz 56, in Leuteritz 3, in Leutewitz 55, in Merbitz 8, in Mobschatz 10, in Ockerwitz 5, in Omsewitz 13, in Pode mus 2, in RennerSdorf 4 und in Stetzsch 108 Kinder. Getauft wurden 355 Kinder. Im Januar wurden 26 Kinder getauft, im Februar 20, im März 27, in» April 30, im Mai 43, im Juni 24, im Juli 33, im August 25, im September 37, im Oktober 31, im No vember 30 und im Dezember 29 Kinder. Von den in hiesiger Kirchfahrt geborenen Kindern wurden 3 auswärts getauft, während 5 auswärts geborene Kinder hier getauft wurden. 13 Kinder find ungetauft verstorben. 22 Kinder stammten aus gemischten Ehen. Bor 300 Jahren wurden im ganzen hiesigen Kirchspiel (mit Einschluß von Cotta und Zöllmen, sowie den zu Cossebaude und Gorbitz gehörigen Ortschaften) 60 Kinder geboren, vor 200 Jahren 98, vor 100 Jahren 118Avor 50 Jahren 183, vor 25 Jahren 600, vor 10 Jahren 964 Kinder. Getraut wurden hier 72 Paare. 5 Paare mehr als 1903, nämlich im Januar 5, im Februar 4, im März 3, im April 9, im Mai 10, im Juni 8, im Juli 7, im August 5, im September 1, im Oktober 10, im November 5, im Dezember 5 Paare. Unter den Getrauten befanden sich 8 Witwer, 1 Witwe, 1 geschiedener Mann, 3 geschiedene Frauen, sowie 6 ge mischte Ehen. 3 Paare hatten schon in früheren Jahren die Ehe geschlossen. Im Jahre 1604 wurden im ganzen (s. o.) Kirchspiel 16 Paare getraut, 1704 23, 1804 24, 1854 43, 1879 75 und 1894 155 Paare. Beerdigt wurden 176 Personen, 93 männlichen und 83 weiblichen Geschlechts, 5 weniger als 1903. Darunter waren 10 Personen, die auswärts — meist in Dresden — ver storben und hier beerdigt worden sind, roährend 5 hier Verstorbene auswärts beerdigt wurden. Im Januar wurden 10 Personen beerdigt, im Februar 9, im März 15, im April 14, im Mai 14, im Juni 10, im Juli 17, im August 23, im September 19, im Oktober 16, im No vember 13, im Dezember 16 Personen. Davon waren aus Briesnitz 57, aus Brabschütz 1, aus Burgstädtel 6, aus Kemnitz 21, aus Lcuteritz 1, aus Leutewitz 25, aus Merbitz 2, aus Mobschatz 4, aus Ockerwitz 6, aus Omsewitz 8, aus Podemus 1, aus Rennersdorf 3 und aus Stetzsch 41 Personen. Unter den Beerdigten befanden sich 8 tot- geborene Kinder, 84 Kinder unter einem Jahre, 13 Kinder von 1—6 Jahren, 6 Schulkinder, 5 ledige Personen, 18 Ehemänner, 19 Ehefrauen, 7 Witwer und 15 Witwen. Unter den Verstorbenen befanden sich 20 uneheliche Kinder, 13 ungetauft verstorbene Kinder und 6 Selbstmörder. Bon den Erwachsenen war keine Person 14—20 Jahre alt, 5 standen zwischen 20 nnd 30 Jahren, 9 zwischen 30 und 40, 8 zwischen 40 und 50, 10 zwischen 50 und 60, 17 zwischen 60 und 70, 11 zwischen 70 und 80 Jahren und 5 Personen waren über 80 Jahre alt. Vor 300 Jahren starben im ganzen (s. o.) Kirchspiel 42 Personen, vor 200 Jahren 53, vor 100 Jahren 95, vor 50 Jahren 142, vor 25 Jahren 451, vor 10 Jahren 512 Personen. Kommunikanten waren überhaupt 1939 Personen, 198 weniger als 1903. Davon empfingen in der hiesigen Kirche 1869 Personen, nämlich 728 männlichen und 1141 weib lichen Geschlechts das heilige Abendmahl: außerdem 70 Personen in ihren Häusern. Bor 200 Jahren gab es 6932 vor 100 Jahren 5512 Kommunikanten. Konfir miert wurden 155 Kinder, nämlich 89 Söhne und 66 Töchter, 6 weniger als im Jahr zuvor. Die Kirchen- kollekten brachten einen Ertrag von 384 M. 2 Pf., also 21 M. 7 Pf. mehr als 1903. Die Haussammlung für die christlichen Liebeswerke (innere und äußere Mission und Gustav Adolf-Verein) ergab in Briesnitz 131 M. 80 Pf., in Brabschütz 20 M, in Burgstädtel — M, in Cossebaude 134 M. 65 Pf., in Gohlis 11 M, in Gom- Pitz 9 M 5 Pf., in Gruna 8 M., in Kemnitz 54 M. 50 Pf., in Leuteritz 7 M., in Leutewitz 43 M 20 Pf. äer auf dem wichtige Aufschlüsse zu ersuchen, jetzt deutlich genug einzusehen schien, wiederholte er seinen früheren Abschied. „Ich hoffe, Sie durch meine Weigerung nicht gekränkt zu haben, mein gnädiges Fräu lein? sagte er in seinem alten, verbindlichen Ton dabei, „e- gelten zwilchen uns Ehrenregeln, die ich nicht ver letzen darf, auch nicht, wenn ich mir durch mein Schweigen den Zorn einer Dame zuziehen sollte, für die ich die höchste Verehrung empfinde. - Mit dieser Versicherung gestatten Sie mir, mich jetzt zu entfernen. Ich habe die Ehre, mein Fräulein" — Noch einmal verbeugte er sich und ging, ohne eine Entgegnung von ihr abzuwarten. Sie hatte ihn nur stumm gegrüßt, und e- war zornig dabei in ihr empor gewallt, als sie fühlte, daß dunkle Röte ihr Stirn und Wangen bedeckte. Wieder ging er von ihr mit dem ge rechtfertigten Bewußttein, da- Feld behauptet zu haben, wieder batte seine küyle, vornehm-überlegene Ruhe den Sieg üoer ihre qualvolle Ungewißheit, über die in ihr aufsteigende Angst davongetragen, die sie zu unüberlegten Worten und einer beinahe herau-fordernden Haltung dem gegenüber trieb, dem sie unzweifelhaft viele- verdankte und den Sie auch jetzt eigentlich noch immer als den einzigen Freund in der Not betrachten mußte. Wenn er Elimar- Schulden, die er selbst Ehrenschulden ge nannt, nun nicht bezahlt hätte? Wer hätte eS sonst tun sollen? Sie selbst besaßen ja längst nickt- mehr, i— — v— », "—i weniger sogar al- nicht», denn sie hatten hundert Ber- nur mit der Genehmigung Ihre» Herrn Bruder- mtt- Pflichtungen, die sie nicht mehr zu erfüllen imstande teilen." waren. Ein preußischer Offizier, ein Edelmann, der Da sie keine Erwiderung mehr gab, sondern da» seine Ehrenschulden am Verfalltage unbezahlt läßt, de ¬ in" dem Ton seiner letzten Worte, daß sie eine weitere Unschickliche in ihrem Benehmen, ihn htt Frage, die ihr auf den Lippen zu schweben schien, unter- Hausflur zu verweilen und um wichtige A drückte und Plötzlich, einem anderen Jdeengang folgend, ' " sagte: Ich bin bis heute noch immer ohne Kenntnis über die Veranlassung jenes unglückseligen Duells. Elimar ist zu leidend, al- daß ich den Mut hätte, Aufschlüsse von ihm zu verlangen, die ihn unnötiger weise erregen müßten. Ich darf daher wohl von Ihnen erwarten"— . , Sie sah ihn wieder festen Blicks an, aber seine Augen wichen den ihren au-, und er entgegnete mit einem leichten Achselzucken: „Ich bedauere, JhreBoraus- sebung nicht erfüllen zu können, mein gnädige» Fräulein. Ohne die ausdrückliche Ermächtigung Ihre» Herrn Bruders halte ich mich nicht für berechtigt. Ihnen die gewünschten Erklärungen zu geben. UebngenS kann ich Sie versichern, daß Sie von denselben überhaupt nicht- zu erwarten hätten, denn eS handelte sich auch in diesem Falle, wie in fast allen ähnlichen, um eine Bagatelle, um eine kaum nennenswerte Nichtigkeit, die den ur sprünglichen Anlaß zu dem bedauernswerten Ereignis abgab. Wenn man den Dingen auf die Spur nachgeht, erscheinen sie kleinlich und man hält eS nicht für möglich, daß sich so ernste Folgen daran sollten knüpfen dürfen; aber den Beteiligten kommen sie gewichtig genug vor, um einen vermeintlichen Konflikt nur mtt den Waffen in der Hand schlichten zu können. So war eS auch hier. Da- Nähere, fall- eS überhaupt Interesse für Sie haben könnte, darf ich, wie gesagt,