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Seite 6. — „Sächsische Dorfzettung." — 15. Januar 1905. Kampfe neugestärkt und mit neuer Macht hervor. Unsere Mißerfolge sind schwer. Indem wir unsere Verluste beklagen, wollen wlr uns nicht verwirren lassen. Mit ganz Rußland vertrau« ich, daß die Stunde de« Siege- bald anbricht; ich bitte za Sott, daß er die mir teuern Truppen und die Flotte s«ie, darmt fie vereint den Feind niedcrwerfen und die Ehre und den Ruh« Rußlands stützen. Vie Glitter melden aus Tokio, daß Rußland in Vorschlag gebeucht habe, die Gefangenen aus- zutauschen und daß Japan sein Einverständnis hmM -«gesagt habe. Vrr »äffische Leutnant, der einen der entkommenen Torpedoboot-zerüörer kommandierte, erklärte, die von General Rogi als erbeutet gemeldeten S Millionen Ge«ehrpatronen seien leere Hülsen aus der Zeit -er chmchschen Besetzung und die Granaten seien eben- ßalls chinesisch« und für russische Geschütze nicht ver wendbar gewesen. Die Russen hätten vor Unter zeichnung der Uebergabe die Schlösser ihrer Gewehre zerschlagen. Der „Standard- meldet au-Inka» von 15.: Die ruslische Abteilung, die Riutschwang und Niut- schiatunq an griff, war 2000 Mann starr. Der An- ariff erfolgte am 12. nachmittags 3 Uhr mit Schrapnell- feuer Gegen 3*/, Uhr machte sie drei verzweifelte Angriffe auf das japanische Traindepot. Die Japaner erhielten Verstärkungen, nachdem die zerstörte Eisenbahn' strecke ausgebesjert war. Die Rusten ließ« 62 Tote und II Verwundete zurück. Die japanischen Verluste bringen 2 Tote und 11 Verwundete. Nach japanischen Meldungen wurden die Rusten auf dem Rückmarsch von 8000 Japanern abgeschnitten. Die Japaner zogen bedeutende Verstärkungen herbei, so daß jetzt volle Sicher heit herrscht. Tage- - VreLgrriffe. — Berlin. Großes Aufsehen, namentlich in Künstler, kreisen, erregte die am Freitag erfolgte Verhaftung des Sekretär- des Vereins Berliner Künstler, Hauptmann a. D. Barth. Der Verhaftete, der jahrelang das unbegrenzte Vertraue« bet BevünS besaß, hat Bereinsgelder in Höhe von SbOVV M. unterschlage», die bei der Dresdner Bank hiwtttegt waomt. Er stellte sich schließlich selbst der Be- hdrbe. — Der Erpresser Sächel, der in der Angelegenheit des Landgerichtsdirektors Haste mehrfach genannt wn^e, ist am Sonnabend von Hamburg au- in das Moabiter Unter suchungsgefängnis eingeliefert worden. Gegen beide wird da- Ermittelungsverfahren von der hiesige» Staatsanwalt schaft de- Landgericht- I geführt. — Berlin. Sonnabend abend 11 Uhr stieß bei der Ewfahrt i» de« Güterbahuhof Koblenz-Mosel der von SarthauS kommende Güterzug Nr. 648» mit atm« a«S Lokomotive und Packwagen bestehenden Abteilung zu sammen. Der Packwagen war mit eine» Schasst»« uw vier Bremser« besetzt. Der Schaffner wurde getötet, ein Bremser wurde lebensgefährlich und zwei andere leichter verletzt. Ursache: unterbliebene telegraphische Verständi gung. Der Betrieb iß »ächt gestört. — Magdeburg. Das Zuchthausurteil des Dessauer Armg-gericht-, welches seinerzeit so großes Aufsehen erregte, ist am Sonnabend vom hiesigen Vber-KrirgSgericht abge ändert wordan. Besanntlich waren d« Gefreite Günther und der Musketier Voigt vom Kriegsgericht in Dessau wegen Aufruhrs zu je fünf Jahren und eiuvn Tag Zuchthaus und Ausstoßung aus dem Hesre verurteilt worden, während der Unteroffizier Heine, der das ganze Unheil verschuldet hat, wegen Kdrperv. l.tzung mit einer Gefängnisstrafe von drei Monaten davonkam, ohne daß auf Degradation erkannt wurde. Nachdem in der Sonnabend fortgesetzten Verhandlung vor dem Ober-Kriegsgericht neben anderen Zeuge» auch die Mitglieder de- derzeitigen Destauer Kriegsgerichts ver nommen worden waren, wurde die Anklage wegen Aufruhrs fallen gelosten und am Nachmittag folgendes Urteil gefällt: Die Angeklagten Gefreiter Günther und Musketier Voigt werden wegen tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten zu je einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Bo« dieser Strafe find drei Monate durch die Untersuchungs haft verbüßt zu erachten. Der Uotevoffizier Heine wird nachträglich »och zur Degradation verurteilt. — Pose». Zwischen dem Rechtsanwalt Krüger und de» Referendar «nd Leutnant der Reserve Weckwarth fand Sonnabend früh im Schillingwäldchen ein Pistolenduell wegen der bekannten Spielaffäre statt. Der Zweikampf veiÄef nach dreimaligem Kugelwechsel unblutig. — Königsberg i. Pr. Das Mitglied des Herren hauses Graf zu Eulenburg auf Gallingen hat sich am Sonnabend auf dem Eise de- Pregels erschoßen; der Körper ist in dm Fluten verschwunden. Nach einem später auf- Deftindenen Zettel ist die Tat auf Furcht vor geistiger Um nachtung zurückzuführen. — Benthrn (Oberschl.). Der Angestellte der hie sigen Banksinna Soraner A Förster, Lahn, ist nach Unter schlagung von 37.000 M., die er auf der Reichsbankstelle etnzahlen sollte, geflüchtet. Er wurde auf dem Breslauer Hauptbahnhofe verhaftet. — Friedeberg (Neumark). Am Freitag gab der Gchnhmachergeselle Mich auf ein 14 jähriges Aufwarle mädchen zwei Revolverschasse ab und erschoß sich selbst. Da- Mädchen ist schwer verletzt. — Köln. Der Mörder der Frau Böttcher, der frühere Bizefeldwebel Bernhard, hat sich Freitag nachmittag freiwillig der hiesigen Kwminalpoltzet gestellt. Wie ev- innerlich, tötete Bernhard a« Weihnachtsabend seine frühere Geliebte durch ein« Revotverschuß und -Achtete darauf in- Ausland. — Ra«. I« Privoza stürzte während de- Gottes dienste- der Kirchturm ein und durchschlug den Plafond "nn Nl/r v 2^4 le ««»»WAT» auf der Stelle, während 4 tödlich und viele Andächtige leichter verletzt wurden. — Meran. Der Tiroler Ttalekkschrkftsteüer Karl Wolf verletzte sich vorgestern schwer durch einen Schuß in dm Unterleib au- seinem eigenen Gelvehr infolge eine» unglücklichen Zufalls. — Petersburg. Im Gouverneaeut Ajatka find vom 4. bi- 10. Januar 46 Fälle der sibirischen Pest vw- gekommen. An der Beulenpest find im Uralgebiet vom 3. bi- S. d. W. 6 Personen erkrank. Die Gesamtzahl der Erkrankung« seit dem Auftreten der letztgenannten Epidemie bewögt über 370, die der Todesfälle Ach-. Tholerafälle wurden in den verseuchten Teile« de- Reiche vom 8. bis S. Januar 23 festgestellt, gegen 61 in der Vorwoche. , . , , >1, ,„WW,111 H.« 111— » ,1 Handel, Industrie nud Dertehr. 8 Chemische Fabrik von Heyden, Aktiengesell schaft, in Radebeul bei Dresden. Rach WitteilmH der Verwaltung war der Geschäftsgang im Jahre 1904 der artig, daß die Verwaltung zum mindesten di» gleiche Divi dende wie im Vorjahre (8 Proz) wird Vorschlägen könne». tz Aktiengesellschaft Sächsische SleklrizitätS- werke, vormals Pöschmaun L Lo., in DreSdr». Die außerordentliche Generalversammlung k» Sonnabend hat mit 228 Stimmen ohne Widerspruch die Liquidatto» beschlossen. Die Direktoren Liebe und Pöschmaan sind zu Liquidatoren ernaunt worden. Die Münchner Beteiligung ist für 105,000 M. abgestoßen worden. Die Perwattung teilte ferner mit, daß sie da- JnstallationS-eschSst (nicht das Fabrikationsgeschäft) an Pöschmann verkauft habe. Für die Hauptwerke der SiquidationSmaffe, die Grundstücke, sei« Reflektanten Vorhände»,, doch sei dos Angebot noch sicht genügend. Jedenfalls werde man den Verkauf nicht über stürzen. tz Der Gedanke eine- allgemeinen Elektrizi täts-Trust- beherrscht seit einigen Tage» den Mark der Elektrizität-werte, die sich auch an der Berliner Sonnabend- Urivat-Aekanntrnachunnen. Wettinfchlößchen Dresden-Hrachau. Morgen Mittwoch DM- Schlachtfest! -WW Von früh 8 Uhr an Wevfteifch, später frische Blut- und Leberwurst. s15j Hochachtungsvoll 12. VnNbvrt. IVIsskönbsII gann« Oamitur in lkÄolHreln» . ... bl. 3,50 HVsLirreb« . . . . „ 3,00 „ 400 4i4powratw . . 2M VoUekow „ 4H0 Murrisn Mopto» Lt 5,00 «»LSrvg;«» . . . „ 6,50 NokrmbLamav» „ 3,50 „ 4,50 „ 5,50 Hermann Lenne, Mesickimse L Zeige hierdurch ergebenst an, daß ich mit meinem ersten diesjährige«, großen, frischen Trau Sporte bester Oldenburger, Hannöverscher u. Kotsteiner Wagenpferde sowie schwerer und leichter d dänischer Arbeitspferde etngetrvffen bin und stehen diese in großer Auswahl zu möglichst billig« Preis« bei mir Hum Verkauf. lHechtstraße SV. — Telephon 2197, II. sg) Kmmlckr MM, sprungfähig, 1'/« Jahr alt, weg« Aufgabe der Zucht preiswert zu verkaufe». DreSdenrAltstadt, Zwickauer Straße 74, im Kontor. 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