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Seite 6. - ein Krankenhaus. Ueber die Persönlichkeit des Liebes paare- ist bi-her nichts ermittelt worden. — Halle a. S. Im benachbarten Morl ist da- EiS de- Teiches, auf welchem sich 12 Kinder befanden, eingestürzt. Sämtliche 12 Ander int Mer von 10 bis 12 Jahren sind ertrunken. — Dessau. Beim Schlittschuhlaufen auf dem See in Wörlitz ertranken vorgestern ein zwölfjährige- Mädchen und ein achtjähriger Knabe de- Wegewärters Johannes. Der in der Nähe weilende Batet der Sinder vermochte seine Kinder nicht mehr zu retten. — Posen. Zu der Liebestragödie wird noch ge meldet : Leutnant Alexander Anders und seine Geliebte Klara Niemayer sind freiwillig in den Tod gegangen, weil sich ihrer ehelichen Verbindung Hindernisse in den Weg stellten. — München. Gestern morgen 4 Uhr ging hier ein starkes Gewitter mit Schneesturm nieder. Der Blitz schlug in das städtische Elektrizitätswerk und verursachte eine teilweise Störung. — Nordhausen. Ein furchtbarer Schneesturm hat am Freitag und Sonnabend im Harz gewütet. Der Schnee liegt stellenweise meterhoch, viele Bäume sind dem Sturme zum Opfer gefallen und sperren Straßen und Wege. Auf dem Torfhause kam am Sonnabend morgen ein junger Mann in völlig erschöpftem Zustande und mit erfrorenen Füßen an, der nachmittags vom Brockenhotel abgegangen war. — Essen. Im Ruhrgebiet herrscht Hochwasser. Weite Strecken Landes von der um annähernd drei Meter gestiegenen Ruhr sind überflutet, mehrere Hammerwerke mußten den Betrieb einstellen. Der Verkehr auf der Chaussee Hattingen—Bochum wird mit Nachen aufrecht- erhalten. Der Kohlenverladebetrieb in den Ruhrhäfen ist empfindlich gestört. — Aachen. Der Mörder des Pfarrers Thoebes in Heldenkirchen, der Metzgergeselle Hudde aus Schalke, ist in einer hiesigen Herberge verhaftet worden. — Wien. Eine Gesellschaft von Wiener Touristen, bei der sich auch eine Dame befand, unternahm am Sonn abend eine Bergpartie auf den Schneeberg, von der sie nicht zurückgekehrt ist. Es find Nachforschungen im Gauge. , — London. Hier stürzte der Fußboden einer Arbeiterwohnung des Stadtviertels Limehouse ein. Neun Personen waren zusammen gekommen aus Anlaß des Ab- lebens eines Familienmitgliedes, als plötzlich der Boden nachgab und alle Personen mitsamt der aufgebahrten Leiche 4 Meter tief in den Keller stürzten. Mehrere Personm wurden schwer verletzt. — Dover. Westlich von der Margaretenbucht stürzte gestern von der Küste eine große Felsmasse ins Meer, deren Gewicht auf eine Viertel Million Tonnen geschätzt wird. Es ist dies der größte Felssturz seit 50 Jahren. Handel, Industrie nnd Verkehr. 8 Die Sächsische Bank ist der Reichsbank gefolgt und hat den Diskont auf 4 Prozent und den Lombardzins fuß auf 5 Prozent herabgesetzt. „Sächsische Dorfzeitung." — 12. Januar 1905. 8 Fusion in der Spitzen- und Gardinenbranche. In der englischen Spitzen- und Gardinenbranche scheint sich nun auch das „viribus unitis" Bahn zu brechen. Nach dem sich vor kurzem die Dresdner Gardinen- und Spitzen- Manufaktur, Aktiengesellschaft, mit Oertel ck Eo. fusioniert hat, ist eine Vereinigung einer der größtm Firmen dieser Branche in Plauen mit einer alten bedeutenden Firma Oesterreichs unmittelbar bevorstehend. 8 Deutschlands Getreideverkehr mit dem Aaslande. Im Zettraum vom 1. August bis 31. De zember wurden in das Zollgebiet ekngeführt in DHipel- zentnern: Weizen 9,931,089 (10,087,741), Roggen 1,866,051 (2,926,363), Hafer 2,766,044 (2,143,215), Gerste 7,598,625 (9,365,977), Mais 3,963,323(5,010,601), Weizenmehl 102,387, (157,868), Roggenmehl 7619 (8875). AuSgeführt wurden in det genannten Periode: Weizen 1,916,960 (1,675,337), Roggen 2,087,579 (1,125,464), Hafer 1,124,468 (685,394), Gerste 271,228 (386,101), MaiS 221,720 (160,425), Weizenmehl 350,978 (159,504), Roggenmehl 579,768 (408,429). Verzollt wurden in dem entsprechenden Zeiträume: Weizen 8,776,843 (8,912,589) Roggen1,815,950(2,903,992),Hafer2,211,026(1,709,227), Gerste7,548,368 (8,703,507), Mais 3,624,951(4,392,031), Weizenmehl 69,977 (121,532), Roggenmehl 322 (276). A«s -er Geschäftswelt. Eine bedeutende Erfindung auf dem Gebiete der Zahnheilkunde ist ein besonders konstruiertes blaues Licht als Anaesthetikum, d. h. als Mittel zur Vornahme vollftändia schmerzloser Operationen, speziell Zahnoperationen. Dieses ebenso neue, wie eigenartige Betäubungsmittel ist eigentlich im wahren Sinne ein solches gar nicht, da der betreffende Pattent, nachdem er ungefähr 3 Minuten dem blauen Licht ausgesetzt gewesen ist, jede Empfindlichkeit gegen Schmerz verliert, aber dabei volle Besinnung behält. Ein noch größerer Vorteil dieser Erfindung, gegenüber den früher gebräuchlichen Betäubungsmitteln liegt in seiner absoluten Ungefährlichkeit, da Neben- und Nachwirkungen, als Uebelsein, Erbrechen usw. vollständig in Wegfall kommen. Diese wundervolle Wirkung des blauen Lichtes ist geeignet, eine vollständige Umwälzung auf dem Gebiete der Zahn heilkunde herbeizuführen. Auch in Dresden kommt diese neue Erfindung schon zur Anwendung und zwar in der Zahn-PraxiS des Herrn Dentist Hauswald (Zahnatelier im Ritter Hof, Breitestraße 22), der mit der Anwendung der blauen Lichtes bei Zahnoperationen glänzende Erfolge erzielt. Land- und Volkswirtschaftliches. — Oekonomische Gesellschaft im Königreiche Sachsen. Ueber „Neueres auf dem Gebiete der Motoren in der Landwirtschaft" wird Herr Professor vr. Nachtweh- Halle in der von der Oekonomischen Gesellschaft im König reiche Sachsen auf Freitag, den 13. Januar, nachmittags 4 Uhr in der Deutschen Schänke zu den Drei Raben in Dresden-Altstadt angesetzten Gesellschaftsversammlung einen Vortrag halten. Hierzu haben auch Nichtmitglieder kosten losen Zutritt, sofern sie in der Geschäftsstelle der Oekono mischen Gesellschaft in DreSden-A., Wiener Platz 1, Zutritts karten entnehmen. Bon '/,4 Uhr nachmittags ab werden diese auch am Eingänge des BortragSlokaleS gegen Erlegung von 50 Pf. pro Stück verabfolgt. — Auf dem gestrigen Großenhainer Schweine markt waren 310 Ferkel und 133 Schweine zum ver kauf gestellt. Es wurden bezahlt die Ferkel mit 5 bis 18 M und die Schweine mit 20 bi- 70 M. pro Stück. — Ueber die Auswinterung des Getreide» undderenUrfachen. Ein alter Praktiker hat festgestellt, daß ein möglichst eben und glatt gearbeiteter Saatacker mehr unter den Wirkungen des Winters leidet, als ein solcher mit rauher Oberfläche. Die Ursachen lassen sich nicht ver kennen. Ein Saatacker mit möglichst rauher Oberfläche hat viele Schollen und Schöllchen, die die jungen Pflänz chen gegen rauhe Mnde schützen und dem Schnee, dieser erwünschten Schutzdecke, viel mehr Halt geben, al- auf einem platten Acker, wo er leicht weggeweht wird. Bildet sich während de- Winter- Glatteis auf dem Acker, so kann eintretendes Tauwetter dasselbe auf dem rauhen Ackerboden sehr schnell zerteilen und der Saat Luft verschaffen; ist der Boden vollständig aufgetaut, so gehen die Unebenheiten auseinander und bedecken die freiliegenden Wurzeln wieder. Man sehe also beim Bestellen der Wintersaatäcker darauf, daß die Oberfläche des Ackers ziemlich rauh ist, aber auch darauf, daß der Boden nicht sehr fest ist. Zu fester Acker boden taut nur langsam und ungleichmäßig auf, was meistens ein Reißen der Pflanzen, also ein ganz verhängnisvolles Auswintern des Getreides zur Folge hat. — Man sammle alle nur immer erresichbaren düngenden Stoffe, sehe» hierbei nichts für zu gering an und bringe sie ihrer Natur nach, entweder auf den Düngerhaufen oder in die Jauchegrube oder endlich auf den Komposthaufen und erzeuge viel und vielerlei gutm Dünger, dann wird der Düngermangel, wenn auch nicht plötzlich, so doch allmählich verschwinden. — Kleiefütterung bei Pferden. Die Kleie- fütterung ist immer mit großer Vorsicht vorzunehmen. Pferden, welche stark arbeiten müssen, gebe man Kleie nie, und bei leichter Arbeit gebe man sie höchstens in kleinen Portionen, neben dem Hafer höchstens 1 Kilogramm pro Tag und Kopf, da sonst die Fütterung leicht schäd lich auf die Verdauung wirkt. Gerade die reiche Eiweißmenge, sowie der große Gehalt an Holzfaser machen die Kleie zu einem schwer verdaulichen Futter und reduzieren ihren Nährwert bedeutend. Die Pferde werden nach starker Kleiefütterung schlaff und kraftlos, schwitzen leicht, und die Verdauung sinkt auf ein Minimum. Die Beimischung der Kleie zum Getränk, oder wenn sie sonst naß gefüttert wird, kann des ferneren dadurch Verhängnis- voll werdm, wenn man sie recht gut durchknetet und mischt. Bleiben trockene Ballen zurück, so können dieselben leicht Kolikanfälle verursachen, wenn sie unzerkleinert in den Magen gelange». — Zum Tränken des Milchviehes. Das Ge tränke sei möglichst verschlagen, weshalb es im Wktter, wenn irgend durchführbar, etwas anzuwärmen ist. Ein jäher Trunk eiskalten Wassers vermag allein schon den Milchertrag einer Kuh zu verringern. Gesellt sich zu dem selben, wie leider nicht selten, noch die Wirkung eines UrwcrL-Bekanntmachungen. Am 9. Januar nachmittag */.3 Uhr verschied sanft nach kurzem Kranken lager im 81. Lebensjahre meine gute Frau, unsere geliebte Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Frau Juliane Theresie Gebauer geb. Umlauf in Mobschatz. Dies zeigen nur hierdurch an Mobschatz, Leuteritz, Dresden, CoSby Androw (Nordamerika) Die tiefbetrübten Hinterbliebenen. kiö. Die Beerdigung findet Donnerstag nachmittag 3 Uhr auf dem Friedhöfe in BrieSnitz statt. Bettfedern, WM«, fertige Men, Mkk,WkrMk,ÄelOMku empfiehlt in großer Auswahl W billigste« PveiftN Mcklchu; ,Hr Bm Kn;" Kudolf Schilling DreSden-Atensta-t, Leipziger Straße SO u«d 7L. ^Roseuschäuke" in Radebeul. si5s «^.LLcmdcmer Eine hochtragende Kuh stkht Preiswert zu verkaufen im Restaurant ist wegen Aufgabe der Wirtschaft preiswert „Rosenschänke" in Radebeul. si5s zu verkaufen in Roitzsch Nr. 4. sio) „Deutscher Kaiser" in Dresden-Meschen Sonnabend, den A4. Januar, abends »/,8 Uhr, Märchen-Aufführung für Kroß unö Klein Märchen mit Gesanq in S Bildern. - - Einlaß und Aaffeuöffnung "/«7 Uhr. / Preise der Plätze: Erwachsene: I. Platz 50 Pf., II. Platz 40 Pf., Ul. Platz 30 Pf., Kinder: I. Platz 30 Pf., II. Platz 20 Pf., Ui. Platz 10 Pf. Billetts für I. und U. Platz find auch schon vorher im „Deutschen Kaiser" zu haben. Billetts für Hl. Platz nur an der Kaffe. Direktion: lü» 8onnt»x. Vresüke/r Va/ne/r-