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MMDMWWWW Seite 3. — „Sächsische Dorfzeitung."*— 6. Januar 1905. einzutrrten, nachdem die Lohnkommission des Arbeitgeber- Verbandes ihre Forderungen abgelehnt hat. Insonderheit bezeichnen die Zimmerer eine Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen als unbedingt nötig. — Es besteht der begründete Verdacht, daß der Hochstapler Beyer, der am Weihnachtsheiligabend bei den Besitzern der Hofmühle in Dresden-Plauen, Kommerziell- rat Th. Bieneri und Erwin Bimerl, sich als Kriminal- komrnissar aus Berlin einführte und einen Versuch machte, von den Herren als Kaution eine namhafte Summe Geldes zu erlangen, dabei aber abgefaßt und verhaftet wurde, identisch ist mit dem angeblichen Grafen Wedell, der vor einigen Monaten in Leipzig den bekannten 24,000 Mark-Schwindel in Szene setzte. — Der Alarm „Großfeuer" führte gestern nach mittag in der 4. Stunde mehrere Lösch- und Dampf- fpritzenzüge nach Trompeterstraße 14. Auf dem Hinterlande dieses umfänglichen Grundstücks war in einer Holz- und Kohlenhandlung Feuer entstanden, das einige Schuppen abteilungen ergriff und ziemliche Glut, sowie große Rauch mengen entwickelte. Mittels Anwendung mehrerer Schlauch leitungen gelang alsbald die Löschung des Brandes. — Heute früh in der 4. Stunde wurde aus dem Grundstück Sebnitzerstraße 53 Feuer gemeldet. Es war in einem Kontorrraum ein Bücherschrank in Brand geraten, der von den Flammen völlig zerstört wurde. Die Unter- drückung des Feuers erforderte die Anwendung einer Schlauchleitung. — In der Dresdner Heide ist vorgestern abend in der Nähe der Heidemühle ein Kutscher, der ein Eis geschirr lenkte, jedenfalls in der Schlaftrunkenheit oder in folge der Kälte mit seinem Geschirr in den Straßengraben gefahren, wobei der Wagen zertrümmert und auch die Pferde beschädigt wurden. Der Kutscher blieb im Schnee liegen und wurde später von Langebrücker Arbeitern erstarrt aufgefunden. Diese beförderten ihn nach der Heidemühle, wo er nach einigen Stunden wieder ins Leben zurückgerufen werden konnte. Eigentümlicherweise ist der Mann darauf in den Wald gegangen und seitdem spurlos verschwunden. — Die Meldestelle Hainsberg hat gestern nach mittag an den Stadttat zu Dresden depeschiert, daß bei Gefahrenmarke 6 oberhalb Hainsberg ein starker Eis- durchbruch im Bette der Weißeritz erfolgt ist. Für die Anlieger besteht die dringende Gefahr einer Ucber- schwemmung. -j- Dresden-Pieschen, 5. Januar. Das Variötö „Deutscher Kaiser" trat abermals mit einem neuen Pro gramm vor sein zahlreiches, aus allen Gegenden und den Vororten Dresdens sich rekrutierendes Publikum, und was es dieses Mal bot, hielt treffend, was der be währte Ruf des beliebten Varias versprach. Reichhaltig und in vielerlei Nüancen ist die Burleske vertreten, selbst der Humorist Arthur Kriegsmanu zollt ihr seinen Tribut. Wir haben des trefflichen Komikers bereits an dieser Stelle gedacht; die Direktion tat sicher keinen Fehl griff, als sie ihn prolongierte. Jede seiner Nummern, urkomisch, von zündendem Humor und aktuell, erntete rauschenden Beifall. Das Gesangsfach vertritt ganz her- vorragend die Soubrette Dolly Lank. Schon durch ihre anmutige Erscheinung und ihre reizenden Kostüme fesselnd, weiß sie die Zuhörerschaft durch ihre äußerst sympathische Stimme und den temperamentvollen Vortrag hinzureißen. Ihre Kouplets entbehren einer gewissen prickelnden Pikanterie nicht und muten doch durch ihre Dezens an. Als Mund- Harmonika-Virtuos führte sich Mr. Williams ein. Es ist Mstaunlich, was er auf diesem an sich doch scheinbar so unbedeutenden Instrumente leistet. Die schwierigsten Passagen und Tonfigurcn gelangen ihm spielend, und der reiche Beifall, der seine Darbietungen lohnte, zeigte, daß die Besucher des VariLtes seine Leistungen zu würdigeu wußten. Die Burleske vertraten Bero und Barry in ihrem Original-Allotria-Kontrast-Duo, Ella und Max Wendt als Karikatur-Duettisten und Biberti und Jean in ihrer Original-Szene „Charivari in einem Restaurant". Alle die Genannten fesselten durch die charakteristische Eigenart ihrer Produktionen, die bald als tolle Burleske, bald als gelungene Maskerade, hier wiederum in graziösem groteskem Tanz und last not lsast als originelle und verblüffende Zauberet in Erscheinung traten. Die Schluß- nummer bereitete eine eigenartige Überraschung: Miß Margarethe mit ihrem Riesenbären „Bismarck". Der Bär verdient diesen Namen, denn er ist wirklich ein Riese von Gestalt, und seine Kunst eine achtunggebietende. Aber Miß Margarethe brachte es dennoch fertig, ihn im Ringkampfe, dem das Publikum in atemloser Spannung zuschaute, „unterzukriegen". Ein Meisterwerk der Dressur und zu- gleich ein Beweis seltener Kühnheit und Gewandtheit! — Bei solchen Darbietungen ist dem Bariötö ein allabendlich ausverkauftes Haus zu wünschen, Direktion und Mitwirkende verdienen es in vollem Maße. (:) Blasewih, 4. Januar. Oeffentliche Sitzung des Gemeinderats. Bors.: Herr Gemeindevorstand Paulus Der Herr Vorsitzende eröffnet die erste diesjährige Sitzung mit herzlichen Glückwünschen für das Kollegium und die Gemeinde, begrüßt sodann die wiedergewählten Herren und insbesondere den erstmalig erschienenen, dem Kollegium neuzugewählten Herrn Apotheker Wolf, dankt dem wegen Krankheit ausgeschiedenen Herrn Oberlehrer Seydel für die der Gemeinde mit Treue gewidmete Arbeit. Nach einem kurzen, vom Herrn Vorsitzenden gegebenen geschäft lichen Rück- und Ausblick wird zur Erledigung der Tages ordnung verschritten. 1. Neubildung der Ausschüsse bett. Herr Apotheker Wolf tritt in den Armenausschuß ein. In den Sparkaffenausschuß wird an Stelle des Herrn Reuter Herr Rentner Füge neugewählt. Für den ersten Armen pflegerbezirk wird an Stelle des Herrn Reuter Herr Pastor Leuschner gewählt. Sonst allenthalben ergibt die Wahl die bisherige Zusammensetzung. Wegen der Wahl des Herrn vr. Börner zum Mitglied des* Rechts- und Ber- waltungsausschusses wird die Entschließung bis auf weiteres ausgesetzt. 2. Der Gemeinderat lehnt mit 9 gegen 7 Stimmen den Vorschlag des Bauausschuffes, der der vom Waschanstaltsbesitzer Herrn Facilidcs nachgesuchten Ge nehmigung zur Ausftihrung eines kleinen Anbaues an seine Waschanstalt bedingungsweise geneigt ist, ab und er hebt den Antrag des Herrn Sanitätsrat vr. Barth, sich gegen jeden Erweiterungsbau auszusprechen, zum Beschluß. Der Gemeindcrat stützt seine ablehnende Entschließung auf den 10. Nachtrag zur Ortsbauordnung. 3. Der Gemeinde rat beschließt, entlang dem Grundstücke Johannsttaße 35 den Fußweg mit Granitbord abzuschließen und nimmt da mit das freiwillige Anerbieten des Grundstücksbesitzers zur Leistung eines entsprechenden Beittags zu den entstehenden Kosten an. 4. Es wird Einverständnis damit erklärt, daß der in der Fassade des Rathaus-Erweiterungsbaues anzu bringende Baldachin nach der neueren, abgeänderten Vor lage des Herrn Baumeister Scherz ausgeführt werde. 5. Ein Gesuch des Gärtners Kraseysky um Uebertragung von Gärtnereiarbeiten wird beschlossen auf sich beruhen zu lasten. 6. Das Baudispensationsgesuch des Besitzers von Eichsttaßc 14 wird zu befürworten beschlossen. 7. Der für Benutzung des Krankentransportwagens entworfenen Gebührentaxc wird zugestimmt. Hierauf Sitzung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit. (:) Blasewitz, 5. Januar. Bei hiesigem Standes- amt wurden 1904 151 Geburtsfälle (1903 141) und 84 Sterbefälle (1903 123) gemeldet. Ehen wurden 53 (1903 50) geschlossen. — Im Dezember 1904 betrugen die Zollcrträgnisse der hiesigen Brücke 5772 M. 60 Pf., wovon 1780 M. auf die Straßenbahnen und 378 M. 50 Pf. auf Abonnementskarten entfielen. -ft Boxdorf, 5. Januar. An Stelle des bisherigen ersten Gemeindeältesten Herrn Klotzsche, welcher die Geschäfte der Gemeinde schon seit geraumer Zeit verwaltet, da die Bestätigung des wiederholt zum Gemeindevorstand ge wählten Herrn Beeger noch aussteht, wurde kürzlich Herr Gutsbesitzer Pfützner gewählt. Die Wahl des Herrn Pfützncr ist jedoch ebenfalls nicht bestätigt worden, viel mehr hat der bisherige erste Gemeindeälteste Herr Klotzsche Anweisung erhalten, die Geschäfte der Gemeinde auch bis auf weiteres zu verwalten. — Braunsdorf, 5. Januar. Morgen von mittags 1 Uhr an findet unter behördlicher Aufficht die 7. große Warenverlosung des Fechtverbandes Cunnersdorf und Um ¬ gegend im Richterschen Gasthofe statt. Der Vertrieb der 4400 Loft ging au-gezeichnet. o Cossebaude, 5. Januar. Der hiesige Gemeinderat wählte in seiner letzten Sitzung an Stelle des ausscheiden den Herrn Tonkünstler- Kohser Herrn Kohlenhändler Ernst Preußer als zweiten Gemeindeältesten. Herr Preußer ge hört schon seit 1. Januar 1889 ununterbrochen dem Ge meinderate an, gewiß ein Zeichen, welcher Wertschätzung er sich innerhalb der Gemeinde erfreut. , o Cossebaude, 5. Januar. Bei der hiesigen Gemeinde verwaltung sind im Monat Dezember 1904 33 Personen zur Anmeldung und 34 Personen zur Abmeldung gekommen. Innerhalb des Ortes verzogen 10 Familien. Postabgänge sind 372 zu verzeichnen. Ortsbestellungen erfolgten 340. An Besitzveränderungsabgaben gingen 28 M. von 2000 M. Kaufsumme ein. Der Bollstreckungsbeamte erledigte 53 Pfändungsbefehle. Bei dem hiesigen Standesamte kamen 11 Geburtsfälle, davon 8 von Cossebaude und 5 Sterbe fälle, davon 3 von Cossebaude, zur Anmeldung. Aufgebote wurden 3 bestellt, Eheschließungen erfolgten 2. Am Schluffe des Berichtsmonats betrug die Einwohnerzahl 2739 gegen 2735 im Vormonate. -l- Cossebaude, 5. Januar. Sehr wünschenswert wäre es, wenn der mit den fiskalischen Weinbergen zu sammenhängende Bebauungsplan für Cossebaude bald fertiggestellt würde, von dem man nichts mehr hört und sieht, und doch ist dieser so wichtig für die weitere Ent wickelung unseres Ortes. Vermutlich liegt er bei irgend einer Instanz und harrt der Weitergabe, die nunmehr ge schehen sollte. ID Cossebaude, 5. Januar. Morgen Freitag (Hohes Neujahr) hält — wie aus dem Inseratenteil er- sichtlich — der Königl. Sächs. Kriegerverein „Kamerad schaft" Cossebaude einen gryßen Theaterabend im hiesigen Gasthofe ab. Zur Aufführung gelangen hierbei das zwei aktige Volksstück mit Gesang von Otto Böttinger: „Der Wildschütz", sowie das einaktige Singspiel von E. Klatt: „Försters Töchterlein oder In den Tiroler Bergen" und zum Schluß die humoristische Ensembleszene von Jung- hähnel: „August kommt". Der Anfang ist auf abends 7 Uhr festgesetzt. Nach dem Theater findet Ball statt. — Deuben, 5. Januar. Nach kurzer Amtsdauer scheidet der zum Vikar des erledigten Diakonates zu Deuben bestellte Herr Hilfsgeistliche Hildebrand, um die Hilfs geistlichenstelle in Waldkirchen zu übernehmen. Am morgenden Erscheinungsfeste wird derselbe hier seine Abschiedspredigt halten. Am Sonntag darauf, am 8. Januar, wird der zum Diakonus einstimmig erwählte Herr Hilfsgeistliche Prager feierlich eingewiesen werden und danach seine Antrittspredigt halten. --- Kötzschenbroda, 5. Januar. Der Bauunter, nehmer Ernst Ferdinand Baumann von hier, der vom Schöffengericht wegen Unterschlagung zu 5 Wochen Ge fängnis verurteilt ward, ist vom Landgericht Dresden frei- gesprochen worden, da der Geschädigte selbst nur ungenaue Angaben machte. — Keffelsdorf, 5. Januar. In der hiesigen Parochic wurden im Jahre 1904 geboren 218 Kinder, getauft 212, aufgeboten 69 Paare, getraut 48 Paare: gestorben sind 121 Personen. Das heilige Abendmahl nahmen 2380 Gemeindemitglieder (161 mehr als 1903). Die Kollekten ergaben einen Gesamtertrag von 523 Mk. 2 Pfennigen. 2 Loschwttz, 4. Januar. Gestern Abend veran staltete die hiesige Freiwillige Feuerwehr im Saale des Hotels Demnitz eine kleine Weihnachtsfeier Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Herrn Brandmeisters Weigelt, fand die Verteilung der Geschenke für Angehörige der Wehr und solche verstorbener Kameraden statt. Ein flottes Tänzchen hielt die Anwesenden bis in die frühesten Morgenstunden in fröhlichster Stimmung beisammen. — Verkehr und Einnahme auf der Loschwitz-Blasewitzer Elb- brücke im Monat Dezember: Zahl der ausgegebenen Blocks 1951, der ausgegebenen Quittungszettel zu 2 Pfg. 99730, zu 10 Pfg. 10342; Bettag der Einnahme 3614,10 Mk., außerdem noch 1780 Mk von den beiden Straßenbahn gesellschaften. Keuilketon lern, erS- Stubenhocker, der für mich nicht paßt," und die Freifrau fand deshalb das gleiche; und weil der „Stubenhocker" für ihren Elimar nicht paßte, paßte er auch für ihre Tochter nicht. Sie verwies ihm den Verkehr mit Cäcilie nicht, aber sie sah ihn ungern, bemerkte zu ihrem Ver druß die täglich wachsende Gemeinschaft der Ideen und Interessen zwischen den beiden und trennte ihr Bei sammensein, so oft es nur ging. Aber Euyen kam doch immer wieder, und Cäcilie sprach seinen zeitweilig aus stehenden Unmut zur Ruhe und bat ihn, ihr treu zu bleiben, um nur immer desto fester an ihm zu halten, je näher der Zeitpunkt ihrer Trennung heranrückte. Sie hatte kein Geheimnis vor ihm, vertraute ihm alle ihre kleinen Sorgen, ihre Gedanken und Träume an, schmiedete Zukunftspläne mit ihm und ließ sich von ihm belehren, wo sie selbst sich keinen Rat wußte. Und als sie dann wirklich von einander gehen mußten, weil er die Uni versität bezog, um Rechtswissenschaft zu studieren, da flogen die Briefe der Beiden unablässig hin und her, und als er in den großen Ferien zurückkam und eine blaue Mütze auf dem Kopfe und ein dreifarbiges Band über der Brust trug, da war alles, wie es ftüher ge wesen, und sie hatten sich nur noch viel mehr zu er zählen und von einander zu erfragen, als sonst. Auch im folgenden Jahr blieb es noch beim Alten, obwohl inzwischen Elimar in seiner Leutnants-Uniform dagewesen war und der Mutter gegenüber geäußert hatte, dieser intime Verkehr zwischen seiner Schwester und dem junaen Studiosus erscheine ihm im hohen Grade un passend, und da müsse bald ein Ende gemacht werden. Nicht, als ob die Freifrau fick aesträubt hätte, ohne weiteres einem Wunsche ihres LievlmgS zu willfahren, aber sie konnte dem Pflegesohn des Barons vou^Paule- witz, dessen Familie zu den eifften in der Provinz ge hörte und hervorragende Offiziere für die Armee gestellt hatte, unmöglich brüsk den ferneren Zutritt bei ihrer Tochter verweigern und zog es daher vor, durch die Zeit selbst eine Scheidung eintreten zu lasten, deren Not wendigkeit sie ebenso klar einsah, wie Elimar selber. Ihre Absicht wurde dann auch erreicht, als Eugen zum dritten Male fortgeganaen war, um seine Studien auf der Hochschule abzuschließen und dann in den prak tischen Staatsdienst überzutreten; denn der Briefwechsel hatte nach dem Wunsch der Freifrau während ihrer Trennung aufgehört, und als Eugen nach bestandenem Staatsexamen in seine Heimatsstadt zurückkehrte, fand er Cäciue daselbst nicht mehr vor. Sie war in ein Pensionat in der französischen Schweiz gegangen, um ihre Ausbildung zu vervollkommnen, während die Frei frau selbst ihren Wohnsitz in der Garnisonstadt ElimarS aufgeschlagen batte. So war oaS Band, das zwischen den beiden jungen Menschenkindern sich geschlungen hatte, plötzlich gewät- sam zerrissen. Anfangs glaubte Eugen, daß sich dieser Zustand der Vereinsamung in der Heimatsstadt nicht ertragen lasse, daß eS irgend ein Mittel geben müsse, um den verlorenen Anknüpfungspunkt wiederzufinden, um wenigstens Nachrichten zu senden und zu empfangen. Aber sein Pflegevater wußte ihm nicht einmal den Aufent haltsort CäcilienS namhaft zu machen, und Eugen wagte nicht, sich an die Freifrau selber zu wenden, die einen Briefwechsel mit ihrer Tochter ihm ohnehin zweifello- verweigert haben würde. So bliev es bei der Trennung, und jahrelang erfuhr Tugen von der Freundin seiner Das Spiel ist aus! Roman von Konrad Telmann. (Nachdruck verboten.) (4. Fortsetzung.) Ich fürchtete schon, Du würdest mich heute ganz ver gessen!" Und dann waren sie nebeneinander auf dem Sopha niedergekauert, und er hatte gelesen, während sie sich eng an ihn angeschmiegt hatte und mit ihren dunkelblauen Augen an seinen Lippen hing in banger, herzklopfender Er regung, bis die Tür des Nebenzimmers sich öffnete und die alte Freifrau ihren Kopf durch die Spalte herein steckte, um den beiden, die ganz in ihre Traumwelt ver sunken waren und alles um sich her vergessen batten, entgegenzurufen: „Sie lesen ja, als ob es den Leuten auf der Straße gelten sollte, lieber Eugen, und Du, Cäcilie, — Du vergißt über Deinem Besuch, daß ich einen Auftrag für Dich hatte. Sie kommen wohl ein andermal wieder, lieber Eugen, nicht wahr?" Und dann war er mit einem Gefühl der Beschämuny davon geschlichen, aber unter der Tür batte ihm Cäcilie doch noch einmal die Hand gereicht und ihm bastig ins Ohr geflüstert: „Es war herrlich, Eugen. Auf morgen, nicht wahr?" Sie sah diese inniae Kinderfreundschaft nicht m die alte Freifrau. Tttmar hatte über seinen AK, genossen geringschätzig die Achseln gezuckt, und seine Mutter tat eS also auch. Elimar hatte einmal ge agt: .Das ist ein unausstehlicher, Alle- wissender, langwei iger