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Seite 10. — „Sächsische Dorfzeitung." — 6. Januar 1905. Bericht über Warenpreise im Kleinhandel in der Markthalle Antonsplatz zu Dresden am 5. Januar M5- Benennung der Leben-mittel Preise Benennung der LebrnSmtttel Preise Benennung der Lebensmittel Preis« Benennung der Lebensmittel Preise Verkauf», etuhat» höchste utrd- rt«ftr verkauf», rtnhrtt höchst« nted» rt,ste «rrkaus». «lahelt höchst« nied rigst« Vettanw- rwhett höchst« «f«d- rt«st« Fleisch und Fleisch, waren: Rindfleisch, Brust u.Bauch „ , Bratenfleisch. „ , Keule . . , . .Schoß. . ' „ , Lende . . . Kalbfleisch, LAm^elsletsch * ' übrige Teile Schweinefleisch, Keule . „ , Karree . „ , Bauch und Knöchel . . . Schweinefleisch, Pökel . Schöpsenfleisch, Keule „ , Koteletten „ , Koch. . Nauchsi^ch Schinken im Stück . . „ „ Aufschnitt. Speck, geräuchert . . . Schweineschmalz . . . Rindschmalz Zervelatwurst .... Salamtwurst .... w 44 w w w 44 4» w w w w w w w w w w w Mark -.60 -.90 -.90 1 — 140 1.40 —.80 -.66 -.80 -SO -.60 1 — -.90 -.90 -.80 1.- l.2O 160 -.80 -.90 -.SO 1.80 1.80 Mark —.55 — 60 -.70 -.80 -.80 1.20 — 70 —.60 —.70 —.70 -.35 —.70 —.80 —.80 —.70 —.70 —.90 140 —.70 —.80 —.40 1.60 1.60 Lebrade Fische uad Schattiere. Karpfen Schleien Hechte Zander Barsche Bunte Fische, Backfische . Welse Aale Forellen Krebse Fischwarea: ») frische- ElblachS ...... Silberlachs Steinbutt Gesungen ..... Schleien Ktücher Hechte...... Schalle» Kabeljau Schellfische Rotzungen W W W 44 W- w 44 Stück '/. k« w w 4» 44 44 w w 44 ch Mark — SO 180 1.10 1.20 -.60 -.70 120 1.70 ILO 1.40 l.4O —.80 1 — 1 — —.60 —.40 —.45 -.70 Mark -.90 1.70 1 — 1.20 -.40 -.40 1.20 1.60 1^50 -.80 1.— —.70 —.70 —.70 —.40 -.40 —.40 -60 Brombeeren Heidelbeeren Pietßrldeeren .... Aprikosen Pfirsichen Weintrauben, inländische „ auSländ. . Walnüße, grün« . . . „ , trockene. . . Nüsse, ausländische . . vaskliiüsse Apfelsinen Mandarinen Zitrone» Datteln Feigen Melonen Johannisbrot .... Kastanien, edle .... Backobst: . «epfel, hiesige .... „ , Ring* .... Birnen Kirschen »/» b« 44 44 Sthck '/. iiL 60'St. '/. k« 44 44 Stück '/« ^8 Stück '/, lc« * »/. lr« 44 44 Mark -80 -70 —'40 —.70 -.80 —.25 —.10 -.06 —.70 -.60 —.30 —.25 —.45 —.45 -.20 —.30 Mark -'60 -.60 -^25 -.60 -L5 —.20 -.08 -.:)4 —.30 —.25 —M —.15 -.40 —.40 —.30 —.30 Sauerki Gnrken, sauv sotten mit L Preiselbeere sotten ohne; Pflaume u Marmelade Molkereierz, Molkeretbutter Bauernbutter Koch« und Back Vollmilch Milch, abgerah Sahne . . Quark. . . Dresdner Bier Altenburger Z Kümmelkäse Sahnenkäse s" LetnricdSlb. Fr :ant . . e . . . : n, einge. ucker . . «, einge- : engniffe: butter mte . . käse . . egenkäse . übll'ückSk.' V» 1 Stück 28. '/' d8 M W Liter i«8 60 St. Stück Mark -.12 —.10 -.50 1.— -.36 -.30 -.28 —.55 1.35 1.20 1.15 -.20 -.08 1.80 —.20 1.20 -00 -.30 —.30 — 12 Mark -.12 -.04 —.46 -SO -.85 -LO —.95 -.30 ILO 1.10 1.10 -.90 —L8 -.50 -.18 1.20 —.40 —.16 -.18 -.12 Mettwurst Blutwurst Leberwurst Ziegen, junge .... lWtldbret: -Md / WE - Damwild § Rehwild, Rücken . . . „ , Blatt. . . . „ , Keule . . . Renntier, Rücken . . . „ , Keule . . . Hasen im Fell.... „ , gespickt .... Kaninchen Wildgeflügel: Fasanenhähne .... Fajanenhcnnen.... Wildenten Waldjchnepfen .... Birkhähne Birkhühner Schneehühner .... Haselhühner Rebhühner, alte . . . „ , junge. . . KrammetSvögel . . . Aahmeö Geflügel: ») lebende«: Gänse Enten Hühner, alte .... . , junge.... Tauben d) geschlachtete«: Gänse Enten Kapaunen Trutbähne Truthühner Perlhühner Hühner, alte .... „ , junge .... Tauben ...... 44 w Stück Stück 04 Stück * 2 Stück Stück 44 - 44 4» 4P öp w w 4» w 1. - 1- 1.90 -.35 25.- 25 — 12.- 250 L7- 3'50 3.50 l- 4 — 3 — 2.50 4 — 3- 2.50 150 1.50 l'— —.75 3.50 3.50 8- 6 — 3- 3.— 2. — —.70 —.70 —.50 -.60 — 25 15 — 12- 7.— 1.50 4. — 2'50 2.50 -.60 2.50 2.— 1.50 3 — 2. — 2 — 1.30 1.30 l'- -.68 3. - 2.50 5. — 5- 250 1.60 1.— -.50 Heringe, grüne.... d) gefallene, geräucherte, eingemachte: Flundern..... Pöklinge, Kieler . . . „ , vommersche . „ , schwedische. . Sprotten, Kieler . . . „ .Nordsee- Aale Bollheringe Matjesheringe .... Bratheringe BrteSlinge Kräuter-Anchovis . . . Christiana-Anchovis . . Sardellen Russische Sardinen . . Qelsardinen Kaviar, amerikanischer . Obst, Süd-«. Garten früchte: MuSäpfel ...... BorSdorser Rote Stettiner .... Grüne Rote Renetten .... Graue „ .... EiS- MarschanSker .... Gravensteiner .... Tiroler Amenkanische .... Kochbirncn, große. . . „ , kleine. . . Tafclbirnen Kirschen, süße .... „ , saure .... Pflaumen Erdbeeren, Garten- . . „ , Wald- . . . Holunderbeeren. . . Stachelbeeren .... Johannisbeeren. . . . Himbeeren 44 Stück 44 44 Stück '/, Dose '/. lex 4» 44 ck 4, 44 44 '/. le« 44 44 I, w 44 w 44 W 44 w 44 44 44 44 44 44 44 44 —.25 -08 —.06 1- —.50 1.80 —.12 180 — 15 — 60 — 60 1.60 —.50 1.50 8.- -12 —.15 —.25 —.15 —.15 —.18 — 15 — 30 — 20 — 20 -.25 -P7 —.05 —.80 -.40 1.60 —.04 1.60 -.13 -.60 —.60 120 — 40 1.40 8 — -.08 —.12 -.15 —.10 -.10 —'lO —^20 H- -.15 Pflaumen Gemischtes Obst . . . Vrünellen Hagebutten Honig . . Grünware«: Rosenkohl Grünkohl...... Teltower Rüben . . . Weiße Rüben .... Petersilie Spargel Spinat RabinSchen Möhren Zwiebeln Bohnen, grüne .... Schoten, „ .... Paradiesäpfel .... Karotten Blumenkohl Rotkraut Weißkraut Welschkraut Kohlrüben Kohlrabi Meerrettich Rettiche Sellerie Kopfsalat, hiesiger . . . „ , fremder. . . Endivien, hiesige . . . „ , fremde . . . Gurken, Salat-.... „ , Einlege- . . . Rote Rüben Radieschen Schwarzwurzel.... Porree Rhabarber Kartoffeln: Kartoffeln 44 « ... , , neue . . . Maltakartoffeln.... 44 44 44 44 '/" ^8 '/»K8 44 44 44 44 w 44 4, 44 44 15Bdch Stück Stück 15 St. Bündch. 44 Gebund 60 kg '/« » w -.60 —.30 —.65 —.70 1.40 —.50 —.25 —.60 — 20 -.70 2.40 —.30 -.60 — 08 -.13 2 — -^70 1.60 —.30 -.35 —.40 — 35 —.25 -.25 —.40 —.08 —.25 —'20 —.08 —.40 180 -^70 —.05 — 10 —.15 4.- -.06 —.25 -.28 -.60 —.60 1- —.35 —.25 —.50 —.15 —.60 2.40 —.25 -LO —.06 —.13 2.— -'60 —.50 -.15 —.10 —.08 -.10 —.15 —.06 —.20 -.04 —.05 —.15 —.05 —.35 1 — —.40 —.04 -.08 -.04 3.80 -.4,5 Neufchatell«. . . . Koppenkäse Harzer Käse Limburger Käse . . . Schweizer Käse .... Reibekäse ...... Margarine . . Gier: Landeier „ , verbürgt frische Böhmische Galizisch« Russische Kalkeier Pilze: Champignons .... Gelblinge Steinpilze, frische . . . „ , getrocknete . Morcheln, frische . . . „ , getröcknete LrockeneS Gemüse: Bohnen Erbsen, geschält . . . „ , ungeschält . . Graupen Grieß Hafergrütze Heidegrütze Hirse Linsen ReiS Brot: DreSd. Brotfabrik Nr. I „ . - n , . . m Niedersedl. Tafelbrot Nr^I PlauenscheS Nr' I * . lu: : Landbrot V» i-8 15 St. Stück 15 St. -- 44 44 '/» 44 4» 44 44 '/» 44 44 44 44 44 44 44 44 44 '/» ^8 44 44 44 44 44 44 4 K4 —.26 -.05 -.04 -.60 1.20 -LO -.90 1.60 -.15 l'lO 1.10 -.85 I. 40 4^— 6.— -.20 —.24 —.20 -.40 —.24 -.30 —.30 —.24 —.40 —.40 II, 5 10,5 13,5 12,5 11.» 11 —.25 —§4 -.04 —.40 —.80 -.40 —.60 ILO —.18 1 — 1.- -86 I. 90 5M —.20 —.18 —.20 —.20 —.20 —.20 -.25 —.16 —.22 —.16 Pfg- II, 5 10,5 12,5 11,5 10,5 11 kSltungen sind Schwitzkuren gut, die man durch heiße, im Bett genossene Zitronenlimonaden erzielt. Doch ist nach dem Schwitzen die Leib- und Bettwäsche zu wechseln. Vermischtes * Das Verschlucken von Haaren. Im Magen und in den Eingeweiden von Tieren, beispielsweise von Kühen, die gewohnheitsmäßig die haarige Oberfläche ihrer Haut belecken, findet man nicht selten Mafien, die durch äu Zusammenballen der vielen verschluckten Haare gebildet werden. Die Bewegungen des Magens während der Berdauungstütigkeit bringen ein Zusammenfilzen dieser Haare zustande, wodurch rundliche Mafien entstehen, die mit der Zeit eine beträchtliche Größe erreichen und eine Verstopfung des Verdauungskanals veranlassen können. Beim Menschen kommen derartige Haarbatten selten vor und finden sich dann gewöhnlich bei Mädchen oder Frauen, namentlich bei solchen von zurückgebliebenem Intellekt. Als eine große Ausnahme ist es daher zu betrachten, daß ein Arzt kürzlich auch bei einem fünf Jahre alten Knaben drei derartige Haarmasien gefunden hat. Das Kind hatte schon im ersten Lebensjahr die Gewohnheit angenommen, sich die Haare auszureißen, so daß ihm nur ein kleiner Schopf auf dem Hinterhaupt übrig blieb. Die Mutter machte den erfolgreichen Versuch, ihm diese Unart durch Bedecken des Kopfes mittels einer Kappe abzugewöhnen. Nach weitern vier Jahren, als der Haarwuchs auf dem Kopf deS Knaben bereits eine ganz manierliche Verfassung angenommen hatte, erkrankte das Kind unter Erscheinungen von Kolik mit etwas Fieber und krampfartigen Anfällen. Im Verlauf von mehreren Wochen gingen dann drei kleine Mafien von Haaren ab, worauf völlige Wiederherstellung erfolgte. Erstaunlich und bedenklich ist dabei die Tatsache, daß sich die Haare auch bei einem Kinde so lange im BerdauungSkanal zu halten und dort schließlich ernste Störungen hervorzurufen vermögen. Daß solche An gewohnheiten in gewissem Grade als erblich betrachtet werden können, beweist der Umstand, daß eine ältere Schwester des Knaben bi- zum Alter von zwei Jahren die Gewohnheit hatte, kleine Wollstücke zu essen, die sie au- ihren Kleidern herauszog; noch eine andere Schwester hatte ebenso wie die beiden erwähnten Kinder die Unart, Gras und Papier zu kauen, und der Knabe pflegte im Alter von zwei Jahren sogar Erde in den Mund zu nehmen und herunter zu schlucken. * Wadenstrümpfe der Kinder. Obgleich die berufenen Vertreter der Gesundheitspflege wiederholt ge warnt haben, trifft man immer noch Kinder, besonders aus den besseren Kreisen, welche trotz eisigen Windes und Schneegestöbers mit zum größten Teil unbekleideten Beinen auf der Straße sich aufhalten, und bei denen ein Waden strumpf zusammen mit dem Schuh allein den Fuß schützt. Ein derartiger Abhärtungsfanatismus schießt selbstverständ lich weit über das Ziel hinaus, und diese Mode in der Kindertracht ist ebenso lächerlich als schädlich. Gerade im Kindcsalter darf in der Abhärtung nur vorsichtig und in sehr rationeller Weise vorgegangen werden, wenn nicht schwere Erkrankungen sowohl akuter als auch chronischer Art die Folge sein sollen; denn für die Nervosität, diese charakteristische Krankheit unserer Zeit, die wir häufig auch bei unseren Kindern und nicht allein bei den Erwachsenen finden, ist in der übertriebenen Abhärtung und dem mit derselben verbundenen Anreiz vielleicht noch mehr die eigentliche Ursache zu suchen als in der so vielfach ver rufenen angeblichen UeberbÜkdung in den Schulen. Ge wiß sollen unsere Kinder nicht verweichlicht, sondern durch eine verständige Erziehung körperlich so gestärkt werden, daß sie die nötige Widerstandskraft gewinnen gegen das Klima, in dem sie zu leben bestimmt sind. Aber ebenso nachteilig, wie eine Verweichlichung, wirkt das Gegenteil derselben, und nicht Sorgfalt und Liebe, sondern sträfliche Torheit muß es genannt werden, wenn Eltern ihre Kinder nicht der Jahreszeit entsprechend kleiden und nicht der kleine Kinderkörper im Winter überall genügend von wärmenden Stoffen umgeben ist. * „Das Unmöglichste von allem." Ein Leser erzählt der „Magd. Ztg.": Wir waren auf einer Kreis- lehrerkonferenz im schönen Harz und hatten einen Vortrag über Tierschutz angehört. Der Herr Kreisschulinspektor, der hernach „ergänzte", zog auch den Pflanzenschutz ein wenig heran. Ein gegenübersitzender junger, unbeweibter OrtS- schulinspektor warf gemütlich ein: „Ich kann e- mir aber doch nicht als Sünde anrechnen, wenn ich mal eine Blume inS Knopfloch stecke." Der gestrenge Herr KrriSschul- inspektor zieht die Augenbrauen hoch und erwidert bedeu tungsvoll: „Meinen Sie, daß Adam und Eva im Paradiese sich Blumen ins Knopfloch gesteckt haben?" Stürmische Heiterkeit. — Der Herr Kreisschulinspektor schaut einen Augenblick verdutzt drein, um dann herzlich einzustimmen. * Die junge Hausfrau. Köchin: „Hier sind ein Paar Aale, Madame, die der Junge eben gebracht hat. Wie soll ich sie töten?" — Die Frau des Hauses (völlig unerfahren): „O, die armen Dinger! Ach, sie leben ja noch! Sagen Sie Thomas, daß er einen Eimer Wasser bringt und sie ertränkt. Ich habe gehört, daß Ertränken weniger Schmerzen bereitet, als jede andere Art Tod." (Ohne Gewähr der Innehaltung.) Königliches Opernhaus (Altstadt). Freitag, den 6. Januar: Nachm.: Großmüttertben erzählt. - Die Puppenfee. Abends- Manon. (Anfang 7 Uhr.) Sonnabend, den 7. Januar: Norma. Sonntag, den 8. Januar: Nachm.: Großmütterchen erzählt. — Die Puppens«. Abend-: Die lustigen Weiber. Königliches Schauspielhaus (Neustadt). Freitag, den 6. Januar: Die große Leidenschaft. — Ein Knopf. Sonnabend, den 7. Januar: Ramzarit. Sonntag, den 8. Januar: Nachm.: Kabale und Liebe. AdendS: TraumuluS. Residenztheater. Freitag, den 6. Januar: Nachm.: Weihnachtsmärchen. AdendS: Der Generalkonsul. Sonnabend, den 7. Januar: Nachm.: Die Weihnachtsinsel. AdendS: Der Generalkonsul. . Sonntag, den 8. Januar: Nachm: Die Weihnachtsinsel. AdendS: Der Generalkonsul. Eentraltheater. Freitag, den 6. Januar: Nachm.: Die Weihnachtsinsel. AdendS: Varists-Borstelluna. Sonnabend, den 7. Januar: Nachm.: Weihnnchismörchrn Abend»: Barists-Borstellung. Sonntag, den 8. Januar: Nachm.: Weihnachtsmärchen. Abend»: Varists-Borstrllnug. Viktoria-Salon. Täglich Laristä-Borstellung. (Anfang '/«8 Uhr.)