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M Bezugsbedingungen: vu »vortzMma-t«d«„ w»ch«uta^ »MchmlII»,! s uipr mV bE vatum d« sol^^d« IchGO. M» ><P»g»DibN^r 1>A> Al«? M^tlhrltch od«r b0 Pf,. Mr j«ö<« vi« >*rN»V>»,' »st »»»qi«i)en d«ch-«< kaistrKchrn Poftanst-N«, dt« ca«t>br^strLg«r »mt> dmrch mHimVotin dt, IM «>ch dt« rkMUm^-ebkhr »»« « Pf, - '' Lewgramm-Sdr.: vorfzeit««- vr«-«». V V V Anzeiger für Stadt und Land mit der Beilage: „Illustriertes 5oimtag»-Vlatt* Amtsblatt für die Ugl. Kmhshauptmannschasten Vresden»Mstadt und Dresden-Neustadt, für dar Ngl. Amtsgericht Dresden, die Rgl. Zorstrentämter Dresden, Moritzburg, Tharandt und die Gemeinde Gberlößnitz 67. Jahrgang Dresden, Sonntag, den 1. Januar 1905 n- Hbottitfch« WetüfestO« , daß er die^ ihm verliehene die Ewigkeit in die Welt gebracht ? Am ÄeujahrStage sollen vir Mensche« der H-, O« Bekenntnis der «viakit hatten: „Du bist »A! Gatt, «ein« Zeit steht in deinen Länden." v als Leutwein ihm nach den ersten Ansiedler-Ermordungen sagen ließ, für jeden weiteren Mord evürde einer der achtzig Gefangenen (jetzt in Togo interniert) erschossen werden Hendrik Witboi entgegnete : Er (Leutwein) mvge diese Gefangenen freiaeben, denn sie Hütten keinen An teil an seinem (Hendriks) Werk. Etwa- hall diese Drohung aber doch. Bald darauf fiel den Witboi» ein Deutscher in die Hände, und sie brachten chn sofort auf von un» besetztes Terrain und gaben ihm seine Freiheit. Al» Leutwein schriftlich bei Hendrik anfragte, wie er dazu komme, plötzlich „Nebels zu werden, ant wortete er mit einem Schwulst von Fragen, zwischen die er wiederholt eingestreut hatte: „Pennen Sie mich nicht Rebell." — Der Oberst vermutet, daß zu der plötzlichen Auflehnung der Witboi sehr wesentlich die übertriebenen und falschen Darstellungen jener l 9 Witboi beigetragen haben, die vor dem Kampfe am Waterderg vor un» auSrückten. Sie erzählten, die Deutschen kämen nicht vorwärts und vermöchten die Herero von dem Waterberq nicht zu vertreiben. In der Presse wird die Diskussion über die Ein geborenenpolitik in Südwestafrika noch immer mit ungeschwächten Kräften fortgesetzt. Hie Francois, hie Leutwein! so lauten die Schlachtrufe der Gegner. Wir glauben, daß eS überflüssig ist, die persönlichen Verdienste der beiden Männer immer auf» neue gegen- DaS -keuefte. Auf eine Anfrage der Aelteften der Kaufmannschaft von Berlin hat der Reichskanzler geantwortet, daß der Zeitpunkt, zu welchem die Handelsverträge in Kraft Irrten, noch ungewiß ist. Der soeben angekommeue Gouverneur Oberst Leutwein wird sich zur Stärkung seiner Gesundheit »ach Wiesbaden begeben und dort längeren Aufenthalt nehmen. Die Expedition des deutschen Roten Kreuze» für Japan soll am 1. Januar von Genua abreise«. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht die auf Grund der Paragraphen l4 erlassenen Verordnungen, die das halbjährige Budgetprovisorium betreffen. Die österreichischen und ungarischen handelspolitischen Referenten werden sich Mon- tag zur Fortsetzung der Verhandlungen nach Berlin begeben. In Bukarest wurde der schweizerisch-rumänische Handelsvertrag unterzeichnet. Tie erste Sitzung des russischen Minister komitees zur Beratung des vom Zaren eingeleiteten ReformjverkeS findet am 3. Januar statt. vir immer wieder me Erfahnma, i verständliche und alltägliche Wahrheiten unS nicht recht werden wird' in Heu Sin», sollen' und uns immer wieder lieber- Löschung bereiten. - Jahreswechsel vredigt mit ehernen Zungen von der Kürze der Zeit. Kurz ist die Zeit, weil sie so Anell vergeht. Kaum erfaßt, schm» geschwunden. Die Stunden vm» gestern sind durch ein schnelles Heute zum Morgen geworden.' Je länger wir auf der Wander schaft un» befinden, je. mehr Verlust und Trauer unS begegnet, je mehr wir merken, daß wir nicht Herren - müerer selbst find, desto eiliger entgleiten die Tage den HWWMtz, Händen. * Kurz ist die Zeit, weil sie uns nicht gestattete,, alle-. was uns erfüllte in Beruf und HauS, zum ge wünschten Abschluß zu bringen, weil so viele unserer EntsckMssK^Ptane und Vorsätze nicht zur Ausführung aekolnmeU-Pnd,^ weil daS Wollen immer schmerzlichst hinter'dem Vollbringen zurückgeblieben ist. Wer nicht MVhgeschloffenen Augen durch die Wett zieht, wer e» weiß, daß Selbsterkenntnis der erste Schritt zur Beste- * ruoq ist, wer sich nicht scheut, wenigstens etnmal M "Jahreswende die Bilanz seine» Leben- »u ziehelks' Mrd - -Mit Erschrecken den Abgrund zwischen Soll und Haben -entdecken. Die rechte Zeit nicht auSgekaustzu haben, ist schmerzlich. Wir geben ihr nicht de^WrkfJiiWt darum ist sie zu kurz gewesen. Zeitkürze wird zum Kraftmangrl. Kurz ist die Zeit, well die Ewigkeit dahinter steht. Unser Leben ist ein benäudiaeS Sterben und wohl un», wenn darüber geschrieben steht: im Dienste andrer verzehre ich mich! Ein Jahr nach dem ander« wird un- genommen, unsere Lieben werden abberuft» »nd ww vereinsamen, ein m.s Geschlecht wächst herauf, da» un» nicht versteht, wie wis.es nicht verstehen. Und Ma» dann, wenn die Glocken nicht zur JähreSwende. sondern zur Lebenswende läuten? Sind wir bereit. kussione« nützt man niemand, al» den Gegnern unserer Kolonien, die natürlich-mit dem Worte: „Behaltet Euch, Ihr seid einander wert!" übet beide Vertreter der Kolonialpolitik hcrzieheu. . Einer amtlichen Meldung zufolge berichtet General Trotha aus Windhuk unterm 29. Dezember: Am 27. Dezember überfiel eine Patrouille der 2. Kompagnie des 1. Regiment» auf dem Rückweg von Maltahöhe nach Gibeon eine Witboiwerft bei Tsub-Gari». Zwölf Mtbois fielen. 100») Stück Kleinvieh wurden erbeutet. — Mit de« Dampfer „Lucie Woermann" traf auch der au» Deutsch-Südwestafrrka zurückkehrende Trans port verwundeter und erkrankter Krieger ein, bestehend au» 10 Offizieren und 10 Unteroffizieren schäften. Die Ankommenden wurden von der Ham burger Kolonne des Roten Kreuze» begrüßt. — Die Meldung des Generals v. Trotha, wonach sich die Hauptmacht der Herero in einem Gebiet au der Grenze von Betschuanälanh befindet, bestätigt die Vermutung, daß sich die Herero im Kapkofeld auf hasten. Bereit- 1898 hatten sich Teile der Ovamband- yeru dort niedergelassen. ES enthält zahlreiche Wasser plätze und vorzüglich«. Weide und liegt wie eine Insel in dem zur Trockenzeit wasserlosen Sandfeld der Kala hari. Drei dauernd benutzbare Wege führen hauptsäch lich dort hin. Von Karrurber am Omuramba und Omatako führt eine Straße über UkeidiS nach Kal" fontein, eine zweite van Riangana uach Desfidum Nodanna—Kalkfontein, die drrtte von Andara »a Sodamm—Kalkfontein. Kalkfontein ist also der de- Saokofelde-. Wer e» besitzt, beherrscht Zugang zu diesem Gebiet. Während der Ry steht nach der „Dtsch. Köl>Ztg " eine Verbi« vom südlichen Kaokofeld nach, dem Tauchr-Ngami, zuweilen auch, d. h. nach sehr starkem Regen, zum Ehaasefeld. Auf diesen Wegen ist also ein Entweichen der Herero möglich, und zwar während der Monate Im Apnl. Es liegt auf der Hand, daß wir «i em» völlige Uuterwer ung der Herero erreichen als bi» chr letzter Halt, das Saokoftld, Dann erst werden wir von io erheblichen beuteten Viehs hören, wie jetzt im Kämpft mit den in unsere Hände geraten sind (15,000 Stück). DesterraiKkUagara. Ehe noch dar Jahr zur Rüste acht, hak vr. v. Körber, der wenig beneidens werte Ministerpräsident Oesterreich», sei« dornenvolle» Amt niedergkttgt und sei« Bündel zur Wanderung nach dem Eldorado ttne- nichK mehr vom Hasse der Parteien umbrandeM Ruhestandes geschnürt. In G«aden bat ihn sein hochbetagter Kaiser entlassen, «nd wenige «ar werden so erleichterten und frohen Herzen« dir NeußchrS- Glückwünsche Ihrer Freunde und Anverwandte« hin- nehmen, wie er. So melden die Wiener Blätter, ob schon wir vorläufig noch nicht geneigt find, daran zu lieber angebliche neue FlottEnpläne berichtet die „Ostpreuß. Ztg ". Da» Blatt «eint, e- Nnne al» höchst wahrscheinlich betrachtet werden, daß nicht direkt ein neue- Doppelgeschwader gefordert werde, sondern daß man eine andere Fvrm finden würde, um Neu bauten durchzusetzen Zum Inkrafttreten der neue« Handels verträge. Nachdem neuerdings auf Grund ver schiedener Gerüchte und Nachrichten innerhalb der Kreise von Handel und Industrie Befürchtungen darüber ent stauben waren, ob bezüglich de- Termin- für da» Inkrafttreten der neuen vandel-verttäac den Gewerbe treibenden die nötige Zeit werde gelassen werden, um sich in ihren geschäftlichen Unternehmungen auf die neuen Zoll Verhältnisse einrichten zu können, und nach dem namentlich von deutscher Seite über den Termin de- Inkrafttretens der neuen Handelsverträge offizielle Erklärungen nicht erfolgt waren, haben die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berliy auf Grund zahlreicher gn sie ergangener Auftagen unter dem 2 l. Dezember 3. 3 an den Herrn Reichskanzler die Bitte gerichtet, in Erwägung zu ziehen, ob eS nicht möglich sei. deu Interessenten eine Sicherheit zu geben, daß sie bei ihrtn geschäftliche« Transaktione« noch wie vor mit dem 1. Januchi: 1906 al» dem frühesten Termine für da» Inkrafttreten der neuen Handelsverträge rechnen könnten. Hierauf ist feiten- de» Reichskanzler- unter dem 29. De zember den Aeltesieu her Kaufmannschaft folgende Ant wort erteilt worden: Nach Lage der Verhältnisse können - vorläufig keine genaueren Mitteilungen über den Zeit punkt gemacht werd»«, an welchem die neuen HandelS- Die Zeit ist kurz, sagt ein alte- Wort. Va» vertrüge io Kraft treten sollen. Ich da-f indes bemerken, klingt so selbstverständlich uud alltäglich und doch mache» daß zwischen, der Bekanntgabe der Verträge und ihrer wir immer wieder die Erfahrung, daß so viele selbst- Inkraftsetzung jedenfalls eme hinreichende Frist gelafl«. d, um den Interessenten zu ermöglichen, sich in ibren geschäftlichen Unternehmungen auf die "neuen Verhältnisse kinzurichte«.. Da auf Grund de» KaufmannSgerichtS- jesetze- vom 6. Juli d. I. bei den Beisitzerwahlen ür die KaufmannSgenchte daS V erhält ni-wahlverfahren n Preußen zum erstenmal in größerem Umfange rur Anwendung kommt, dir Vrifitzerwahlen also unter diesen Umständen ganz besondere Beachtung verdienen, so hat der preußische Minister für Handel und Gewerbe an geordnet, über den Verlauf der bei der ersten Durch führung deS Kaufmannsgerichtsgesetze- stattfindenden Beisitzerwahlen eingehende Erhebungen veranstalten zu lassen. Diejenigen kommunalen Behörden, welche mit der Leitung der ersten Beisitzerwahlen betraut sind, sind demgemäß angewiesen, da- erforderliche Material sorg fältig zu sammeln und unmittelbar nach Ablauf der einmonatigen Frist zur Anfechtung der Wahlen dem Min ' u» einzuliefern. dem Festesten zu Ehren von Prof. Ludwig »hielt Herzog Ernst Günther, der Bruder er Kaiserin, dre erste Rede, in der er mit Wärme str die Freiheit der Presse eintrat. Die Rede Machte großen Eindruck auf die Anwesenden. Oberst Leutwein ist gestern in Hamburg von seinem Sohn sowie vom Kommandeur deS Infanterie- Regiment- Nr. 76 Oberst v. Dassel und Hauptmann a. D. Dannhauer empfangen worden. Oberst Leutwein verweilte längere Zeit mit ihnen an Bord de» Dampfer» und begab sich dann in sein Hotel. Oberst L^uMin mit seinen von. der asrisgnffcheN Sümie^gebrauiftSk möglich energischen Akstchttzzützen machte nicht den Eindruck "" eine- Kranken, aber in Wirklichkeit mochte er arge Schmerzen zu erdulden haben, die ihm em nervöse»^ tsuHKiden bereiten. Gegen diese» will er jetzt ei»e Arü-ndliche Kar in Italien durchmachen. Der ObeH gehen sich genötigt, dre nruerdiog» wieder aufaenommerte D'*kusswn über Ve« ersten Witboi-Aufstand sowie über de« Fall Paul Jobst nicht zu berühren. Gr ist der Mewung, daß «» überhaupt besser wäre, diesen zwischen ihm tnv seinem Vorgänger Franyoi» entstünde»«» G) > nicht in der OeffentNchkeit auSzuftckten. Ueber hnr oll Jobst wnm er vorttMsig da» heißt ehe er nicht «ü dem AuSwäMigen Amt Rücksprache genommen i m re , - habe, nicht» sagen. . Er betonte aber besonder», daß D« HOGUksandt» mr« seiner Seit«, jeden fall» nicht- geschehen sei. um »orm er^- dkse Sachen öffentlich »« besprechen — Ueber Hendrik WNrde ei«e- G«nerLj„ Witboi meinte Oberst Leutwein: „Der Alle ist nicht ist luenrer für» ie «ehr Herr seiner Leute und seiner Sinne! Sonst wäre spMiische Armee äußerst schmeichelhafte« Form gehalten s«in Afall gar nicht denkbar!- Interessant ist, daß,