Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.10.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188610141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18861014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18861014
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-10
- Tag 1886-10-14
-
Monat
1886-10
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 14.10.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SLchstscher ^a»des-A«reiger. Rr. 239. Do««»t^ 14. Oci^a isssr ^»rbmlr tztt^er kh» »nd Berndt gebet«! Hab«, daß Material »der Belgier». Ei» b:lgfiche» Sonioktirm will sich »nnmchr, »ach- iham Balangen. baß ihr von de» Jntereffente» ei« vemchnng ber Fern'p-.tchserbindm!, »ach Dreßde» in der HSH« vou 2200 Mark jährlich verdingt werde. Di« Zrichnnugslift«, dir mrter de« Atter» estenten knrfine. wie« oder nur ei,r Garantie vo« 18<X) Mark auf, Nnng-Mahl»» »> fixire». dawit er e« i» Reichßtagr vortrazen könne. de» daß englische lliternedme, sich zer-chlazen hat. au deu Ban eiu« Di« »»» folgende Beweiranfnahm« ergab i» Lefentichen »ich«» Longoeisenbah, heranmage». Daß Sepual für die Borarteile, iß Naw«, die vafi« vo, Zoqniffen. auf die sich da» la^gerichtlich« ^ »oll ^zeichoer uud zwar vou belgische» Kapitalisten. JnbuSriellen und llrtheil grnnb«» »nßte. war dieselbe wie dei der ersten Bechanblnng.! San-llnternehmern. Eine a»ß Sperialisten »»d Jnznnenrr» gebildete »nd die Die« iw er Hanbelskammer, a» die «a, sich wegen der Ga« Nach der Rrp'ik der Bertheidiz«, and Dnpl-k de« Staat» anwall», der Commission geht i» Lastrag« diel«, neuen Gesellschaft »ach de» Kongo raatir für di« Fehl'nmme wa»dte, verhielt sich ablehnend. Daraas die Bestätig«- de« erstinstanzliche» llrtheil» beantragte, zog sich der m» di« Liai« a»d d» Kostenbetrag grna, festzniirllen. Dir Loste»- > »tschloß sich der Freiberger Rath, dir beharrlich gefordert« Bürg- Gerichtßhof zar Bevtthnng zurück. — Nach de» Sttderericheine» sn»»e wird wohl ei»e kleine G-müchrernnz Hervorrufe». Echtst sä: die noch sehlenden 400 Mart »»ich jjeuhunog dieser Su»»e desselben vmcknndet« der Borsitzende, daß daß llrtheil de» Antrag«! EmglauK. Ter »gliich« Bott'chafter Thornto» reiste an» z« übernehme», »»d daß Slodlverordnete» Collegium ertheittr daj» der Bertheidiger gemEß aas Freisprechung der deid» Lage- Konstantin opel uach Loado» zurück, während alt sein Lertret» der! seine Znsttmmnng. klagte» lmtt«. Der Gerichishcf erachtete di« Angaben, »rlch« «dg. belaante Rnffenfettch Mr. White dort bleibt. Daß hat »au von, — Planen i. B. Herrn Fleischermrister Ließling ia der Singe, i» Neichßtag« »der die proovka »risch« THLrigkett Jhrinz» englischer Leit« an» van doch darchzeletzt, zm» geheiwen Ingrimm' Atldstraßr hier Hot gister» Nachmittag ei» bedaunlichtr Unsall gernachl, als vollkommen erwiesar. der Nassen. betroffen All derselbe i» Stalle de- Schlachthoseß eine» voa ih« ! Orient. Trotz der Trohn»g »it der Ungrade und dem Zorn » Hof gelausten i»d gestern hier eiagttroffene« Bulle» besehe» deß Czaren, de» Abbruche» der diplomatisch» Beziehungen zwiiche» wollte, stieß ih, da» Thier »tt den Hörner« zu Boden und starnpfte -Rußland »ad Bulgarien, die übrigen» voa russischer Seit« schon mtt d« Faß« ans ihm Hera«. Rar de« Umstand«, daß schurlle ^ * swi^r, a»sge,omm» fiud, trotz aller Wühlerei» »nd Anfh-chereien H»lfe zur Stelle war, ist eß zu danken, daß K nicht sofort ge- Chemnitz. b» 13 Oetober. ! de» General» Sanlbar« »nd seiner Genosien hat die bittgarisch«! lobtet ward«. Außer mehreren schmerzhaften Stelle» am Körper Motor» und mit wenigrr al» zehn Arbeitern betriebene» Bairisch- z» N»ßla»d, erhielt in Sophia ganze 17 Stimmen. Z» Lärwscenru i nad uunwrhr bi» ans 2 uoch uubezahlte Kapital!» vo« je 30000 Birrbranerri» diejenig», welche mindest»» 100 HectoUier Malz knm e» a»ßer in Sophia in all» Städten, wo russische Consnlu M'. gedeckt, jedoch baden dir zugefichert» Mitglieds- »nd Jah«»- jährlich verbrauch», in der Regel alß Fabrik», diejrriz», btt weniger si»d, die ein« Ehr« darin sachten, macrdoaische «ud moutenegrinische beittäge »och »icht diejenige Höhe erreicht, welche de» jährlich Malz verbrancheu, al» Haudwerksbetrieb« zu b«handeln find. B-»d» -afzureiz» und sie za veranlaffen. da» »ahlgrschätt z, ! erforderliche, Zuschuß au die Kolonie weiterhiu ficherzustelle» ver- — Der dentsche Sro»pri»z wird Sud« d. M. a»ß Portojirur stör». Die S^örrnfnede wurde» aber tüchtig barchgeprügelt uvd wag. Sine fernere Unterstützung d«S llnteruehmee» ist deshalb bei Genna »nch Potsdam zwöncktthrrn. überall sch»ell verjagt Sn» Dnnitza heißt e», daß vou Rnfi» aas- j wünsch»rw«r1h. — Der englisch« Botschafter iu Berlin, Sir Malet, hat sich gehetzt« Macedonier den Poiizeipräfeeteu Dimitrow, sowie beide! — Reichend ach. Mit Erde diese» Monats verläßt Herr nach Dreßd» begebe». Mo» weint, er werde nach Wi» z> einer Crndidateu der Nationalpartei Sograw u»d Bransharow ermordet» BahnhosSinspeeior Fi ecke in Reich»bach seine Stellung, um einem Ansammenkanst mit Lord Churchill Weiterreisen. — General KaalbarS hat ans stiaer gauzeu Reise biß Schnmla nicht! Rns nach Dreßde» Folge z» leist». Er wird dort die Stellung — Herr Wiadthorst hat vor S«zem alß Vertreter de» Herzog» ^ eine einzig« Stadt gesund», die sich für Rußland nttärt hält«, «tuet Cast eureaisorS der königlich sächsischen Staaißbohn» bekleiden, von Lnmberland «m da» braunschweigische Staotßwinisterinm eia Alle» war für dir Regierurg Aus sein» Befehl hat der russische — Am Sovrabend Abend stürzte ia Brei» in einem unbewacht» " .... - - - . - . . . . - . - - - - - - Augenblicke aas 1 Jahr alte Lind des Weder» Kießling in ein» Tops heißen Wassers »nd verbrühte sich so schwer, daß es bereits am Scmttaz Abend starb. — Zwickau. Die Tendenz der hiesigen Börse wie de» llohlmversaadteß iw hiesig» Reaier schwächte sich in der vergangen» herzogliche» Linnen- «ud Bettkämmrr r« In Braimschweig hat man »r-d gegen d» Angriff, der von einer größer» Bolkßmr^e mij daß Woche noch weiter ab, doch behielten die Kohlevpreise ihre jetzig« bi« Fordern»gen mit großer Rnh« ausgenommen, weil man dieselben, ^ russische Consulat unter»--»»» sei, wird proiestirt. — Der G»eral Höhe. — Der vor wehr«» Wochen bei der Festnahme eine» ent- abgesehen vo» einig« bedentnugßlosm Ding», al- dnrchan» nnb«. ist Montag Abend in Barna angekowwe» »nd vou einer Deputation flohen» Züchtlings hiesiger Stra'anstalr von diesem schwer verletzt« rechtigt erklärt Zaukowist» empfang» worden. Bor dem rnsfisch» Tonsalate war, Schutzmann «:rdemanu ist auß dem Stadtkraukevhause wieder ent- — Do» deutsche Schulgeschwada, bestehend ans den Schiff» ! eine Bollr-euze.angesammel', welch« dem General Mies: .Es leb« - laff» worden. Bei Besichtigung seiner lluisrrw fanden sich darin „Stein*, „Moltke*, »Prinz Adalbert* und „Sophie*, wird in deu das unabhängige Bulgare», es lebe der Held von Slivnitza!* Eine 11 Löcher, die vo» Stich» hrrrührteu, außerdem am Griffe des nächst» Tag» »ach Plymonth in See geh». Deputation »uterbreitele de» General die Wünsch- des Volkes,' Seitengewehrs »ire erhebliche Beschädigung vor. — Di« Nachricht, daß mit der Lettnug des ReichsschatzamteSiworaus LaulbarS die Regiernvg heftig -»griff Die Deputation er-f — Lriwmitschn», 11 Lctobrr. Am So»uab»d Nachmittag in Berlin bi» auf Weiteres der preußische Fivanzminister beauftragt klärte aber, sie Hab« zur Regieeuug volles Vertraue», worans der ^ »iolgte iw Ltisri, vo» «ilgliede» des Fainkanteu-Vereia» die Word» sei, scheint verfrüht gewesen zu sein; wemgstens ist »ach Lea Herr Gesandte ohne Weitere» Kehrt machte. Varna galt für die; Grundsteinlegung zum Webschulgrbäude. Dasselbe kommt in Schreib» gerichtet, »welch»! er um btt Hnausgad« der bisher noch nicht Consnl Neklindow in Sophia der bulgarisch» Regierung ein Schrift verabfolgte», z» de» Privatvermög» de« verstorbene» Herzogs Wil-i stück übersandt, iu welchem das Rundschreiben der bulgarisch» Re helm gehörig» Bermögrnsstücke Äucht. Der Herzog vo, Cumber- giernng, welche- die Einmit'chnng fremder Staarkdürger in dieWahle» l«nd »iannt u. «. in Anspruch das Mobiliar der Schlösser zu untersagt, ans da» Entschiedenste gemißbllligr »ud geladrU wird Brannschweig und Blankenburg, das SUbrrzeog, die Bonäthr der Anßadem werde» die vorgruommkneu Wahl« für uugtttig erklärt von der „Voss. Atg.* »merdivgs eingezogeneu Jusorwationen von der r»ff»fte»udlichste Stadt. Uebernahme diese- neu» AnteS durch Her» von Scholz bi» jetzt Sächsisches. uvmittrldair Nähe des ueneu Schulgebäudes iu der Laugengaff« zu sieh», k»HLtt eise Front vvn i.0 Me-er, sowie eine Tiefe vou 12 Meier und erfordert ein» Sosteuanfwaud vo» c». Ib.OOO Mart. Iu dem Geöänd« werden sich befinde» der Saal für mechanische Web« stühl«, ein kleines Lonkereuizismer und zwei größere Lehrzimmer; letztere solle» auch vou der ueubegründete» Handelsschule mü benutzt werden. — Lichteusteiu, II.Lctvber. Abermals ist hier ein Selbst mord zu beklag». Als heute Morgen die Ehefrau d«S Gortea- weder iw Reichsschotzamt »och i» preußische» Finanzministerium etwas bekannt. Oesterreich - Ungar«. Durch kaiserlich« Ordre find die^ — Dresden. Am 12. d. M. starb hier Geh. Lriegßrath österreichisch-ungarischen Delegation» zum 4. November uach Pest Ttuchert. Derselbe sungiile Jahrzehnte laug a!S Vorstand der «inbernfeu worden. — Lord Churchill ist im Hotel Imperial in Abtheilung für Justizangelegenheileu im Kriegswmisterium. Seine Wie» abgestiegeu. — Iu dem österrächischeu Abgeord,et»hauS wurde! C-rriere begann er 1848 bei dem damalig» Stadtgericht der Residenz . , .... am Dienstag über deu Erlaß des Jnstizministers verhandelt, nach Dresden; hier lag ihm al» scgeu Aktuar uawenttich die Untersuchung i befitzerk Lretschmar thätt'g war, Heu fürs B!eh zu hol», fand sie welchem am Pester Obrrlaudekgericht die d»lsche sowohl wie di«! gegen die am Mmansstande Betheiligt» vor. Später trat er iu da»!ihre» ^aun erhängt auf dem Heuboden vor. Derselbe ist iu de» tschechische Sprach« zugrlaffe» sttrd. Miuister Prazak vatheidigte die zu Borna garuisontteode leichte Reiterregiment als Auditeur; seine!^Oer Jahr» und scheint Lebensüberdruß di« Ursache z» diesem Bestimmung und mit 171 gegen 118 deutschliberale Stimmen wurde Zähigkeit» veraulaßteu jedoch de» Kriegsmiuisttr v. Rabenhorst, ihn -raurigcu Schritt gewesen zu sein. — In unserem Orte fand am seiner Antwort zugrstimutt, jede Debatte abgeschuitteu. Das war nach wenig» Jahr» iu da, Krttgsmiuisteriuw selbst zu brruseu. Sonntag die Feier der Eiuweihoog der nenerbanteu Tmuhalle, ver- etwas für die Tschechen! — In einer liberal» Coufereuz iu Pest, Hier hat er über drei Jahrzehnte lang gewirkt. Teucher hat auch in bnude» mit der Feier des 25jährigro SnftuugsfesttS des Tmu- welcher Ministerpräsident Tisza beiwohule, sagte eiu Abgeordneter, der wiffeoschastlich» Well fit durch die Milttärtzrafprozeßordnuog vereioes, statt. Dazu hatten fich 40 answärtige Vereine resp. Depn- di« fortwährevdeu Zwistigkeiten in der Arme« sei» doppelt beklagen»- l ein» Namen gemacht. Tieselbr mußte nach 1o66 der Reichsgeietz- ^ tationen vou solch» mit 28 Fahne» emgeinnde». weoh jetzt, „wo wir am Borab»d eines Krieges stehen!* — „Oho! gebung weiche» — Da» königliche Justizministerium, groß« Meißner i — Anoaberg. Der Auuaberg Buchholzer Verein für Natur- So wett fiud wir noch lange nicht!' rief der Minister, worauf der straße IS. beging Anfang Oktober d. I. das stille Jubiläum d«S, künde, jetzt 97 activr Mi-glieder zählend, hat soeben in einem statt- Redner sriue Worte lvrrigwe: „Also jetzt, wo die Möglichkeit eines, ISOjährig» Besteh»» iu diesem Hanfe. An Stelle von 2 Bürger-^icheu Bande (123 Setten) seiueu Jahresbericht veröffentlicht. Krieges wenigstens nicht ganz ausgeschlossen ist!' — „Das ist etwas Häusern eutstand dieses Ltaatsgebäude, in welches 17L6 im Sep-s Ter übersichtlich geordnete Bericht, umfassend die Zeit vom 7. Nov. Anderes!* sagte der Miuister. !>embrr das Scteuwatersa', Anfang Oktober aber die Just-zkollegtto,, 1882 bis 6 Nov. 1865, resp. das 18., 19. uud 20. Bereinsjahr, Fraukrrüh. Ans Paris wird gemeldet: Die Polizei ver- der Hottath und dos Sppellgericht aus dem alten Kanzltihausr gewährt iu seinem ersten Theil, dem Geschäftsbericht, einen aage- hiuderle am Sonntag da» Anschlägen von Prospekten des Hetzblattes übergesührt wurden. Lehmen Ueberblick üb«r die THLtigkeit des rührigeu Vereins, dessen „Revanche.* Muer dieser Prospekte »»hielt rin Porträt des General»! — Loschwitz. Der Schlußact des für unser» Ort uud die diückmirkang ans die geistige Bewegung unserer Einwohnerschaft nicht Boulauger. Der krieg-minister weist jetzt iu einer Erklärung di« Umgegend so traurige» Dramas: Der Loschwitzer Borschußvereini" unterschätzen ist. Ja ausführlicher Weise wird u. A. auch ei» Annahme zurück, daß er mit dem Blatt in Berbiuduug stehe. Er in Toucurt — spielt fich in dies» Tag» auf der Gerichts-. ötts«M über die vou dem Bereiue veranstaltete bergbauliche Aus- Habe «tt demsÄbe» nichts zu thuu. — Die Generale Jawont uud schreib«« ab Anr Schloßvertbeiluog gelange» 4738 Mk. 73 Pig., fleklnng gegeben, welche hier in deu Tagen des 6. bis 10 D?z. 1883 JamaiS, Oberbefehlshaber und Seueralstabschef des ftanzöfischeu »ährend die Forderung-, 133.774 Mk. 20 Ps betrag». ! statt'aud. I-de» drei Berichtsjahren find nicht weniger als 88 Vor- LorpL in Tonkin, find, der „Boff. Ztg.' zufolge, abbernfeu, wett sie Freiberg. Di- Verbindung der Freiderger Fsniprech-!käge zum größte, Theil instruktiv wiff-nschafilicheo JehaltS gehalten fich mtt dem Geueralrefideulen Paul Bert derart überworf» halt», Einrichtung mtt Tretdeo ist durch da» Vorgehen der Freib-rger > worden. Die Bibliothek umfaßt etwas über 1000 Bände. — Da» daß sie fich zuletzt nicht wehr grüßt». städtisch» Behörden gesichert. Die Oberpostdirekriou beharrte bei! Programm deß hiesig» Militärvereins I., welche- derselbe daß sie fich zuletzt nicht wehr grüßt». Aufregung Der zweite Mörder war entdeckt! Andrea» Grawalb war der Berbrecheußgevoffe des Herrn vo» Heiwald! Werder kehur zu seine» Wage» zurück jetzt erst schaute er mit prüfende« Blick auf das G. ficht de» jung» Mannes, der ihn biß her wenig interesfirt hatte. Ja. dies war ei» Berbrechergeficht! Diesem M»!che» konnte »au wohl einen Mord zntrau». Wie frech schauten die großen, tückisch», blangrüue» Auges ans den scharfen, gemeiiru Zügen her aus, ans de»» wilde Leidenschaft ihre tiefe» Spuren eiu^egrobe» hatte. Die Röche der Wangen rührte nicht unr von Luft und Soone her, fie war eine Folge häufige» Ei,»fies starker Gettäuke. W-rder, der scharfe Menschenkenner, der mit Recht stolz sei» kouni« ans sein» schnell» «nd richtig«, Blick, der jahrelang di« Verbrecherwelt riirig beobachtet batte, konnte keinen Zweifel mehr hegen. Di« llntersnchuug jetzt weiter sortznietz», war nicht räihlich Werder hatte anßerdem einen -ruderen brstiwwiru Plan, er uahm deshalb freudlich Abschied vou Bater Grawald, dann fuhr er weiter; gegen vier Uhr Nachmittags traf er auf dem StatiorShotr ein Er hatte daher volle Zeit, fich dis zur Sukuutt des Zuges von M**, auf deu er wartet«, »och rin paar Stündchen mtt Christian Braun, der ihn ausnehmend freundlich empfing, zu unterhatte». Herr Brau» hatte eine Vorliebe iür deu höflite» und liebenswürdige» Gast gefaßt, er leistete diesem, de, ih, »ieder einlod, »it Funden bei dem Mittagsmahl uud der gute» Flasche Wein Geiell'chatt; batte er ibn doch scheu fast auigrgebeu uud geglaubt, die Mörder der Diebrhaide würden auch Herrn Cornelius Steinerl deu Garaus mache». Er wurde »icht müde uach Neuigkeiten au» Bratling» zu sor'chrn und erst, als er mit diesen durch Werders bereitwillige Antworten völlig gesättigt war, ließ er fich nun auch seinerseits herbei, auf Werder- Fragen zu antworten. Der Polizeirath ging geraden Wegs auf sein Ziel los. „Eie fiud neulich so freundlich gewesen, Herr Brau»,* sagte er, .Sie haben wich durch Auskunft über die ver'chiedeor» Firmen in Weideu- hagen uud Beutlivgeu so trefflich unterstützt, daß ich auch heute Ihre Güte wieder iu Anspruch nehmen möchte.* „Stehe zu Diensten, Herr Steinert! Eiu so lieber Bast soll mich nicht zwei Mal fragen. Vertrauen Sie nur aus mich danu steh« ich Ihne» dafür, daß Sie iu dieser Gegend mtt keiuer schlechten Firma iu» Geschäft treten; natürlich hoffe ich auf strengste Dis kretion l* „Dies ist selbstverständlich, Herr Brauu! — Ich rechne daher auf eine offene Antwort, obgleich Ihnen dieselbe vielleicht nicht ganz leicht uud angenehm wird, denn fie betrifft di« Sach« Ihres Freunde». * „Ei, daS wäre?* „Ja, hören Sie. Ter junge Andres Grawald hat wich gestern in Bratlinge» besucht, er hat wir einen Posten Leinsamen aus Lieferung zum Kauf asgeboten, fordert aber Borousbe^rhlung. Kanu ich auf daS Geschäft eingeheu?' „Hm! Weiß Vater Grawald darum? Daun machen Sie jedes Geichätt. der ist für jede Summe gut.* „Nein, das ist'» ebeu! Der Andres Grawald stellt di« B«. dinguug, ich solle seinem Vater nicht» davon sagen. Den L-iosameu aber wolle er selbst aus senie» Mittel» von den Bauern aafkausen, vou deueo er ibn billig b>komme. Nun ist es mtt zweifelhaft, ob der junge Mann zuverlässig uud zadlnugssäbig ist.' „Bleiben Sie von dem Geschäft, Herr Steinert! Ich bin über zeugt, der Spitzbube will seinem eigenrn Bater deu Leinsamen stehlen!* , Meine» Sie wirklich ? Steht der junge Manu iu so schlechtem Ruf ?' .Leid-r! Leider! Der Vater Grawald hat Unglück mtt seiuru Kinder». Er, der rechtlichste, beste Menich v?n der Welt muß solche Kivder hadeu. Es ist eiu Jammer! Ader er 'elbst -st Schuld daran. Er -ft zu gmmüthig Nach d:u> Tode der Frau habe» die Kind» gar keioe Erziehung mehr gehabt; der Bater hat e» »ie über da> Her; gebracht, ihnen etwas zu sagen, da find fie denn als Rangen in die Höhe gewachsen.' „Hat Vater Grawald mehrere Kiuder?* „Er hat zwei Söhne uud «iue Tochter, der eine Sohn aber ist im vergangenen Jahre au rirem Nerveufieber gestorben; er war er» ebeuso wilder Taugenichts als der Andre», und auch die Tochter, die Liese, langt den Teniel nichts, fie liebelt mit jedem Bauern, der um in den Sterukrug kommt. De» meisten Kummer aber wach- der Andres dem Baier. Er hat nicht Last zur Arbeit, am liebste» treibt er fich auf der Jagd im Wald herum; der Herr vou He'wald, der auch ei» großer Jäger ist, nimmt de» »ich-svnhigen Buttch«» o>t mtt aus die Jagd »nd bestärkt ih» dadnrch mit leinem Aanltenzerleben * „Ter Andres ist also ott beim Hen» von Heiwald?' „Da ve.geht wohl keine Wo<te! Der souS so stolze Herr ist mtt dem uichtevntzi,,, Buria»-», d»n er der der Jagd gut gebeaucheo kann, so freundlich als wäre der Andres was recht». Den Andres aber zieht uoch etwa» andere«, al» dir Jegd, nach Gromdrrg. Die Mädchen in Keatliogen lach-» darüber, fie meinen, er sei in das schöne gnädige Franlei» verliebi!* „Der Schuft I ries Werder empört. „Nun, bas kann wa» ihm am Ende nicht verdenken,' sagte dagegen Herr Brau» sehr »big. „Schön genug ist ja di« Fe« vo« Growberg. Wäre nur der Andre» »icht solch' tölpelhafter Bursche uicht ei» Säufer, Spiele« uud Herumtreiber, der zu keiner Arbeit Lnst hat, sondern ei» fleißiger, ordentlicher Mensch, dann würbe viel leicht auch der Herr vou Heiwald »icht Neiu sage», deuo Bater Grawald wird einst de» Junge» ein schöne» Stück Geld hinterlaffe».* Fort,etzu>g folgt. LitterarifcheS. — Elias Regenwurm. Eine moralische Geschichte vo» H d'Sltona. Preis 1 SO Verlag vo» I v. Groningen, Annaberg. Ueber dieses originelle Buch schreibt eiu bekannter Dichter nnd Kri tiker: Ich muß gestehen, daß mich der eigenthümliche Titel einiger maßen befangen wachte, ja daß diese Besangenheit »och »icht schwand, nachdem ich einige Setten de- erste» Kapitel» dnrchgeleseu hatte, dl« ja allerdings eine gewisse Spannung Hervorrufen, doch aber der Vikmnlhnug Rann, geben, daß es sich hier lediglich »» die Lebenß- geschichte etnes obligaten Regenwurms handelt — ein Objekt, da» vielleiwl doch »icht so ganz besonder» fich znm Mittelpunkt einer 160 Seite» umfassenden Erzählung eignen dürste. Dann aber, beim Weiterleseu, trat mir immer kräftiger »nd urwüchsiger ein Hnmor, eiu« liebenswürdige, stet» zum hrrzhatte» Lachen reizende, aber nie mals verletzende Satire entgegen, daß ich da» Buch io einem Zuge durchleseu wußte, dann aber noch wieder einige Kapitel, z. B. das die Scene im Sperlingsnest, die LiedeSaffaire-de» Eandedalen Blafio» Zvatlje behandelnd« und »och einige wehr auffchlug, um mich nun noch einmal mit Mnße dieser originelle» Lectü-e hinzugedrn. Man hat geklagt, daß die hnmoristische Satire der Neuzeit fich ihre» harmlosen Charakter» entledigt Hobe, daß fie Wohl verstände zu Puckeln, aber doch jedesmal I» der Srele de» Leser» einen giftigen S-achel znrücklnsie. I» dem Autor de« „Elia» Regenwurm* lerne» wir einen Vertreter de» Humoristisch-Satirischen kenne», welcher unS be rufen erscheint, den Schriftsteller» diese« Ge.,re» den Weg z» zeige», wo sie die Hebel ihrer Kaust ansetzen wüsten, um z» amüiire» und zu belehren, ohne zugleich eine» Dorn in da» Gemü-H der Leser z» stoßen. Der Stil de« Bnchet ist vortrefflich abgerundet, ich habe selten eine so fleißige und stet» originelle Sprache gelesen. Tiotz des pikanten Beigeschmacks einzelner Stellen möchie ich da« Buch doch ganz besonders de» Damen empfehlen, die iu de, Frische ihrer Snschai-uag mehr wie jeder andere Theil d'r Leserwelt fich empfäng licher ze.gen bürsten für die bet aller Satire doch gemürhootle und stellenweise hochpoetische Darstellung-weise d'AItona's.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)