Suche löschen...
Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860925
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-25
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 25.09.1886
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sächsischer ein M223. — «. Iadr,a»A. WvunkmentSpreiS: Der unvarteiischr — jede« Wochentag Abend (mit dem Datum de» folgenden Tages) zur Versendung gelangende — Lender-Anzeiger mit Beiblätter« lostet monatlich vO Psg. bei den Ausgabestellen in Lhemnitz und de» Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 4633.) In» 2, u. 4. Quartal ersck ' )lanheft. bonnentru be)dAnzeiger». «erlag, Alexander Wiede, BnchdruAeret, Lhemnitz. Somabend, 2S. September 1888. JnsertionSprei»: Raum einer schmalm Lorpulzeü« 15 Pf-, Bevorzugte Stelle (Ispalt. Petitzelle) Sü Pf. D^iWieoerholung grober Anmmeeuß Bei BestellungenvonÄuSwärt»»oll mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Unparteiische tägliche Zeitung für Sachsen und Thüringen. Inserat.« nehmen außer der Be, Expedition die Annoncen-Bmeaux Expedition und »edakttonr Chemnitz, TheaterstraHe Xr. L. relegramm-Adr.: Wiche'» Anzeiger, E-annttz. FernsprechstelleNr- 135. KÄMcr: Täglich ein NnterhaUungsbliltt Md hW-ristislh illiistmtes SmrtilMiitt ^Lustige» Bilderbuch". r«. hier mch eine lleu lag, t zu hteu der war chter idle hem räu- ilner iideu wie Tr's »Pier und ich'» >auk- bie ater- oefie reise und Au. dem ießt. ere» sog«. de« seine der c'sche für Lele- klcht. ver- Nyp. mmt tahl« Auf. Um- »obti »tiou rurch ine« Aus. «heit »Pier düng atte» diese !ach» eiber »alte »eueu sacfi- de. aat». üder blieb, , an- rchen itlgen und aat». Unsere werthe« Most Vbonnente« ersuche« wlr, da» Abonnement für da» am 1. Oktober beginnende neue Quartal möglichst bis zu« 27. September erneuern z« wollen, damit in der Zusendung der Exemplare keine Unterbrechung eiutrltt. Bei verspätet hier eintrrffenden Post-AbonnementS-Bestellungen erhebt dir Post sür Nachliesrrung bereit» etschirnener Nummer» «ine Extra« gebühr von 10 Psg. Die Verlags-Expedition des Sächsischen LandeS-Anzeigers- Telegraphische Nachrichten. Vom 23. September. Berlin. Di« Bekaunimachnugeu betreffend die Verlängerung de» kleinen Belagerungszustände» sür Berlin und Umgegend, sowie sür Altona und Umßrgeud werden amtlich veröffentlicht. Köln. Erste Post von London vom 22 Morgen» anSgeblieben. Grund: Schiff ist in Osteud« nicht herangekommeu wegen ungünstiger Witterung im Kanal. Darmstadt. Der Großherzog ist mit Familie gestern Abend an» Oberbeffeu hierher zurückgekehrt, begleitet von de» Prinzessin Luise von Großbritannien, »rlchr seit dem 20. d. in Friedberg znm Besuche weilt. Hamburg. Der Postdampfer „Albingia" der Hambnrg- Amerikanische« Packetsahrt-Artiengrsellschast hat beute Nachmittag S Uhr Scilly tasfirt. Hamburg. Der Postdawpfer „Wefiphalla" de« Hamburg- «m,rikanischen Packetsahrt-Actienzesellschns» ist, von New-York kommend, heute früh 9 Uhr auf der Elbe eingetroffe». Rom. Di« Art und Weis«, wie die »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" die Mittheiluug, daß Italien und England Rrßland an der Besetzung Bnlgorien» verhindert hätten, dlmentirte, ist hier als eine Verhöhnung Italien» aufgrfaßt worden. Der Popolo Romano bemerkt, die »Norddeutsche Allgemein« Zeitung" habe dem gesunde« Menschenverstände entsagt, und der Diritto fragt, ob da» Berliner Blatt bei solchen Au»laflnngr« etwa inspirirt sei. Pest. In de« letzten 24 Stunde., find 57 Cholera-Erkank, v^gm und 11 Todesfälle vorgekomme«. Au» der Engrlifelder Irren anstatt wurden Hinte .Morgen 3 Erkrankungen angemeldet; soeben ersolgte die Anzeige, dH weitere 3 Personen erkrankt find. Bei« Militär ist 1 ErlranknngSsall vorgekomme». Haag. In der zweite« Kammer brachte der Finavzminlster da» Budget für 1887 ein, welche» ein Defizit von 17 Millionen ans« weist. Im Ordinarium beträgt da» Defizit 600,000 Gulden. Die Defizit» von 1884 bt» 1887 werden anf 26 Millionen angegeben. Späterhin ist »ine Anleihe erforderlich. Für 1887 dürste die Emis. sion einer schwebenden Schuld genüge«. Der Minister hält den Unanzstand für ziemlich befriedigend, da da» Ordinarium seit 1871 trotz der Vermehrung der Ausgaben sür Anleihen und sür öffentliche Arbeiten fast kein Defizit ausweist. Konstantiuopel. Die Proveuieuze» von der Dona« unter liege« nunmehr einer zehntägigen, anstatt der bisherigen fünftägige» Quarantäne. Do» deutsch-österreichische Bündniß. Al» im Herbst« de» Jahre» 1879, wenige Tag« nachdem Kaiser Wilhelm de» Zaren Alexander II. in «lexaudrowo begrüßt hatte. Fürst Bi-marck nuvrimnthet in Wie» erschien und mit dem Linker der an-wärtigr« Politik der babrbnrgische« Monarchie, dem Grafe« Juli»» Andraffy, ein Bündniß zwischen dem deutschen Reiche «nd Oesterreich-Ungar« zu Schutz und Trutz abschloß, da konnte Lord Salisbury diese Thatsache» unter de» lautesten Beifall der Böller Europa» im englischen Parlament« mit de» Worten der Bibel mit- theilen: Ich verkündig, euch groß« Freude! Seitdem hat da» Bündniß stet» als der Eckstein de» Frieden» in Europa gegolten; auch nachdem 1» der Zusammenkunft von Skiernewiecze da» russische Reich in den Bund anfgevomweu war, betrachtete« die Böller Deutschland» und Oesterreich Ungarn» den »wische» ihnen bestehenden engeren Verband «och als eine ganz besonder» starke Schutzwehr der europäische« Sicherheit, in welcher zugleich die Deutschen de» österreichische« Kaiser- staatr» rin« Gewähr sür die vom tschechisch»« Uebermnthe bedroht« national« Selbständigkeit gewannen. Der Bang der bulgarischen Ereignisse hat in Oesterreich Ungarn diese» frohe Vertrauen auf da» Bündniß mit Deutschland erschüttert. DI« öffentliche Meinung befürchtet eine allzngroße Nachgiebigkeit der deutschen Regierung gegenüber den «ngemeffenr« AnSdehunngSgrlüsteu de» Zarenreiche», welch, anf Kosten und znm Schaben der Lebe«»- iulerrffen Oisterreich» und i'ngarn» ihre Befriedigung suchen. E» wäre eine Vogel-Strauß.Politik, sich über di« durch vielerlei Anzeichen «nd Beweis« erhärtet« Thatsache zu tänschen, daß jenseits wie die»- leil» der Leitha ein« starke Verstimmung oder «in« wehmüthige Refig- Nation ob enttäuschter Hoffnungen sich geltend machte. Die Inter- Matio« i« ungarischen Parlament, von Horvath und Jranyi ringe- bracht, di« Reden der Grase» Banffy und Appvuhi, die Haltung der deutschen Press« Oesterreich» ebenso wie di« kann» «nterdrückte Schaden- srmde der Tschechen find nicht wegznlengnende Thatsache«. Und in Deutschland würde diese« Schmerz einen starke« Widerhall finden, treu« wirklich «ine Entfremdung zwischen de« beiden Nachdanelche» «ingitttte« wäre oder rintrete« müßte wegen Rußland«. Ist da» ab«, der Fall gewesen ober muß da» di, nothwendig« Folge de« »rutsch,« Politik sein? Die Antwort auf diese Frage kann nach unserem Ermeffen nur ei» entschiede» Nein! sei«. E» ist ebenso bezeichnend al» ersrenlich, wie man in den leite,, de« österreichische« Kreisen — und der »vgarischr Ministerpräsident soll im Wesentliche» mit Graf Kalnvky übereiuflimmru — über den Bestand de» deutsch-österreichischen Bündnisse» denkt. Da» hänfig zu Mciösen Kundgebungen benutzte Wiener „Frewdenblatt" bringt «ine» Artikel, der «ach Form «nd Inhalt hierüber sichere» Aufschluß z« S>be« geeignet ist. E» wird da »ngesähr Nachstehende» angeführt: Die Knndgrbnngrn der ungarische« Parlamentarier in der bnlgari- He, F,age seien insofrrn beachtenSwerth, al» sie dem Befühl« banger «Martnng An-brnck geben, welche» nahezu ganz Europa, auch die «Mischen politischen «reise ergriffen hätte. Jndeß könne nicht drin- gend genug rmpsohlr« werden, da» Verhältniß zu Deutschland, welche bereit» in de« beide« Völker« feste Wurzeln geschlagen, vor einer Behandlung zu bewahren, die da» Bnständniß de» Werthe» diese» Verhältnisse» beeinträchtigen müßte. E» sei schwierig, heute, ohne in die Treigntfl« der letzten Jahre eingeweiht zu sei», zu beurtheilen, welche Dienste da« Bündviß mit Dentschland zu« Erhaltung de» Frieden» bereit» geleistet. Dies« naturgemäße Bunde»ge»ossenschaft sei heute di« allein denkbare und dauerhafte nnd die einzige, von der zu erwarten, daß sie den Rrichslntneffen Oesterreich-Ungaru» gerecht werde. Durch die Berletznng der ReichSintereffe» würde« dir Kraft der Allianz und da» Politische Gewicht der in ihr vereinten Mächte eine Beeinträchtigung erleiden, welche nicht ohne Rückwirkung auf die großen Ziele de» mächtigen Friedentbündniffr» bleiben könnt«. E» sei zu hoffen, daß gerade in dieser Richtung die Beantwortung der Jäter« p-llationen Gelegenheit biete« werde, hie Besorgnisse, durch welche fi« veranlaßt, z« verscheuche« oder doch anf da» richtig« Maaß zuriickzu- sühreu, wo e» sich um die Pflicht handle, da» Interesse der Monarchie vor Verletzung zu wahre«, würde ein« befriedigende Erklärung nicht fehlen. Uedrigen» sei bisher von alle« Mächten Bulgarien dt« voll« Freiheit der nationalen Aetio» gewahrt worden und e» sei anzuneh- wen, daß Rußland seinen Triumph über den Fürsten Alexander nur nute« Achtung de» internationale« Rechte» auknützeu werde. Wir finden in diesen ««»lafsungen, welche hoffentlich ihren Zweck der Bernhiguug nicht verfehle« werden, eine werthvolle Er gänznng der Ausführungen der „Norbd. Allg. Ztg." über die deutsche Orieutpolitlk. Dieser Artikel ging, wa» wir zur überfichtlichrren Klarlegung hier eivfügen wollen, im Wesentlichen dahin, »daß eine feindselige Parteinahme Deutschland» gegen Rußland, ein Einschreiten der deutsche« Politik gegen eine Lage der Dinge, wie sie auf Grund de» Berliner Congresse» bi» znm September vorigen Jahre» in Bulgarien bestanden hat, zn« Entfremdung «nd schließlich znm Bruch mit Rußland sühre« kann, ohne daß sich anf dem Wege dahin «in schicklicher Moment zur Wiederanknüpfnng besserer Beziehungen finden werde" Hieraus glaube« wir entnehme« zn müssen, daß Rußland nicht beabsichtigt, seinen wiedererlangtm Einfluß auf Bulgarien auch auf da» jetzt in gewisse« Sinne mit Bulgarien verbundene Ost »nmelien euSzudehnen nnd daß dir deutsche Politik von diese, «nt haltsamkeit Rußland» siche« untenichiet ist. Am Schluß heißt e» dort: „Wenn anch nur bekannt wäre, daß England ernstlich uaä einem Partner suche, de« sich in Gemeinschast mit England dem russischen LinwaM (nämlich in Bulgarien, von dem di« „N «, Z." nicht glaubt, daß er beabsichtigt ist) z« widersetzen geneigt wäre, würde di« Situation eine ganz andere sein, als sie ist. Bisher habe« wlr nur wahrgenommen, »aß England nach einer Macht sucht, die diese Widersetzlichkeit allein nnd ohne England zu üben benit sei« möchte" Da» klingt doch ganz so, wie eine indirekte Aufforderung an England, eventuell in Gemeinschast mit einer anderen Macht in eine Aktion gegen Rußland einzntwten. In Petersburg wird man von dirsem Wink nicht ganz besonder» erbant sei«, in Wie» und Pest aber «m so «ehr. Man wird mit Recht darin ei««» Beweis er blicken, daß Fürst Bismarck fest entschlossen ist, einer Ausbreitung der Machtsphäre Rußland» aus der Balkanhalbinsel, welch« Oesterreich- Ungaru schädige, de« Weg zu verlegen. Anzeichen, daß der Pan- slavi»««» mit allen Hände« nach Bulgarien langt, sind genug vor handen: mau braucht nur die Stimmen der offiziösen und der volkrthümlichen Presse zu beachten, welche tagtäglich neu« Borwände zur Unzufriedenheit mit der gegenwärtige« Regierung in Bulgarien ansstöbern, um znm Einschreiten Rußland» eine« halbweg» triftigen Grnnd zu erhalten. Ein Berliner Torrespondent de» „Pefier Lloyd" faßt da» Ziel, da» Fürst Bismarck dnrch seine Politik erreicht «nd von dem er nicht abgehe» wird, in folgende Worte zusammen: „Rußland ist nnd bleibt auf die Geltendmachung seine« Einwirkung al» Signatar de» Berliner Frieden» angemieseu; ein Mehr ist ihm nicht zugrstandcu worden." In dieser Thatsache aber liegt auch der Beweis, daß Fürst Bi-marck, seiner Ausgabe al» Vermittler getreu, welcher die Interessen beider Kaisermächt« anf der Balkanhalbinsel in Einklang zu bringen such», keine»wrg» die Freundschaft Oesterreich- Ungarn» zu Gunsten Rußlands auch nur «m ein Titrlchen schmälern will. Zn dieser Erkenntniß wird man wie in Dentschland auch innerhalb de» Habsbnrgische» Reich» dnrchdringen und aus'» Nene allseitig in dem deutsch österreichischen Bündnis da» Fundament Europa» mit freudiger Zuversicht erdltcken. Politische Nurr-fcha«. Chemnitz, den 24. September. Deutsche- Reich. Di« ordentliche Wintersesfiou de» Reich», tage» wird nach übereinstimmenden Mittheilnngen, welche den Ab- geordneten während de, letzten Session ans Anfrage« an maßgebenden Stellen gemacht wurden, nicht vor Mitte Novemde« beginnen. Sehr zurückhaltend »are« die Rrgt«rnng»kr«isi anf weiter« Anfragen über den hauptsächlichen Inhalt de« Wintersesfio«. Insbesondere war über den Stand, in welche« sich di« Branntweinsteunpläne zur Zeit befinde», nicht» Genaue» in Erfahrung zn dringen. ES machte de« Eindrück, al» ob die Regierung selbst «och nicht wieder zu feste« Entschließungen In dieser Angrlerenhrit gelangt sei. — Einer der ersten Gegenständ«, welche« der B««de»rath bei seinem in Kurzem bevorstehenden Wiederznsammrntritt znr Erledigung bringe« wird, dürft« dir ««»Prägung der neuen Nickelmünz«« betreffen. Bekanntlich hat der Reichskanzler beim Bn«dr»rath beantragt, die hrrznstellende Nickelmünz« z« 20 Pfennig an» einer Lrgirnng von 25 Theilen Nickel «nd 75 Theilen Knpfer z« prägen; ans der Adler- seite der Münze die Mittelfläche zn vertiefe«, in der Mittelflächr den Adler «nd ans der Standfläche eine Verzierung von Eichenlaub an- znbringen. Zunächst solle« 5 Millionen Mark von der neue« Münze antgeprägt werden. — E» ist kein Zweifel, daß recht zahlreiche» politische» Persönlich, kette« In Oesterreich-Ungarn unheimlich zu Muthr geworden ist wegen der russische« Pläne im Balkan. E» liegt aber kein Grund vor, wir im Leitartikel de» Witteren anSgeführt wird, nun anch gegen die alte Freundschaft mit dem deutsche» Reiche mißtranisch z» werde». Wie die Dinge liege», mnß nn» die österreichisch - ungarische Ir,und- schast stet» am werthvollste« nnd jedenfalls kostbarer sein, al» die gute russische Nachbarschaft. In Sachen Rußland» müssen wir da» Trau, schau, wem?" stet» im Ang« behalte«. Da» österreichisch* deutsche Bündniß ist zu solid, al» daß e» durch de« bulgarische« Zwischenfall erschüttert werde» könnt«. Darüber kann man an de« Donau ganz srelenruhlg sein. — An» München wird mitgetheilt, daß in dem bi»herigrn KrankheitSznstande König Otto'» keine Aendernng ringet,eten, derselbe vielmehr noch apathischer als früher geworden ist. Der König nimmt keinerlei warme Speisen zu sich, er verzehrt diestlbr« kältest» großer Meng« nnd ost mitten tu der Nacht. Er führt laut« Selbst gespräch«, macht dabei lebhafte Gestikulationen und will möglichst unbehelligt sein. König Otto ist von mittlerer Größe, trägt blonde« Schunrr» und knrbelbart und hat «ine blaffe Grficht-sarbe. — Da» deutsche Nebm>g»geschwad«r ist anfgrlöst. Die Torvette Luise" geht «ach Kamerun. — Osficiö» wird berichtet, daß die Frag« der Sonntagsruhe m »ächsten Reichstage ebenfall» zur Berhaudluug komme» wertze nnd daß „die sehr umfangreiche« Arbeiten, welche dir Erhebungen auf die>«m Gebiet« und deren Prüfung durch die RelchSorgaq« ep» ordert haben," den Zweck haben, di« „Ueberzeugung" z« verbreiten^ „daß di« Regierung nicht in de« Lage ist, die Gesetzgebung in dem Umsang« aorzndehne«, wir r» im Reichstage von verschiedenen Seite« gefordert worden war." — An» einer länger« Besprechung der „Nordd. Allg. Ztg." über den Kösener Handwerkertag ist hervor« zuhrbru, daß da» der Regierung nahepebrude Blatt sich mit Ent« chiedeuheit gegen Zwangtinnnngen, sowie auch gegen di« Forderung de» allgemeinen Befähigungsnachweise» ausspricht. Oesterreich-Ungarn. Die „Wiener Ztg." veröffentlicht «ine kaiserliche Berorduuug betreffend dir Unzulässigkeit der Pfändung von Fahrb«tri«b»mittrlu für fremde Eisenbahnen. Di« Verordnung ent spricht dem während der vorletzte« ReichStagSsrsfiou beschlossenen deut schen Gesetz. — Die österreichisch^ Regierung hat im Ganze« 600.000 Repetiergewehre bestellt, die binnen fünf Jahren z« liefern find. Frankreich. Nachdem der Papst eingewilligt hat, die Er richtung einer Nuntiat«, in Peking «och etwa» zu verschieben, hat die Bnvgrtkowmissio« in Pari» beschlossen, den b«a«tragteu Abbruch de» diplomatischen Beziehungen zum Papst abzulehnen. E» bleibt also bei« Alten. — Anf der Insel Madagaskar drohen innere Un ruhe». Di« Franzosen werden auspaffen müssen, daß sie selbst nicht schließlich von de» beide« jetzt feindlichen Parteien der Eingeborenen angegriffen werde«. ^ England. Nachdem M AtÄvorlage Partiell» im Unterhaus« mit großer Mehrheit abgtzlehnt wortz» ist, wird der Schluß der Session kommenden Sonnabend etfolgen. In ihren Erklärungen dem Parla ment gegenüber hält die Megieruug an der Ansicht fest, daß de» bul garischen Frag, wegen, stürmst di« Sache sei, doch kau« wUttragende Konflikte eintreten würden. Sie habe die Hoffnung, daß AM einen friedlichen AuSgang nehmen werde. — De« „Reuter'scheu Barean" wird au» Mandalay in Birma gemeldet: AIS am Mittwoch Morgen die Thüren der öffentlichen Wohlthätigkeittanstalteu geöffnet wurden, «m Lebensmittel au die von der bekannten Ueberschwemmnng Be troffene« zu vertheile«, stürzte sich ei« Haufen Nothleidender gewalt sam gegen die Thüren, wobei 12 Personen zertrete« nnd getödtet «nd 6 verwundet wurde». Rußland. An» Petersburg wird gemeldet, dort sei nicht» Bestimmtes bekannt über ein Gerücht, «ach welche« der jnyge Groß» fürst'Thronfolger den Sultan besuchen wolle. — Der panslaviflischeu Moskauer Zeitung gehen di« Dinge in Bulgarien bei Weitem nicht schnell grnng. Da» Blatt will nicht, daß General Kaulbar». de» nach Sophia abgereist ist, dort al» einfacher diplomatischer Berttttek anftritt, Kaulbar» soll vielmehr den Bevollmächtigten spielen, der mit den Anhänger« Fürst Alexander» aufräumt. Di« „Mo»k. Ztg." meint, nur England werde gegen eine solche Roll« protestiren. Da irrt fi« sich aber doch l Oesterreich-Nugarn würde ganz gewiß sich da» nicht ohne Weiter«» gefalle« lassen, Kategorisch erklärt da» Blatt auch, nur ein entschieden »ussenfrrnndlicher Fürst dürfe den Thron be steigen Herr» Katkow scheint der Wladiwirorben jede« Rest von Mäßigung geraubt z« haben. — An» «arschan wird nach Wien be richtet, daß der Geueralqouverneur Gnrko an alle Brigadier» de» Befehl richtete, j, vier Geschütze f«ldkri«g»wäßig anSzurüsten nnd sich zum Abmarsch nach dem Süden bereit z« halten. Da» ist doch wohl ein« Ente. Spanien. Au» Madrid wird gemeldet, daß die Königin bek ihrer «nkunft am Dien-tag Abend mit lebhaften Ovationen empfangen worden ist. — Da» Leichenbegängniß der bei dem Ansstande gefallenen höheren Osfieier« hat unter großer Feierlichkeit stattgesunden. Die Ruhe ist jetzt völlig wiedrrhergestellt. All« Umstände deuten darauf hi», daß man e» mtt einem mißlungene», verzweigten Komplott« zu ihn« habe, dessen eigentlicher Urheber Rniz Zorilla ist. Verhaftet find bisher in Madrid 30 Civil- und 191 Militärpersoneu. Der unter Borfitz de« Königin abgrhaltene Ministerrath hat sich dahin entschiede», bei der jetzige» Politik zu verharre«, gleichzeitig jedoch Maßnahmen gegen di« Verbreitnng der republikanischen Bestrebnngen zu treffe». — Ein Tagesbefehl de» General,ouverueur» Pavia verbietet de» Zeitungen jede Meldung und jeden Kommentar über den Proeeß der Ansstäadische«, sowie jede Erörterung der Di»clpli« nnd der öffent« lichen Ordnung. Da» beweist am besten, wie «» in Madrid steht. — Eine Meldung au» Pari- sagt, Zorilla habe Pari», wo er zu letzt sich aufg,halten, verlassen. Die Generale Vilacauipa nud Gonzalez, welch« an der Spitz« der Revolntio« standen, sind gefangen. Orient. An» Bulgarien nicht» Neue». Die Regierung hat in einer langen Not« versncht, Rußland mild« zn stimmen und namentlich wiederholt belhenert, da» Urtheil über die angekiagteu Brnäther werde noch geraume Zeit ans sich warte« lasten. Di« Regierung wolle nicht» gegen Rußland unternehme«, sei vielmehr z« jede« mögliche« Entgegenkommen gern bereit. Da» find natürlich nur Alle» Worte. Ein« Entscheidung wird fallen, wen» General Kaulbar» in Sophia eingetroffe«. — Die Regiernng wird «tue Wiederwahl de» Fürsten Alexander dnrch die große National versammlung z» verhindern suchen, nachdem all« Großmächte ohne An»«ah«r davon abgerathen Eine solch« Wahl würde nur eine» scharfe» Konflikt und da- Eingreifen Rußland» heransbesch wären.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite