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Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.09.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188609088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860908
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-09
- Tag 1886-09-08
-
Monat
1886-09
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 08.09.1886
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Sächsischer Bandes-Anzeiger. Nr. 208. Mittwoch, 8. September 188S. dmch de» Schlpßhake» de» Zuge» zertrümmert Word«, während da» > NiS»Wt ZM ejup MMMf Dehrsachr Bnletzuugeu erlitten HL' ^Khend «a«^ Zittau KbttfW word»^ - he Platte auch dir " .klinik «chwe,verletzt« « «M ttdrud naL Litt, sei« Austomweu wohl sehr zweiAhA. , — Leipzig, 7. Septemder. Dar^Tageh-.' be Mchtt folgende»: »Hie in der heutigen Mumme» nuses H». tztt» .T«»huer Nachrichten' wledergeMne Notiz Lehrer» gasold enthält verschied,«, UurichWite«. «er, UÄlttdiiltigüng dt» Benannte« in der hiesige« Univrrfitä zu bestätige« ist. so ist dieselbe doch «Icht durch da» Polizeiamt,' sguder» .dnrch'dtq Rqth, zu dessen Reffort jeue Uuterdringnngen gehören," Ü- svlat. ED Hot sich ferner Herr Fasold ktineSweg» inbewußtlosp» Zn- HM« »Müden und haben auch nicht er-'dK'hHKr? -Wtt« Äs. schloß übt» feiste P«sö» gegeben. Herr Fasold hat vielmehr aus Be. tzdaeu ohne Lottere» sei«»« Naweu genau«» n«d seine» Wohnort ängegebe«, sowie auf da» Seite« de» betreffenden Beamte« Ä» ihn gerichtete Ersuchen seine Papier, vorgrlegt, «ach welchen die von ihm gemachte« Angaben al» vollständig richtig sich erwiesen haben. Herr Fasold gab an, daß er sich körperlich wir geistig u«wohl fühl« «»d bat selbst um sri,e Aufnahme in da» Krankenhaus. Nach Einholung tzezirk-ärzUiche» Gutachten» erfolgt, daraus seine Unterbringung in die Univerfitätrirreullinik »nd zwar lediglich zur Beobachtung. Derselbe wa, übrigen» «ach seinem geistigem Anstande vollkommen in der Lage, seinen Angehörigen von seine« Aufenthalte selbst Nachricht gebe» z« können «nd lag daher für den Rath keine Bera«laff«ng vor, die» z» thuu."' — Großenhain, 5. Septbr. Allgemein« Bestürzung erregte die gestern hie» ringrtroffenr Nachricht, daß der leblose Körper de» Inhaber» de» unter der Firma Karl Hauustri« hier bestehenden große» Eis,«« und Kurzwaarengeschäst» Loni» Kamgrad in der Elbe Hei Wehlen angrschwowme« fei. Derselbe hatte erst kürzlich die Schickert'sche Privatkaser«« angekauft und thril» zu NirderlagSräumeu, theil» zu Pikivatwohuuugen «wgebaut. Die Stadt verliert in ihm eine« über««» thätigen Geschäft»»»««. Nähere Umstände über den Todesfall find «och Unbekannt. — Nicht geringere Aufregung rief ein Feuer, da» gestern Borwittag 10 Vr Uhr iu de» Großenhainrr Web. stnhl- und Maschinenfabrik vorm. Anton Zschille, und zwar in de« mit leicht brennbare« Gegenstände« reich gefüllten Gebäude, da» die Tischlerwerkstatt «nd die Holzraspelei enthält, an»brach, hervor. Da», selbe branute in einer Stunde bi» auf dir Umfassungsmauern voll ständig an». Lauge schwebten die nächst gelegenen Hauptgebäude, Co»tor, Maschinen- «nd Kesselhaus und das große Schloffereigebäude in größter Gefahr, doch gelang r» ««serer gut orgauifirteu Feuerwehr, da» Feuer ans feinen Herd z« beschränken. Die Betriebsstörung, die übrigen» nur die Holzthril« der Maschinen berührt, wird hoffentlich nur rive kurze sein, doch trifft sie das Unternehmen gerade jetzt um so empfindlicher, al» dir Aufträge so bedenteude sind, daß bereit» seit Monate« da» Werk weit über die gewöhnlich« Arbeitszeit hinan» hat i« Gang« erhalten werden müssen. — Mittweida. Vor einiger Zeit wollte der Stadtrath da» bi»h«rige Institut de« Nachtpolizri reorganisiren «ud mehrere Schutz leute mit einem festen Gehalt anstelle«. Der Borschlag wurde jedoch von den Stadtverordnete» «icht angenommen, well er Ndch der Au- ficht eiuiger Herren «nicht im Interesse de» Technikum» liege". (?) Ob dieser Begründung soll, wie man hört, ei« allgemeiner Kopfschütteln im Technikum selbst entstanden sein, well nämlich diese Frruude de» Technikum», wie e» doch nahrliegend gewesen wäre, nicht einmal die Ansicht de» Directorium» eingefordert hatten. — Wechselbnrg, 6. September. Hent« fand die Einweihung de» «tuen Schulgebäude» in Gegenwart de» Vertreter der Königlichen Behörden, de» Schulvorstande», de» Kirchenvorstaude» und vieler Ge Mkindeglirde« ln feierlicher Weis, statt. — Plauen, 6. September. Die zwei schon auch von «u» Mehrfach geuanuten Schulknabeu Gebrüder G. hier habe», wie ermittelt worden ist, in Gemeinschaft mit vier anderen hiesigen Schnlknabe« außer de» bereit» witgetheilteu vielen Diebstählen «och 11 weitere Diebstähle iu der Stadt, iez. auf dem Lande verübt. Unter andere« Gegenständen habe« sie in einem Dorf« eine Orgelpfeife entwendet Sie haben ferner zum Spaße Kar toffeln ausgemacht und verworfen, Bäume beschädigt und abge brochen, vameutlich aber de« Gärten, «m zu stehlen, mehrfache Besuch« abgrstattet. Die verwahrloste« Knaben Gebrüder G. werden Aus Srah u«d Ferm — Fürstliche Knauserei. Zwei 80jährige Männer, die ihr ganze» Leben im Dienst der Orleans zugebracht, erhielten von de« Grasen von Pari» 1 Fr. Id L. täglich. Seitdem der Graf anSgewiesru, hat «, diese Pension gestrichen. — Ei« Erzbischof von Banditen entführt. Wie die Athener Blätter melden, hatten griechische Banditen den greisen Erz bischof von Elaffona in Makedonien entführt und forderten sür ihn ei« Lösegeld von 100,000 Franc». Indessen wird aus Salonichi telegraphirt, di« Pforte habe sogleich ei« Trupprn-Detachemeut von 800 Mann a»fgebote«, da» dir Banditen verfolgte und ergriff, wobei r» a«f beide« Leiten einige Tobte und Berwnndete gab. Die Banditen mußte« so ihre Beute wieder fahren lassen. — Sehr hohe» Alter. In St. Gingolph (Hochsawoyeu) ist eine Fra» Richard ged. Dietrich gestorben, die 1760 in Basel ge- boren, also 126 Jahre alt geworden ist. Sie wa» schon 1782 verheirathet «nd verwählte sich in 3 Ehe mit Richard, der 1789 im Gefecht von Sranholtz bei Bern fiel. Die Fran las bi» zum Atter von 109 Jahren ohne Brille. Während ihrer letzten 10 Lebensjahre schlief sie fast immer. — In Darmstadt findet dir Jahresversammlung deutscher Forstmänner statt. Der Großherzog wohnte der Moutagtfitzuug bei und empfing di» Mitglieder im Jagdschloss« Krauichpei«. Abend» fand Extravorstellnug i« Theater bei freiem Entree statt. — Der Hitzschlag bei den Manövern. Di« Preußischen Garden sollen dürch die Hitze beim Manöver sehr gelitten haben Vom 3. Gardereglmeut sollen 12b Manu «»gefalle« sei«, «ehrrre Mannschaften und rin Osfieier sollen ge- porbensein. Lei den Manövern ««weit Oettr,»dorf in Thüringen fiud infolge der großen Hitze gleichfalls fünf Füsiliere vom 36. Regiment uud einer vom 71. Infanterie.Regiment verschieden. Mehrere Ander« liege« noch krank darnieder. Bei Auma ist rin Untrrosfieler der Weißenfelser Unterosficierschnle am Hitzschlag ge storben. Die im Kreise Beckum manövrirenden Truppen haben unter der drückenden Hitze gleichfalls sehr zn leide». BI» jetzt find siebe« Soldaten, de« 26. Jnsauteriebrigade angehörrnd, dem Hitz schlag erlegen. — Den Flottenmanövern widmet man iu den iutrresslrten Kreisen eine ganz besondere Theil«,hme. LS soll sich bei denen, vrlche gegenwärtig i« der Ostsee Unter Bice-Admiral Wickede statt- finde«, «w eine neue, von dem genannte« Admiral auSgearbeitet« Taktik handeln, von der man sich ganz besondere Erfolg« verspricht. Dir Manöver werden unter Anwendung de» eleetrischen Lichte» auch Nacht» anlgesührt und solle« bezüglich de» Torpedokriege» z« Über raschenden Wahrnehmungen geführt habe«. — An» Württemberg. In Stuttgart hat sich ein Lehrling am Tunnel gegen Feuerbach z« auf di« Schienen gelegt und sich vom Eiserrbahuzng überfahre« lasse«. Die erlitten«« Brrlrtznuge« waren nicht sofort tödtlich, doch werden sie voransfichtlich den Tod im Ge- dcmnächst i« eine einer anhaltenden Mittag üüir unser»« chte"Ab,ühlung. ErzieheuMnfl alt eingelirfert werden. — Pach ' " ' «den Hi< drücken^« "Hitze «»Und sich endlich gestern Stadt ei« wohlthWae» Gewitter, H-» dir sows« anSgiebigrn Regen, »Verding» anch lt bekaput, hgt Her Letztere jedoch keine« «rn«pH»wertheu Schaden verursach». — Der hiesige Gjadtrath macht bekannt, dH der Waffechylch iu den Bassin» der beide» städtischen Wasserleitungen in den letzten Tagen ein ansfallend «trdrigrr gewor- den ist, und ersucht die Einwohnerschaft, die Verwendung von Lotung»Wasser z« gewerblichen Zwecken möglichst zu beschränken, , tzothreH die Benutzung de» Wassert z»m Garten» «nd Spaßen- wrenaeu bi» ans Weitere» verboten wird. Zugleich wird mit grtheiu, daß einige vsseSliche "Ständer schon einstweilen gesperrt find und daß ferner -ei andauernder warmer Witterung anch den übrigen Wasserständern da» Wasser entzogen werde« wird. Li« heut« Vormittag hie« anfgttreteue» wohlthätige» Gewitter mit starke« Regen güssen hat den Quellen der Wasserleitungen hoffentlich wieder «rne Nahrnug zugeführt. Die Beschaffung einer neue« Wasserleitung oder dir Erwelternng der bereit» vorhandenen Leitungen wird aber eine» der ersten Ziele der städtischen Behörde sei». — OelSnitz i. B., 5. September. Der heutige Sonntag war sür die Gemeind« Unter trieb el kein Tag der Ruhe und stiller Feier, denn schon Vormittag» 11 Uhr zogen sich mehrere Gewitter i« Thale zusammen, die bald darauf nicht nnr von Hagel und einem wolkenbruch- artige« Regen begleitet waren, sondern auch durch einige Blitzschläge die Bewohner iu große Angst «ud Schrecken setzten. Um V-1 Uhr schlug der Blitz ln die Scheune de» Gutsbesitzer» Ed. Geipel und zündete. Und während nun die bald herbeigerilten Spritzenmauu- schasteu mit größter Anstrengung und Aufopferung da» Wohn« und die benachbarten Gebäude, sämmtlich mit ganz weicher Dachung, zn retten suchten, schlug der Blitz ans der entgegengesetzten Seite des Dorfe» in di« Scheune de» Bruder» Heinr. Geipel und zündet«, sodaß innerhalb einer halbe» Stunde zwei Brände im llntrrdorfe durch Blitzschlag entstanden waren. Die Spritzenlente konnten nicht von der Stätte de» ersten Braudunglücke» weiche», da dort Wege« der ganz nahe« Nachbargebäude mit nur welcher Dachung die größt« Ge- fahr vorhanden war, und so war nach 3 Uhr da» zweite Gut sammt Nebengebäuden ein Raub der Flammen geworden. Da» Bieh und die Möbel wurden glücklicherweise gerettet, doch ist der ganze hübsche Lrntevorrath dahin, weil auch hier schon Alle» «iugeheimst ist «nd nächsten Sonntag bereit» da» Erntedankfest abgrhalten werden soll. Die herbeigerilten Spritzenmaunschafte« von Lauterbach »ud Böseubrunu konnten leider «icht» mehr retten. Doch ist der erst« Brand auf die Scheune beschränkt geblieben. Versichert hatte keiner der Besitzer. — Durch die große Eile, mit welcher bei« AnSräumen vorgrgangeu werden wnßte, find die geretteten Stücke arg beschädigt. Anch hat da» große Wasser ans Feldern uud Wiese» ebenfalls Schaden äuge- richtet, einige Bewohner wußten mit dem Vieh da» Hau» verlassen Da» ganze Thal stand in kurzer Zeit unter Wasser und glich einem See. Anch in ein« Wäschestauge, ganz in de« Nähr eine» Hanse» fuhr ein Blitz. — Klingenthal. Um Sountag, 5. September, Mittags entlud sich ei« heftige» Gewitter im Zwotathale, wobei «» sich ereignete, daß ei» Blitzstrahl herniederfuhr uud in ein auf dem Felde dicht au der böhmischen Grenze zwischen Klingenthal uud Markhausen befind liche» Gefährt eiuschlug. Merkwürdiger Weise war von de» Be- spanuuug «ur die «ine Kuh iodt, während die ander« uuverletzt blieb. Leider wurden von de« am Wage« beschäftigte« Menschen auch zwe Mänuer vom Strahle getroffen, der eine war schwer betäubt, der andere wurde stark im Gesicht, namentlich an den Augen verletzt. — Di« Berbindnngsstrecke Klingeuthal-Gra-litz ist schon so weit fertig, daß Bauzüge di« Strecke bereit» befahre«. — Zwickau, 6. September. Bei dem heute Nachmittag von Süden kommende« Gewitter, welche» von starkem Regen «nd einzelnen Schloßen begleitet war. schlug der Blitz in da» Thurwgebäude au Rittergut Thanhof. Derselbe hat außer einigen Mauerbeschädigun»eu weiteren Schaden «icht angerichtet. Zwei Tauben wurden todt ans gefunden. — Geyer, 6. September. »Nnr 8 Tage noch solche» Wetter, denn da reift «» Tag uud Nach», dann ist di« Ernte geborgen," hört mau die FeldgrundstückSbesitzrr sich äußern. Eine» Spätsommer» mit solch anhaltend schönem Wetter, dabei eine« Wärme, wie sie selten in folge haben. Furcht vor Straf« war da» Motiv der schrecklichen That. — In Balingen fand die Sedanfeier am 2. d. einen traurige» Abschluß: beim Feuerwerk uud Freudenschießen de» Abend» wurde die 17jährige Keffelmüller»-Tochter Köthchen Stotz durch eine» Re volverschuß — wie man annimmt von einem Lehrling an» Uuvor fichtigkeit — getödtet. — In de« Etablissement der „Süddeutschen Bouwwoll.Juduflrie" in Kuchen geschah am 3. d. «in gräßliche» Un> glück. Einem jüngeren Arbeiter au» Donzdorf wurde nämlich beim Rückwärt»gehen de» Spinnwagen» der obere Theil de» Kopfe» sörm lich abgerissen. — Ein neuer Milliouenprozeß. Die Marches» Scott iu Piacensa, Besitzerin eine» großen Vermögen», verlor ihre« einzigen Sohn durch einen Unglücksfall, der ihre Nerve» derart augriff, daß sie sich in zwei kleine Zimmer zurückzog »nd nur eine alt« Dienerin bei sich behielt. Ihre Jahre»reute, 400000 Lire, nah« sie iu Em pfang, quittirte, wachte Päckchen zn 20000, 30000, 60000 Lire daran» nvd steckte sie unter die Ziegel de» aufgnisseuen Fußboden», hinter die Bilderrahwe«, «nt» die Matratze« und in allerlei Schränke. Dann aber bekümmerte sie sich weiter nicht darnm. Al» man nach de« Tode der Marchesa de« Nachlaß aufnahm, fehlte ungefähr «ine vtillion. Der frühere Portier und Kutscher der Marchesa mit fün Anverwandten stnd geständig» de» Raub getheilt zu habe«. — Verzweifelte Eholera-Nachrichte» treffen au» Neapel ein. In Tone Annunziata brach die Krankheit mit großer Heftigkeit an». Da» letzte Bulletin weist 30 Kranke und 18 Tobte auf. Bewaffnet« Bauer» wehren der Behörde und den Aerzte« den Zutritt. — Tin eigenartiger Unfall hat sich kürzlich ans de» Bahnhof in Oldenburg zugetragen. Stand da im Schuppen eine Lokomotive zum Lblühten. Sie verfügte noch über zwei Atmosphären. Auf unaufgeklärte Weise setzte sie sich plötzlich in Bewegung uud nahm unterwegs noch zwei auf dem Geleise stehende, mit Manöver, gepäck beladene Wagen mit. Der ganze Train ging anf da» Thor lo», durch welche» da» Bahuhosrtenaiu abgesperrt wird, durchbrach die dicken eisernen Stäbe uud betrat die Straße. Znm Glück hatte die Lolomotiv« nicht genug Kraft, um anch noch die gegenüber liege», de« Häuser z« erreichen. Mitten auf dem Straßenpflaste» blieb sie mit ihren Wagen stehen. Da» alarmirte Bahnpersoual vermochte erst nach langer Arbeit den sonderbaren Train wieder znrückzndesördern. — Li» Aufsehen erregender Vorfall hat sich am 2. September in Genf ereignet. Ein junge Italienerin war in da» RepanrattonSlokal eine» Gasthofe» «ingetrete», um zu frühstücke«, führte sich aber dabei so unanständig aus, daß sie vor die Thür ge bracht wurde. Nachmittag» V-2 Uhr kehrte die Dame in da» Local zurück und wünschte den Besitzer de» Gasthofe» zu sprechen. Al» dieser erschien, verlangt« sie Genugthunng für den ihr am Bormittag angethaneu Schimpf und feuerte, da ihr solche verweigert wurde, einen Revolver ans de« Herrn de» Hause» ab, welcher glücklicherweise nicht getroffen wurde, sie schnell packte «nd zu Boden drückte, wob i da» wüthende Frauenzimmer «och zwei Mal feuerte, ohne daß irgend unser«« OberMtbirge wahrgenowmen wnrdr, wissen sich di« älteste» Leute nicht zu «Muern. Zwar ist iyr Sommer von 1842 w««n ' '»er Mime uud Trockenheit bekannt, doch zog sich damal» da» tzne Mcjt,r nicht -iS in den September Wein. Die Wistewng iß de« Aeldfrüchte« zjr statten gekommen, die Körnerfrüchte verspreche» einen reichen E»trag. auch die Kartoffeln find grratheu und lasse« iu Bezug auf Schmackhaftigkeit nicht» zu wünsche» Hrig. freilich erhofft« »an anf verschiedenes, Feldern einen reichlicheren Ertrag; nnr die Futterfrüchle al» Kraut uud Grummet haben durch di« anhaltende Trockenheit gelitten. — Ehrenfrieder»dorf, 5. September. Am heutigen Tag« feierte dp hiesige Tnpwereln sein 26 jährige» Jubiläum, welche», de- güvfilgt vom^chouske« Wetter, unter zahlreicher Betheiligung programm mäßig stattsaud. Sympathisch berührte die Begrüßungsrede de» Bürgermeister Rüder, wie anch die kernige Festrede de» k. vr. Wolf. Bor affe« wuxhe die Mnflpriege für ihre anerkennende« Leistungen, wie anch den Mitgliedern sür ihre exakte AuSführuug de» Lampion», reizen am Abeüb^ölle Anerkennung zu Theil. Die Festjungfrane» beschenkten die Fahne mit einer kostbaren Schleife. — An nab erg, 6. September. Bet dem heute Nachmittag in hiesige» Gegend ausgetretenen Giwitter schlug der Blitz gegen 2 Uhr iu die Scheune de» Gutsbesitzer» Naumann im obere» KönigSwalde und brannte dieselbe alsbald nieder. — Zschopau. Am Sonntag Vormittag unternahm die hiesige Bodemer'sche Fabrik-Fenerwehr im Verein mit der freiwilligen Turner- Feuerwehr zu Chemnitz (beide zum Chemnitzer Gan gehörig) «ine größer« Hebung. Auf ergangene Einladung schloß sich auch unsere freiwillige Jenrrwehr (zum Aunabeiger Bau gehörig) an. Al» Brand« objrkt war da» Bodemer'sche Fabrik-Etablissement in Aussicht genommen. Die Hebungen wurde« mit größter Schlagfertigkelt anSgeführt «nd die zahlreichen Zuschauer folgten den Exereitie« mit größtem In- tereffe. Für de« Nachmittag wurde «I« Ansflng «ach dem nahen Wilischthal «nternomml«. Nachdem einig« Stunden in animirtester Weise vergangen, wurde gegen Abend der Rückmarsch angetrete«. Während di« Hebungen ohne jeden Unfall abliefen, stürzte ein elf jähriger Knabe beim Abmärsche der Fenerwehre» vom „Bergschlößchen" so unglücklich, daß sich derselbe eine« Armbruch znzog. — Frankenberg, 6. September. Am gestrigen Sonntag Vormittag mischte sich in da» 9 - Uhr - Schlagen der Ton der Feuer glocke, Unheil in der Stadt verkündend. Di« schnell zur Hilfe eilenden Feuerwehren fanden in der Klingbach einen gefährliche« Feuerherd, der z« eiserner Arbeit zwang, um den Brand, der hell an» den Dachungen zweier Häuser anfloderte, zu localisire». Im Haus« de» Schnhmachermeister» Friebrl war in einer an eine Mlethrpartei abge gebenen Schlalkamwer im Dachranm der Brand entstanden. Mau sagt, ein 4jährlger Knabe habe Salonfeuerwerk zu Hände» gehabt «nd spielend dasselbe entzündet, woraus im Nu Stroh und Betten in Heller Gluth gestanden uud di« gierigen Flammen sich mit blitz artiger Geschwindigkeit sowohl über da» Frievelsche Dach, wie über die oberen Räume de» angrenzende» Oehmeschen Hanse» verbreitet haben. Namentlich da» letztere Han» bot den Flammen reichliche Nahrung «nd so war e» den Bewohnern beider Häuser kaum möglich, die nöthigsteu Mobilien und Effecten z« retten. Im Frirbelscheu Hanse mußte sogar de» Besitzer» Sohn, weil die Treppe zu den Dachränweo i» rapider Schnelligkeit vernichtet war, sich durch einen Sprung vom Dache au» in den Hof retten, woselbst Feuerwehrleute eine Matratze zur Abmilderung der Wucht de» Sprunge» auflegten. Der Jüngling ist mit leichter Handverletznug davongrkommeu. Inner halb zweier Stunden gelang e», trotz der Glühhitze, welche die Brand stellen und deren nächste Nähe umgab, den Feuerwehren, ihre Haupt arbeit zu bewältigen und den dann eintretendeu Feuerwachmannschasten die Herde zum Ablöschen zu überlassen. Sin kleine» Wachkommaudo hatte die ganze Nacht hiudnrch Dienst zu thun. Da» «ach dem Stadt berg aufwärts «Schstgelegene Hau», da» erst kürzlich «inen neue» Brandgiebel erhalten, gebot — dank dieser Verbesserung — dem Brand eine Grenze, obwohl da» Dach z» wiederholten Malen zu brenne« begann. Zur Versicherung konnte da» Befitzthu« keiner einzigeu der durch den Brand obdachlos gewordenen fast ausschließlich «ubemittelteu 12 Familien mit inSgesammt 51 Köpfen angenommen werden. Die abgebrannten Häuser waren die beiden letzten auf der rechten Sette der Klingbach, an welchen der Weg «ach dem Schlacht hof und nach dem Dammweg vorüberführt. Jemand von den vielen Anwesenden verletzt wurde. Die Dame fitzt jetzt in Hast «vd sieht ihrer Bestrafnng entgegen. Die drei Kugeln fanden sich plattgedrückt später In de» Bänden vor. — Brand. I» vorgestriger Nacht brach iu dem von zahl reichen Gefangenen besetzten Zuchthause in der Vorstadt Au bei München rin bedeutende» Feuer au», durch welche» der Dachstnhl und die Kirche der Anstalt vollständig zerstört wurden. Die Ursache der Entstehung de» Feuer» ist nicht bekannt. Berunglückt ist Niemand. — Di« Mutter erschlage». In Wurzach hat der dort sich aufhavende Rechtsanwalt Riedle am 1. September seine Mutter erschlag««. Er vollbrachte die That in eine« Anfall von Geistes störung und wurde zunächst in eine Jrrenzelle de» Leutkircher Spital» untergebracht. — Eine große Anzahl von Unterschlagungen hat sich ein Briefträger iu Tabarz in Thann«« zu Schulden kommen lassen. Sr nahm Posteinzählnngen-in Empfang, unterließ e» aber, dieselben zu buchen. Selbst die daraus bezüglichen Korrespondenzen vernichtete der gewissenlose Mensch. Da» veruntreute Geld verwendet« er in seinem Nutzen. Auch die Ortrkrankenkafle. deren Kasfirer er war, hat er «m eine beträchtliche Summe bestohlen. Dl« Kranken kasse wird wohl da» Nachsehen haben, da di« Postdirektion auf sämmtliche Mobilien de» auf Schloß Teuurberg Jnhaftirteu Beschlag gelegt hat. — Kleine Tagernotizen. In Bruneck (Tirol) ist der Postexpeditor Josef Steiner ermordet uud die Amtskaffe mit 1500 fl. geraubt worden. Der THSter ist verhaftet. — Der an» Schaff- Hausen entwichene, wegen Betrug» versolgte Bankier Stier«« wurde in Tunt» dingfest gemacht und sollte in Marseille au die schweizerische Polizei abgeliefert werden. ES gelang ihm aber, daselbst zu ent wischen. — Da» Erdbeben vom 27. August wurde auch in Tessin verspürt, so iu Resegna, Brffo, Meudrtsio, Ligorurtlo, Stablo rc. Die Siöße ginge« von West nach Ost. Auch au» Bern, Freiburg, Luzern komme» Berichte über leicht« Erdbeben. — Die Exkaiserin Eugenie soll den größten Theil ihre» Brrwögen» de» jüngsten Tochter der Königin von England vermacht haben. Einer großen Anzahl ihrer Anhänger hat sie die Pension entzogen. — Anf de» 7700 Fuß hohen Sänti» iu Appenzell wird eine elektrische Bah» gebant. — Die Eisenbahnbrückt über den Missouri in Port Leaven- «orth, da» einzige BerbindungSmittel sür die Thicago-Rock-Jrland- nnd Pazifik-Eisenbahn nach Leavenworth, ist abgebrannt. S. «lasse der 110. König!. Sachs. Landes-Lotterie. 1. Ziehungstag: Montag, den 6. September 1886. (Ohne Bewähr.) SO««« Mark aus Nr.: 20392. »«««O Mark auf Nr.: 74830. ,S««Q Mark aus Nr.: 6957b. »«««« Mark aus Nr.: 61792. S««»« Mark auf Nr.: 15392 36027 52759. »«O« Mark auf Nr.: 31881 46365 65430 69450 73429 89993 9641» 96705 97786.
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