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V. edt di» in« 47. Jahrgang Dienstag, den 21. April 1885 Ar. 47 n, werden. Nach Angra Pequena ist Landrichter Göhring denen die Uebermittelung von Befehlen an die Gene- — so meint unser Gewährsmann — „nicht zur Besserung der Beziehungen zwischen Deutsch- rate der chinesischen Truppen verbunden ist; die Aus land und Zanzibar beiträgt, läßt sich denken. Aber l führung der Friedenspräliminarien wird dadurch in Feuilleton. kachle. Sette«- : Hew Sette«- Meier. : Heer irchlich« Sette«- mit »e» «erde» dt» Mama» VtiMvech «. Freit«, «Ui, «l-en»»u»«» »g teste»: »le 1sp«lt Zelle 1b M. UM« St»,«simdtr tische »nser gleich» atritt-- der j» ndmen ta«d. Konsul thäkig war, zum Gouverneur von Kamerun er- i nannt worden. Demselben wird Referendar v. Puttkamer, der Sohn des preußischen Ministers, als AdlatuS beigegeben Pastor, te nn» stör vr. Kleben» rt vor Kinder- Lieschs dmahl«- Lor». (Ther- von L. Stift«- r Liker e, Kon- Pastor >be»d- hte un» !Sdieust. n Ken- Herr Stift«. Leichte SWer. i2 Uhr hier. ,ft Uhr Leichte Borm. (Lho» che dich tichter.) Richter. Soast. iupeiiu- te un» .,O wie )e» i'ie» »r Herr Bloch- rgotte«. Mitt. rmirte» Post« mg mit 8a»e». )ei selbe. 8 Uhr Roch». V d, Beichte r Archi- r Herr her '/»» md die te und Milt. Archi- >r Herr Post »och et», G« »Sh. »,» KL Wz Itr u dieser Vorfall" Ihnen, mir seiner Zeit von Ihrer Absicht über die Verwendung der Spenden Mittheilung zu machen." Durch eine kaiserliche KabineltSordre vom 13 April sind die Statuten der „Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwestafrika" genehmigt worden. Nach H 1 der Statuten verfolgt die neu gegründete Gesellschaft den Zweck, „die von Herrn F. A. C. Lüderitz in Südwest- asrika erworbenen, unter dem Schutze des deutschen Reiches stehenden Ländereien käuflich zu übernehmen und durch weitere Land-Erwerbungen zu vergrößern, die Grundbesitzungen und Bergwerke durch Expeditio nen und Untersuchungen zu erforschen und daS be treffende Gebiet für industrielle Unternehmungen, sowie für deutsche Ansiedlungen vorzubereiten." Nach § 2 der Statuten beläuft sich daS Vermögen der Gesellschaft zur Zeit auf 800,000 Mark, welche durch Einlagen aufgebracht sind. Das Kapital kann jedoch auf Be schluß des VerwaltungsratheS bis auf 1,200.000 Mark und darüber hinaus auf Beschluß der General-Ver sammlung durch Annahme neuer Einlagen erhöht wer den. Nach § 15 der Statuten wird die Aufsicht über die Gesellschaft von den preußischen Ministern für Handel und Gewerbe und des Innern geführt. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Berlin. — Wie der . Hamburger Korre spondent" erfährt, ist Freiherr von Soden, welcher früher in der Havanna und zuletzt in Petersburg als Hrr»«n «e»fta« ft «et»»« S«ßo 4. Dtenfta«, «werft«, E* Ommade«» getreten, ob nicht die Impfung nur mit Thier-Lymphe allgemein durchgeführt und eine einheitlich geordnete Ueberwachung der Thätigkeit der Jmpfärzte in's Leben gerufen werden solle. Der Einführung der Impfung mit Thier-Lymphe stellte sich anfangs der Umstand hin dernd entgegen, daß die unsichere Wirkung der letzteren ihre Verwendung zu Maffenimpfungen nicht zuließ. Nunmehr ist jedoch ein Verfahren gefunden worden, welches obiges Bedenken zu beseitigen geeignet scheint." Worin dieses Verfahren besteht, wird in dem Kom- missionS-Brrichte allerdings nicht näher angegeben; auf jeden Fall steht aber auf Grund des obigen Gutachtens z» hoffen, daß der Impfzwang — und das ist für uns die Hauptsache — zum Segen deS deutschen Volkes in Kraft bleiben wird. Der deutsche Kaiser hat an den Reichskanzler Fürsten Bismarck folgendes Handschreiben gerichtet: »Ich habe auS Ihrem Berichte vom 4. d. M. zu meiner Freude ersehen, daß von einem auS Deutschen aller Stände bestehenden Konnte durch Sammlungen im ganzen Deutschen Reiche die Summe von 1,200,000 Mark aufgebracht und aus Anlaß Ihres 70jährigen Geburtstage- am I. April d. I. Ihnen an diesem Tage für öffentliche Zwecke zur Verfügung gestellt wor den ist. Ihrem Anträge entsprechend, will ich Sie hierdurch gern ermächtigen, obige Summe, sowie die zu erwartende«, gegenwärtig noch ausstehenden weiteren Ergebnisse der Sammlung anzunehmen und überlasse eS kwahl«- . Vorm. Nachher e. (Ler r weidet hiiudel; Icht'gen Mittag» ' rmirtr» h. (Der n Feu» cche,o.) alt der Bonn. Borm, mitten: auS Metz als Gouverneur designirt, während Assessor Falkenthal demnächst Berlin verläßt, um sich in gleicher Eigenschaft nach Togo zu begeben. Wie der Vertreter der „Gesellschaft für deutsche Kolonisation" in Zanzibar, namenS Jühlcke, mittheilt, ist daS »er einigen Wochen aufgetauchte Gerücht von der Aufhissung der deutschen Flagge an der Sumali- Küste völlig unbegründet. Jühlcke glaubt diese- Gerücht darauf zurückführen zu sollen, daß die deutsche Kor vette „Gneisenau" einen Besuch in Lamoo machte, jedoch nur um daselbst die deutsche Flagge zu zeigen. Nach dem Kapitän Schering, der Kommandant der genannten Korvette, eine Abtheilung Matrosen, die bis an die Zähne bewaffnet waren, ans Land geschickt hatte, begab er sich selbst zum einheimischen Gouverneur, um ihn zu begrüßen. Trotz deS formell freundlichen Empfange-, der ihm zu Theil wurde, waren während dieses Be suche- die Mündungen der an der Küste aufgestellten Geschütze auf daS deutsche Schiff gerichtet. „Daß v. die er mir nicht »äher erklären könne. Er habe sich eine Zeit lang mit dem Gedanken getragen, sie zur Frau zu nehmen und demselben auch in einer schwachen Stunde ihr gegenüber Ausdruck gegeben. Von da ab habe mein Vater keine Ruhe mehr gehabt und bald habe Sabine sich in einer Weise betragen, daß an die Stelle seiner anfänglichen Zuneigung ein immer mehr sich steigernder Widerwille getreten und der Ent schluß in ihm gereift sei, sich ihrer auf alle Fälle zu entledigen. Wie eine Erlösung habe er eS begrüßt, st ich in das Hau- gekommen und ihm dadurch Gelegen heit gegeben war, der Sabine den Laufpaß zu geben. Allein wie dieselbe ihre Kündigung hingrnommen, da hätte ich ja selbst gesehen — kernen Augenblick habe sie dieselbe al- im Ernst geschehen betrachtet und heute, wo ihr endlich bei seinem energischen Auftreten die Auge« aufgegangen seien, da sei alle- Gift und aller Groll zum vu-bruch gekommen. Eie habe gewüthet und ge» raset und sich in Drohungen gegen ihn ergangen, die ihn erschreckt hätten. Denn wenn er sich auch nicht so mit ihr eingelassen habe, daß sie auf gesetzlichem Wege Ansprüche an ihn machen könne, so habe er doch Alle- für seinen Namen, sür die Ehre seiner Stellung zu fürchten, wenn da- Weib rede und darum müsse die leidige Sache im Guten beglichen werden. Sie habe Geld von ihm verlangt — ein« große Summe Geld, denn sie wolle jenfeit- der Grenze einen Burschen heirathen, der sich längst um sie beworben habe und wolle mit ihm ein kleine» Anwesen übernehmen, da- ihnen ihren Unter halt gewähre. Er habe eS für da- beste gehalten, ihre Bedingung anzunehmen; so sei die Sache ein für alle mal und ohne Geräusch au- der Welt geschafft. F«ser«te»- A»«atz«eftele>» Die Nrneldisch« Luchhanblu»^ Invalidendank Ha alenstein ftNoßl«, Rudolf Moste, G L Daude ft 2«. t» Dre-be» Leipzig» Hamburg, Verl«, Frankfurt a M. seit- deS Korridors gelegenen Zimmer nicht- von der geführten Unterredung; bald aber tönte die kreischende Stimme der Dirne zu mir herüber und ich hörte Dinge, welche meine schwärzesten Befürchtungen bestätigten. Vergeben- versuchte mein Vater die Wüthende zu be sänftigen, gerade das Letztere reizte ihren Zorn auf daS Aeußerste und immer schriller tönte ihr Geschrei durch da- HauS. Willenlos u«d zitternd vor Aufregung lauschte ich auf ihr Gespräch, auS welchem ich die ganze Tiefe deS HaffeS ersah, den da- Weib gegen mich hegte, die sie als die einzige Ursache ihrer Verstoßung au- einem Hause betrachtete, wo sie allerdings mehr al- Herri« gewesen war. Endlich raffte ich mich auf und verließ mein Zimmer, zu einer benachbarten Fa milie flüchtend, wo ich einige Stunden, biS zum herein brechenden Abend, verbrachte. Al» ich heimkehrte, war der Friede anscheinend her- gestellt. Die Dirne bewegte sich in der Küche, al- ob nicht- vorgefalle« sei und nur die tückischen Blicke, welche sie mir von Zeit zu Zeit zuwarf, bekundeten noch den Sturm, der in ihr tobte. Mei« Vater saß in unserem gemeinschaftlichen Wohnzimmer u«d empfing mich mit ungewohnter Milde und Herzlichkeit. AlS da- Abendessen abgetragen war, dem wir Beide nur spärlich zugefprochen hatten, machte er mir in versteckten Wen dungen Enthüllungen, deren er mich freilich nie theil- haft,g gemacht hätte, wäre er nicht gewiß gewesen, daß ich einen großen Theil der Scene am Nachmittag gehört hab,. Nach seinen Betheuerungen trug die Dirne alle Schuld, indem fie die Zerfahrenheit und den Leben-miß- muth deS alleinstehenden Manne- benutzt habe, um sich nach und nach zu einer Stellung empor zu schwingen, Die Enthüllung im Korsthause. Bon Fritz Brentano. (S. Fortsetzung.) Freilich kämpfte ich lange gegen die sich mir auf- drängenden Wahrnehmungen und Befürchtungen, aber bald genug sollte ich die Gewißheit erhalten, daß meine Empfindung mich nicht irregeleitet hatte. Die festgesetzte Zeit war verstrichen, aber Sabine, so hieß die Wirthschafterin, machte keine Miene zu gehen. Mir war die- im hohen Grade peinlich, denn nur mühsam hatte ich bisher ihre Gegenwart ertrage«. Ihr sBenehmen hatte sich während der ersten Zeit in den Gren zen gehalten, welche ihr durch ihre Dienerpflicht gezogen waren; dann war sie frech und frecher geworden und nur «m de- lieben Frieden- willen hatte ich geschwiegen — die Kündigungsfrist war ja ohnehin bald zu Ende. AlS me aber vorüber war. da trug ich diesen Zustand nicht länger und machte dem Vater einige nicht mißzuver- Nehende Andeutungen, daß ein längere- Verbleiben der Dirne mir äußerst zuwider wäre. Auf seine gereizte Frage, waS ich an derselben auSzusetzen habe, gab ich keine Antwort, aber er mochte in meinen Blicken etwa- gelesen haben, waS den Rest von Scham und ManneS- fd'e in ihm aufstachelte, da er mir kurz andeutete, zu bebm und die Wirthschafterin in sein Zimmer zu senden. Die Scene, welche «un folgte, war schrecklich. Gott ist mein Zeuge, daß ich nicht mit Willen dieselbe er horchte Anfang- freilich vernahm ich in meinem jen- man würde fehl gehen, wenn man diesem Vorkommnisse ernste Bedeutung beimeffen wollte, zumal sich der deutsche General-Konsul RohlfS in Zanzibar befindet, um die in letzter Zeit so sichtlich gewachsenen deutschen Inte ressen daselbst zu wahren. Sollte der Sultan von Zanzibar den englischen Einflüssen thatsächlich unter liegen, so ist Rohlfs der Mann, diesen Einfluß wett zu machen. Seine Energie und Umsicht sind bewun- dernSwerth." Leutnant Schultze, der Führer der von un- wieder holt erwähnten Expedition, welche von der „afrikanischen Gesellschaft" jüngst nach dem Kongo abgesandt wurde, ist, einer Depesche aus Brüssel zufolge, gestorben. Schon vor längerer Zeit wurde berichtet, daß Schultze nachdem es ihm gelungen war, an der westafrikanischen Küste in der Nähe von Nokki für Deutschland umfangreiche Ländereien zu erwerben, am Fieber und an Blutge schwüren erkrankt sei; nun hat der Tod da- junge hoffnung-reiche Leben vernichtet. — Die belgischen Jour nale besprechen gegenwärtig die Möglichkeit, den »deren Theil deS Kongo'» vielleicht dadurch schiffbar zu machen, daß man die seinen Lauf hemmenden Felsen mit Dynamit in die Luft sprengt. Jedoch bat sich b:S jetzt noch kein Rheder gefunden, welcher die Beförderung dieses Spreng stoffes nach Afrika zu übernehmen gewillt ist. In seiner Sitzung am Freitag setzte der Reichstag die Derathung der Zolltarif-Novelle fort. Der Brannt wein-Zoll wurde auf 80 Mark, der Wein-Zoll auf 48 Mark pro Doppelcentner festgesetzt. Sodann gelangte der An trag. auf die Einfuhr von Geflügel einen Zoll von 30 Mark für 100 Kilo zu legen, mit 102 gegen 99 Stimme« zur Annahme, ebenso fand die Regierungsvorlage, welche den Zoll für Honig von 3 Mark auf 20 Mark normirt. Genehmigung. — In seiner Sitzung am Sonnabend verwies daS HauS die Positionen, betreffend die Er höhung de- Zolles auf Cacao und Ehokolade, an eine Kommission und setzte alSdann ohne Debatte den Zoll für Kaviar auf 150 Mark, den Zoll für Muscheln und Schalthiere auf 24 Mark und den für Austern und Hummern auf 50 Mark fest Die Positionen „Edel steine, Perlen rc." wurden endlich nach der Regierungs vorlage erledigt. Frankreich. Der französische Gesandte in China, P«ten >tre, ist vom Minister des Auswärtigen, Freycinet. angewiesen worden, sich nach Tien-Tsin zu begeben, um daselbst an den mit der chinesischen Regierung ange knüpften Verhandlungen Theil zu nehmen. Der jüngste Angriff der Chinesen auf die französische Position bei Kep ist lediglich den Schwierigkeiten zuzuschreiben, mit iilhsislhe V lirhckunA. Politische Weltschau. Deutsch«-Neicb. Dem Reichstage ist in den letzten - Tagen ein 92 (schreibe zweiundneunzig) Druckbogen um fassendes Gutachten der mit der Jmpffrage betrauten Kom mission zugegangen, dem wir Folgendes entnehmen: „Die beider Ausführung deS JmpfgesetzeS vom 8. April 1874 im Laufe der Zeit gemachte Wahrnehmung, daß die Impfung zuweilen mit nachtheiligen Folgen für die Gesundheit der Impflinge verknüpft ist, hat bereit- vor mehreren Jahren Anlaß gegeben, nähere Ermittelungen i darüber anzuordnen, auf welche Umstände diese Gesund- » heitSschädigungen zurückzusühren seien, sowie in welcher Weise eventuell Abhilfe geschafft werden könne. Die zu diesem Zwecke angestellten Untersuchungen ließen in ! erster Hinsicht erkennen, daß die Schuld an den zu weilen eingetretenen schädlichen Folgen der Impfung ! zum Theile der Auswahl der Lymphe, insbesondere der bisher vorzugsweise in Gebrauch befindlichen Menschen lymphe, sodann aber auch der Vernachlässigung der er- j forderlichen Vorsichtsmaaßregeln von Seiten der beim > Jmpsgeschäfte belheiligten Personen beizumeffen sei. ES wurde daher in eine nähere Erörterung der Frage ein- Sin unterhaltendes Blatt für den Bürger und kandmann. Amtsblatt für die kgl. AmtShauptmannschafteu Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur >«d Verleger Kerr«««» Müller t» Dre-de«. UHmme»»««»* ftret»! M-tt-tthrl« A» »«ziehe» »und tu kaiserliche» Poft- «stalle» un» »urch unsere Voten. »ei freier Lieferung