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Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188704079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18870407
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18870407
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-07
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 07.04.1887
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8v. — 7. Jahrgang. Der jeden Wochentag Abend (mit Datum deS folgenden Time-) zur Versendung gelangende „Sächsische Landes-Anzeiger^ mit täglich einem besonderen Unter- LaltungSblatte und mit dem Ertrabeiblatt Luftiger Bilderbuch kostet monatlich 70 Pfa. bei den Ausgabestellen, sowie bei den Post- Anstalten. (ZeitungS-PreiSliste Nr. 4850). Kür Abonnenten erscheint im 2. und 4. Quartal Elsenbahn.Fal,r>i!anI>eft für Sachsen, sowie im 4. Quartal die Weihnachtsbeigabe SllustrirteS JahreSbuch des Landes-Anzeiaer- und zu Neujahr Iliuslr, LunSboten-Aalenocr. Mit täglich, einem besonderen 4. Sächsischer Erzähler — Sächsischer ZmiitS-ANskiStt mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger" «»parteiische täglich- Zeitung für Sachse» und Thüringen Donnerstag, 7. April 1887. Anzeigenpreis I .. . Raum einer schmalen i , Bevorzugte Stelle (Ispalt. Petltzeile)30Pf. Bei Wiederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts wolle matt Jnsertionsbetrag (in Briesmarken) beifüg«» ge 8 Silben Corpusschrist bilden ca. 1 Zeile). Annoncniannahme nur bis Vormittag. Verlag: Alexander Wiede, Unterhaltungsblatt: i Sonntagsblatt — 2. Jllustrirtes Unterhaltungsblatt - - 5. Sächsische Gerichts-Zeitung — 6 Sächsisches Allerlei. - Ertra-Beiblatr - 3. Kleine Botschaft Luftiges Bilderbuch. Amtliche Bekanntmachungen. Ueber dar Bermiigen des Trlcoistostfabrikanten Carl Ferdinand Richter in Siegmar wird Hinte am 2. April »887 Nachmittags i/,5 Uhr das Son- cnrSveriahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Or. Tasten in Chemnitz wird zum LvncurSverwalter ernannt. ConcurSforderungen sind bis zum 30. April 1887 bei dem Berichte anzumelden. Er wird z«r Beschlußfassung über die Wahl eine- anderen Verwalter-, sowie über die Bestellung eines Gläubiger- auSschusseS und eintretenden Falles über die in 8 120 der ToncurSordnung bezeichnet«» Gegenstände auf den 23. April 1887 Vormittags 10 Uhr und zur Prüfung der anarmeldeten Forderungen aus de» 20. Mai 1887 Vor mittags 10 Uhr vor dem Unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, welche eine zur ToncurSmass« gehörige Sache in Besitz haben oder zur ConenrSmasse etwas schuldig sind, wird ausgegeben, nicht» an den Ge- meiuschnldner zu verabfolgen oder zu leiste», auch die Verpflichtung aus- erlegt, von dem Besitz, der Sache und von den Forderungen, für welche sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem ConcurS- Verwalter bis zum 6. Mai 1887 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Chemnitz. ^telegraphische Kachrichte«. Vom 8. April Berlin. In der heutige« Plenarsitzung de» Bunde-rath» wnrde der Gesetzentwurf betreffind die Abändernng der Gewerbe ordnung (Innung-Wesen) den Ausschüsse« für Handel, Vrrkehr uud skr Jnstizwesen überwiesen. Berlin. Der An»sch«ß des allgemeinen drntschen Verbandes znr Vertretung dentsch-natioualer Interesse« beschloß, einen zweiten allgemeinen drntschen Eongreß im Herbst 1889 einzubernsen «ad gleichzeitig sür denselben Zeitpunkt die Eröffnung der ersten deutsche« EolvnialauSstellnng in» Ange z« fasten. Nordhanse». Gestern Abend fand vor der Wohunng de» verhafteten Michelst« ei« Znsammenlanf statt. Die Polizei räumte den Platz; einige Personen wmdrn verhaftet. Posen. Der ,Ka»yer Poznan-kl" pnblizirt ,in Krakauer Tel, gram«, wonach die deutsche Regierung die Uebersührnng der Leiche KraSzewSki'S durch Deutschland verbot«« hätte. Die Leiche würde in Krakau über Wien eintreffen. Politische Rundschau. Eh,mnitz, den 6. April. Deutsches Reich. Die Eisenbahnvorlage, welche den An bau einiger i« militärischen Interesse wichtiger süddeutscher Bahn linien (deutsche Bodrnseebahn) unter finanzieller Bethriligung de» Reiche- vorschlägt, soll de« Reichstage gleich nach Wiedereröffnung der Sitzungen znzehen. LS scheint auch in dieser Angelegenheit möglichste Beschleunigung sür wünschenSwerth gehalten zu wrtden. Im Mai soll sich berrit« eine außerordentliche badisch« Landtag» session mit de« Gesetze beschäftige«. — Dem Bnndr-rath ist nunmehr die bereit» in der Thronrede angekündigte Novelle znr Gewerbeordnung -«gegangen. — I« diese« Woche wird keine Plenarsitzung deS BundrSrathS stattfinden; dagegen hört mau, daß de« BnndeSrath noch vor de« Wiederbeginn der Reichstag» arbriten »ine ziemlich lebhafte Thätigkeit z« entsalten haben wird. Zunächst wird sich derselbe wohl mit dem durch da- Miliiärgesrtz ersorderliche« NachtragSetat beschäftige«. Die Annahme, daß feite»s de» BundeSiath» darüber bereit» entschlossen wäre, erweist sich als irrthümlich. — Wie dl« »Rat. Zig.« «eldet, finde« auch bezügl. der Steuer Projekt«, namentlich der Branutweinstenervorlag«, Verhandlungen zwischen den Bunde«regierungen statt. Wie man hört, wäre sür den 12. oder 13. d. M. eine Conferenz mit de« süddeutsche« Finanz- minister« in Autsicht genommen, welche in München stattfinden soll. I» Rrgiernng-lreisen giebt «an der feste« Unnahm« Raum, daß die Steuervorlagen in de« gegenwärtige» RrichStagSsesfion zn bestimmten Ergebnissen führen würden. — Daß die Berabschicdnng des Herr« von Kendell ein« Co« zesfion an die Kurie gewesen ist, wird nunmehr auch in der »Nordd. Allg. Ztg." au-drücklich dtmratirt. — In nnterrlchtcteu Kreisen erwartet mau jetzt, wie die „Krenzztg." mittheilt, mit Bestimmtheit di« Ernennung Galimberti'S znm „Pro-Staat-stcretär," auf welche dann im nächste« Konfistorinm sein« Erhebung znm Kardinal erfolgen soll, welche die Ernennnng znm wirklsche« Staat« seeretär mit sich brächte. Schwalvenflug. Eine wahre Geschichte von Mario Bacano. Schluß. Nachdruck verboten. Lin Finden. Nach Rotterdam zog Madmoisell« Barde. Und fi« lehrt« dort Mädchen mit schrecklich hohe» Stirnen und mit entsetzlich aufgestülpte» Nasen die Sprachen lebhaft gestlculirender Böller mit dem echteste« Accent, und di, Mnfik graziöser französische« Compofitenre. Sie war ganz glücklich dabei und die strengste» Mevronwen waren ihr gewogen. »ES ist, al» ob sie immer parsümirt sei, ohne baß sie riecht," sagt« «ine ehrliche, gerade GroßhändlerSgatti« und hatte damit den Nsgel ans den Kops getroffen. ES war viele, viele Monate, fast Jahre darnach, da erhielt Mademoiselle Barbe einen Besuch vom junge» Mynheer Hrndrik van der Helft. „Gott sei Dank!" sagte er «ach den «ste» Begrüßnngrn «nd hielt ihre Hände in den seinige» fest, al» wolle er ste für immer so halte». „Ich hatte so sehr Angst! ..." „Bor war den» ?" fragte sie in de« Freude de» Wiedersehens, hell lachend und glücklich schauend. Es war ei« hirrlicher, frischer Frühlingstag, an de« sich Veilchen srilbletendr Kinder in de« Straßen hriser schrieen »nd der letzte Schnee von den Dächer« tropfte «nd all» Fenster sich öffnete«, al» seien ste Herzen. „Ich hatte Angst, daß Sie Jemand hrirathet," sagte er in seiner klare« hellherzige« Weise, die so war, als spräche ei» Evangelist. „Aber ich konnte nicht frühe« einig werde» mit mir. Jetzt weiß ich, daß ich wirklich nicht weiter leben kann ohne Sir. Sie müssen mir da» Zag,« verzeihen. Ich meinte, eine Stunde müsse der anderen gleichen, aber seit ich Sie gesehen habe — nicht Ihr Gesicht allein, sondern Ihr Herz anch, da weiß ich, daß ich ohne Heimath bin in «einr» Hanse — gerade so wie Sie e» gewesen find ans der Land straßr. Ich habe keinen Halt, weil Geld nnd Arbeit und Gewohn- — Dl« Reichs Schul-Lommisfion, welche in der vorige» Woche »ach Berli» berufe« war, hatte sich mit einheitlichen Bedingungen für die Prüfung de» Einjährig-Freiwilligen-DieusteS zn beschästigen. Der „Köln. Ztg." wird hierüber geschrieben: Man wünscht infolge der sehr ungünstige» Ergebnisse dieser Prüfungen ei» Gutachten der Com mission üter de« ganzen Stand der Frage zu erhalte». Der wieder holt augeregte Plan, da» Abiturientenexamen a« Gymnasium als Borbedingnng sür de« Einjährig-Freiwilligen-Dienst zn verlangt«, soll wieder in Anreznng gekommen sein. — Dem Reichstage ist der Gesetzentwnrf betreffend di« Errichtung eine» Seminar» für orientalische Sprachen wieder zngegangeu. — Pariser Blätter lasse« sich ans Rom melden, daß die Unter handlungen zwischen der preußischen Regierung «nd de« Batiks« bezügl der Orden folgendes Ergebnlß gehabt haben: Mit Ausnahme der Orden, welche di« Propaganda in xartibus müäslinm besorge», wie Jesuiten nnd Dominikaner, dürfe» all« Orden znrückkehren, Niederlassungen für mildthätige nnd ErziehnngSzwecke gründe», aber keinen Act der Propaganda au-übe». , — Gegenüber einer vielverbreiteten Nachricht, es sollten selten» der preußischen Finanzverwaltnng nenerding» ein Posten dreieinhalb- proeentigrr Konsol» vergebe« werden, können die „B. P. N." ver sichern, daß bei der preußischen Finanzverwaltnng weder sür jetzt noch sür absehbare Zeit ei« Brdürsntß z« Begebung neuer Konsol» hr,vortreten dürste. — I» Varel ist der freifinnig« Kandidat Träger mit 3000 Stimmen Majorität bei der Stichwahl am 4. April als Sieger hervorgegangrn. — Znr Lage in Elsaß-Lothringen. Der Regierungspräsident Stndt zn Königsberg, der in die Berwaltnng von Elsaß-Lothringen al» UaterpaatSfekretär berufen ist, gllt al» ein« besonder» tüchtig« BerwaltungSkrast. Er wurde vor beiläufig 7 Jahren al» Hilfsarbeiter in» Ministerin« de» Innern bernfen, nachdem er znvor ei« Land- rath-amt in di« Provinz Posen verwaltet hatte. I« Ministerin« de» Innern rückte er sehr bald zn« Vortragenden Rath auf. Schon wiederholt war eine anderweitige Berweadnng de» Präsidenten in Anregnng gekommen. — Auf Grund der Verordnung vom 22. FeSr. ist jetzt auch der Verband der «lsässischen Turnvereine aufgelöst wor den. Am 1. d. M. wurde den drei Turnvereinen „Union" »nd „Alsatia Nova" in Straßburg «nd de« Turnverein in Königshofen dir Mittheilnng durch di« Polizei zngestellt. Der Präsident de» Berbande» war der Fabrikant Zuber ans der NapvleonSinsel bei Mülhansen. — Gelegentlich der zwischen der deutsche» und der englischen Regierung im Jahre 1888 gepflogene» Verhandlungen übe« die Ab grenznng der beide» Jetereffensphärm in den Gebieten an der West küste Afrikas war durch ei« spezielle» Abkommen vorgesehen worben, daß die Abtretung der an der Küste von Kamerun gelegenen, i« englische« Besitze befindlichen Amba» Bai (Biktio) nnd des umgebenden Territorium» an Dentschland erfolgen soll«, sobald di« deutsche Re giernng ein« Berständignng mit der in Viktoria ansässigen englischen Baptifienmisfio« Herbeigefahrt haben werde. Diese Verständigung ist inzwischen dadurch erzielt, daß die Baseler evangelisch« Mission», gejellschast die Besitzungen der Baptisten au der Ambaibai käuflich erworben hat. Die formelle Uebergabe von Ambarbai an di« deutsch« Behörde in Kamerun hat eine» telegraphische« Nachricht zufolge gegen Ende de» vorigen Monat» fiattgefunden. — Wie dt« „Post" au» einem Schreibe» de» Grase» Franlen- berg mittheilt, hatte der Herzog von Ratibor zn Ehren de» Monsig nore Salimberti nnd des Bischof» von Fnlda am Tage der Annahme de» kirchenpolitischen Gesetze» eine größere Gesellschaft znm Diner ein- geladen. Im Kreise derselben wurde der päpstliche Gesandt« mit der ihn hochersrenenden Nachricht empfangen, «nd sprach dieser den Wunsch an», diese» Ereigniß sofort nach Ro« zu melden» da Sr. Heiligkeit nach dem Lesen der Depesche sehr gnt schlafen würde. Demnach hat also da» Klrch'.ugesetz bei Galimbrrti Zufriedenheit erregt «nd dürfte deshalb auch bei seinem Auftraggeber daffelb« der Fall sein. — Da» Gesetzblatt für Elsaß-Lothringen veröffentlicht zwei gleichlautende kaiserliche Verordnungen vom 12. März, durch welche die Verstärkung der Fort-linien in de« Festungen Straßbarg und Metz nach Maßgabe brr unterm 27. Januar b. I. gebilligten Vorschläge der LandrrvertheidigungSkommisfion al» im öffentliche» Nutze» »nd heit nicht schützen in Tode-kämpse«, ohne Liebei so wie da» tollst« Künsteln wie Seifenschaum zerrinnt sür Such, Luch weder Arbeit, noch Obdach noch Sicherheit bietet sür eie nächst« Stunde. Wir denken langsam in Broek aber echt! Und ich bitte Sie, baß Sie mir helfe« z» einem Hast, wie ich Ihnen verholsen habe z« diesem Heim. Sie sehen, ich denke »och immer echt, holländisch. Wolle« Sk« mein Weib werden, Mademoiselle Barbe?" In dieser Stnnde weint« di« schön«, dunkelängkg« Lehrerin di« ersten Thränen, seit sie denken konnte. Aber e» waren Thräne«, so herrlich wie de« Dnft der Veilchen in den Körben der Bettel- linder draußen. „Aber wa» wird die Welt sage«, Ihre Welt?" fragte fi« später, voller Glück an seiner Seite fitzend. „Die Welt? Meine Welt — unsere Welt, Barbe find unsere Nachbarn. Und di« frage» »nr, wie ich im Preise stehe." „Aber Ihr Han»?" Er lachte. Er lachte so lnstig wie sie. „Davor habe ich anch gebangt," «eint« er. „Aber denken Sie sich nur, Barbe, der dicke Gärtner junge war ganz selig über dis Nachricht meine» Brautstände», denn da» gab ihm Lourage, «ich zu bitten» ich möchte ihm verzeihen, daß er schon längst heimlich mit der Milchmariann' verlobt ist." „Aber die alte Janet?" „Di, ist glücklicher al, Alle." Run lachten alle Beide froh. „Und van Bröe," snhr Jnnker Hendrik fort, „van Bröe ist damit beschäftigt, uns«, Rathhan» au», zumal»«. Lr verachtet die Weiber nnd hat sich anf die Allegorie geworfen: Weinreben nnd Hopfenrank«», aber in höchster Bollendnng nnd sehr theuer; denn seine Haushälterin hält ihn knrz «nd ist hab gierig wie rin Oger.". So plauderte» sie, »nd wie sie am nächste« Tag, al» Brantleute schiede«, n« baldigst wieder zusammenznkommen, da sagte der Junker unstr „Weißt D», wa» «ir «ingesalle» ist, Barde, weine geliebte als dringend erklärt nnd demgemäß die mit der Ausführung der Arbeite« betrauten Militärbehörde« ermächtigt werden, di« für diese Befestignngrarbeite» erforderliche» Bodenparzellen im Wege der Zwaag-euteiguuag zn erwerben. Der La«de-a»»schnß hat a« 31. März den ihm vorgrlegten Gesetzentwurf über die Feststellnn- der Entschädigung bei Zwang-entekgnnnge» mit nicht unwesentliche« «endernnge» ln dritte» Lesung angenommen »nd sich über bi« Oster- zeit vertagt. Oesterrelch-Uttgar«. Der ungarische Handettmlukster Graf Sz-cheniy begab sich Dlen-tag nach Wien. Sein« Reis, steht mit den österreichisch-««manischen Handel-vertragr-Berhaudlunge» im Zu sammenhang« und gilt als Beweis, daß nn» auch üb«, di« Tarif», frage verhandelt werde. — I, der Audienz, die Stollow bei Kalnoky hatte, soll letzterer die Ueberzeugnug au-gesprochen haben, daß dl« Kandidatensrage noch nicht reif «nd daß Fürst Alexander nicht ge sonnen sei, einem neneu Rufe z« folge». Die Stellung Oesterreich» sei unverändert. Ms Schweiz. Dl« Volksadstlmmnng über da» Branntweinmonopol in der Schweiz findet am 18. Mai statt. L» handelt sich n« die Annahme oder Verwerfung bi» beschränkt«« Branntweinmonopol», nachdem e» am 28. Oktober 1885 dnrch Bslk-abstimmnng mit 229,619 gegen 187,038 Stimmen entschieden worden ist, daß di« BnndeSgesetzgebung da» Recht haben soll, Borschriste« über di« Fabrikation nnd den Bnkaus gebrannten Waffe«» zn erlessrn. Bnube». rath nnd Bnnde»versa««lnng hatten sich geeinigt. Frankreich. Die Kammer beschloß die neue Bndgetkommksston mittel» de» Listeuscrutininm» zu wählen; «» wnrde» indeffen bei de« heiligen Skrutinium nur 7 von den 33 Mitgliedern der Kommisfion gewählt, darunter S,di Tarnst, Ribot «nd Pelletan. Morgen soll di« weitere Wahl pattstude». Die Grnppe« der Linke« hrben der Rechte« in der vudgetkommissio» 4 Sitze zugebilligt, die Rechte ver langte indeffen 9 Sitze; da kein Einvernehmen z» erziele« ist, wird dl« Rechte tu der Bndgetkommisfion nicht vertreten sein. — Bonlang«« verfügte, daß er de» Oberbefehl der großen Manöver übernehmen werde. Da» Hanptmanöver findet Mitte September zwischen Auge,» »nd Sanmur statt — Der „Avenir mllitalre" theilt mit, daß Krieg»« minister Boulauger Lud« Februrr au all« Infanterie Truppentheil« da» Modell z« einem Apparat vertheilt hat, welche» da» in der französischen Armee «ingrsührte Grargewehr zn eine« Schnrllader macht. Italien. Der König «ahm am 4. April die Demission der Ministe« Robilcnt, RIeotti, Tajani uud Grnala an nnd ernannt« Depreti» «ut«r Enthebung von dem Posten a*» Minister de» Innern znm Minist» des Antwärtigen. Weit» wnrden «rnanut CrI-Pi zum Minister de» Innern, Bertolt Bkale znm Krieg-minister, Zinarbelli zu« Jnflizminister nnd Sacco zum Minister der öffentlichen Arbiite», die übrige» Minister behalten ihr« Portefeuille». Abend» 6'/, Uhr wurden die Ministe» vom Könige empfangen, wo sie den Eid ab« legte». — Die Kammer« werden am 18. d. M. wieder eröffnet. Vorher soll die Ernennung aller Generalsekretäre erfolgen. — Dä nen- Kabinet soll beabsichtigen, 80 Millionen neue Stenern anfzn- bringen nnd 18,000 Man» nach Afrika z« schicken. Belgien. Die Depntirtenkammer hat mit 86 gegen 9 Stimmen der Regierung die Ermächtigung zur Lmittirung der Kongo-An leihe ertheiit. Rußland. Wie di« „Franks. Ztg." meldet, soll man an» der Haltung der russischen Hoskreise schließ,» können, daß Katkow in Ungnade gefallen sei, man sei der Ansicht, daß sein« Glanzperiode vorüber sek. — Boa anderer Beite wird gemeldet, Katkow Hab« a« Mittwoch bei« Kaiser gespeist, und der Kaiser habe gesagt: „Ich kann Katkow nicht vernrtheilen, weil er «in Patriot ist «nd i« Grunde recht hat." Katkow werde höchsten» in seiner Mottan« Zeitnng eine Erklärung veröffentliche«, di« Herrn von Gier» ein« ge« wisse Genugthunng gewähr,. — Obgleich da» Ritcktritttgesnch de» Herrn v. Gier» abgelehnt worden ist, wird er doch schließlich anf der Ge nehmigung seine» Gesnche» bestehe«. Katkow möchte gern Jznatiew an dieser Stelle sehen, doch ist dieser dem Kaiser persönlich un- sympathisch. — Die „Nene Frei« Presse" erfährt an» Berliner diplomatische« Kreise», e» seien Berichte eingrtroffen, «ach denen in voriger Woche thatsächlich ein Pistolenattentat gegen den Zaren statt- gesunden habe, da» absichtlich todt geschwiegen werde. Braut? Daß «ein seliger Bruder, al» er Dir da» Briefchen gab, vielleicht an einen einsamen, im Zwang erstickten Jungen dachte, de» nicht lebt«, nnd an «in brave» Mädchen ohne Halt nnd Frieden — und baß er au diese Stand« dachte?" Sie schaut« «ach ob,«. Wie dankend au» vollem Hrrze«. In diesem Augenblick flog ein« Schwalbe in de» Han-ttar, in welchem ste standen. Line Schwalbe, dl« sich «och vor Kurzem «nter eine« Wirrniß von ihresgleichen im tiefsten Sommerrosig de» «gyp. tischen Himmel- gewi-gt hatte, al» stättelos« Wanderin, «nd di« jetzt in den warmen FrühlingSschatten der Han-Hall« flog, eine» arme» Strohhalm im Schnabel, das Fundament eine» Palast«» für die Ewigkeit — «ine» Bogelglück». Bei nn». Tante Lena «achte binnen eine« Jahr sich» verschiedene Testa« mente über ihr große- Vermögen. Aber nachdem Barbe van der Helft ihre« ersten Sohn geboren hatte, erschien sie Plötzlich am Bett« der glücklichen Mutte» in Broek, setzte sich, nah« energisch ihren Shawl n»d Hut ab «nd sagt«, al» hätte fi« schon seit zehn Jahre» dagesessen „ den» er verdient e» nicht, aber n« Ihretwillen, liebes Kind, ziehe ich jetzt her z» Euch." Dan» ging sie hinan», ließ dem Einsiedler den Kopf abnehme», weil sei« quiekende» Kopfnicken di« Ruhe der junge» Fra» störe, und ging in den nächste« Tagen dnrch ganz Broek von Han» z« Han», allen Frauen erklärend, daß ste die LH« ihre» arme», stet» rathlose» Neffe» gestistet habe, nnd war glücklich, wenn man ihr erlaubte, mit dem Kindermädchen zn zanken. Recht wundersam fügt sich oft die schwergefu ebene Rast de» Menschen. In nächster Kammer beginne» wir mit de« Abdrucke von: „Aus bewegter Zeit". Roma» an- de« Rtvolniio»Ija-rö 1843 von Vale-ca von Gallwitz.
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