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Produceoten von Industrie-Erzeugnissen in Betracht kommenden Staaten ergehen zu lassen, um über die Grundzüge einer auf gleichen Grundsätzen bafirenden Arbeitsschutzgesetzgebung eine Vereinbarung zu treffen, welche für alle betheiligten Staaten al- Norm festsetzt, daß 1) die tägliche Arbrit-zeit in allen Betrieben höchsten- zehn Stunden beträgt; daß 2) die Nachtarbeit für alle Betriebe mit Au-nahme solcher, wo durch die Natur de- Betriebe- dieselbe unumgänglich nothwendig ist, auf gehoben wird und daß 3) die gewerbsmäßige Beschäf tigung von Kindern unter 14 Jahren untersagt wird. Utvpistische Ideen! Ueber die augenblicklichen Beziehungen zwischen dem deutschen Reiche rnd Italien wird dem „Berliner Tageblatte" von .geschätzter Hand" geschrieben: „Fürst BiSmarck hat Italien stet- zur eifrigen Verfolgung der Kolonialpolitik ermuntert und z. B. dasselbe bereit- früher aufgeforbert, die Hand auf Tuai- zu legen. waS eS thörichter Weise jedoch nicht that. Luch beglückwünschte der deutsche Reichskanzler den Minister Mancini ge legentlich der Besitzergreifung von Lffab, obwohl er wußte, daß dieser Akt nur unter der Zustimmung, man möchte sagen unter dem Schutze England- trotz de- heute noch bestehenden Proteste- der Türkei, hinter der damals Frankreich stand, erfolgt war. Auf diesem Gebiete liegen die Differenzen zwischen Italien und den europäischen Eentralmächten also nicht, dieselben beruhen vielmehr auf dem Antagonismus de- liberalen und reaktionären Staat-privcipeS. Der heute alle Welt überraschende preußisch-russische Auslieferung-»Vertrag hat seit Jahr und Tag alS Entwurf für ein internationale- Abkommen in allen StaatSkanzleien herumgelegen. Von de« liberal regierten Staaten hatte die Schweiz diese Vorlage sofort ab- gelebnt und dadurch große- Mißfallen in Berlin herauf- deschworen. Italien drückte sich lange um eine definitive Antwort herum, bi- eS schließlich ebenfalls den Entwurf ablehnte. Nicht die Kolonialfragen, nicht Aegypten waren der Grund, warum Italien nicht zu der Konferenz von Skierniewice zugezogen wurde, sondern die Ursache lag darin, daß gewisse reaktionäre Fragen auf daS Programm gesetzt waren, bei deren Berathung Italien seiner poli tischen Organisation nach nur hätte ein müßiger, wenn nicht überflüssiger oder gar lästiger Zuschauer sein können. Die Beziehungen zwischen den europäischen Eentral mächten und Italien haben sich in der That nicht wesentlich verändert; sie haben der Verschiedenheit der politischen Principien wegen niemals die Intimität ge habt, wie die Beziehungen zwischen Oesterreich und neuerding- zwischen Rußland und Deutschland, welche drei Reiche der Hochfluth jener neuen staatsrechtlichen Anschauungen abgeneigt sind, wie sie in Monarchien, wie Italien, zum AuSdrucke gelangen." zuseraten- Aunatzmestele«, Die »rnolbiich« Buchhandlung Invalidendank, Ha asenftein Lvo-l«, Rudolf Mofie, P L. Daube » T». in Dresden, Leipzig Hamburg, Verl«, Frankfurt a M. 47. Jahrgang. . UHannementH. Preis. ««rteljLhrl. » 1^0. An beziehen durch dL katferlichen Poff- austalteu und durch unsere Voten. Hei freier Lieferung tn» Hau» erhebt die Paß nach eme P- «ihr »an 2b Pfg. PolttMe Weitschau. Deutsches Reich. Die socialdemokratische Frak tion im Reichstage hat sich die Mahnung des Fürsten BiSmarck, endlich einmal ihren Alles verneinenden Stand punkt aufzugeben und mit positiven Vorschlägen zur Besserung unserer socialen Verhältnisse hervorzutreten, zu Herzen genommen und soeben den Entwurf eines Arbeiter- schutzgesetzes fertiggestellt. ES wird darin eine zehn stündige, am Sonnabend nur achtstündige Normal- arbeit-zeit gefordert; die Nachtarbeit soll im Allgemeinen gänzlich verboten werden und ein DiSpenS von dieser Bestimmung nur durch die „Arbeitsämter" unter Zu stimmung der „Arbeitskammern" erfolgen können. Ferner wird beantragt, die obligatorische Einführung von Arbeitsordnungen in den Fabriken, Verbot der gewerb lichen Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren rc. Außer den bereit- oben erwähnten „Arbeitsämtern" und „ArbeitSkammern" ist in dem genannten Gesetzentwürfe auch die Gründung «ine- „ReichS-Arbeit-amteS" in Aus sicht genommen und zwar sollen diese Kollegien folgende Aufgabe haben: „Die Ueberwachung und Ausführung der vorgeschlagenen Bestimmungen, sowie die Anordnung und Durchführung von Maaßregeln und Untersuchungen, welche das Wohl der in Betrieben irgendwelcher Art beschäftigten Hilfspersonen, einschließlich der Lehrlinge, erfordert, steht dem ReichS-ArbeitSamte zu, welche- seinen Sitz in Berlin hat. Diesem ReichS-ArbeitSamte sind die Arbeitsämter untergeordnet, die durch ein Reichsgesetz für daS Gebiet des deutschen Reiche- in Bezirken von nicht unter 200,000 und nicht über 400,000 Einwohnern spätesten- bi- zum 1. Juli 1886 einzurichten sind. Das Arbeitsamt wird gebildet auS einem ArbeitSrathe und den n-thigen HilfSbeamten; eS faßt seine Beschlüsse und Entscheidungen kollegialisch. DaS Reichs-Arbeitsamt wählt den ArbeitSrath auS den seitens der ArbeitS- kammer (siehe weiter unten) vorgeschlagenen Kandidaten. Die dem ArbeitSrathe in Ausübung seine- AuffichtSrechteS zur Seite stehenden Hilfsbeamten werden von der ArbeitS- kammer und zwar zur Hälfte auS der Reihe der Unter nehmer, zur Hälfte aus dem Kreise der Hilfspersonen gewählt. In Bezirken, wo Betriebe vorherrschen, in denen hauptsächlich weibliche Hilfspersonen beschäftigt werden, sind auch Frauen zu Hilfsbeamten zu wählen. In Bezug auf Invalidität und Penfionirung unterstehen die Beamten der Arbeitsämter den für die übrigen Reichsbeamten giltigen gesetzlichen Bestimmungen. Die Beamten de- ReichS-ArbeitSamtes und die Arbeit-räthe, sowie deren HilfSbeamte haben da- Recht, jederzeit Be sichtigungen der Betriebsstätten, gleichviel ob die Unter nehmungen vom Staate, von Gemeinden oder Privat unternehmern betrieben werden, vorzunehmen und die ihnen für Leben und Gesundheit der Beschäftigten vothwevdig scheinenden Anordnungen zu treffen. Diesen Beamten stehen bei Ausübung ihrer Aufsicht alle amt lichen Befugnisse der Ortspolizetbehörden zu. DaS Arbeit-amt organisirt innerhalb seine- Bezirke- den unentgeltlichen Arbeitsnachweis und bildet für diesen Zweck eine Eentralstelle; auch ist eS befugt, in den ihm paffend erscheinenden Orten zu diesem Behuf« Filialen zu errichten, welche, wenn kein gewerblicher Verband sich findet, der eine solche zu übernehmen bereit ist, die OttSpolizeibe- hörde zu verwalten verpflichtet ist. Behuf- Vertretung der Interessen der Unternehmer und ihrer Hilfspersonen, sowie zur Unterstützung der Aufgaben der Arbeitsämter tritt vom 1. Joli 1886 ab in jedem ArbeitSamtS-Bezirke eine Arbeitskammer in Thätigkeit, die je nach der Zahl der im Bezirke vertretenen verschiedenen Betriebe auS mindestens 24 und auS höchsten- 36 Mitgliedern zu be stehen hat. Die Zahl der Mitglieder für die einzelnen Bezirke bestimmt da- ReichS-Arbeit-amt. Die Mitglieder der Arbeitskammer find zur Hälfte durch die groß jährigen Unternehmer auS ihrer Mitte, zur anderen Hälfte durch die großjährigen Hilfspersonen auS deren Mitte, auf Grnnd eine- gleichen, unmittelbaren und ge heimen Stimmrechte- mit einfacher Mehrheit zu wählen." Im Weiteren werden nun die Befugnisse der Arbeits kammern auöeinandergesetzt und zwar sollen die letzteren u. A. auch berechtigt fein, die Minimalhöhe deS Arbeits löhne- festzusetzen. Mit diesem Vorschläge verlassen die Anttagsteller vollständig den Boden der gegenwärtigen Gesellschaftsordnung und muthen dem Reichstage die Anerkennung d«S socialistischen Principe- zu, denn nach den Anschauungen, die wir von Privatunternehmunge« haben, kann die Feststellung deS Arbeitslöhne- natürlicher Weise durch keinen Anderen, alS den Arbeitgeber selbst erfolgen. Daß unter diesen Umständen obige Vorlage der Socialdemokraten keine Gnade vor den Augen d«S Reichstage- finden wird, liegt auf der Hand. Gleich zeitig mit diesem Gesetzentwürfe haben die Herren Bebel und Genossen eine Resolution eingebracht, in welcher der Reichskanzler ersucht wird, möglichst bald eine Ein ladung zu einer Konferenz an alle hauptsächlich al- iiäMjt DochnlmA. Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für dir kgl. AmtShauptmannschaftm Dresden-Altstadt mid Dresden-Neustadt, für die Ortschaften de- kgl. Amtsgericht- Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerr»««» MLTer in Dresden. Feuilleton. Rest. Eine kleine Erzählung au- Oderbaiera- Bergen. Von E Zimmermann. (4. Fortsetzung.) „Möcht' fast hoffen", hob er wieder an, „der Stephan sei's nit, der im Walde liegt, denn daS Papier in der Brieftaschen, — ich kenn'S nit und doch, sein Messer ist'- und hier die Rechnung hab' ich ihm auch erst letzten Samstag zur Abmachung gegeben." — Inzwischen hatte auch daS Gesinde von dem Vor fälle vernommm und drängte nun neugierig nach dem Wohnzimmer, in dem sich der Tännhof-Bauer und der Franz l befand. Doch bevor die Leute noch die Zimmer- thür erreicht hatten, öffnete sie sich und der Alte trat ihnen entgegen: .Leute", rief er mit lauter Stimme, „eilt - Euch, schafft - 'ne Tragen herbei und folgt dann dem Jager, Ihr müßt - meinen Sohn heimbringen, der verunglückt im Walde draußen liegt; Einer von Euch aber reitet nach Salzburg zum Bader." Im Nu war der Schwarm zerstoben, um dem gegebenen Befehle Folge zu leisten, auch der Jager-Franz l verabschiedete sich vom Tänn-Bauer, schloß sich den Knechten an und bald bnvegte sich der Trupp Männer dem Walde zu. indessen der Alte mit Vroni Zimmer und Bett für Stephan be sorgten. Schoa «u- der Ferne erkannte der Jäger die Fichte am Waldessaum wieder, unter der Stephan liegen mußte, er beschleunigte seine Schritte, die ihn Begleitenden zum raschen Folgen anspornend. Jetzt war man auf dem Platze angelangt; von einem der Männer wurden die Kiffen auf der Bahre noch ein mal aufgeschüttelt und kräftige Arme legten darauf den Bewußtlosen hinein „Hoho!" rief da einer der Knechte, „Jager, schaut'S mal daher" und zeigte auf Stephan - entblößten Nacken, „der Tännhof-Bauer ist rückseit- ang'schoffen; will doch net glauben, daß Wildner hier Hausen? AuSschau'n thut'S danach! Wann'S döS iS, dann dürft - Ihr zufrieden sein, daß da- Blei nit Euch, dem - am End' bestimmt war, getroffen." Franz l trat näher und gewahrte nun auch die Spuren der in den HalS eingedrungenen Kugel: ohne Zweifel war sie auS dem Hinterhalte auf den Tännhof-Bauer abgeschoffen worden. WaS aber hatte diesen veranlaßt, bei später Nacht im Walde zu verweilen? Sollte Stephan wohl gar selbst der Wilddieberei gefröhnt haben und am Ende von anderen Wilddieben für den Förster gehalten worden sein; wo war aber dann Stephan - Gewehr? doch, jetzt war nicht Zeit über dergleicheq zu grübeln — mit sorg fältigen Blicken prüfte der Jäger noch einmal die Lage deS Verwundeten, die Träger hoben die Bahre auf und langsam, vorsichtig traten die Männer den Rückweg nach dem Tännhofe an. Der Bader hatte zu Stephan - Zustand den Kopf geschüttelt, e- schien fast, al- habe die Kugel da- Rücken mark beschädigt; sei die- der Fall, hatte der Bader ge sagt, so sei wenig oder gar keine Hoffnung auf Wieder herstellung deS Schwerverwundtten. Zwei volle Lage - hatte Stephan bi- jetzt befinnung-lo- gelegen und trotz der sorgfältigsten Pflege deS Vater- und der alten Vroni, die sich täglich am Bett deS Kranken ablSsten, war es biS jetzt nicht gelungen, ihn auch nur auf Minuten in'- Bewußtsein zurückzurufen. Der dritte Morgen nach Stephan - Verwundung brach an. Trüben Auge- in die bleiche Dämmerung hinau-blickend, saß der alte Tännhof-Bauer an seine- Sohne- Schmerzenslager; trüb' auch waren die Ge danken, die de- Alten Hirn durchkreuzten; er sah all' seine ZukunstSpläne, die er so gern geschmiedet, vernichtet, sein Stolz, sein Einzige-, Liebste-, da- er noch auf dieser Welt besaß, eS lag vor ihm, gebrochen an Seel und Leib, vielleicht schon jetzt dem sicheren Tode nahe. — Der Alte blickte auf, war eS ihm doch, alS habe er ein leise- Stöhnen vernommen; er wandte den Kopf nach Stephan - Lager, er hatte sich nicht getäuscht; der Kranke schien unruhig, jetzt schlug er auch die Augen auf, doch da- «ar nicht da- Erwachen eine- Schlafenden, tief lag da- Auge in seiner Höhle und irrte unstät und starr von Wand zu Wand, um sich schon nach Sekunden wieder zu schließen. Um die blaffe« Lippen deS Kranke* zuckte eS, al- wolle er sie zum Sprechen öffnen, zuerst nur leise unartikulirte Laute von sich gebend, ward bald die Sprache deutlicher, so daß der alte Tännhof-Bauer lauschend aufhorchte: „Resi — magst' mich nit? — Der Hof — den — den nehm' ich — will - — ja Alle- — bezahlen — kommst doch — gern wieder — auf Dein Eigen. — Der Alte — in Salzburg — der — der mag warten." — Die Kraft de- Phantasirenden schien er schöpft zu sein, er verfiel wieder in unruhigen Schlaf. — Mit Kopfschütteln hatte der Alte der verworrenen Rede feine- Sohn,- zvgehört; er gab fich die erdenklichste