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olle« Theilen meive» Lande» von Gemeinden, Vereinen und Linzelven in Wort und Schrift, in finnigen und künstlerisch ausgcschmückten Darbietungen zugeganqen find, nicht minder durch die reiche Ausschmückung der Gebäude, Straßen und öffentlichen Plätze und durch die glänzende Huldigung der Bürgerschaft, der Krieger- und Gesang vereine, zu e nem besonder» frohen Feste gestaltet. Mit freudiger Bewegung bez-uge ich daher Allen, welche meiner an diesem wichtigen Abschnitte meine» Leben» liebevoll ge dacht haben, daß der Zweck ihrer Aufmerksamkeiten, meine Festfreude zu erhöhen, in vollkommener Weise erreicht worden ist. Es ist mir ei» Bedürfniß de» Herzen» hier für meinen wärmsten Dank auszusprechen. Dresden, am 87. Oktober 18V3. Albert." — Ihre Majestäten der König und die Königin, so wie Se. königl. Hoheit Prinz Georg haben sich am Sonntag zu etwa zwvlftägigem Aufenthalte nach Schloß Sibyllenort in Schlesien begeben. — Ihre königl. Hoheit Prinzessin Mathilde wird sich am Dienstag, den 31. Oktober, «ach Sibyllenort begeben, woselbst in dieser Woche noch zahlreiche sürsiliche Gäste zum Besuch Ihrer Majestäten erwartet werden. — Im Altstädter Hoftheater hatte sich am Sonn abend ein recht zahlreiches Publikum eingefunden, um der Aufführung der Brüll'schen Oper „DaS goldene Kreuz" beizuwohnen. Die graziöse, gefällige Musik, welche diese» Werk durchweg auSzeichnet, steht in einem markanten Gegen sätze zu der bombastischen Kompofitionsweise der neueren Schule; in dem Beifalle, welchen die Aufführung fand, erblicken wir einen erfreulichen Beweis dafür, daß der Sinn für eine einschmeichelnde Melodik noch nicht auS- gestorben ist. Im Gegentheil — dessen find wir über zeugt — der Geschmack an den älteren Werken wird schließlich doch die Oberhand gewinnen und diese selbst ! wieder die ihnen gebührende Stellung auf dem Repertoir erhalten. Die Aufführung gestaltete sich Dank der präch tigen Leistungen der Damen Poffenberger und Brüning, sowie der Herren Erl, Jensen und Decarli auch diesmal wieder zu einer ganz vorzüglichen. Die W.cderholung de» BalletS „Meißner Porzellan" bildete den effektvollen Beschluß des Abend». — Im Residenztheater wurde am Sonnabend - die Poffe „Ein arme- Mädel" wiederholt, worauf am Sonntag vor völlig auiverkauftem Haufe die Operette - „Kapitän Frocaffa" erstmalig in Scene ging. Eue Be- sprechung dieser Novität folgt in der nächsten Nummer. ' — Bei den 232 Sparkassen des Königreich» Sachsen wurden laut statistischer Zusammenstellung im Monat September in 103,623 Posten 9,210,894 M. Ein zahlungen und in 70,519 Posten 9.995,405 M. Rück zahlungen geleistet. Der Barbestand sämmtlicher Kossen betrug ult September 5,514,632 M. (im Borjahre ) 5,394,267 W.) Zusammen in den ersten 9 Monaten d. I. ! wurden 106 288,450 M. eingezahlt (2,478,099 M mehr , als im Borjahre) und 97,250,906 M. zurückgezahlt ! (426,926 M. weniger als im Borjahre.) — Es wird erinnerlich sein, daß vor mehreren Zähren auch innerhalb der sächsischen Landeskirche Gaben für den Bau einer deutschen evangelischen Kirche zu Jerusalem ge- fammelt worden sind. Zu diesem aus dem Muristan zu Jerusalem zu errichtenden Bau soll am 31. Oktober, am Tage unsere- Reformation-festes, der Grundstein gelegt werden. DaS Kuratoiium der evangelischen Jerusalem- st'ftung hat mit dem Ausdrucke deS Dankes für die Hilfs bereitschaft, mit welcher auch unfere Landeskirche diese» Werk unterstützt hat, hiervon auch dem evangelisch luthe risch Landeskonsistorium zu Dresden Kenntriß gegeben. Dem damit verbundenen Wuwche, daß der Bau von der teilnehmenden Fürbitte der Gemeinden begleitet werden Möchte, wird auch innerhalb d<r sächsischen Landeskirche gewiß gern entsprochen werden. — Bei den Behörden find wiederholt Fälle vorge kommen, daß die Hinterblrebemn von gegen Invalidität und Alter versichert gewesenen Personen Ansprüche auf Herauszahlung der für ihre Ernährer gezahlten Beiträge zur Invalidität»- und Altersversicherung erhoben hab-n. Diese Ansprüche find gegenwärtig noch verfrüht und können und wiederholte in einem Tore, daß da» Hau» zitterte: „I wU8t ftavs my territor^. I 6o gftoot äorvn ^ou : all." — (Ich muß mein Grundstück haben, ich schieß Euch Alle nieder.) — Ein zustimmendes Grunzen be wies mir nunmehr, daß der alte Racker plötzlich eine Idee kriegte, worum sich'» handelte. Er erhob sich sofort, lud mich kurz zum Mitkommen ein und fchritt rüstig voran. Wir kamen auch bald an Ort und Stelle, aber .... wo war die Fenz, von der Sie mir erzählt hatten und die der brave Bob begonnen haben sollte? Keine Spur! Das gab eine scharfe Auseinandersetzung, aber die Grenze wurde noch zur selben Stunde wieder festgestellt und die Fenz steht wieder. Der wackere Bob, welcher Sie übrigens schön grüßen läßt, hat tapfer daran und auch noch an manchen anderen ncmn Einrichtungen gearbeitet. Im Großen und Ganzen hatte der biedere Wood sich schon in den Gedanken hineingelebt, Sie hätten für »mmer Reißaus genommen und würden nie zurückkehren. Hatte auch schon die Saat auf den trocken gelegten Stellen glücklich unter die Erde gebracht. Nun, daß ich die Ernte einheimse, wird sich nach Lage der Sache von selbst verstehen. Mit dem Baue de- Wohnhauses nach dem von Ihnen angegebenen Plane gedenke ich binnen Kurzem zu beginnen, vorläufig wohne ich eine gute Stunde von meinem »territor^" entfernt bei Mr. Black, den Si- ja wohl auch kennen? Habe ein wenig weit zu laufen, macht aber nicht». Ist mir im Gegentheile lieb. Mr. Block ist ein Deutsch-Amerikaner von echtem Schrot und Korn und auch nicht gut auf den Biuder Wood zu sprechen, syapathrsirt aber auS erst Mitte de» Jahre» 1895 in Frage kommen, weil erst fünf Beitrag»jahre nach der Inkraftsetzung de» In validität»- und Alter-verficherungSgesetze- verflossen sein müssen, ehe die Geltendmachung beregtec Ansprüch- er- svlgen kann. Dasselbe gilt sür die Rückzahlung der Hälfte der für weibliche Versicherte gezahlten Beiträge, welche eine Ehe eingehen, bevor sie in den Genuß der Rente gelangt find. — Für die Ortschaften im Verwaltungsbezirk der königl. AmtShauptmannschast Dre»den-Neustadt fand in Gegenwart de» Amt-Hauptmann- und Geheimen Re- gierungsrathes von Thielau, sowie einiger Gemeindever treter beim Bezirkstage und Bezirksausschüsse in der „Deutschen Schänke zu den 3 Raben" in Dresden am 27. August von Borm. 11 Uhr an ein, vom Gemeinde vorstand Lemcke au- Pieschen geleiteter, sowie von den Gemeinde-Borständen, -Aeltesten und -Käthen sehr zahlreich besuchter Gemeindetag statt. Nach einer begrüßenden Ansprache de- Vorsitzenden und einer R.kapitulation der Vorgänge im Gebiete der Gemeindeverwaltung seit der letzten, Mitte vorigen Jahres abgehaltenen Gemeindever sammlung, hielt RegierungSaffeffor Wengler von der königl. AmtShauptmannschast DreSden-Neustadt einen instruktiven, von der Versammlung mit großem Interesse verfolgten Bortrag über die polizeiliche Befugniß eines Gemeinde- Vorstände». Er demonstrirte an der Hand de» Gesetze» vom 15. April 1886 in leicht verständlicher Weise die An wendung der verschiedenen Strasverfügungen un^ Ordnungs strafen, die geeignete Benutzung der von der königl. Amt»- hauptmannschast für die einzelnen Vorkommnisse entworfenen und zusammengestellten Formulare, sowie unter Anführung mehrerer Beispiele die G ünde zu Ausweisungen vorbe stcafter, im Konkubinat lebender, der Prostitution ergebener und anderer, namentlich öffentliches Aergerniß erregender Personen, ebenso die zulässigen Dispensationen in be sonderen, sogenannten Ausnahmefällen Alsdann zog Redner noch die Sonntagsruhe, die neu: Gefindeordnung, die gemeindeimtlicheu Beurkundungen, ingleichen die ge eignete Versorgung besserung-bedürftiger resp. verwahr loster Kinder, sowie der Siechen und Geisteskranken in daS Bereich feiner Betrachtungen, welche mit lebhaftem Beifalle anerkannt wurden und namentlich geeignet waren, über manche für die Praxis zweifelhafte Fälle willkommenen Aufschluß zi geben. — Dem Bortrage so'gte noch eine lebhafte Besprechung täglicher Borkommn sie im öffentlichen Gemeindeleben, das Gewerbe vesen, de Prostitution, die Hundesteuer, die Gemeindeanlagen, das Meldewesen v. s. w. j betreffend — Den Schluß b'ldetr die Justifikation de» RechnungSwrrles 1892/93, sowie die durch Akklamation er folgte Wiederwahl deS Gemeir.devor..tand,S Lemcke von Pieschm zum Vorsitz nden dcr Gemeind Vereinigung und dc- Ge meinde-BorstandeS a. D Petz in Niederloßntz als dessen Stellvertreter und Kasfirer. — Die „Leipz. Ztg." läßt sich über den jetzt in Hannover zur Verhandlung stehenden Spieler- und Wucherproceß folgendermaißm auS: „Die Sccial- demokraiie hat Glück. In demselben Augenblicke, wo sie sich in Köln anschickt, vor Aller Augen ihre schmutzige Wäsche zu waschen und allen Urteilsfähigen wieder einmal die Unmöglichkeit deS socialistischen Zukunftsstaats dadurch deutlich zu machen, daß sie nicht einmal rn idrem papiernen Staate, dem „Vorwärts", Ordnung zu schaffen vermag — in demselben Momente spielt sich in Hannover ein Proceß ab, der geradezu darauf angelegt scheint, zu beriefen, wie unsere oberen Klaffen d e traurigen Zustände in den unteren Klaffen durch ihr üble» Verspiel lediglich selbst verschulden. Dafür, daß die Socialdemokratie weiter gedeiht und trotz aller inneren Zwistigkeiten an Umfang gewannt, sorgt schon die Bersumpftheit unserer „höheren klaffen". Wir beab sichtigen heute nicht, oft G> sagte» zu wietrrholen und auf daS schlechte Beispiel hinzuweisen, mit dem unsere Aristokratie, die der Geburt, wie die deS Gelde , den unteren Klaffen oft genug vorangeht, im ei;enen Hause, in der Erziehung ihrer Kmder und dec B Handlung der Untergebenen, in der schimpflichen Verbindung verdorbener Geburtsaristoicaten mit einer bankbrüchigen Hochfinanz, in Protzentbum und seichtem Genußl?ben, in flachem Rationalismus und gezeichnet mit mir, stellt mir seine Schwarzen und seine Gäuls zur Verfügung und außerdem, was mehr werth ist, als dies Alles giedt mir sein Töchterlein Rosa, die — so Gott will — in drei Monaten mein Weib sein wird. Wie sehr dies Alles dem Biedermanne Wood imponirt, können Sie sich leicht vorstelte?. Er kriegt zum Kreuze und macht Kedrt, wenn er mich mit meinem Nero und meiner Büchse von ferne erblickt. „I cto stroot äonn ^ou all!" brülle ich, wenn ich Eines oder des Anderen auS der Wood'schen Sippschaft ansichtig werde und der Betreffende nimmt Reißaus, als brenne die Hölle ' hinter ihm her. Ich sage Ihnen, verehrter Freund und Landsmann, mit dem äo skoot llown" macht man hrer zu Lande sehr viel. — Nun aber muß ich schließen. Grüßen Sie Ihre Frau ous'S Beste. Zu meiner Hochzeit aber müssen Sie kommen und einige Tage der uns bleiben. Das wrll auch mein Röschen, das gleichfalls auf'» Herz lichste grüßen läßt." Mit einem Lächeln stillen Nachdenkens legte Reisener den Brref bei Seite und wandte sich dann an die Gattin mit den Wort.n: „Hier, liebe Fanny, hast Du «inen unumstößlichen Bewer» sür meine Ansicht, daß jeder Mensch ein Samenkorn ist, welche- den Keim zum Aufgehen, Wachfen, Blühen und Fruchtspenden in sich trägt. Aber diefeS Samenkorn muß in daS richtige Erdreich komm-n, wenn «s ausg.ht, gerade gezogen werden urd muß Luft und Sonne, Thau und Reuen erhalten, wenn eS zum stattlichen Baume emporwachf n soll, der feine Aefte und Zweige segenfpendend nach allen Richtungen breitet." Materialismus, in stumpfer Gleichgiltigkeit sür höhere geistige Interessen und in der frivolen, dem liberale» Aufkläricht entlehnten Verachtung alles Dessen, wa» nicht mit Händen zu greifen, was überirdisch iS, wa» dem Reiche de» Idealen oder dem Gebiete de» Glaubens angehört. O,t genug haben wir da» an konkreten Fällen nachgewiesen, um darzulegen, wie da» gute Beispiel der oberen Klaffe» mehr wirkt, al» hundert der schönsten Zeitungsartikel und Reden, da» schlechte Beispiel mehr, al- hundert social- demokratische Agitatoren. Da» schlechte Beispiel, da- wir heute vor Bugen haben, ergiebt ein Blick in den Bericht über den Proceß Rosenberg und Genoffen, der die öffent' liche Ausuurksamkeit auf Wochen hinaus zu fesseln bestimmt ist. Ein herunter gekommener Aristokrat, der sich in lächerlicher Entrüstung noch beleidigt stellt durch die Frage deS Gerichtspräsidenten, ob er mit dem Rosenberg und Genoffen „gesellschaftliche Beziehungen" unterhalten habe, hat diesen Falschspielern und Gurgelabschneidern die niedrig, sten Handlangerdienste geleistet und die Opfer dieset schmählichen Komplott find an die hundert Träger unserer vornehmsten Namen! Wer da» nicht sür geeignet hält, alle Blamage, die der Umsturzpartei ihr jetzt versammelter Parteitag eintragen wird, reichlich wieder auszuviegen, der versteht von socialen Dingen überhaupt nicht» und soll un» vom Leibe bleiben mit salbungsvollen Predigten über die „Verrohung der Arbeiter klaffe"' — AuS dem Gerichtssaale. Berurtheilt wurde«: 1) der 25 Jahre alte, aus Königsbrück gebürtige Gärtner gehilfe Mox Friedrich Meyer wegen Diebstahl» zu 1 Jahre 7 Monaten Zuchthaus und 3jährigem EhrenreärtSverluste; 2) die Maurer Friedrich Eduard Mäser au» Meißen und Einst Robert Neubert aus WeiStropp wegen de- gleichen in Gcmnnschast begangenen Vergehens zu 3 Monaten bez. 3 Wochen Gefängniß; 3) der Dienstknecht Karl Johann Günzel wegen widernatürlicher Unzucht zu 5 Monaten Gefängniß; 4) der erst 13 Jahre alte Schulknabe Ernst Eduard Pettrich auS Radeberg wegen Diebstahl zu 3 Monaten Gefängniß; 5) der Klavierstimmer Bruno Müller hierselbst wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen mit einer Person unter 14 Jahren zu 1 Jahre 6 Monaten Zuchthau» und 3 jährigem EhrenrechtSverluste — Aus dem Polizeiberichte. Auf dem Fried- Hofe der Vorstadt Striesen hat sich, wahrscheinlich Mittwoch Abend, ein 74 Jahre alter, von Krankheit schwer heim, gesuchter Privatmann mit einem Revolver in die Brust geschcfl n Donnerstag früh wurde ec noch lebe, d auf. gefunden, aber nach etwa einer Stunde verstarb er. — Gefunden wurden: eine silberne Damenremontviruhr; eine dergleichen mit silberner Kette und Kugel; ein goldene» vierreihigeS Kettenarmband mit Monogramm K. am Schloß; ein Geldtäschchen mit ungefähr 6 M; ein Gold stück auf dem Neumarkte; eine goldene Damencylinderuhr mit goldener Kette; ein Goldstück auf dem Georgplatze und ein desgleichen auf der Grunaer Streße; ein goldener Trauring gez. VV. 8 21/7; ein grauer Leinwandbeutel mit 39 M; ein Geldtäschchen mit ungefähr 32 M.; ein Sparkaffenbuch der Neustädter Sparkaffe auf Walther Hertzsch lautend mit über 35 M. Einlage; ein Geldtäsch. chen mit ungefähr 4 M. und ausländischen Münzen; eine Markrkifte gezeichnet 7 Zwickau und Gre z, enthaltend Damenk'eide stoffe. — Vor einigen Tagen hat sich ein 24 Jahre altes Mädchen unter Umständen, die auf eine selbst mörderische Absicht schließen lassen, aus seiner hüfigen Wohnung heimlich entfernt. Die Verschwundene war zu letzt mit schwarzem Kaschmirrock, schwarzpunktirtec Muffelin- blouse und graubraunem Umhang behangen. Wahrscheinlich trug sie auch einen Ring not blauem Stein am Finger. — Beim Borrichten de» Abendbrotes verbrannte sich Donnerstag Abend in der Zahnsgaffe die Ehffrau eine» Schneidergesellen mit Spiritus nicht unerheblich den Unter« leib, beide Oberschenkel und die linke Hand. — Auf der Strehlenerstraße und vielleicht auch noch an anderen, zur Zeit noch nicht bekannten Orten hat vor rinig-n Tagen ein unbekannter, eiwa 40 Jahre alter Mann unbefugter weise um Verabreichung von Spenden für die Taub stummenanstalt gebeten und auch verschiedene Beiträge er- (Kortsetzmr- t« »er »wette« Aetta,e.) „Aber es muß auch ein Leben in ihm sein, auf das diese Gottesgaben einwirken können, lieber Edmund", erwiederte die junge Frau, ihr rosiges Antlitz an seine Schulter lehnend, „ein Leben, empfänglich sür den Sonnenschein der Liebe, begeistert sür den freien Aether dl» Gedankens, gerüstet für den Thränen erpressenden Schmerz und voll weiser Selbstbeherrschung im Genüsse deS Segens, welcher von oben kommt." rigkt, meine süße Fanny", nickte der glück liche Gatte und ein inniger Kuß besiegelte diese har monische Uebereinstimmung zwiscyen Haupt und Herz Vermischtes. — Arnstadt. In nahen JonaSthale befindet sich der Jungfernsprung, ein ungefähr 15 Mct-r hoher und jäh abfallender Felsen, der oben mit einem Erfenspalier versehen ist. E,ne 60jährige Wrttwe, welche bereiiS längere Zeit tiefsinnig ist, begab sich mit ihrer drei Jahre alten Enkelin auf den Felsen, trat Hari an den Abgrund und befahl dem Kinde, sie durch einen Stoß Hinabzustürze«. Als die» die Enkelin nicht that, sprang sie selbst hinab und zerschmetterte. Da» Kind lies eilend» davon, um da» Borgefallene weiter zu erzählen. Eine Kommission befand sich bald an Ort und Stelle, um den Thatbestand festzu- fetzen. L» find auf diefem Felsen durch Absturz bereit mehrere Selbstmorde vorgekommen, erst im Frühjahre d. I. sprang ein junger Mensch hinab und nahm fick so da» Lebe». — Posen. Der Sohn de» Gutsbesitzer» Bredow au» einem Orie bei Deutichkrona wurde am 28 Oktober von zwei Knechten seine» Vater» ermordet, weil er ihnen bezügl ch ihrer Arbeit Vorwürfe gemacht harte. Die Thäter kamen zur Hast. Druck d« L. Hernr ich'scheu Buchdruckerei in Dresden. Hierzu zwei Beilage«.