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55. Jahrgang Politische Weltschau ! triebeve AbsperrungSmaaßregeln und begnügte sich damit, i in jedem einzelnen Falle aller Menschenmögliche zu thun. Zwecke, Lehrlinge und Gesellen ; Prüfung zu unterziehen und Feuilleton ,s Uhr r Ltebe. Pl-rrer m voll» mauu- e und Borm, stach», inteu: übend» e und Borm. Dlak. »erde» di» Mo»t«g, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: dielspaltZeilelSPfg. Unter Eingesandt: MPfg. auf das Lehrlingswesen bezüglichen Vorschriften Sorge zu tragen; 3. bei der Ueberwachung der auf drn Arbeiter- schütz bezüglichen Bestimmungen der Gewerbeordnung mitzuwirken u. s. w. Zur Beaufsichtigung wird für jede Handwerkskammer von der Landes cevtralbehörde eine Kommission bestellt. Die Kosten sind, sofern sie sonst keine Deckung finden, durch Beiträge der Fach- genosienschaften aufzubringen. Wer den selbstständigen Betrieb eines Handwerkes anfängt, darf den Meistertitel nur dann führen, wenn er eine Gesellen- oder eine Meisterprüfung bestanden hat. Die letztere kann nun vor einer Innung, vor einer Fachgenossenschaft oder vor einer von der Handwerkskammer aus Fachgenossen gewählten Prüfungs-Kommission abgelegt werden. Vor sitzender ist in jedem Falle ein von der Aufsichtsbehörde zu bestellender Kommisfar. Die Prüfung darf sich nur auf den Nachweis der Befähigung zur selbstständigen Ausführung der gewöhnlich vorkommenden Arbeiten dkS Gewerbes und auf das Vorhandensein der zum selbst ständigen Betriebe des Gewerbes nothwendigen gewerb lichen Kenntnisse (Buch- und Rechnungsführung) er strecken. Die unbefugte Führung des Meistertitels ist Pastor Umer- » achte Stifts» 8 Uh» Diak. - Die »u- Dürer» te und reichet. Borm, akouu» ur der »r Pre» tO Uhr orm. S rm. 10 stillos. Ue und Harleß. Er wartete, bis die Kameraden sich zum Aufbruche ' rüsteten. Dann trat er mit der Abschrift in Kyritz' Zimmer. Inserate»- Annahmestellen: Die Arnoldische Buchhandlung, Jnvalidendank, Haascnstcin LBoaler. Rudolf Mosse. G. L. Daube L To. in Dresden, Leipzig, Frankfurt aM., G. Kohl, KesfelSüorf u. s. w. brücken sogar 79 Proc. der gelammten Rentenzahlungen. Die Nachricht, daß in Berlin eine Person infolge der Cholera gestorben ist, hat die Bevölkerung der Reichshauptstadt — so schreibt man von dort — in keiner Weise beunruhigt; man macht davon nicht viel mehr Aufhebens, als wenn, waS wöchentlich vorkommt, einige Leute beim Kahnfahren in einem der Havelseen ertrinken. ES liegt darin keine ruhmredige Prahlerei oder ein besonderer Muth, der sich über die Cholera gefahr hinwegspöttelt, sondern die besonnene Zuversicht, daß eS den ruhig und planmäßig durchgesührten Vor. beugungSmaaßregeln der staatlichen und städtischen Behörden unter verständiger Mitwirkung deS Publikum- gelingen werde, eine seuchenartige Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Schon im vorigen Jahre, al- die Cholera in Hamburg so furchtbar wüthete, blieb man in Berlin von jeder Panik frei, vermied über- Borm. 6 Uhr chmidt. hlen), r Herr ngelder 8 Uhr 9 Uhr 8 Uhr .9 Uhr Borm. Pastor Borm, nwarth et der» 2 Uhr ugend: t: Herr Bor». >»«hle» kuppert. »pelle end« erlitt tvllU« > l!hr t«a» Der ausgezeichnete Erfolg, den dieses Verfahren hatte, trägt nun auch in diesem Jahre nicht wenig dazu bei, da- Gefühl der Sicherheit zu vermehren. Sehr be ruhigend wirkt auch der Umstand, daß die in Hamburg gemachten Erfahrungen in kaum widerlegbarer Weise den Nachweis erbracht haben, daß die mangelhaften Wasserverhältnifse dieser Stadt an dem Umsichgreifen der Seuche die Hauptschuld trugen, während die Berliner Wasserversorgung nichts zu wünschen übrig läßt. Unter der Ueberschrist „DaS Erstarken deS Mittelstandes" berichtet man der „Köln. Ztg." all dem Königreiche Sachsen: Gewisse den "staats, erhaltenden Parteien angehörige Politiker hatten eS sich bei uns angelegen sein lassen, den Mittelstand auf zuwiegeln und ihn um sein Dasein besorgt ru machen; lktzt schauen sie sehr verdutzt darein, well der beunruhigte Mittelstand nicht bei ihnen, sondern bei den lärmenden Antisemiten, die sich am Lautesten als „Retter" an- priesen, zur Zett der Wahlen Hilfe gegen die »hm angeblich drohenden Gefahren suchte. Nun ist aber t. .9 Uhr ach dem konfir» und an Invalidenrenten 1,3 Millionen M., zusammen 22,4 Millionen M. gezahlt worden. Auf Preußen kommen an Altersrenten 14,6, an Invalidenrenten 0,7 Millionen M. Während im ganzen Reiche die Jnva- lidenrentenzahlungen durchschnittlich 6 Proc. der Renten zahlungen überhaupt bekugen, machten sie in Preußen 5 Proc., in Baiern dagegen 10 Prcc. aus. Bei den als besonderen Kasseneinrichtungen zugelassenen Knapp- fchafiSpensionSkassen hat der Betrag der Invalidenrenten durchweg schon den der Altersrenten überstiegen. Bei der KnappschastspensionSkasse für daS Königreich Sachfen betrug diefer Betrag 77 und bei der in Saar verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrm«»« Müller m Dresden. Dienstag, den 22. August 1893. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Nenstadt, für die Ortschaften de» kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für di- kgl. Forstrentiimter Dresden, 'N Tharandt und Moritzburg. Macht reicht weit." In der am Donnerstag unter dem Vorsitze des baierischen Gesandten Graf v. Lerchenfeld-Koefering ab, gehaltenen Plenarsitzung deS BundesratheS wurde dem Gesetzentwürfe, betreffend die Erhebung eines 50 pro- centigen Zollzuschlages für aus Finnland kommende Wsaren, die Zustimmung ertheilt, dagegen der zollfreie Einlaß der von der Weltausstellung in Chikago zurück gelangenden Güter genehmigt. — Der preußische Minister für Landwirthschast hat die Einfuhr von Futter, mitteln, speciell von Heu und Stroh, au- Rußland unterfagt. Motivirt wird dieses Verbot mit dem Hin weise auf die Viehseuchen, welche zur Zeit in ver schiedenen Gegenden deS CzarenreicheS herrschen. DaS Reichs BersicherungSamt hat den Vorständen der JnvaliditätS, und Alter-Versicherungsanstalten einen Geschäftsbericht für daS Jahr 1892 zugehen lasten. Danach sind im genannten Jahre an Altersrenten 21,1 allem Kommenden mit so großer Ruhe entgegensehen könnte, wie diesem, wäre ich ein glücklicher Mann!" Im Bureau erklang jetzt die scharfe, schneidende Stimme dtS PrircipalS: „Wo, zum Kukuk, stecken denn die Herren? Mein Gott! eS ist, um aus der Haut zu fahren! Gerade, wenn man Jemanden braucht, ist er nicht da!" Der letzte Satz war noch nicht beendet, als Reisener sich auch wleder auf seinem Platze befand. Der Notar schoß auf ihn zu, ein in der Wuth zerknittertes Papier in der Hand haltend: Gewerbegruppen zu dem auf ihren Antrag einer _ über den Erfolg derselben ein Zeugniß aüSzustellen. Die Fachgenossenschaften wählen ferner au- ihrer Mitte die Mitglieder der Handwerksammern. Die Wahl derselben erfolgt auf 6 Jahre; je nach 3 Jahren scheidet die Hälfte der Gewählten au-, jedoch ist eine Wieder wahl derselben zulässig. Die Handwerkskammern haben: 1. die Aufsicht über die Fachgenoflenschaften und Innungen ihres Bezirkes zu führen; 2. für die Durchführung der Drr4lle».«e»K»»t L Meißner «aste 4. At» Zeitung erscheint Dienfta«, »auuerfta, «rd «sanaten» früh. U»,nne«e«t»- Preis: W«teljährl. M. 1^>0. Nu beziehen durch dir kaiserlichen Post- «staltcn und durch unsere Bolen. Bei freier Lieferung tu» Hau» erhebt die Uoft noch eine Ge bühr von 25 Pfg. Alte und neue Welt. Roman von Karl Zastrow. <b. Fortsetzung.) „Ich keime ihn nicht genauer. Er ist ein Regiments kamerad von mir und mit Bezug hierauf begrüßte ich ihn. Darf ich fragen weshalb —" Der Bureauvorsteher gab dem Sprecher einen Wink, zu schweigen und auf den Korrldor hinaus- Meten. Dort von den anderen Schreibern unbeachtet, raunte er ihm zu: „Wir gingen gerade »u einer Testamentsaufnahme, nemlich ich und der Herr Notar, als wir Sie mit jenem Herrn im Gespräche erblickten. Sie wissen, wie miß. Kautsch der Principal ist. Er faßte den Fremden sofort scharf in'S Auge und brummte: Der Reisener scheint in seinem Umgänge auch nicht besonder- wählerisch zu sei». Den Kerl, mit welchem er da spricht, glaube ich zu kennen. Müßte mich sehr täuschen, wenn eS nicht der Bursche wäre, den ich in meiner früheren Eigenschaft al- Genchtsastestor einmal unter den Fingern hatte Ich wollte Ihnen da- sagen, damit Sie misten, woran Sie find. Denn was nun kommen wird, können Sie sich denken. Der Herr Notar wird hinter Ihrem Rücken Erkundigungen einziehen und sich Ihre Zeugnisse ein fordern." „Mag er", versetzte Reisener lächelnd, „wenn ich strafbar. DaS in Kopenhagen erscheinende Blatt „Danebrog" meldet: „Trotz aller Dementis bestätigt sich die Nach richt, daß der deutsche Kaiser den Czaren während seines Aufenthaltes in Dänemark auf vierundzwanzig Stunden besuchen wird." Wir wüsten dem Kopenhagener Blatte die Verantwortung für seine Meldung überlassen. Prinz Heinrich von Preußen soll jüngst mit Bezug auf die häufig vorkommenden Soldatev.Mißhandlungen . ... , „ , den nachstehenden Ausspruch gethan haben: „In man- um eine Verschleppung der Krancheit zu verhindern, chen Unterofficieren steckt ein Gift, das verdirbt uns die j Mannschaften; doch ich werde eS austreiben, meine - Deutsches Reich. Der „Reichsanzeiger ver- öffentlich! ein^ Erlab deS preußischen Handels Ministers v. Berlepsch an die Regierungspräsidenten, worm Vor, schlüge behufs Organisation des Handwerkerstandes ge macht werden. Der ministerielle Erlab »st wohl als eme Folge der Agitation anzusehen, welche der ehemalige s a ch - fische Abg. Hofrath Ackermann Reichstage m diesem Sinne entfaltet hat. Die Vorschläge dis Mi nister- lassen sich ihrem wesentlichen Inhalte nach folgendermaaßeu zusammenfassen: Zur Wahrnehmung der Interessen des Kleingewerbes find Fachgenosten, schäften und Handwerkskammern zu errichten. Den ersteren gehören Alle an, welche ein Handwerk betreiben und regelmäßig nicht mehr als zwanzig Arbeiter be schäftigen. Durch Beschluß des BundesratheS kann für bestimmte Gewerbe die Beschäftigung einer geringeren Zahl von Arbeitern als Grenze festgefetzt wilden. Die , Bildung der einzelnen Fachgenostrnschaften erfolgt m § ähnlicher Weise, wie die der Berufsgenossenschaften bei der Unfallsversicherung. Die Fachgenossenschasten regeln ihre innere Verwaltung, sowie ihre Geschäftsordnung durch ein von der Generalversammlung ihrer Mit- i -lieber zu beschließendis Statut, welches jedoch der Genehmigung der höheren Verwaltungsbehörde bedarf, j Aufgabe der Fachgenossenschaften ist: 1. die Pflege deS Gemeingeistes, sowie die Auffechterhaltung und Stärkung der StandeLehre unter den Genossen; 2. die Förderung emeS gedeihlichen Verhältnisses zwischen den Meistern und den Gesellen, sowie die Fürsorge für das HerbergS- wesen und für die Nachwersung von Gesellenarbeit; 3. die Regelung deS LehrlingSwesenS, namentlich die : Sorge für die technische, gewerbliche und sittliche Aus- j bildung der jungen Leute; 4. die Entscheidung über die zwischen den Mitgliedern der Fachgenossenschaften und rhren Lehrlingen entstehenden Streitigkeiten, welche sich auf den Antritt, die Fortsetzung oder Aufhebung deS Lehrverhältnisses, auf die gegenseitigen Leistungen aus demselben, auf die Ertheilung oder den Inhalt der Arbeitsbücher oder Zeugnisse beziehen; 5. die Bildung von Prüfungsausschüssen für einzelne Gewerbe oder Mit den letzten Worten hatte er sich wieder in sein Zimmer begeben und die Thür krachend in'S Schloß fallen lasten. Reifener stand einen Augenblick wie betäubt von der Wucht dieser Vorwürfe. Zorn und Scham ließen sein Antlitz abwechselnd erröthen und erbleichen. Wie rücksichtslos war diefer Mann! Schonungslos hatte er ihn gegen seine Kollegen bloßgeftellt. Warum öffnete sich in diesem Augenblicke nicht die Erde, um ihn klafter tief versinken zu lasten! Seufzend begab er sich an die Arbeit und gab sich die größte Mühe, um die-mal nicht den kleinsten Fehler aufkommen zu lasten. Die Mittagsstunde schlug, als er da- usancemäßige „actum ut supra" unter die Ver handlung setzte und sich daran machte, sie noch einmal durchzusehen. Der Notar blickte stirnrunzelnd von seiner Arbeit auf und riß ihm beinahe da- Papier au- den Händen. Seine Augen stierten so finster d'rein, um feine Lippen spielte ein so menschenfeindlicher Ausdruck, daß der Schreiber sich beengt und ein geschüchtert fühlte. „Ich muß Ihnen aufrichtig gestehen, Reisener", hob er an, „daß ich mit Ihnen nur sehr wenig zufrieden bin. Ich habe eS ander- von Ihnen erwartet. Sie sind zerstreut, unaufmerksam, leichtsinnig! Ich kann solche Leute nicht gebrauchen. Aendern Sie sich nicht, dann muß ich Sie entlasten." Ein bitteres Lächeln Kat m die offenen Züge de- jungen ManneS. Er konnte unmöglich länger schweigen. „Und wa- wäre eS weiter, wenn Sie mich ent ließen, Herr Notar, al- eine unbedeutende Aevderung meiner Lage? Der Lohn, welchen Sie mir für eine neunstündige Arbett-last zahlen, würde kaum hinreichen, einem anständigen Jagdhunde da- Leben zu fristen, ge schweige denn einen wohlerzogenen junaen Mann durch, zubringen. Bei dem geringsten Versehen überhäufe» Sie un- mit wahnsinnigen Vorwürfen, nicht bedenkend, daß man mit leerem Magen und sorgenerfülltem Kopfe an die Arbeit geht —" „Schweigen Sie!" richtete der Notar sich mit Ge brüll auf und dabei schlug er mit der geballten Faust auf den Tisch, „habe ich, al» ich Sie engagirte, nicht ausdrücklich gesagt, daß ich so viel nicht gebe, daß Sie davon leben können? Und haben Sie mir dessen un- »ahM- -orm. er W» > Mr und schlnß irrt«: i Uhr >r und auioa. Heile, tuu». ; und vor», sinder- -ydtttz. oahls- Borm. Herr r Herr Bloch» ! Uhr igend: Herr le und 6 Uhr „Haben wir dummes Zeug gemacht! . . . Zwei ! ganze Zetten au-gelassen! . . . Begreife nicht, waS Sie immer im Kopfe haben. Müsten doch fürchterlich zerfahren sein! Solche Arbeit kann ich nicht brauchen!...