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habe. Kurz, man nahm Kiese Scheine In, Vertrauen auf die eben dargelegten Betrachtungen, ohne Furcht, daß von einer Gesellschaft, bet welcher der Staat Theilhaber ist, an, allerwenigsten vom Staate selbst, eine Maßregel angeordnet werden könnte, welche für die Besitzer Verlegenheiten und Schaden bringen mußte. Man konnte eine solche Maßregel umso weniger erwarten, als diese 10 Thaler-Schcine darauf berechnet waren, mittels Circu- lation mehr und mehr in die Hände der weniger bemittelten Leute zn kommen, denen es in Sachse», wie überall, an Gelegenheit zn guten Zinsen für ihre Ersparnisse mangelte. War schon vorher das Vertraue» zn dem Unternehme» erschüttert gewesen, so schwand cs nunmehr völlig und allgemein suchte man die Scheine der Gesellschaft, selbst mit 10—20 Prvceut und noch mehr Ver lust, loszuschlage». Dabei war der andauernde Streit zwischen Direktorium und Ministerium, der sich in wenig erquicklicher Weise durch össentliche Erlasse in den Blättern absplelte, garnicht dazu angetha», dieser schlimme» Wendung der Dinge Einhalt zu schaffen. Das Direktorin», war infolgedessen gezwungen, den Weiterbau der Bahn am 20. Mürz 1848 einznstellcn. Es erließ vamals solgende Bekanntmachung: „Der Rest unserer Anleihe vom 1. Juli 1847, welcher bis zum 31. Januar 1848 durch össentliche Zeichnung nicht anige- bracht worden, war an ein auswärtiges Bankhans verschlossen; der bezügliche Vertrag ist jedoch infolge der seitdem eingetrctcnen politischen Ereignisse un- ersüllt geblieben und hierdurch das Directvrium vorläufig außer Stand gesetzt, den Bau der Bah» aus den beiden noch nicht vollendeten Stationen sortzu- sührcn. Den Erfolg unserer in Gemeinschaft mit dem Gesellschafts-Ausschüsse bei der hohen Staatsrcgicrnng sofort wiederholt einznbringcndcn dringenden Gesuche um Unterstützung der Gesellschaft bei Beschaffung ihrer weiteren Be- dürfnisse zunächst erwartend, werde» wir ungesäumt nach Eingang der dies- saUsigeu Entschließung Generalversammlung ciubcrufe». Aus der gegenwär tigen Lage der Sache erg-ebt sich zugleich die unabweisbare Nothwendigkeit, die auf de» 1. April 1848 festgesetzte Auszahlung von Zinsen für die Slamm- action (B/s Thaler pro Actie), zu deren Erhebung der Dividendenjchein Nr. 1 diene» soll, bis auf weitere Ankündigung anszusctzen. Im Einvcrsländniß mit dem Gesellschafts-Ausschuß machen wir dies, nachdem die letzten Versuche, diese Maßregel zu umgehen, ohne Erfolg geblieben sind, hierdurch bekannt. Die Zahlung der zunächst am 1. Jnli 1848 fälligen Zinsen auf die mit Prioritätsrecht versehenen Zehnthalcr« und Hundertihaler-Schnldjcheiue hat da gegen ihren ungestörten Fortgang." Die Verhandlungen mit der Regierung hatten ein negatives Resultat, der Bahnbau blieb daher liegen; dagegen fand der Betrieb der fertigen Strecke Riesa-Limincritz, sowie die Zinsauszahlnng auf die Prioritätsscheine regelmäßig statt- Behufs Beschaffung von Geld mitteln gelangte» mehrere, beim Äahuareal-Kaus mit erworbene Grundstücke zum Verkauf, deren Erlös jedoch auch nicht weiter als zur Deckung der Pri orilätezinsen und der joustigen lausenden Kosten ansreicvte. — Die Limbacherstraßc wird vollends regulirtl So ist in der Plenarsitzung des Rathes am Montag beschlossen worden. Der amtliche Bericht über jene Sitzung thcilt darüber Folgendes mit: „Die Limbacherstraße ist von der Bcherstraßc ab bis zur Sladtjlnrgrcnzc »och nicht in banplan mäßiger Weise durchqesührt; sic hat dort stellenweise eine sehr geringe Breite, auch sind keine Fußweganlagc» vorhanden und ist infolge dessen der Fuß Verkehr von de», Fährverkehr nicht getrennt. Diese Umstünde haben bei dem dort stattfindenden allgemeinen bedeutenden Verkehr zu mancherlei Mißhellig- kciten geführt nnd ist seitens der Anwohncnde» und Verkehrende» wiederholt um Besserung des gegenwärtigen Zustandes ersucht worden Mit Rücksicht hieraus ist in Aussicht genommen, die Limbacherstraßc innerhalb der oben- bezeichneten Strecke ans 17 m zu verbreitern wie der nach der Stadt zu ge legene Theil, und mit Wölbichlcuße zn versehen. Die hierfür erforderlichen Kosten, einschließlich der für die nötqigcn Grnndstückserwcrbungen zu leisten den Entschädigungen, sind auf zusammen 78,020 M. veranschlagt- Der Äau- verwultungsansschnß hat zu dieser Vorlage sein Einvcrstündulß erllärt und dieselbe zur Ausführung empfohlen, ebenso die Annahme der mit den bethei- ligtcn Grundstücksbesitzern wegen der z» bewirkenden Arealabtreiungcn ge- trvsfcncn Abkommen. Der Rath beschloß, diesen Vorschlägen gemäß die Vorlage zu genehmigen und die obigen Kosten thcils ans Anleihe- und theil» aus laufenden Mitteln zn bewilligen. Die Stadtverordneten sind uni ihre Mitentschlicßnng in der Sache zn ersuchen." Damit nnrd denn endlich ein lang gehegter, sehr berechtigter Wunsch der Bevölkerung unserer Stadt, nament lich desjenigen Thcilcs derselben, der mit Mendorf nnd den gleichfalls stark bevölkerten übrige» Dörfern des Pleißbachthalcs in Verbindung steht, der Er füllung näher gerückt. Die Mißstäude an der bekannten engen Stelle bei der Wachstuchsabrik waren aber auch infolge des regen Verkehrs, zumal bei an haltend schlechtem Wetter, geradezu unerträgliche geworden. — Die Mnsikverhältnisie in Chemiutz kamen in der Rathsplenar- Sitznng vom 24. September abermals zur Sprache. Der amtliche Sitzungs- berictt meldet darüber: „In Sachen der Beschwerde einer Anzahl Musiker der städtischen Capelle über Herrn Capcllmcistcr Scheel hat, wie bereits früher mitgetheilt worden, der Rath beschlösse», diese Beschwerde ans sich beruhen zu lassen. Der mit Letzterem bestehende Vertrag soll vorläufig fortgesetzt werden, und der Rath hat das ihm von demselben gemachte Zugestäiidniß angenonmre», die nach diesem Vertrage für Ende September zulässige Kündigung erst Ende Dccembcr dieses Jahres mit der Wirkung, daß, falls die Kündigung zu dieser Zeit erfolgt, der Vertrag mit Ende Mürz 1880 endigt, vornehmen zu können. Hiermit hat das Stadlvcrordnctencellegium sein Einvcrstündniß erklärt. Mit Rücksicht ans diesen Sachstand konnte der Rath keine Veranlassung finden, dem vom Stadtverordneteucollegium weiter gefaßten Beschluß, die Küudigung des Vertrags mit Herrn Scheel schon jetzt Ende September anszuspreche», eine Folge zu geben, wovon das Stadtvervrduetencvllegium zu benachrichtigen ist " — Regulativ Acndcrung. ES hat sich eine Umarbeitung des Regu lativs vom 22. Februar 1877, die öffentlichen Musiknujführungcn, Schau stellungen, theatralische Vorstellungen, Tanzvergiuiguugcu und sonstigen Lust barkeiten betreffend, als »öthtg hcrausgcstcllt. Hierbei sind verschiedene Be stimmungen dieses Regulatives wcggclasfen oder vereinfacht, bcziebcntlich ent sprechend abgeändcrt worden. Außerdem ist cs zweckmäßig erschienen, von allen Vergnügungen her oben erwähnten Art, insoweit bei den Musikansführ- nngen und Schaustellungen ein höheres Interesse der Kunst oder Wissenschaft nicht obwaltet, eine Steuer zn erheben, welche in der Hauptsache an die Stelle der bisher nach obigem Regulative unter der Bezeichnung „Polizcigebühren" erhobenen, zugleich die Arineukasscubciträge mit enthaltenden Geldbeträge zn treten haben würden. Die hierüber getroffenen Bestimmungen sind in ein Statut zusnmmcngcsaßt worden. Die vom PolizeianSschusse zur Aunahme empfohlenen dicSsallsigen Entwürfe wurden vom Rathc in dessen Sitzung am 17. September gcuehniigt. Das abgcändcrte Regulativ wird dem Siadtver- vrdnetencollcginm zur gutachtlichen Auslassung, der Entwurf des Statuts zur Genehmigung unterbreitet werde». —ckl. Die Baulichkeiten aus Bahnstation Altchcinnitz, di» jetzt im vollen Gange sind, gewähren ein interessantes Bild lebendigster Thätigkeit. Schon che man sich dem eigentlichen Hanptbanplatz nähert, kün den die Massen vvn längs der Straße ansgeschütleten Bau- und Füllmaterinlica an, daß hier eine ninfassende Veränderung vor sich geht. Der erste der in Angriff genommenen Umbauten, welcher ins Auge füllt, ist eine erhebliche Verbreiterung der Straße nach dem Alichemnitzcr Gülcrschnpvcn. Diese Ver breiterung, welche genan so wie die Anlage des »enen Ladcschnppeus infolge des durch Eröffnung der Stückgnt-Expcdünng erheblich gesteigerten Berkebrs sich nöthig macht, erwirkt man dadurch, daß man einen Streifen des bisber erhöht gelegenen alten Rampcugcbictcs abschncidet und durch Abtragung mit dem Straßenniveau ins Gleiche bringt. Ans dem erheblichen Stück, welches aus diese Weise bereits der Straße hinzugewonncn ist, ist man mit dem stei nernen Unterbau zn Ende. Weiter hinaus ist man zwischen den Ladegeleisen eifrig thätig; die manuichfacheu Abänderungen, die hier vollzogen werde», bieten weniger Interesse für die Allgemeinheit. Mächtige Haufe» Grnud- und Füllmaterial sind am Rande des Slraßenmcktelslücks bis zum Gütcrschuppen- ban hi» anfgeschichtet. Ter letztere selbst ist äußerlich der Haupijache nach stark bis zur Vollendung gediehen. Man beginnt deshalb am Giebel schon abznputzcn. Daß aber im Innern noch manches zn thuu ist, ersieht man ans der immer noch regen Zufuhr von Äauziegeln, die in den Jnnerban be fördert werde». Doch bricht man daselbst auch bcr.its Thcile des Gerüstes ab. Die hölzerne Bedachung sammt den vorl,äugenden Wetterdächern über der Laderampe am Schuppen sind fertig, die Laderampe gleichfalls Während inan also das eigentliche Ccntrnm der ganzen dortigen Baulichkeiten, den neuen Schuppen, bald übergeben können wird, ist die Umgebung etwas weiter zurück. Zwar sind die etwa 1 Meter hohen Nampcuinancrn welche vom Schuppen ab laufend das Lager- und Ladctcrrain einiäumcn, vollendet, aber zwischen ihnen sicht es noch chaotisch aus, denn hier ist noch eine nmjängliche Ausfüllarbcit zu erledigen. Alles in Allein wird die neue Gesammlaulage ein stattliches Werk, ganz dem Wachsthum entsprechend, dem uujer Vorort Altchemnitz und der darau grenzende Theil der Stadt namentlich in den letzten Jahren unterlag. Es tritt nun wohl nicht so bald wieder dieRothwendigkeit ein, in Alichemnitz neue Verkehrsanlagen zn sckmffe», trotzdem uincr Chemnitzer und der Altchcmuitzer Verkehr, die beide innig zusammenhäugcn, noch stetig im Steige» begriffen sind. —* Gerüst-Einsturz. Gestern Nachmittag stürzte ein an der Kaserne ausgestelltes Baugerüst infolge vorzeitige» Heransnchmens einer Schraube zusammen, glücklicherweise ohne Jcma den zn verletzen. —* Grobe Vcrtrauenstäuschung. In einem hiesigen Geschäft halte das Personal im Monat Jnli unter sich eine Sammlung veranstaltet zur Anschaffung eitles HvchzcitSgcschenkes für den Geschästshcrrn. Die ge- sammelten Beiträge, 34 Mark, wurden einet» der Bciheiliglcn übergebe» mit dem Auftrag, das Geschenk anzukanfe». Das Geschellt wurde auch üb.rreichi; jetzt erhielt aber der Beschenkte vom Lieferanten eilte »nbczahlle Rechnung nnd »»» ergab sich, daß der zum Ankauf Beauftragte das gesammelte Geld unterschlagen hatte. —* Häusliche Scene. Gestern Abend kurz »ach 8 Uhr wurde nach einer Wohnung an der Martiustraße polizeiliche Hilfe verlangt. Es ergab sich, daß ei» daselbst wohnhafter Schlosser furchtbaren Skandal machte und in der Wirlhschaft Alles dcmolirte. Der Wlllhcnde ließ sich auch durch das Ruhcgcbot des Beamte» nicht beruhigen, trat vielmehr mit erhobenen Fäusten demselben gegenüber, sodaß derselbe mit Gewalt drohe» mußte. Erst hieraus folgte der Excedent dein Beamten nach der Polizeiwache. L. Symphonie-Eoneert vom Chemnitzer Orchester. Das Zeichen, unter welchem der Musikreferent dieses Blattes seine Thätigkeit wieder aufnlmmt, ist kein erfreuliches- — Mars regiert die Stnnde> — Der Kampf, welcher in der sommerlichen Ruhezeit mit Feder nnd Wort geführt wurde, beginnt nun mit deu Waffen des Berufs um Gunst und Existenz. Warum er entbrannt, ist leider nur allzu bekannt, und auf welcher Seite das größere Recht liegt, ist nicht unseres Amtes zu untersuchen oder zu besprechen, darf uns auch in der Abschätzung des künstlerisch Dargeboteuen nicht im Mindesten beeinflussen. Wir haben nur mit der rein objektiven Beurtheilung der jeweiligen Musikleistungen zu thun und iverden, wie bisher, ehrlich »nd ohne nach links oder rechts zu blicken, unseren geraden Weg fortsetzen, in der festen Uebcrzeugnng, damit, soweit cs an uns ist. den aus übende» Künstlern nnd dem Publikum am Besten zu diene». Das zur Besprechung vorliegende Concert des Chem nitzcr Orch este rs, jenes Theilcs der städtischen Capelle, welcher sich von derselben infolge der bekannten Vorgänge abgetrcnnt hat, trug den Character eines Probe- Concertes, in welchem sich ein Herr Musikdirektor H. Schessler aus Coblenz als Dirigent und Solo-Geiger um die ausge schriebene Dircctorstelle bewarb. Aus den Orchcsterdarbietunge», von welchen der Qualität und Ausführung »ach die Ouvertüren zu „Oberon" und zur „Zauberslöte" obenan standen, war die gewohnte Tüchtigkeit und oft bewährte Schlagfertigkeit der alten Stadtorchcstermitglieder recht wohl herauszncrkenneik. Jndeß muß sich der frühere Schwung und die Feinarbeit in Details namentlich im Messing und bei de» Holzbläsern noch finde» und wird sich auch finden, wenn ein künstlerisch selbständiger, gediegener Leiter all der Spitze steht. Es ist ja im Allgemeinen schwierig, über einen Dirigenten etwas Bestimmtes zu sagen, der fremd hierher zu einer ihm fremden Capelle kommt, vor ein frenides, erst zu erwärmendes Publikum tritt, und der, um die Orchestersachcn vorzubereiten, kaum zwei Proben haben kann. Trotzdem aber glauben wir »ach den Erlebnissen des gestrigen Concerles sagen zu müssen, daß es Dirigenten geben wird, die deu Bedürfnissen der Herren Musiker besser entspreche» dürften, als Herr Schessler. In seiner Art zn diri- gire» vermochten wir weder Energie, »och wesentliche Selbständigkeit und künstlerische Abgeklärtheit zn finden, und die Ausführung des Bruch'schcn reizenden Cvnccrtes war eben derartig, wie sie nicht sei» soll- So viel von Haltlosem, Unreinem und Unfertigem auf ein Mal haben wir bei einem Solo- viotiuisten noch selten gehört. Wi niawski's Legende gelang etwas besser, konnte jedoch höhere Awprücbe auch nicht befriedige». Siecht erschwert wurde dem Vor tragenden die Lösung der Ausgabe» durch den uns unbekannten Dirigenten dcrBe- gleitung, besonders im Brnch'schen Concert. Allerdings hatte Dieser auch wieder die lchwicrige Position, dein unruhigen, willkürlichen Spiel des Solisten, der üvrigens durch einen falschen Einiatz die Capelle in nicht geringe Verlegenheit brachte, ängstlich zufolge». Kurzum, hätte die Zuverlässigkeit der alten Herren des Chemnitzer Orchesters nicht Stand gehalten, so würde Manches gestern Adenv nur schwer zu Ende zu führen g-w-i«» set». —ur. Gerichtshalle. Landgericht Chemnitz. —ts. Strafkammer I. 24./0. Der Fabrikarbeiter Emil Max Richter ans Oberhermersdorf (1868 geboren nnd noch nubcstrast) hat sich de gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht und erhielt deshalb 2 Monatr 2 Wochen Gefänguiß zuerkannt e Der Haudarveilcr Heinrich Min Richter aus Oelsnitz b. Lichtcnstcin (1848 geboren und schon wiederholt vorbestraft) wurde wegen einfachen, im RücksaUe verübte» Diebstahls unter Annahme mildernder umstünde mit drei Monaten Gejängniß bestraft. Der Stenunetz Bruno Emil Stein ans Hilbersdorf (1868 geboren und noch unbcstrali) hat sich des schweren und einfachen Diebstahls schuldig gemacht und erhielt 3 Monate Gejängniß anserlegr. Der Dienstlnecht Carl Albin Roi cher aus Schlößchen Porschcudvrs (2l Jahre alt und einmft vorbestraft) hat am 17. August d. I. einen Koffer erbrochen und daraus eine silberne Uhr, 1 Paar Hosen nnd ein Porte monnaie iin Gesnuuntlverlhe von 13 Mk. 50 Pf., ferner aber noch auf ein fache Weise 1 Paar Haudlchuhe im Werihe von 3 Mk. gestohlen. Er wurde zu 5 Monaten 3 Tagen Gefänguiß verurthcilt. Der Färver Franz Julius Sleincrt ans Hartmannsdorf (1857 ge boren und zweimal vorbestraft) war angctlagt und geständig, am 23 Januar ein 3-Markstllck entwendet zn haben. Er wurde zu 3 Monaten Gejangniiz und 1 Jahr Ehrverlust verurthcilt. Der Schmidcr Carl Oskar Schubert aus Görlitz (1864 geboren und mehrfach vorbestraft) hat am 13. August in Börnichcn ein Geldtäschchen mit 4 Mk., welches in einer Restauration einem Gaste entfallen war, aulgehoben und entwendet. Er wurde mit 3 Monatcn Geiäugniß bestraft. Das Dienstmädchen Marie Selma Schumann ans Groitzsch, zuletzt in Chemnitz aufhältlich (1868 geaorcn und bisher noch unbestraft) hat bei verlchiedencn Dienstherrschaften eine große Anzahl Diebstähle auegeftihrt und dcsbatö wurde sie nnter Anrechnung von 1 Monat Untersuchungshaft zn 5 Mvnalcn Gefänguiß vernrtheilt. Strafkammer 111. 25.,0. Der Steinbrucharbeiter Michael Krakow ka, zuletzt in Chemnitz aufhältlich (23 Jahre alt nnd noch nnbestrnfl) wurde wegen gefährlicher Körperverletzung unter Ausschluß mildernder Umstünde zn 3 Monaten Gefänguiß vernrtheilt. Der Handarbeiter August Gottlicb Wilhelm Lindncr aus Satzung (1838 geboren und wiederholt vorbestraft) wurde wegen im Rückfälle ver übten Betrugs, Betielns, Landstreicheus u. s. iv. zu 10 Monatcn Gefängnis), 6 Wochen Hast, 2 Mark Geldstrafe eventuell 2 Tage Hast und zur Uevcr- weffung an die Landespolizei vernrtheilt. Die Strumpsarbeilelin Auguste Pauline Knauer ans Grumbach bei Annabcrg (1865 geboren nnd mehrfach vorbestraft) wurde wegen im wieder holten Rückfälle verübte» Diebstahls mit 10 Monaten Gefänguiß belegt. Das Dienstmädchen Agnes Selma Lehn, an» ans Lang rinne (1865 geboren und schon wiederholt vorbestraft) wurde wegen im Rückfälle begangenen Diebstahls mit 5 Monatcn Gefängnis; bestraft. Der Bergarbeiter Moritz Emil Lehnert ans Börnichen (1850 geboren und mehrfach Vvrvestrnft- hat sich des im Rückfälle begangenen Diebstahls schuldig gemacht nnd wurde unter Ausschluß inilderudcr Umstände zu l Jahr Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und znr Llellung unter Potlzeiautsicht ver- nrthcilt. Die Schulkunden Max Bruno Lösch »er nnd Wilhelm Otto Schmidt ans Chemnitz (Beide 1876 geboren) haben einen schweren Diebstahl ver übt. Löichncr erhielt 1 Tag, Schmidt dagegen 3 Tage Gefänguiß znerkanut. Ter Posainentcuarbeiler Richard Bernnard Köhler aus Auuaberg (schon vielfach vorbestraft) hat am 17. August d. I. ein Portemonnaie mit -,5 Mk. Inhalt entwendet. Ec wurde unter Ausschluß mildernder Umstünde z„ 2 Jahren Zuchthaus, 3 Jahren Ehrverlust und zur LteUnng nnter Pottzci- ,,„ssichl veruriheilt. Schlacht- mir» Aichhof zn Chemnitz. Vom 27. September. Auftrieb: 48 Rinder, 380 Landschtvcine, 87 ung. Schweine, 301 Kälber, 92 Hammel. Das Geschäft des heutigen Schlachtvieh,nacktes war in Rindern langsam, in Schweine» und Hammeln miltclniüßig und in Kälbern gut. Preise: Rinder: l. Qual. 55—57 Mk. und II. Qual. 44—48 Mk. für 100 Psd. Flcischgcwicht. Schweine: Landschweinc 52—54 Mk. und nng. Schweine 50—52 Mk. für 100 Pfund Lebendgewicht bei 40 Pfd- Tara per Stück. Kälber: 100 Pfund Fleischgewicht 53—55 Mk. Hammel: 100 Pftmd Lebendgewicht 28—30 Mk. Gleichzeitig wird in Erinnerung gebracht, daß in der Zeit vom 1. Oktober bis Ende März hier mit dem Schlachten nicht vor früh 7 Uhr begonnen werden darf. Marktpreise vom 26. September 1838. Weizen russische Sorten 10 Mark 50 Pfg. bis 10 Mark 80 Pfg. pro 50 lila - pvt».weiß», bunt— - — . - — - — - - - - - sächs. gelb u. weiß 9 - 50 - - 10 - — - - - - - anicrikantscher — - — - - — - — - - - Roggen preußischer 8 - — - - 8 - 60 - - - - - sächsischer 7 - 75 - - 8 - — - - - - sremder 8 - 40 - - 8 - 60 - - - - Braugerste 8 - 25 - - 10 - — - - Fnltcrgerstc 6 - — - - 6 - 50 - - - - Hafer, sächsischer, alter 7 -- 80 - B 8 - 10 - - - - - neuer 7 - 25 - - 7 - 60 - - - Erbse», Koch- 8 — - - 9 - 25 - - - - Erbsen, Mahl- u. Futter- 6 - 50 - - 7 - — - - - - Hcn 3 - 40 - - 4 - 20 - - - - Stroh 2 - 30 - - 3 - 10 - - - Kartoffeln 2 - 50 - - 2 - 80 - - - - Butter 2 - — 2 -- 60 - 1 Vncfkasten. Bäckerin Sch. Die Angaben, welche In dem uns Ihrerseits znr Veröffentlichung zngesancten Schreiben eutlialten sind, gelaugten, wie Sie iuzwtstt'en bemerkt habe» werden, bereits zum größten Tlunle in den in letzter Nummer eutballenen „Eingesandts" znui Ausdruck. Wir glauben des halb mit Ihrem Einverständnis) zn handeln, wenn wir aus den Abdruck Ihrer Zuichrift verzichten, um nicht bereits Gesagtes wiederhole» z» müssen. Uebrigens lagen wir Ihnen, wie Ihren Herren College» besten Dank für bas gezeigte Bestreben, in »ujcrem Blatte zur Klärung der Brvdprcisfragc nach Kräften beizntrage». Eingesandt.*) Anschließend an die Eingesandt in Nr. 210, 211 und 214 d.Bl. betreffend die vielen frei »mherlaufende» Hunde nnd die durch dieselben entstehenden öffentlichen Aergernisse sei daraus hiugcwiese», daß man jetzt auch bemerken kann, wie sich diese Thiere truppweise ans der Straße herinntniiinieln nnd durch ihr Benehnien für den größten Theil der Passanten Anstoß erregen. Um diesen lästigen Unfug zu beseitigen, wäre es wünschenSwerth, daß diese THIere von der Straße wegen Erregung von Acrgerniß und Belästigung des Publikums weggcwiese» würden, so daß sie fich nur in der Behausung resp. Wohnung ihres Herr» aufzuhaltcn haben. Es wurde in einem „Einge sandt" in Vorschlag gebracht, diese Thiere au der Leine zn führen; wenn dieses geschehen sollte, so ist dann der Führer für jede Straßenvernnreinigung seines Hlindcs leicht verantwortlich zu mache». Die einige Tausend Mark jährlich betragende Hundestencr kann solche Belästigung für die Einwohner schaft nicht ausglcichcii. Zur Bestätigung dessen, daß der gerügte Uebelstand vorhanden, befrage man die Schutzmannschaft, die Promcnadenarbeiter und Straßenkehrer. L. *) Die mit der Bitte um Abdruck als „Eingesandt" aus dem Leserkreis »ns zngehcnden Artikel stehen zu der Redaktion in keiner Beziehung. Selbstverständlich finden auch von anderer Seite entlausende „Eingesandt" von allgemeinem Interesse ebenfalls gern »nentgcltliche Ausnahme. Wir bitte», die einznsendenden Blätter möglichst nur einseitig und nicht zu eng zu beschreiben. —, Für de» redaktionellen Theil verantwortlich: Franz Götze in Chem»! Für nicht erbetene Zustnduiige» ist die Verlags-Expedition nicht verbind!! Abonnements Einladung. Der Sächsische Landcs-Anzeiger bringt In seinem Unterhaltungsthc ile in dem am 1. October beginnende» neuen Quartal die Erzählungen: Der Sohn des Eberwirths. Das Quartett. Crim.-Erzähliing von C. Zastrow. Humor. Erzähl, v. A. Butscher Maren von Westerland. Novelle von R. Ortmaini. Jeder Abonnent erhält im neuen Quartale drei besondere Extra-Beigaben gratis geliefert: 1. mit erster Octobernummer: Eiscilbahil-Fahrplaiihcft für Sachsen (Winter-Halbjahr 1888/89). Dieses Eisenbahii-Fabrplankicft ist in Umschlag gehestet und enthält in sniwe.cn, drttcltcqen Druck die Fahrplan^ Strecken des sächsischen Eisenbahn-Netzes nebst den Anschlüssen, sowie die Angabe oer er, und der Fahrpreise. (Preis dieses Heftes für Nicht-Abonnenten 20 Pfg.) 2. Anfang October: Jllnstrirter Kalender für 1889. Dieser Kalender ist in Umschlag gebunden, 92 Seite» 4° stark und ent hält ei» farbenprächtiges Oeldrnckbild, Almanach, Kalendarium, Messen- und Märktc-Verzeichniß, Rcgententafel», Uebersicht der Welibegebcnhcilen 1887 68; einen rcich-illnstrirten umfangreichen humoristischen Theil, sowie mehrere scsselndcErzählnngen.Hauswirthschafilichcs, SlaiistischeNolizcn, Tabellen rc. re. (Preis dieses Kalenders snr Nicht-Abonnenten 40 Pfg.) 3. Anfang December als Wcihuachtsbcigabe: Des Sächsischen Landes-Anzcigers illnstrirteS Jahresbnch- Dies illnstrirtc in der Familie eines jeden Anzeiger-Abonnenten von Groß und Klein stets freudig vegrnßtc WeihnachtSbilch enthält c»is64 großen Octavseilcn (in tannenrciS-ginnen Umschlag gebunden) verschiedene unter- haltende aninnthige Weihnachts-Erzählungen, sowie hübsche Winter- »nd WcihnachtSbilder mit Gedichten, Alinanach für 1889 rc. (Preis dieses Weih- nachtsblichcs für Nicht-Abonnenten 40 Pfg) Für das am I. October beginnende neue Quartal nehme» die Ausgabe stellen in Chemnitz nnd Umgegend znin Preise von 210 Pfg (die Postanstalten zn225 Psg.)Aboi»i, me»tS-Bestcllilnget> ans den „Sächsischen Landcs-Anzeiqcr" mit sämmtlichen sieben Beiblättern (1. Kleine Botschaft, 2. Sächsischer Er zähler, 3. Sächsische Gcrichtszeitnng, 4. Sächsifchcs Allerlei, 5. IllnstrirteS Unterbaltungsblalt, 6. Sonntagsblalt, 7- Humoristisches Extrabciblatt „Lustiges Bilderbuch") entgegen. Ter „Sächsi'chc Lcindes-Anzeigcr" ist in der dentschen Post-Zcitungs- Preislistc unter Nr. 5035 (in der österreichischen nnter Ne. 2307) eingetragen. Abermaligen zahlreiche» Beitritt »euer Abonnenten erbittet die Verlags-Ervedition des Sächsische» Landes-Anzeigers. Alex,Inder Wirde, Chemnitz. Thentciftiüße 5. 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Ter neue Cttrstts im praktischen und theoretischen Unterricht für Wirker, Wirktnaschineiibaiicr und sonst der Wirkereitzrnnchc ange- hörcndcii jungen Leute beginnt mit Rücksicht auf die in Dresden stallsindcnde Ausstellung der Erzeugnisse gcwcrbl. Schulen erst »ki» 8. tp«1o1»«»- «Ix. St«. Aiimeldiiiige» zum Besuch der Schule nimmt entgegen der Vorstand: L I»« o «Io » IL «»«»,»« » z». in Firma Lll. Lroutriiaoli Itiaeiifolggp, Zschopanerstrastc 58. Untere Wiesenstrasze 17, LI. Im Octvbcr beginnen die Atzoiiil- und 8onntsg86ur88: I*»ivntou1<;»Liit:I»t über Ilu< unp- (oilf, llojlp, smoriit., gsv/eril!.), ükz-ivIVitil, HVovli.iolo und ^«i»izr t!i>>«1>i'Ht- Ikoixim I>i itt «1«. Aiimeldnngeii , bis 1. Octvbcr: Kascrncnstrasze 18, II. erbittet f vom 2. Ociober ad: Wicsenstraße 17, II. ^ I Lt. L L VLILGi. Zur bevorstehenden Kirmesz empfehle ich xiitv und xi-on8v ILosinvi», < OL IIltlx n, Irl»»«,» N,»«Irv»-, p-r»»»2«i» L»«Irv»', ^Vi>» tol-NixIr««, I-oi»»>»vi»-A»«lrv»', )tlr>»,l«li», m»«!«, AIt»»»«I«Il», I»ittv», 1T1» oi»»1, WittgenSdors. Villip« HInni«», als: <^it»ou«ii, AI»» 8-»» ii»1»i»tt«»-. die alte bekannte gute Sorte, 14«»»»»» L«, t4«»»i>i «öl, i»»»»«»ilL. H«I»,»ittr»i»t«!>, töilt. L'tlr»»»»»»«»», I*rv»«»>«IIl»««»-vi», ps»»1vK«I»i»r»i»>j«.U,!<z„«tnio tl»t»l»> j»i»^i, «i-I.i, vi^«»«!« W,»1»iilt»t, I«»«I»t Iö»Ii«I», »ttiil»««- ti o1i«»»e <tz»»t»1itl»t. -r»»» :»i»tl» t »-«i», kMstfklllsn I8vdimsti6r L Mr8vb, MMgMMÄ.