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Lösuna der Streitfrage herbeizuführen. Bei den vielen j verwickelten R chtS- und EigenthumSfragen, die hierbei ; in Betracht kommen, ist e- natürlich, daß die Unterhand- i lungen sich trotzdem etwas in die Länge ziehen. Man schreibt von officiöser Seite au- Berlin: An. l gesichtS der Quarantaine, welcher sich die aus dem Westen i kommenden Reisenden an der bulgarischen Grenze in Zaribrod und beim Betreten deS türkischen Gebiete- in Mustafa Pascha zu unterwerfen haben, ist der Ersen, bahn Personenverkehr nach Konstantinopel mit Belästi gungen so schwerwiegender Art verknüpft, daß von der Benutzung dieses WegeS einstweilen dringend abgerathen werden muß. ES liegt in der Natur der Verhältnisse, daß die in aller Eile errichteten Baracken zur Unter bringung der Reisenden an den genannten Quarantaine- stationen s<hr unvollkommener Art sind und nur unge nügenden Schutz gegen Wind und Wetter bieten, so daß der Aufenthalt in denselben während mehrerer Tage und Nächte, ganz abgesehen von sonstigen Unzuträglich- kerten, bei wrwöhnten oder nicht mit sehr kräftiger Konstitution auSgestattkten Personen leicht nachtheilige Folgen für die Gesundheit nach sich ziehen kann. Lieser Tage wurde aus Berlin berichtet, iS seien dort zahlreiche russische und polnische Studenten ver- haftet worden. Dieser sensationell aufgebauschten Mel. düng liegen die nachstehenden Tha'.sacheu zu Grunde: Von amtlicher Seite rn Petersburg wurde dec Berliner Polizech. Hörde jüngst mitgetheilt, verschiedene daselbst aufhältliche russische Unterthanen hätten sich an staats feindlichen Umtrieben betheiligt. Die Richtigkeit dieser Beschuldigung zu prüfen, sah sich die Berliner Behörde außer Stande, zumal man russischerseits genaue An gaben über die Art der geplanten verbrecherischen Hand lungen nicht machte. Deshalb entschloß man sich an moaßgebender Stelle einfach dazu, den verdächtigen Russen die Berechtigung zum Aufenthalte im preußischen Staatsgebiete zu entziehen. Eine Verhaftung der Be treffenden hat nicht stattgefunden. Die jungen Leute — es waren ihrer fünf — wurden durch Beamte der politischen Polizei aus ihren Wohnungen abgeholt und mittels Droichke nach dem Polizeipräsidium gebracht, wo ihnen ein höherer Beamter den Ausweisungsbefehl einhändigte. Hierauf erfolgte sofort wieder ihre Ent lassung ; auch wurde den Ausgewiesenen genügend Zeit zur Ordnung ihrer Angelegenheiten gelassen. In dem „Archiv für das Finanzwesen" veröffent. licht der nationalliberale Abgeordnete vr. Sattler eine höchst interessante Studie über die Schulden des preußi schen Staates. Im Verlause seiner Ausführungen ge langt der V-rsassec zu nachstehendem Resultate: Die preußische Staatifchuw ist seit 1870 gewaltig gewachsen. Während die verzinsliche Schuld im genannten Jahre 1,273,042,670 M. betrug, belief sie sich nach dem Etat für 1891/92 auf 5,843,782,603 M ; das bedeutet also eine Steigerung von 4,561,739,933 M. Diese Steigerung erfolgte, obgleich während des dazwischen liegenden Zeit raumes 207,708,330 M. von dem Bestände des Staats, vermögens genommrn und zahlreiche außerordentliche Müttl dem preußischen Staate zugeflossen sind. TaS EtatSjahr 1891/92 hat bekanntlich für Preußen einen Fehlbetrag von 40 Millionen M. ergeben und die Ergebnisse deS ersten Quartals des laufenden Jadres lassen auch aus keine Besserung, vielmehr eher auf eine Ver- schlechtcrung der finanziellen Verhältnisse schließen. Ob inzwischen betreffs der Einnahmen auch nur der Stand des Vorjahres erreicht ist, erscheint angesichts der lähmen- den Wirkung, welae die Cholera aus Handel und Ver- kehr ausgeübt hat, mehr als zweifelhaft. Die Auf stellung des Etats pio 1893/94 erfolgt daher unter dem Drucke fehr ungünstiger Finanzverhältnisse und es wird also in noch höherem Maaße, als dies schon in den Vorjahren der Fallwar, darauf Bedacht genommen werden müssen, die Ausgaben auf bas Nöthigste zu beschränken. Während der Zeit vom 1. April bis Ende August d. I. berrug die an Zöllen und gemeinschaftlichen Ver, brauchLsteuern zur Reichskasse gelangte Ist-Einnahme (verglichen mit den entsprechenden Einnahmen während deS gleichen Zeitraumes im Vorjahre): Zölle 158,058,729 M. (4- 13 972,146 M.), Tabakssteuer 3 386,184 M. (— 50,202 M), Zuckermaterialsteuer 16,808,974 M. (4- 1,934,289 M.), BerbrauchSabgabe vom Zucker 21,821,286 M. (—729 274 M ), Salzsteuer 15 530,660 M. (— 166,625 M.), Maischbottich- und Branntwein materialsteuer 7 873,116 M (— 38,634 M.), Ver- brauchSabgabe vom Branntweine und Zuschlag zu der selben 40,221,667 M. (— 4,578,733 M.), Brausteuer und UebergangSabgabe vom Biere 10,595,105 M. (4- 169,872 M); in Summa 274 295,721 M. (4- 10,512 839 M. In den ersten fünf Monaten des laufenden Etatsjahres hat die Jsteinnahme an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern 274 Mill onen, das sind 10 Millionen mehr als in dem gleichen Zeit räume des Vorjahres betragen. An diesem Plus sind in erster Linie die Zölle beiheiligt mit 13 Millionen uud die Zuckermaterialsteuer mit rund 2 Millionen. Ein Minus hatten dagegen zu verzeichnen: die Branntwein- verbrauchsabgabe mit fast 2 Millionen u. f. w. Professor vr Koch hat bei seiner jüngsten Anwesen heit in Hamburg sich dahin ausgesprochen, daß d e neuer dings im Abnehmen begriffene Cholera-Epidemie im Frühjahr leicht aufs Neue um sich greifen könnte, wenn man eS jetzt unterlasse, die erforderlichen Maaßregeln zu treffen. Hierzu gehöre in erster Linie die Versor. gung der Stadt mit keimfreiem Wasser, auch müßten alle diejenigen Häuserkomplexe, wo die Seuche Haupt- sächlich geherrscht habe, gründlich gereinigt und desm- ficirt werden. Wenn dies geschehe, könne man sich ge trost der Hoffnung hingeben, daß die Epidemie im nächsten Jahre nicht wiedeikchren werde. Das sächsische Ministerium hat kürzlich, wie man auf dem Umwege über Berlin erfährt, die Unterbehörden angewiesen, Ermittelungen darüber anzustellen, in wel chem Umfange Koufumvereine und ähnliche Korporationen für ihre Mitglieder den Kleinhandel mit Branntwein und den Schankbetrieb auSüben. Die sächsische Regie- runD gedenkt nemlich, diesen Theil des Geschäftsbetriebes derartiger Vereinigungen von der polizeilichen Erlaub- niß abhängig zu machen. Ehe sie jedoch in dem ange deuteten Sinne vorgeht, will sie das Resultat der dies- bezüglichen Ermittelungen der Unterbehörden abwarten. Großbritannien. Der muernannte Staats sekretär für Irland, John Morley, scheint jetzt bereits einzusehen, daß es schwer, ja fast unmöglich ist, den von den Bewohnern der grünen Insel an ihn gestellten Forderungen zu genügen. Die Irländer sind groß im Fordern und auch ihr Appetit kommt gewaltig mit dem Essen. Tie Mehrzahl des Volkes hat entschieden eine eigenthümliche Vorstellung von der Politik der jetzigen Regierung; am Liebsten sähe man m Irland, wenn durch die Jahrhunderte lar ge Vergangenheit des Landes mit einem Male ein dicker Strich gezogen würde. Was gestern Unrecht war, soll heute nicht allein für recht, sondern auch für löblich und preiswürdig gelten. Die pein liche Gewissenhaftigki.it, mit welcher John Morley an die Erfüllung seiner Amtspflichten herangegangen ist, wird selbst von seinen politischen Gegnern anerkannt, die, weil sie den begehrlichen Charakter der Irländer kennen, es umso höher anschlagen, daß dieser Staats mann sich dazu versteht, mit dem Volke Unterhandlungen anzuknüpfen. Dasselbe fordert in erster Linie die so- fortige Entlassung zahlreiche Verbrecher aus den Ge fängnissen; namentlich verlangt man auch die Frei lassung des berüchtigten Coll. Dieser ermordete bekannt lich vor drei Jahren den Polizei, Distrikts - Inspektor Marlin in Gweedore, infolge dessen er zu 10 Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde. Ein großer Theil des irischen Volkes scheint nun aber der Ansicht zu sein, daß das Verbrechen mit drei Jahren Zuchthaus hin länglich gesühnt sei. John Morley wird sich, so sehr er persönlich auch zur Milde geneigt fein mag, doch der Elkenntniß nicht verschließen können, welch' verhängniß volle Folgen die Einmischung der Regierung in richter liche Urtheilssprüche nach sich ziehen dürfte. Das leicht- gläubige Volk könnte bald zu der Anschauung gelangen, daß der Strafrichter überhaupt nichts mehr zu sagen habe. Eme andere Forderung, die Morley viel zu schaffen macht, ist die, die Richterstellen mit „irische« Nationalisten* zu besetzen. Daß diese eingefleischte« Feinde Englands die Excefse ihrer Landsleute sehr nach, sichtig beurthetlen würden, liegt auf der Hand. — I»- zwischen veröffentlicht William Redmond, der jetzige Führer der Parnelliten, im „Independent* die nach, stehende Erklärung: „Die Zeitungen berichten über eine mitternächtliche Expedition, welche jüngst Gerichtsvoll zieher, unterstützt von Polizisten, nach Clonmoher in der Grafschaft Clare unternommen haben, um auf de« Bodyke'schen Gütern das Vieh von solchen Pächtern, welche mit der Zahlung des ZmseS im Rückstände geblieben sind, mit Beschlag zu belegen. Ich wünsche so dringens wie irgend Jemand, daß der Winter in Irland friedlich verlaufen möge, aber gerade deshalb halte ich es für meine Pflicht, den Staatssekretär Morley darauf hinzuweisen, daß, wenn er die bewaffnete Macht mitten in der Nacht aussendet, um nach dem Vieh armer Leute zu schnüffeln, welche durch den Druck der Verhältnisse nicht im Stande sind, ihren Gutsherren die volle Pacht zu entrichten, dadurch das Volk gereizt und aufgeregt werden muß." Rußland. Die „Nowoje Wremja" beklagt sich über den „russenfeindlichen Ton", welcher von einigen deutschen Blättern häufig angeschlagen wird. Wir haben schon wiederholt betont* — so schreibt das Petersburger Organ — „daß Niemand, absolut Niemand bei uns Streit mit Deutschland sucht oder eine Verschlechterung der gegenwärtig zwischen den beiden benachbarten Staaten bestehenden Beziehungen anstrebt. Aus eigener Jnitia- ! tive wird bei uns kein Schritt gegen Deutschland ge- ! than werden; hierzu könnte man uns nur zwingen da. durch, daß die deutschen Blätter und die maaßgebenden ! Kreise in Berlin fortfahren, Rußland zu provociren. ! Ernste Thatsacheu bestehen oft aus einzelnen Kleinig- keiten, folche Kleinigkeiten aber, die einen für uns un freundlichen Charakter haben, wiederholen sich in Berlin i in der letzten Zeit immer öfter. (Irgendwelche Belege für diese Behauptung führt die „Nowoje Wremja" nicht an.) Wenn die russische Presse diese Thatsache so ziem lich mit Stillschweigen übergeht und in ihrem Urtheile über deutsche Angelegenheiten bis jetzt streng das Maaß des Anstandes inne hält, so thut sie dies in dem Wunsche, daß die deutschen Blätter endlich diesem Beispiele folgen werden. In Berlin vergißt mm zur Zeit nur allzu sehr, daß unter den gegenwärtigen Verhältnissen Ruß land Deutschlands gar Nicht bedarf, während das Reich der Hohenzollern schwerlich auf die Dauer die H lfe des Czarenreich S dürfte entbehren können. Portugal. Aus St. Thomas, der Hauptstadt der § gleichnamigen portugiesischen Insel an ver Westküste ! Afrikas, wird ein Arbeiteraufstand gemeldet. Als die j Truppen einschritten und in der Nähe der englischen ! Bank auf die Ruhestörer stießen, kam es zu einem Hand. ! gemenge, bei welchem elf Soldaten verwundet und mehrere Neger getödtet wurden. Schließlich mußten sich die Truppen zurückziehen. Die Aufständischen plünderten nun die Stadt und mißhandelten zahlreiche Frauen. Türkei. Die alten Befestigungen zu beiden Seiten der Bosporus entsprechen — so schreibt man aus Konstantinopel — längst nicht mehr den Anforderungen der Neuzeit. Die meisten dieser Anlagen sind, abgesehen von ihrer sonstigen Mangelhaftigkeit, gegen einen Angriff von der ! Landseite überhaupt nicht zu halten. In den maaß. ! gebenden Kreisen der türkischen Hauptstadt beschäftigt man sich daher neuerdings eifrig mit dem Studium der BefestigungSfrage. Auch wurde jüngst der belgische General Brialmont nach Konstantinopel berufen, um sein Urtheil über die dortigen Vertheidigungsanlagen abzugeben. Derselbe hat nunmehr dem Sultan seinen Bericht erstattet. Wie es heißt, sind nach der Ansicht dieses Generals die jetzigen Befestigungen völlig werth- loS und außer Stande, die Hauptstadt gegen einen An. griff zu schützen. Die erforderlichen Neuanlagen dürften einen Kostenaufwand von etwa 50 000,000 Franks verursachen. General Brialmont erktäite sich bereit, die B festlgungsarbelten zu leiten, wenn feine Pläne und Kostenanschläge ohne Weiteres genehmigt würden. dem der Korporal ihm die seine Freilassung betreffenden Papiere übergeben und ihm bedeutet, daß er sich damit innerhalb einer Woche in Meeran zu melden habe, fügte er vertraulich hinzu: „Wenn die Herren drunten geheime Dienste von Dir verlangen sollten, so sage frischweg zu, gewiß bringt es Dir Glück!" Nach kurzem Abschiedsgruße entfernten sich die Soldaten und gleich darauf befand sich der Sträfling allein inmitten der tiefen Einsamkeit. Die Sonne neigte sich bereits zum Scheiden und die Gipfel der mächtigen Bergriesen begannen sich mit rosigem Schimmer zu umziehen; es dauerte nicht lange, so schien eS, als seien sie in leuchtenden Purpur getaucht. Nach zwanzig Jahren sah er zum ersten Male wieder das Alpenglühen! Auf einmal erklang melodisch vom Thale herauf das Abendläuten. Rasch eilte er zu einer Stelle hin, die ihm freie Ausschau in s Thal hinab gewährte. Da sah er drunten seine Heimath liegen und am äußersten Ende derselben sein Vaterhaus. Ob die Seinen wohl noch leben mochten, die guten Aeltern und Weib und Kind? Er war wieder daheim im theuren Vaterlande! Stromweise stürzten ihm die Thränen aus den Augen, laut aufschluchzend warf er sich in das MooS und mit beiden Armen umfing er den Boden der geliebten Heimath. Und während er so da lag, klang das Abendläuten ruhig weiter und in immer überwältigenderer Pracht erglühten die hohen Alpenfirnen. — DaS Abendläuten war längst verstummt und auch das Alpenglühen begann zu erblassen, als der Sträf- , ling sich erhob, mit der Hand die Augen trocknend. Nachdem er wieder ruhiger geworden, war es ihm un erklärlich, wie er einem solchen Sturme der Erregung zum Opfer fallen konnte. Vorüber war es nun mit der überströmenden Freude, anstatt welcher tiefe Bitter keit Einkehr bei ihm hielt. Wohl befand er sich wieder in seiner Heimath, aber als entlassener Sträfling war er zurückyekehrt. Wer würde ihm wohl die Hand zum Gruße reichen und ein herzliches Wort des Willkommens gönnen! Die Nachbarsleute und die ehemaligen Freunde und Bekannten hieß es nun meiden. Er meinte, daß er nach zwanzigjährigem Alleinsein in öder Kerkerzelle den Umgang mit Menschen entbehren gelernt haben werde. Mit einem Theile derselben mußte er aber doch verkehren und zwar mit seinen Angehörigen. Bei dem bloßen Gedanken an das Wiedersehen mit ihnen überlief ihn ein leiser Schauer. Wie sollte er seinen ehrenhaften Aeltern entgegentrcten und wie seinem Weibe und seinem einzigen Kmde! Rasch schritt er dann dem Dorfe entgegen, von woher daS Abendläuten erklungen. Die Sonne war allmählig hinabgesunken, dafür aber der Mond am Himmel aufgesttegen, mit seinem bleichen Silberlichte Berg und Tyal umziehend. Der Sträfling hatte eine ziemliche Strecke Weges zurückgelegt, als säne Schritte langsamer wurden und er in banger Scheu nach einem kleinen freien Platze starrte. Krampfhaft zog sich seine Brust zusammen, war x- ihm doch, als sehe er dort einen blutigen Leichnam liegen, dessen glanzlose Todten- augen unheimlich drohend nach ihm starrten. „Schreckgespenst, bist Du mir au- dem Kerker auch in die Freiheit nachgefolgt?!" rief er entsetzt, während er bleich und zitternd am Wege stand. Ge waltsam suchte er sich endlich zu fassen, um das Fürchter liche zu verscheuchen, was ihm endlich auch gelang. Dafür schimmerte ihm eine weiße Tafel entgegen, auf die er, trotz seiner Angst, rasch zutrat. Was er auf derselben las, erfüllte ihn mit Jammer und Schmerz; es stand darauf geschrieben: „Hier wurde am 10. Februar 1789 der Jude Moses Steiner umgebracht." Ein bleibendes Denkmal hatte man also seinem Verbrechen in dieser Tafel errichtet, dazu bestimmt, dem Volke die Schauerthat immer auf's Neue in's Gedächt- niß zurückzurufen. Darüber erfaßte ihn heißer Grimm und in wilder Verzweiflung wollte er die Tafel mit gewaltigem Rucke aus der Erde reißen, um sie in den nahen Abgrund hinabzuschleudern; aber es war ihm plötzlich, als lähme eine unsichtbare Macht seine Kräfte. Erschüttert schlug er die Hände vor's Gesicht, dann fiel er auf die Kniee nieder, an derselben Stelle Gott in heißem Gebete um Vergebung seiner Miffethat anstehend, an welcher er dereinst einen Mord begangen. Der entlassene Sträfling hieß Jakob Burgmaier und war daS einzige Kind eines kleinen Bauern ge wesen. Schon al- Knabe hatte er ein kühnes, muthiae- Herz besessen, da- ihn vor keiner Gefahr zurückschrecken ließ und welches ihn, al- er kräftig und stark wie ein Bär heranwuchs, mit unbezwinglicher Leidenschaft der Gemsenjagd entgegenführte. Da ihm dieselbe jedoch bald zu wenig lohnend war, so begann er mit anderen Burschen in den im Thale gelegenen Forsten der Guts- Herrschaft zu wildern, wo e- einen reichen Stand von. 1 Hochwild gab. lF°nf<tzung s,l,i^