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älhWe Mcheitmig 62. Jahrgang Donnerstag, dm 22. März 190ü Politische Weltschau Deutsche- Sketch. Die schon erwähnte Ant- keine eigenen, wichtigen Interessen in Südafrika wahr Anzahl von Staaten in Europa und außerhalb Europas Keuilketon. ii terkomnni . Dre-dt». »erden btt Monta Mittwoch u. Hi»rttng Mittag anger^nvvcn und kost, sie 1 spalt. Zelle 1SP, Unter Eingesandt: »en, April ge- »lick' i» iSös den Regierungen der südafrikanischen Repub liken ausgesprochene Ersuchen um freundschast. liche Vermittelung zur Herstellung deS Frieden- hat laut Mittheilung aus Pretoria folgenden Wortlaut: „Die Regierung Sr. Majestät des deutschen Kaisers Seite dieser Wunsch gegenwärtig vorhanden ist, werden die beiden südafrikanischen Regierungen sich entweder direkt in London, oder durch die guten Dienste einer dritten Regierung Auskunft verschaffen können, welche :en. Nachmittag* enkirche: 8eb. Bach; üvfßimaugt Newe Mias o)6driü« eirathet», Uscher für > gewavdt irter se». tzschenbroda u. s. w. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neusta für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden. Znforatm» An>atz«efteleu: Anvaltdendank, Haasenstein L Bögler, Rudolf Moste, E. L. Daub« « Co tn Dresden, Leipzig. Frankfurt a/M., ?ln, tragsr.i- krößtre» i M und ^vrbitz >1d! zu, jedoch nicht bei Deutschland. Jeder derartige Schritt der deutschen Regierung würde daher den Verdacht erwecken, daß wir andere als humanitäre Zwecke verfolgen und da« dadurch vermehrte Mißtrauen würde dcr Sache des Friedens nicht förderlich sein. Dem Wunsche der südafrikanischen Regierungen, ihre Bitte um Vermittelung auch an die österreichisch- ungarische und die schweizerische Regierung, deren Interessen durch das deutsche Konsulat in Pretoria wahraenommen werden, gelangen zu lassen, ist selbst redend sofort entsprochen worden." Der inBundeSrathskreisen vorherrschen den Stimmung nach zu urtheilen, muß eS als aus geschlossen betrachtet werden, daß die sogenannte „Isx Heintze" die Zustimmung deS Bun- deSrathS finden könnte, wenn eS der Mehrheit deS Reichstags gelingen sollte, den Entwurf durch die dritte Lesung zu bringen. Die wachsende Erregung in ernsten literarischen und Künstler-Kreisen hat auch auf die maaßgebenden Regierungsstellen Eindruck gemacht, wenn diese auch jene Bewegung im Wesentlichen auf Miß. Verständnisse über die Tragweite der in Betracht kommenden Paragraphen zurückführen. Der BundeS- rath legt ferner das größte Gewicht auf den sog. Woh nungsparagraphen, der entgegen der dringenden Vor- stellung deS Staatssekretärs l)r. Nieberding in dritter Lesung gestrichen wurde. Im Reichstage, dessen MontagSsitzung man mit Recht das Motto: .Und wie vom Sturm zerstoben ist all' der Hörer Schwarm" beilegen kann, da von den 220 Abgeordneten, die am Sonnabend dagewesen, nur etwa — 40 erschienen waren, wurde am erstgenannten b-u.,ch-n N-g.-run» ,°us b°- °°n den Etat deS ReichSeisenbahnamtS v^andett Der Präsident dieser Behörde, Schul-, fich üb-r di- v-rschi-d-nk-n Fr-g-n ftin-S R-ffort, . bald wmd- von «inrr S-rg-walligung d-r Mit dem L. April dieses Jahres tritt die „Sächsische Dorfzeitung" in das zweite Quartal ihres 62. Jahrganges ein. Im Verlaufe der nunmehr vollendeten einundsechzig Jahre ihres Bestehens hat sich die .Dorfzeitung", das Amts blatt für die königl. AmtS-auptmannschafte« DreSden-Altstadt und Dresden-Neu- stadt, für die Ortschaften des königl. Amtsgericht» Dresden, sowie für die königl. Forftrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg, einer großen Anzahl treuer Abonnenten in städtischen und ländlichen Kreisen erfreuen dürfen, zumal sie während dieser angesichts der heutigen Schnelllebigkeit langen Zeit niemals ihre Tendenz änderte. Nach wie vor bestrebt, sich ihres Untertitels „Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann" würdig zu erweisen, hält die „Dorf- zeuuna" darauf, eine gute Auslese unter den Tages ereignissen zu halten, um ihre Leser nicht durch einen urmöthigen Ballast ungefichteten Lesestoffe- zu ermüden; gleichzeitig nimmt sie stets darauf Bedacht, sich von allem Partettreiben und jeder Polemik sernzuhalten, um lieber Raum und Zeit tn den Dienst streng sach licher Berichterstattung über alle Vorkommnisse zu stellen. Allen Zeitungslesern, welche die Lektüre eine- nach verschiedensten Richtungen hin unterrichtenden und unter haltenden Blattes bevorzugen, zumal solchen, denen eS an Zeit und Neigung fehlt, die in vielen politischen Tageblättern aufgehäuften Stoffmaflen zu bewältigen, sei daher diedreimal wöchentlich, nemlich Diengag, Donnerstag und Sonnabend früh, erscheinende „Sächsische Dorfzeitung" zum Abonnement, das vierteljährlich nur L M. SV Pfg. kostet, besten- empfohlen. Die Erneuerung oder Neubewirkung deS Abonne ments geschieht am Besten möglichst sofort, da bei späterer Bestellung für die Nachlieferung der alsdann etwa schon erschienenen Nummern keine Gewähr ge- geleistet werden kann. Zugleich sei darauf hingewiesen, daß Ankündigungen (Inseraten) bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" sowohl in Dresden und seiner dicht bevölkerten Umgegend, wie in ganz Sachsen die ausgedehnteste Verbreitung und dadurch bei mäßigem Preise ein wirkungsvoller Erfolg gesichert ist. Hochachtungsvoll Aertags-Erpedttion der „Sächs. Dorfzettung". Dresden, kleine Meißner Gaffe Nr. 4. Ein Opfer. Koman von B. Saworro. Autoristrte Bearbeitung nach dem Englischen. (Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Judith hatte ihn gespannt beobachtet. Hätte er sie angesehen, so hätte er bemerkt, wie sie sich mit Ge- *alt zu Fassung und Selbstbeherrschung bezwang. „Sie sehen so bleich aus", sagte er, als der letzte Funken erloschen war und er sich wieder zu ihr Wandte. .Ich war ein wenig erschreckt", gab sie zu. »Feuer in diesem überfüllten Hause wäre furchtbar zewrsen." .Die Gefahr war nicht groß." „Auch die geringe Gefahr war schon aufregend." .Trotzdem bewiesen Sie wunderbare Ruhe und Geistesgegenwart, Fräulein Berrell. Ich bezeige Ihnen dafür meine Anerkennung." Sie antwortete nicht. Ihr Antlitz war so weiß Wie ihr Kleid. Mit lose ineinaudergelegten Händen ^nd sie regung-lo- vor ihm und blickte ihn ernst und svrschend an. .Eie erzählten wir von einer Begebenheit, bitte, sahreu Sie fort", forderte sie ihn auf. .Es riecht noch so »abraunt, e« ist doch Alle» gelöscht?" ,3a, — ich denke doch." Elpes. » Redaktion Erestea-Neustadt I. Meißner Gasse 4. Me Zeitung erscheint Dienst«,, Aaunerfta« und Tannaden» früh. Adannements- Preist MtteljLhrl. M. 1.SV. Zu beziehen durch We vtserlichen Post- «paltrn und durch unsere Boten. Mt freier Lieferung M Haus erhebt die Hup noch eine Ge bühr von LS Pf. Wird gern bereit sein, bei freundschaftlicher Vermittelung mitzuwirken, sobald die Grundbedingungen einer solchen vorhanden find, d. h. sobald festgestellt ist, daß beide Gegner dieselbe wünschen. Darüber, ob auf englischer geforderten 120,000 Mark, obwohl der Abg. vr. Hasse (ntl.) und Kolonialdirrktor l)r. v. Buchka die Be- willigung dieser Summe befürworteten. Die Abg. Richter (frs. Vp.) und Gröber (Etr.) traten für den Abstrich ein, bei dem eS dann auch schließlich im Sinne deS Kommission-Vorschläge- sein Bewenden hatte. Betreff- des Fleischbeschaugesetzes findet sich in der gewiß recht agrarsreundltchen „Schlesischen Zeitung" ein bemerkenSwerther Artikel über die, durch die Beschlüsse der Fleischbeschaukommisfion und des „Sie sprachen von einem Eisenbahnunfalle. Das muß fa furchtbar — furchtbar aufregend gewesen sein." „Es hätte noch schlimmer sein können!" „Wollen wir uns nicht setzen?" fragte sie ruhig und ging nach der Bank, die sie vorher eingenommeu. „Und während jener Fahrt faben Sie da- junge Mäd chen, da- mir so gleichen soll?" Er setzte sich auf einen Stuhl ihr gegenüber. Sie ! wandte ihm ihr Antlitz erwartungsvoll zu. Bor eini- ! gen Minuten war er sicht r gewesen, da», sein Verdacht ! ihn nicht irre geführt; jetzt stiegen wieder Zweifel in ihm auf. Konnte sie so ruhig sein, wenn sie ahnte, was er vermuthete? „Ja — eS war dort — nach dem Unfall traf ich die Dame, von dcr ich vorhin sprach." „Und wer war sie?" „Da- weiß ich nicht." Judith sah auf ihre Finger hinab, die sie zu sammenfaltete und wieder löste. „Sie kennen nicht ihren Namen?" .Nein." .Und ich — ich soll ihr so sehr ähnlich sehen?" Grävener schwieg. Judith sah todtenbleich au» und spielte nervös mit ihren Fingern. Plötzlich brach Georg da- Stillschweigen. .Fräulein Berrell, ich möchte eine Frage an sie richten. So wunderbare Aehnlichkeit hat schon manch mal unglaubliche Jrrthümer hervorgerufen. Kürzlich sah ich ein Schauspiel, dem diese Idee zu Grunde lag. Zwei Männer glichen sich auffallend. Der eine be ging einen Mord; die Frau uud da- Kind de- andern sahen, wie er die That voll'ührte und beharrten und »s Bicker« c günstige« ihre treten, ickermeißer 14. (1S! Üng >d strenger DreSdn, >32! Sich! view Lohn >reS»m, litten in dem furchtbaren Glauben, daß ihr Gatte und Bater der Verbrecher wäre. So ungewöhnlich große Aehnlichkeit kommt nicht ost vor, aber doch zuweilen. Manche von unS haben vielleicht, ohne es zu wissen, einen Schatten, ein Lbeubild in der Welt." „WaS sür ein sonderbarer Gedanke!" sagte Judith, mit etwa» gezwungenem Lachen. „Ja, unheimlich, — Fräulein Berrell, ich komme <tzt zu meiner Frage. Wollen Sie die Güte haben, ie zu beantworten? Ich weiß nicht, warum ich ein o großes Vertrauen zu Ihnen hege, trotzdem Sie mir noch fremd sind, — aber ich will Ihre Antwort für wahr halten und keinen Zweifel darein setzen. Waren Sie die Dame, die ich in jener Schreckensnacht in Summerton gesehen und gesprochen habe?" Sie erhob die Augen nicht zu ihm. Ein Augen blick verging in lautloser Stille, dann sagte sie ruhig: „Ich war e- nicht." „Dann war eS ein Jrrthum meinerseits", er- «lederte er, indem er sich erhob. Er sagte eS nicht in so frohem Tone, als ob er sich freute, von seinen Zweifeln befreit zu sein. - -Da kommt Marl", sügte er hinzu. . . " Euch überall gesucht", sagte Mark Herter, als er m den Wintergarten trat. „Seid Ihr die ganze Zett über hier gewesen?" „Ja, wir haben un- unterhalten", antwortete Georg ernst. — tick. Dänze geschädigt", beschwerte sich Mark. „Judith, uh weiß nicht und frage nicht danach, wem der nächste Tanz gehört — ich fordere thn als mein gute- Recht. Höre! Ein Walzer beginnt." eisenbahnamte Mangel an Energie gegenüber den bundesstaatlichen Bahnen vorgeworfen dann wieder 1 die Bebandlung der Eisenbahnarbeiter getadelt. Einen H--L°L nahm ° der Eisenbahnbeamten im Anschlusse an bcstunmte Maakreaelungen in Sachsen em, bei der auch der sächsisch^ Graf Hohenthal das Wort ergriff, um sie zu vertheidrgen und gleich. ,-ttia s-st,ust-ll-n, daß Mch-N d-r p'-ubisch.» und achfi,ch,n Eis-ub-hnv-rwoftuug d°, denkbar bch- Et», v-rn-hm-n h-ns-h-. Sogar der -Ur Sk-U um d - lung der HS-b» mangelhaften «°hnh°sr°--hwmff- 'n Leipzig soll in absehbarer Z-ii b-.g-l-g werden, zunehmcn Hai. Letzlere Borauisetzung trifft bei einer Abg. B-Lsick-lfts Vp) lrol ftu die L.edereinsuhrung - der Siaff-Uaris- -in, währ-nd v. Kardorss (Rp.) hohe Tarife als eine Art ErgänzungSsteuer für dre groben Handelshäuser prieS! Schließlich wurde der Etat des Eisenbahnamts und ohne Debatte auch der allgemeine PensionSfond bewilligt, worauf sich das Hau- vertagte. — «m Dienstag wurde nach einem Referate des Abg. Büsing (ntl.) der Etat für die Ein führung deS EheckverkehrS nach den Beschlüssen der Budgetkommisfion erledigt. AuS der Rede deS Staats sekretärs v. PodbielSki ist die Mittheilung hervor- -uheben, daß mit den Postverwaltungen BaternS und Württembergs auf Grundlage des umgealbeiteten Check- gesetzeS Verhandlungen schweben und die Zustimmung jener Verwaltungen zu erwarten ist. Dann wurden der Reichsinvalidenfond und der Rest des R eicbs« eisenbahnetats erledigt. Bei der Berathung deS noch ausstehenden Restes deS KolontaletatS kam es zu einer eingehenden Eiscnbahndebatte, in der, gemäß den Beschlüssen der Budgetkommisfion, 2,3 Millionen Mark für die Fortführung der Usambarabahn und 20,000 M. für die Telegraphenlinie von Dar-eS-Salaam nach Kiloffa bewilligt wurden. Dagegen blieb eS bet dem Abstriche der zu Vorarbeiten für die Centralbahn lie heiterer >rl»s Lek i, L3. 118)